Hallo,
letzten Samstag habe ich mich vor dem Mondaufgang in die Kälte gesetzt und die klare Nacht für eine M1-Aufnahme genutzt.
Herausgekommen ist dieses Bild, das ich ausschließlich in AstroArt bearbeitet habe.
Details: 11.02.2012; Newton f4.7; 10x5Min L; je 3x5Min RGB
Für mich hat dieses Bild trotz offensichtlicher handwerklicher Mängel eine besondere Bedeutung.
Neben dem Saturn war es der Crab-Nebel, der mich für die praktische Astronomie begeisterte. Allerdings konnte ich damals mit meinem 60mm Revue-Refraktor den M1 nur mit viel Einbildung erahnen, was schon ein wenig ernüchternd ist, wenn man eigentlich eine großartige Explosionswolke betrachten wollte.
Ich wurde mit der Zeit realistischer und seit ich den 10-Zöller habe, kann ich M1 als deutliches Wattebäuschchen visuell bewundern.
Mit Einsatz einer Kamera bin ich nun endlich in der Lage, die Strukturen in M1 zu erkennen, die den explosiven Charakter wie in meinen damaligen Büchern widerspiegeln (Hubble gab's damals noch nicht).
Für Kritiken bin ich immer dankbar. Ansonsten würde mich interessieren, ob Ihr auch so magische Himmelsobjekte hattet, bzw. noch habt, von denen Ihr sagt: "Die möchte ich unbedingt einmal ordentlich sehen!" (Nordlicht, Halley, Venustransit usw.)
das Wochenende verleitete zwar zum Beobachten, aber ich war einfach zu faul und mir war es zu kalt. Also verkroch ich mich an den warmen Kachelofen und begann, meine Zeichenkünste etwas zu verbessern. Dazu nahm ich mir die Zeichnungen der vergangenen Woche vor und zeichnete sie noch einmal, diesmal unter Verwendung des neuen Zeichenmaterials.
So ganz langsam komme ich etwas besser "in die Gänge", doch urteilt selbst.
Achtung: Schickard ist um 45 Grad gedreht, der müsste "links hoch..."
gestern bot sich die letzte Möglichkeit vor dem herannahenden Tief ein Blick ins All zu werfen. Nach einem kurzen Telefonat mit Ralf standen wir um 19.00 Uhr in den Startlöchern... oder wie es der versierte Hobbyastronom gerne hat...in der Kuppel.
Die Temperatur schenkte den Vortagen nichts und wir richteten bei gewohnten Minusgraden (gegen Ende um die -11°) die feinen Optiken auf den Jupiter. Die Luftruhe blieb unter den Erwartungen. Trotzdem gefiel der Gasriese im Bino mit den 13mm Delos mit zarten Bändern und Dunkelregionen im NEB. Der Refraktor schlug gestern hier dem 16" ACF ein Schnippchen und präsentierte das etwas schönere Abbild.
Ich bin immer wieder über die Qualität von Ralfs Optiken überrascht. Auch die Sternabbildung ist unglaublich definiert und fein.
Nachdem Dunst aus dem Westen die Sicht beeinträchtigte wendeten wir uns unserem Hauptziel des Abends zu.
Mit der Webcam sollte das Trapez in seine "Bestandteile" zerlegt und dokumentiert werden. Also schwenkten wir die Aperatur gen Himmelsjäger. Die Transparenz war überraschend gut. Tausende von winzigen Sternchen waren bereits mit bloßem Auge am Himmel auszumachen.
Und dann überraschte uns M 42 mit einer Farbenpracht, wie ich sie selten gesehen habe. Wir brauchten erst mal einen Augenblick um das Gesehene sacken zu lassen. In ganz feinen Grüntönen im Zentrum und eher schmutzig, braunroten Ausläufern fesselte uns die Standardkerze am 16" ACF ans Okular.
Das "filmische Ergebnis" zur Zentralregion wird Ralf sicher noch präsentieren und kommentieren. Für mich als Zeichner und Visuellen ist es jedesmal auf´s Neue unbegreiflich, wie man sich nachts mit dem Laptop (die eiskalten Finger mal außen vor gelassen) und der Technik herumschlagen kann. Trotzdem unterstützte ich Ralf nach Kräften.
Zwischenzeitlich verbesserte sich auch das Seeing und ich glaube das Filmchen, das wir mit der Web-Cam festgehalten haben lässt einiges erkenen
Mit Hochvergrößerung schauten wir dem Eskimo in die "Augen" und erhaschten feinste Details der Schalen im indirekten Sehen. Der Einsatz hochwertiger Okulare bereitet bei solch einem Himmelsspaziergang zusätzlich Freude. Auch hier, an NGC 2392 hielten wir uns eine ganze Weile auf.
