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Was geht
#1
unter Lindelbacher Himmel.
Das war im Geiste vorhanden weil die Nacht am Gebaberg noch ganz frisch im Gedächtnis lag. Die Nacht vom 27.08.16 war für unsere Verhältnisse recht transparent, warm und mit gutem Seeing gesegnet. Bis zum Horizont leuchtete der Himmel hell und von Dunst keine Spur. Trotzdem war die Milchstraße eher weich strukturiert, während die Grenzgröße an Sternen ganz gut ausfiel.
Indirekt konnte ich M 13 Mitternacht noch freien Auges sehen was auf der hohen Geba auch gelang. Vermutlich wäre die gestrige Nacht auf der Hohen Geba nochmals besser gewesen wie am Freitag, aber diese Schönwetterperiode muss genutzt werden – egal wo.


Gleich zum 16 Zöller ACF und mit M57 gestartet. Der Zentralstern, mit dem ich etwas auf Kriegsfuß stehe, sollte das Ziel sein. Gewechselt von 500x bis 800x ergab viel Detail im Ring und das aufgehellte Innere versteckte den Zentralstern. Beim Absuchen des besten Punktes für das indirekte Sehen blitzte der Stern auch gelegentlich mal auf und verschwindet beim direkten Sehen sofort so dass ich nie so recht weiß ob nun Gesehen oder Getäuscht?
M 57wechselte beim längeren Sehen die Farbe von grau auf blau, hatte ich so auch noch nicht.


Die Karte 14 vom Deep Sky Reiseatlas vor mir ging ich nun die PN´s durch,
IC4997, M27, NGC6891, NGC 6905 ( Blue Flash Nebula ) und NGC7027.
War es beim blue Flash Nebula eindeutig blau zu sehen, so zeigte sich M27 eindeutig grün mit etwas rot oder braun, jedenfalls einer zweiten Farbe strukturiert.

Die Meißten der kleinen Nebelchen verkrafteten gut 800x und auch die Zentralsterne gaben sich williger Preis als es M57 lebt.

Den Egg Nebel verpasste ich ohne Koordinaten, so ging es weiter zum Cirrus ohne Filter im 34mm Okular und es zeigte dieser viel Feindetail beim Spazieren fahren entlang der Sichel.
M56 ist nicht so prall, lag aber auf der Route.

Nun war NGC7662 blue Snowball an der Reihe, die Farbe ist Programm. Dann noch NGC 7008 und/oder 7009. Beim Saturnnebel musste ich den GoTo abbrechen aufgrund schlechter Lage von Teleskop und Kuppel.
Beide Objekte hatten wir auf der hohen Geba gesehen und ich tippte aus Erinnerung die Daten in die FS-2.


Die Galaxie NGC7640 musste ich zweimal anfahren um das schwache Teil zu sehen. Auch bei NGC891 merkte ich, dass die Nacht obwohl klasse an den PN´s nicht ganz optimal an Galaxien war.
Soweit im Osten musste es auch M31 sein und hier zu meinem Erstaunen zeigte sich der innere Bereich der Galaxie wieder farbig im 34mm Okular am ACF. Ich würde bläulich sagen, jedenfalls kein Grau.
Ich möchte meinen, dass meine Augen Farben im Dunklen noch gut sehen können, jedoch in der Grenzgröße oder Objekten wie den Zentralstern in M57 muss die Latte bei mir niedriger gelegt werden.

Die Karte 2 führte mich dann zu meinem Lieblingssternhaufen NGC 7789 in der Cassiopeia und damit der Apo auch mal glänzen kann zum Paar NGC884/869.
Die Grenzgrößen vom 16"  und 8" habe ich mir gut gemerkt, auch an manchem PN, finde aber nun keine Karte die mir die Werte der V-Helligkeiten wiedergibt.

Abschluss war M76 mit ordentlich Struktur und seiner besonderen eckigen Grundform.

An der Nacht bleibt mir die erstaunlich leichte Farberkennung vieler Objekte im Gedächtnis hängen. Hat richtig Spaß gemacht.

CS
Ralf
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#2
Hallo Ralf,

klasse, dass du die gestrige Nacht noch einmal voll ausnutzen konntest. Ich hatte ja Zwangspause. Bunt ging es aber auch zu Wink ...

Das mit dem Farbsehen an helleren Deep-Sky-Objekten in der Nacht ist für meinen Visus das größte Problem. Da kann ich mich immer nur wundern, wenn ihr ins Okular schaut und ich gleich ein: "Der ist ja richtig blau!" zu hören bekomme. Dodgy ...
Gut, am Orionnebel hatte ich auch schon braune Farbnuancen in deinem 16"er erhaschen können. Auch PN´s konnte ich dann etwas grünlich oder Türkis erkennen, aber so wie du es beschreibst... unglaublich!!!

Aber jede Nacht hat ihr Geheimnis und vielleicht waren gestern die perfekten Stunden dafür. Wer weiß!!

Glücklich bin ich dagegen über die Fähigkeit meiner Detailwahrnehmung bzw. im Erhaschen letzter Photonen im Bereich der Möglichkeiten. So konnte der Zentralstern von M57 auf der Hohen Geba im 10" ebenfalls für kurze Momente ausgemacht werden. Auch hier bei mir war das schon zwei Mal gelungen. Da muss aber wirklich alles passen!!!

Gesegnet ist wohl die Spezies unter uns Hobbyastronomen, bei denen beides gelingt - ein "farbsehender Grenzgrößenbezwinger" sozusagen Cool !?!

Ach ja, wir dürfen wirklich jeden Tag dankbar sein immerhin so einen tollen Himmel direkt vor der Haustüre zu haben!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Florian B. (05.09.2016)




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