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Revue 60/910 Refraktor
#1
Hallo,

wie hier einige wissen  konnte ich 2012 aus einem Nachlass einen Revue 60/910 "retten". Ansonsten wäre er wahrscheinlich entsorgt worden.

   

Der stabile Holztransportkoffer, der über mehrere Jahre auf dem Dachboden das Teleskop samt Stativ und Montierung beherbergte, ist stabil gebaut. Alles hat darin in entsprechenden Aussparungen, die mit grünem Filz ausgelegt sind, seinen Platz.

   

Das Objektiv des Revue-Refraktors aus Japanischer Produktion mit der Typbezeichnung T 605B hat einen Durchmesser von 60mm und eine Brennweite von 910 mm.

Um den Tubus ist noch der feine Papierstreifen mit der „PASSED Japan Telescopes Inspection Institute“ Aufschrift erhalten.

Neben dem Objektiv waren auch die Okulare: 40mm, 15mm, 10mm (Mondfilterokular mit grünem Glas) dabei. Die Glasflächen der Optik sind weitgehend unzerkratzt. Es bedurfte aber einer Reparatur, da ein Abstandsplättchen verloren gegangen war. Dies übernahm dankenswerter Weise Peter Große. Nun sind schöne Beobachtungen mit dem Gerät möglich.

Die Jupterstreifen und den GRF habe ich damit schon erhaschen können. Saturn mit seinem Ring und Mond sind ebenfalls hübsch anzusehen, ebenso wie Doppelsterne. Für Deep-Sky fehlt schlicht und einfach das Licht.

Zur förderlichen Vergrößerung beschreibt das Handbuch (von Quelle) eine Vergrößerung von der Hälfte des Objektivdurchmessers = 30x.
Zur Beobachtung in der Nacht kann jedoch auch der doppelte Wert als „bequeme Vergrößerung“ verwendet werden.

Natürlich musste man vorher die Montierung und das Stativ vom Schmutz befreien. Etwas Japanfett hatte seinen Weg aus den Lagern gefunden und auch der Rest war ganz schön angestaubt. Gemeinsam mit Frank wurden alle mechanischen Teile gesäubert, neu gefettet und in Stand gesetzt. Die Okulare wurden gereinigt und ein abgerissenes Drähtchen des Sucherfadenkreuz wieder mit Sekundenkleber befestigt.

   

Eingepackt waren die meisten Teile wie Okulare, 2x Barlow, Zenitspiegel und ein Umkehrsatz für die terrestrische Beobachtung in Plastiktütchen und Zeitungspapier (vom 3. Februar 1981, vielleicht wurde zu der Zeit das letzte Mal beobachtet)
Ein Sonnenfilter und ein Projektionstischchen sind ebenfalls mit dabei. Den Hinweis im Handbuch: Das Objektiv mit einer Papplochblende auf 40mm abschatten, damit das Okular nicht zu sehr erhitzt wird, möchte ich nur erwähnt haben. Wer solche Sonnenfilter hat sollte sich hüten, diese einzusetzen. Sicher ist natürlich die Projektion des Sonnenbildes auf das Metalltischchen.

Insgesamt muss ich die Verarbeitung von damals sehr loben. Auch wenn der Aufbau dieses Refraktors schon einige Zeit in Anspruch nimmt und in der Nacht durch viele kleine Schräubchen und winzige Beilagscheibchen am Stativ kaum so umzusetzen ist, dass man wieder alles in den Koffer bekommt. Das Stativ und die Montierung lagert man am Besten zusammengebaut im Haus und packt nur die Optik in den Koffer. Alle Gewinde und beweglichen Teile laufen nun sauber und machen einen soliden Eindruck. Ein Adapter ermöglicht es heute, iauch 1 1/4 " Okulare am Zenitspiegel zu verwenden. Das Originalprisma ist leider nicht mehr richtig funktionstüchtig.

   

Neben der Bedienungsanleitung waren auch noch 2 drehbare Sternkarten und drei Büchlein mit verpackt. Darunter „Der Sternenhimmel 1979“. Wie alt genau das Teleskop ist, weiß ich nicht. Nach ausführlicher Suche im Internet und Überprüfung / Abgleich der Herstellungsdaten in einem Quelle-Katalog aus dem Jahre 1967/68 schätze ich, dass der Refraktor vielleicht dieses Jahr seine 50 Jahre auf dem Buckel hat. Später sah die Montierung anders aus und auch der Holzkoffer wurde gegen Pappe und Styropor ausgetauscht.

Gekostet hat das Teleskop damals 299,- DM. Sicher kein Pappenstiel.


