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Zwei unterschiedliche Nächte...
#1
BB vom 27.03. und 28.03.2017

Hallo,

die beiden vergangenen Nächte konnte ich astronomisch sehr gut nutzen. Am 27.03. verabredete ich mich mit Frank, um gemeinsam zu beobachten. Laut Wettervorhersage (meteoblue) sollte der Montag sehr ruhig und klar werden. Gegen 20.00 Uhr war ich startklar. Es ist Galaxienzeit und so musste unbedingt der 10" ACF auf die Sphinx.
Frank stieß etwas später dazu. Der Himmel war super transparent, doch schon beim Alignment zeigten sich die Sterne aufgebläht und verwaschen... Undecided
Trotzdem waren die E und F- Komponente im Trapez des Orionnebels in ruhigeren Sekunden gerade so zu erhaschen. Es wehte wie die Tage zuvor ein frischer Wind aus Nordost und die Temperaturen sanken bei sehr trockener Luft konstant Richtung Gefrierpunkt. Es wurde wieder eisig!

Da in meinem Koffer noch ein OIII - Filter von Ralf schlummerte entschloss ich mich NGC 2359 in Canis Major aufzusuchen. Thors Helmet ist ohne dieses Hilfsmittel zwar zu finden, bleibt aber ein sehr feiner, beinahe kaum zu erkennender Nebel. Ich war doch positiv überrascht, wie groß der Unterschied war. Die Ausläufer des auch als Entennebels bezeichneten Objekts kamen klasse zur Geltung. Ebenfalls eindrucksvoll war der Medusa-Nebel (Abell 21/NGC 2395) im Sternbild Zwilling.

Über das Tablet, das mit Blue-Tooth an die FS2 Steuerung angedockt war, ging es zu:

NGC 2775. Die Galaxie im Krebs war deutlich und in ihrer runden Gestalt zu erkennen. Deep-Sky ging echt hervorragend. Die Milchstraße streckte sich im Westen weit aus!

Weiter steuerten wir zu NGC 3521. Sofort konnte ich einen dunklen Bereich erkennen, der die Galaxie scheinbar "einschnitt". Das musste ein Staubband sein. Ein blick auf die Info - Seite von Sky-Safari bestätigte die Sichtung. Insgesamt ist es wirklich ein Gewinn, dass man mit dem Tablet und dem Programm arbeiten kann... da kommt man im "Vorbeigehen" auch auf Objekte, die man sonst vielleicht eher nicht sucht. Gut, ein paar mal hat sich die Verbindung aufgehängt bzw. den Kontakt verloren, aber das ist weiter nicht so dramatisch. Dann nimmt man schnell die 5-Knöpfe Handrührbox und macht weiter, bis die Technik wieder "connected" ist! Cool

Neben den bekannten Kandidaten möchte ich hier nur die "Neuen bzw. selten Beobachteten" für das Logbuch erwähnen.
z. B.:
NGC 3719/20 Mit etwa 13mag lag das Paar im Löwen an der abendlichen Wahrnehmungsgrenze. 
NGC 3115, die Spindelgalaxie in Sextans machte ihrem Namen durch die deutliche Form alle Ehre.
NGC 3169/3166 (Galaxienpaar) sowie NGC 3156 (direkt als winziger rundlicher Klecks neben einem hübschen Sterndreieck) folgten.

NGC 4697 (hellste Galaxie des Virgo-Haufens) wurde als Augenauffrischer gerne mitgenommen. Sie wird als eindrucksvoller Nachbar von M104 oft vergessen.

Über die Löwengalaxien und den Coma-Haufen lief die Optik Richtung Zenit. In UMa war der Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak der nächste Haltepunkt. Wirklich schön!
Auf dem Weg zu Jupiter, der im Südosten an Höhe gewann sahen wir uns noch M51 an. Toll waren die Spiralarme zu erkennen... aber halt, da war doch noch das "Südliche Integralzeichen" in nächster Nähe!!!...  Dodgy ...südlich... Huh ... und ... sowas von Schwach! Kaum zu erkennen das Fizzelchen. Von Integralzeichen freilich keine Spur. Da müsste wahrscheinlich deutlich mehr Öffnung ran. Aber gut! Gesehen ist gesehen.

