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ITV-2017, ein Rückblick
#1
Hallo,

seit gestern bin ich wieder zurück vom ITV.
Es war, wie immer, eine sehr schöne und angenehme Woche unter Freunden.
Der Wettergott meinte es gut mit uns, ab Mittwoch hatten wir durchgehend heiße Tage und laue Nächte. Doch auch schon am Montag und Dienstag konnten wir beobachten, allerdings mit viel Feuchtigkeit in der Luft.

Dieses Jahr war der Platz brechend voll. Schon am Mittwoch gab es für größere Wohnmobile Probleme, einen guten Stellplatz zu finden. Viele mussten auf die hintere Wiese oder auf die Plätze am Seer ausweichen.
Bemerkenswert: Viele neue Gesichter, viel Jugend und auch viele Damen, was neu war. Zwischenzeitlich reisen die Frauen und Kinder mit, es war ein buntes Treiben auf dem Platz. Und es gab mehr Nationen. Neben unseren Holländern, die schon seit einigen Jahren kommen, waren es dieses mal auch Schweizer (Marc mit Freunden, ein "Urschweizer"), US-Amerikaner, Norweger und Schweden. Eine buntes, internationales Gemisch.

Highlight in diesem Jahr war der Komet Johnson, den viele ins Vesier nahmen. Irre, wie schnell dieser Komet wandert! Komet 41-"schlagmichtot"... ich kenne nicht den genauen Namen, war hingegen ein schwierigeres Objekt, mehr für Geräte ab 14" Öffnung, ein dickes Wattebäuchlein ohne viel Strukturen.
Natürlich kamen alle Highlights des Himmels in die Okulare, auch ausgefallene wir der Carbonstern im Perseus, für mich ein neues Objekt. Ein roter Riesenstern, der seine Farbe von tiefrot bis rosa (!) verändert. Wir sahen in in letzterer Variante.

Wie immer, so auch dieses mal war der Inder als Gaststätte auf dem Campingplatz überlaufen, man musste sich gut eine Stunde gedulden, was und dann auch mal wieder ins Laternchen unterhalb des Platzes führte. Dessen Bedienungen kamen dann nachts zu uns hoch und sorgten für manchen Lacher, die drei Damen waren gut drauf!

Am Freitag gab es einen Vortrag in der Scheune am Eingang. Danach kamen rund 70 Besucher auf die Wiesen, um unter Anleitung einiger Hobbyastronomen sich die Objekte des Firmaments zu betrachten. Geräte wurden erklärt, man lernte das "Dobsonschubsen" und die einzelnen Galaobjekte kennen. Es ergaben sich immer wieder gute Gespräche.

Die Mash-Party stieg, wie immer, am Mittwoch und war (auch wie immer) ein voller Erfolg. Die Mashies rüsten derzewit auf und kamen u.a. mit einem riesigen Verkaufswagen, den sie derzeit als Küchenwagen für ihre Mannschaft umrüsten. Und der Swimmingpool? - Der war natürlich wieder dabei und auch nötig bei diesen Temperaturen. Der wurde professionell von der Feuerwehr von Gedern befüllt, ein "Übungseinsatz" der freiwilligen Feuerwehr.
Schon daran sieht man, daß das ITV tief in Gedern verwurzelt ist. Immerhin sind wir schon seit 11 Jahren dort auf dem Platz.

Alles in Allem mal wieder ein wunderbares Treffen, von dem man sich aufgrund ser sehr langen Nächte nun erst einmal erholen muß...

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
Folgenden 7 Usern gefällt Winfried Berberich's Beitrag:
Andreas Paul (29.05.2017), Andreas-TAL (29.05.2017), astroMario (19.06.2017), Florian B. (01.06.2017), Herbipollution (29.05.2017), Simon (04.06.2017), Uwe (29.05.2017)
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Folgenden 7 Usern gefällt Winfried Berberich's Beitrag:
Andreas Paul (29.05.2017), Andreas-TAL (29.05.2017), astroMario (19.06.2017), Florian B. (01.06.2017), Herbipollution (29.05.2017), Simon (04.06.2017), Uwe (29.05.2017)
#2
Hallo zusammen,

erwähnen möchte ich noch den hervorragenden Nachruf auf Martin Birkmaier, der m. E. genau den richtigen Ton traf. Selten so eine würdevolle Rede gehört.
Beste Grüße, Rainer
Aktiv bei: http://www.sternwarte-kreuznach.de/

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#3
Stimmt.