Der Planetarische Nebel in M 46 sprang uns auch förmlich an. Er wirkt wie ein Wattebausch im offenen haufen. Interessant ist ein Vordergrundstern direkt vor diesem PN.
Viel zu Schnell verging die Zeit und die Kälte bewog uns dazu den letzten Blick auf Mars zu richten. Trotz der Horizontnähe (etwas mehr Höhe hätte sicher gut getan) war es für mich das beste Bild in der diesjährigen Saison.
Die Polkappe und weitere bekannte Strukuren fielen sofort ins Auge. Wenn ich jetzt mein Zeichenbrett noch ausgepackt hätte...
Aber gut, seine Opposition kommt erst noch und an wärmeren Abenden zeichnet es sich leichter. Dann ist er fällig
Ich freu mich schon auf den nächsten Besuch in der Lindelbacher Sternwarte bei Ralf. Die Gespräche beim Beobachten sind von amüsant bis informativ stets gut gemischt und geben solch einem Beobachtungsabend den letzten Kick
Gestern Abend liefen 41 x 3 Minuten durch den ACF bei ebenfalls 2000 mm Brennweite. Die Luft war sehr trocken und die Bdingungen mal abgesehen von den -14° C echt brauchbar, um seit langem mal wieder ein Foto zu schießen. Dazu kamen noch 50 Darks und 40 Flats, die ich heute morgen dann noch schnell angefertigt habe. Von meiner Seite ist die Orion Geschichte mit der DSLR erst mal abgeschlossen.
Wie ihr ja vielleicht wisst, möchte ich den Zeitaufwand der Nachbearbeitung in Grenzen halten. Das Summenbild ist mit einer leichten Tonwertkorrektur und Schärfung versehen worden. Am Ende den Kontrast noch etwas angehoben und das Bild auf 35 Prozent verkleinert.
Ich hoffe es gefällt euch, viel Vergnügen beim ansehen!
auf das gestrige Ereignis hatte Philipp schon hingewiesen. So eine Chance lässt man sich natürlich als Beobachter nicht entgehen. Ab ca. 20.00 Uhr war ich immer wieder halbstundenweise draußen (bei - 14°C) am TMB und konnte die deutlich schwächeren A und B Sterne im Trapez ansehen. Es war wirklich auffällig gegnüber der normalen Beobachtungssituation.
Merkwürdig für mich war, dass die E Komponente gestern kaum sichtbar wurde, während F sich in regelmäßigen, auch längeren Abschnitten zeigte. Warum, weiß ich auch nicht, aber es war so. Normalerweise sticht der weiter weg stehende E-Stern besser heraus.
Vor diesem Ereignis nahm ich mir Zeit für Venus, die Plejaden und den Jupiter. Gegen 23.00 Uhr beendete ich mit neuen Eindrücken diese interessante Kurzsession.
einige werden sicher schon auf den Bericht von Ulf über unseren Stammtisch warten.... aber Ulf war ja nicht da! Und weil ich ihn diese Woche einige Male "belästigt" habe, fühle ich mich quasi "verpflichtet" über gestern jetzt ein wenig berichten.
Anwesend waren: Bernhard, Winfried, Frank, Rainer, Mareike, Stefan (K), Christian, Michael, Ralf sowie Christoph und ich.
Natürlich haben einige wieder Material mitgebracht, vornehmlich Bücher, wobei später auch Handfestes ausgetauscht und darüber beraten und gefachsimpelt wurde. Meine gesammelten Zeichnungen mit den Kraterdarstellungen, die die Runde machten, wurden gewissenhaft mit verschiedenen Mondbüchern verglichen. Darunter waren der Moonhopper, der fotografische Mondatlas und das Zeichenwerk schlechthin, der Rükl. Die Animation von Hans, die meinen "Cichus" im Vergleich zur Rükldarstellung verdeutlichte, hatte ich auf USB-Stick mitgebracht.
Glücklicherweise durfte ich mehrfach Stefans modernes Laptop ("mach du es lieber auf...) für mich in Anspruch nehmen. Das Interesse an den Zeichentechniken, der Dauer der Zeichnung und die Benutzung der Bleistifte konnte ich hoffentlich einigermaßen verdeutlichen.
Ralf, Michael und Christian trafen strahlend, etwas später vom ACF-Licht geblendet, direkt aus der Sternwarte in Lindelbach ein. Das Trapez mit seinen Komponenten schien gestern seinen Meister im 16" gefunden zu haben und Jupiter glänzte daneben im 200er APO.
Christian präsentierte mir seine erste Jupiterzeichnung. Ich finde sie gar nicht schlecht getroffen und hoffe er traut sich in Zukunft noch mehr zu.
Stefan tauschte sich intensiv mit Winfried und seinen Nebensitzern Rainer und Mareike über die Astrofotografie aus und wurde zur Ausrüstung beraten. Hier steuerte Christian seine Bücher über die Fotografie (unter anderem des Standardwerk von Seip) bei.