.pdf   Revue-Refraktor[1].pdf (Größe: 1,81 MB / Downloads: 76)
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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Andreas Paul (12.02.2017), Florian B. (13.02.2017), hasebergen (26.11.2019), Herbipollution (13.02.2017), Karsten (15.02.2017), Philipp (10.04.2020), Ulf (13.02.2017)
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#2
Hallo Uwe,

fein, daß Du den zusammen mit Frank gerettet hast!
Diese alten Revue-60er mit ihrem klassisch-grauen Farbton und alles aus Metall, finde ich richtig schick.
Schönes Schätzchen!

Viele Grüße,
Andreas
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#3
Hallo Uwe,

ein wirklich sehr schöner alter Klassiker in Top zustand. Daumen hoch
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#4
Hallo Uwe!
Den hättest Du heute auf dem ATT in Essen für 550 € verkaufen können!   Big Grin Big Grin Big Grin Tongue
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#5
Hallo Christoph,

ja, ja, ich hab einen richtigen Schatz zu Hause!!! Wink

   

   
the sky is the limit

Gruß Uwe

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#6
... bei dem OAZ würde ich 5,50 € bieten...   Dodgy
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#7
Moinsen,

um diesen Thread mal wieder aus dem Tiefschlaf zu aktivieren ... so einen bekomme ich auch die Tage. Konnte mal wieder die Patschehändchen nicht stillhalten.
Produziert wurde diese Serie von der japansichen Firma Eikow so zwischen 1974 und 1977 ...

Schaut mal hier http://yumarin7.sakura.ne.jp/retrokan/EIKOW1974No7.pdf

Bin gespannt auf den Lütten .. (aber: diese 60er sind ja auch eine Seuche *lach*) Big Grin

Greetzle Hannes
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#8
Hallo Hannes,

diese Teleskope sind doch einigermaßen verbreitet. Dennoch gibt es feine Unterschiede in der Ausfertigung. Ich bin mir sicher, dass mein "Oldie" schon von 1970 hergestellt wurde. Dazu passt auch der Quellekatalog und die entsprechende Ausführung darin.

Auf alle Fälle ist das Röhrchen für sein Alter gar nicht so übel. Die Jupiterbänder gehen auf alle Fälle und hellere Doppelsterne und der Mond sind hübsch anzusehen. Freilich sind 60mm Öffnung begrenzt, aber damals... da war das schon was Außergewöhnliches.

Ich wünsch dir viel Freude mit dem Klassiker.
the sky is the limit

Gruß Uwe

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hasebergen (27.11.2019)
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hasebergen (27.11.2019)
#9
(12.02.2017, 21:19)Uwe schrieb: Hallo,

wie hier einige wissen  konnte ich 2012 aus einem Nachlass einen Revue 60/910 "retten". Ansonsten wäre er wahrscheinlich entsorgt worden.

...

Zur förderlichen Vergrößerung beschreibt das Handbuch (von Quelle) eine Vergrößerung von der Hälfte des Objektivdurchmessers = 30x.
Zur Beobachtung in der Nacht kann jedoch auch der doppelte Wert als „bequeme Vergrößerung“ verwendet werden.

Hallo Uwe,

ich bin dank google auf deinen Beitrag hier gestoßen. Ich habe als 11 Jähriger 1993 das Baugleiche Revue Teleskop aus der entfernten Verwandtschft als Dauerleihgabe bekommen. Leider ohne Anleitung/Handbuch. Habe mich dann mangels Interesse meiner Eltern, mich nachts irgendwo mit dem Teleskop hinzufahren zwecks Sternenbeobachtung auch nicht wirklich intensiv damit beschäftigt.

Da ich das betagte Teleskop für meinen Sohn wieder fit machen will, wär die bebilderte Originalanleitung äusserst hilfreich.

Wäre es möglich, einen pdf Scan oder Handyfotos der Anleitung zu bekommen?

Danke & Grüsse

Thomas
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#10
Hallo Thomas,



Wichtig wäre, dass du dir für vernünftige Okulare einen Adapter von 0,96 auf 1 1/4 Zoll und passen dazu einen Zenitspiegel organisierst. Mit den Original-Okus kommt man nicht wirklich weit und bitte lass auf alle Fälle den Sonnenfilter (der ist sicher bei dir dann auch dabei) weg. Du setzt dein Augenlicht auf´s Spiel, wenn du diesen einsetzt. Niemals!!! benutzen!!! Das ist hochgefährlich!!! Nur Sonnenfilterfolie vor dem Objektiv (vor den Linsen über die Taukappe) ist wirksam! Auch wenn in der Bedienungsanleitung was anderes steht!!!




LG Uwe





                       
the sky is the limit

Gruß Uwe

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#11
Smile 
Perfekt, vielen Dank!!!
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