Wir hatten im Vorfeld lange darüber gesprochen, wer, wann und was.
Eigentlich sollte ich als einer seiner ältesten Freunde reden, aber wir haben dann Uli Staake gebeten, weil er sehr eindrucksvoll reden kann und dabei nicht die Fassung verliert. Bei mir hätte ich in diesem Moment nicht gewußt, ob ich das durchgestanden hätte. Uli war aben zeitweise auch nahe dran, man hat es ihm angesehen.
Uli war mit Martin ebenso lange befreundet wir ich und er war einfach der bessere in dieser Beziehung.

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#4
Hallo zusammen,


auch ich war dieses Jahr wieder mit dabei. Am Sonntagabend kam ich nach nicht ganz acht Stunden Fahrt mit meinem Traktor am Gederner See an. Winfried erwartete mich schon ungeduldig, da er dieses Jahr seine Unterkunft bei mir im Pferdeanhänger hatte. Direkt nach der Ankunft fuhren wir zusammen mit Ronald eine Runde über den Platz. Wie die Jahre zuvor parkte ich mein Gespann in der Ecke der Händlerwiese.
   
   
   
   

Mit dem Wetter hatten wir an diesem 26. ITV wieder einen Volltreffer gelandet. So konnten wir, wenn auch erst recht spät, fast jede Nacht ausgiebig beobachten. Zu Beginn der Woche machte sich die Luftfeuchtigkeit noch stark bemerkbar, was sich jedoch von Tag zu Tag besserte. Die Wetterprognosen veranlassten selbst am Samstag noch Leute mit ihren Teleskopen zu kommen. Vielerorts wurde es auf den Wiesen eng, doch irgendwo war immer noch ein Plätzchen frei.
   

Freitagmittag fand im Hof des Gederner Schlosses die Sonnenbeobachtung für die Öffentlichkeit statt. Die Sonne wurde sowohl im Weißlicht (12,5" Dobson, 4" Refraktor) als auch in H-Alpha (90er und 60er Coronado, PST) beobachtet. Neben einer kleinen Sonnenfleckengruppe konnten wir den Leuten ein sehr interessantes Gebiet mit Protuberanzen und Filamenten zeigen. Nach vier Stunden packten wir zufrieden ein und fuhren zum ITV-Gelände zurück.
   
   


Winfried hat es ja bereits angesprochen. Die abendliche Öffentlichkeit wurde sehr gut angenommen. Im Wirtschaftsgebäude des Campingparks hielt Karl einen Vortrag über den nächtlichen Himmel und das was die Leute später erwarten sollte. Selbst während des Vortrags kamen noch Interessierte hinzu, sodass sich diese bis vor das Eingangstor drängten. Zum Schluss hin hatten wir ca. 70 Besucher gezählt. Da es direkt nach dem Vortrag noch zu hell war zum Beobachten, überbrückte ich die Zeit, indem wir den Leuten die hellsten und bekanntesten Sternbilder zeigten. Mein starker Laser war mir hierbei eine große Hilfe, da sich um mich herum eine riese Menschentraube gebildet hatte. Einigen Besuchern fiel auch sofort Jupiter auf.
Da es deutlich mehr Interessierte gab als erwartet, mussten wir kurzfristig noch weitere "Himmelsführer" auftreiben. Ich hatte in diesem Abend, zusammen mit etwa 10 Besuchern, den 14,5" Dobson von ICS für die Führung benutzen dürfen. Neben Jupiter wurden auch die Überflüge der ISS im Teleskop beobachtet. Viele konnten die rechteckige Struktur und die blau-braunen Sonnensegel erkennen! Auch der Komet Johnson wurde ausgiebig beobachtet. Ansonsten wurden die üblichen Verdächtigen wie M13, M3, M51, M81/82, NGC 6992 usw. aufs Korn genommen. Die letzten gingen gegen 02:30 Uhr nach Hause.