Daumen hoch  ... Nach der Silbernadel - Glx NGC 4244 waren wir über den schrecklich zerzausten Jupiter ehrlich enttäuscht. Auf der Planetenscheibe war selbst bei niedriger Vergrößerung nur das Allernötigste zu erkennen... 2 Bänder ... Das Seeing war den ganzen Abend deutlich unterdurchschnittlich.
Nach gut zweieinhalb Stunden Beobachtung wurde es langsam Zeit zu enden. Für Frank und mich war es ein wirklich interessanter Abend - Steuerungstechnik aus dem 21. Jahrhundert trifft auf FS2 - eine kleine Erfolgsgeschichte!

Ach ja, als Erfolgsokular kann ich auch das 36mm Baader-Aspherical bezeichnen. Es ist und bleibt für mich der ideale "Galaxienkiller" an meinem 10" ACF. Gerade bei den schwächsten zeigte sich hier wieder einmal, dass doch noch etwas mehr geht als am 31er Nagler. Warum das so ist, weiß ich allerdings nicht!

Am 28. März sahen die Verhältnisse über meinem Kopf ganz anders aus. Die Luft war sehr ruhig, dafür erkannte ich bei den Feinheiten der Objekte den winzigen Unterschied. Die Durchsicht blieb hinter der des Vorabends zurück. Es war deutlich wärmer (gegen Mitternacht noch 8°C), ebenso trocken, aber der Wind der auf westliche Richtung gedreht hatte, legte sich schon zu Beginn der Beobachtung... beinahe T-Shirt Wetter bis um Mitternacht, als ich abbaute.

Als interessante Objekte, die ich zum ersten mal mit dem OIII - Filter beobachtete, ergänzten

NGC 2438 (der im OH M46 liegt) wurde wahrhaftig zum "kleinen Ringnebel" - eine sehenswerte Miniaturausgabe - die ohne Filter nur ein blasses Scheibchen bleibt.

NGC 2440 - Der Insektennebel zeigte schön seine Bipolare Strukturknoten im hellen, länglichen Zentrum. Er reagiert ebenfalls hervorragend  auf den OIII

die Objektliste der vergangenen Nacht. Daumen hoch

Nachdem der Filter aus dem 36mm Baader Hyperion Aspheric Okular geschraubt war, spulte ich ein umfangreiches Galaxienprogramm ab. Highlight war Makarians-Galaxienkette - Die darf im Frühling keinesfalls fehlen!!!

Hervorheben möchte ich NGC 5005 in den Jagdhunden. Eine sehr helle, auffällige Galaxie die mit NGC 5033 ein Paar bildet erschien im Gesichtsfeld... fantastisch!

Längere Zeit beschäftigte ich mich dann mit der Zeichnung vom Kometen 41P/Tuttle-Giagobini-Kresak, bevor ich als Endpunkt dann zu Jupiter fuhr. Hier war gleich der Schatten von Io auf dem NEB, das deutliche, weißlich-helle Wolkenstrukturen zeigte, zu erkennen. Der GRF schob sich langsam mit auf das Planetenscheibchen und rundete das eindrucksvolle Bild ab.

Herz was willst du mehr??? Tongue
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Folgenden 8 Usern gefällt Uwe's Beitrag:
Christoph (30.03.2017), Florian B. (29.03.2017), Georg (29.03.2017), Herbipollution (03.04.2017), Martin.F (30.03.2017), Simon (31.03.2017), Ulf (29.03.2017), Werner (30.03.2017)
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#2
Hallo Uwe,

wieder viel abgearbeitet und das Wetter ausgenutzt. Ich war Montag Nacht auch am Start und alte Bekante und neues ausgegraben. Von den neuen hatte ich mir den Butterflynebel vorgenommen. Konnte den PN mit Olll Filter ausfindig machen und war recht deutlich zu sehen. Die Durchsicht war sehr gut nur das Seeing mäßig . Trotzdem war der GRF am Jupiter deutlich zu sehen. Schon zu Beginn  als Test M81 82 zeigte sich vor allem M82 sehr definiert. Im 5mm Nagler bei 320x sehr eindrucksvoll. P41 Tuttle ist wirklich  hell und sehr groß. Selbst im Binoansatz am Dobson war er gut erkennbar so auch M82 
Letzte Nacht  war die Durchsicht mäßig aber es ging trotzdem was. Das Galaxienpärchen NGC  5005 und 5033 kenne ich schon von früher aber ich sah sie mir wieder mal an. Wäre natürlich am Montag deutlich brillanter rausgekommen. Auch P41 war deutlich schwächer als am Montag, sowie V2 Johnson im Herkules. Das Seeing hingegen war besser, was man am Jupiter sehen konnte. 
Denke wir werden im Frühjahr noch mehr Gelegenheiten bekommen.

Gruß Philipp
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