Am Samstag wurden wie immer die Selbstbauten prämiert. Hervorzuheben ist hierbei die aus Kohlefaser laminierte Gabelmontierung, welche sich für den Transport zusammenklappen ließ. Diese wird mit einem Vixen SkySensor betrieben, womit die Montierung über eine Nachführung und GoTo-Funktion verfügt. Auf dieser Montierung fand übrigens ein 16“ Newton platz, der vor ein paar Jahren ebenfalls prämiert wurde.
Danach gab es für Martin einen Moment der Stille. Alle gedachtem ihm. Es war ganz still auf dem Platz. Anschließend gab es von Uli einen Nachruf auf Martin, welcher in uns die schönen Erinnerungen an ihn hochkommen ließ . Zum Schluss stießen wir zusammen mit Sekt auf Martin an...

Die letzte Nacht hatten wir wieder für uns. Zusammen mit Uwe Reichert und Felicitas beobachteten wir an meinem 16“ Dobson den Himmel. Als besondere Objekte hatten wir uns den Quasar 3C273 und die Galaxie NGC 6946 herausgepickt. Während des ISS-Durchgangs führte ich den Dobson über den Telrad nach, sodass meine Mitbeobachter die ISS bei ca. 120-fach beobachten konnten. Gegen 01:30 hörten wir mit dem Beobachten auf. Schließlich war am nächsten Tag die Abreise geplant.
   

Während der Heimfahrt hatte ich kurz nach Gedern technische Probleme am Traktor bekommen. Am Traktormeter leuchtete die rote Warnleuchte auf. Nachdem ich das Motoröl kontrolliert habe, fiel mir der Keilriemen auf. An diesem waren auf deiner Länge von gut 10 cm nur noch die Drähte vorhanden. Mir viel das Herz in die Hose! Jedoch wurde ein Ortsansässiger auf mich aufmerksam und ich fuhr in die ehemalige Landmaschinenwerkstatt seines Cousins. Zu meinem Glück hatte dieser er noch einen Keilriemen für mich. Die Reparatur gestaltete sich jedoch aufwändiger als gedacht. Neben der Motorhaube musste ich die Batterie ausbauen, um an die Lichtmaschine zu kommen. Da ein kaputter Keilriemen nicht genug war, riss mir beim Nachziehen eine Schraube bündig zum Motorblock ab. Es dauerte über eine Stunde, bis ich die kaputte Schraube wieder herrausen hatte. Wenigstens gab es aus dem Lagerbestand die exakt gleiche Schraube als Ersatz. Nach knapp zwei Stunden verspätung konnte ich meine Heimreise fortführen.
Um kurz vor 22 Uhr kam ich nach ca. 10 Stunden daheim an.
   

Gruß
Simon
Folgenden 12 Usern gefällt Simon's Beitrag:
Andreas Paul (03.06.2017), Astrokarsten (09.06.2017), Christoph (04.06.2017), Florian B. (05.06.2017), Georg (04.06.2017), Gerhard (04.06.2017), Herbipollution (05.06.2017), Martin.F (05.06.2017), Thomas64 (04.06.2017), Ulf (03.06.2017), Uwe (04.06.2017), Werner (06.06.2017)
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#5
Hallo Simon,

schöner und treffender Bericht. Ja das war diesmal ein wirklich schönes ITV mit einem Wetter vom feinsten und war froh, dass ich wieder hingefahren bin.

Gruß Philipp
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#6
Servus,

Hammer Berichte von euch, v.a. Simon. Da hast du ja nichts ausgelassen, v.a. mit der Traktorreparatur. Ist ja nochmal gut gegangen dank der Unterstützung vor Ort.
Bin gespannt auf weitere Eindrücke am nächsten Stammtisch!  Smile

Grüße,

Florian
Astrobin
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Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
(Zeiss-Werbung)
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