Nach dem Essen verteilten sich alle Anwesenden wieder in unterschiedliche Grüppchen. Soweit ich es verfolgen konnte, gab Bernhard auch über den Bau seines 24"Dobson Informationen. "Welches Schleifpapier nimmt man denn da", habe ich mal zwischendrin aufgeschnappt...
Ralf leistete natürlich wieder rund um die Teleskoptechnik Hilfe:
Christian, der nun einen 120er Esprit Refraktor zum Test bekommt benötigt noch einen Anschluss (Reducer?) für seinen 130er TOA und so wurden Gewindesteigungen und Skizzen, die er mitgebracht hat genau begutachtet.
Meine SXD wurde dann auch herumgereicht, denn an ihr muss ein Spannring festgezogen werden, damit die Dek-Achse nach dem Fixieren des Teleskops nicht durchrutscht. Wie sich so eine Monti anfühlt und "funktioniert" konnte dann auch Stefan sehen, denn er sucht für sich und seinen 90er Refraktor noch den richtigen Unterbau.
Wie immer verging die Zeit ruck zuck, so dass sich gegen 23.00 Uhr der Stammtisch auflöste. Leider konnte ich nicht alle Gespräche mitverfolgen, so dass ich mich freuen würde, wenn meine Ausführungen dahingehend von den anderen noch ergänzt werden.
Ich freu mich auf alle Fälle schon auf den nächsten Stammisch!!
Hallo Sternfreunde,
durch Zufall bin ich dazu gekommen mir einen Profivortrag zu Sternentstehung an der UNI Würzburg anzuhören.
Prof. Dr. Thomas Henning vom Max-Planck Institut Heidelberg war Referent.
Die Begrüßung der lokalen Professors fand in Englisch statt, was mir Sorgen machte.
Nach der wichtigen Frage ob der Vortrag nun in Englisch oder Deutsch gehalten wird machte ich mir kurz Hoffnung die aber gleich zunichte wurde.
Eine Zuhörerin konnte kein Deutsch und damit wurde mein Englisch auf die Probe gestellt.
Die Thematik war anspruchsvoll, die Grafiken hätten mir erklärt werden müssen, Mathematisch war ich klar überfordert und vom Englisch kann ich zumindest sagen das es erstklassik und deutlich war.
Das schwächste Glied im Raum war bestimmt ich selbst.
Trotzdem ist mir hängengeblieben dass der Sternentstehungsprozess sehr ineffizient ist; ich glaube es waren 300Sonnen pro Jahr in unserer Galaxies und die Simulationen und Annimationen zeigten einen sehr komplexen Bewegungsablauf der Materie in den Entstehungsgebieten.
Für die Forschung und das Verständnis ist "Resolution" Auflösung das Wichtigste. Hier hat es eine rasante technische Entwicklung gegeben und mit der gesteigerten Auflösung nicht nur über direkte optische Beobachtung konnten Sternentstehungsgebiete und Details untersucht werden von denen man vor 10Jahren nichts wußte.
Zumindest den technischen Teil mit der aktiven Optik habe ich gut verstanden da ich hier Vorkenntnisse hatte. Für uns "poor astronomers" ist das leider nicht erschwinglich.
Das Prinzip des Lucky Imaging wurde live am Großteleskop gezeigt und zwar am Mehrfachsternsystem.
Erstaunlich schon das Specklebild am Großteleskop bei einem Traumseeing von 0.5", was gerade mal einen Strehlwert von 0,1 ergab.
Welcher Amateur würde mit einem Gerät mit einem Strehlwert von 0,1 arbeiten mögen? ( Wobei wir bei schlechtem Seeing ab 10" Öffnung photografisch vermutlich auch kaum besser als 0,25 sein werden)
Das Specklebild wurde dann durch die Software gejagt und bei 5% Verwendungsrate war dann statt dem Klecks ein sauberes Dreifachsystem zu sehen. Sozusagen die aktive Optik für arme Astronomen und damit meine ich uns Amateure.
Das hat nun einen gewissen Reiz dieses Thema zu verfolgen und das bekannte Prinzip von den Planetenbilder auch für DeepSky zu vewenden. Z.B. Doppelsterne und helle PN´s. Allerdings kenne ich noch keine Software die so arbeitet wie die gezeigte Animation der Profis.
Das letzte was mir noch aus dem Vortrag hängengeblieben ist das Sterne max. 100x die Sonnenmasse haben. Das klingt nicht viel.
Anderseits aber in "third power", also dritten Potenz die Helligkeit steigern. 10 Sonnenmassen wäre dann 1000x heller und 100Sonnenmassen demnach 1 Millionen mal heller als die Sonne.
Auch wenn der Winter noch so kalt ist, das wäre nicht gut für uns.
hier die Aufnahme von Komet Garradd bei M92 im Hekules in der schon von mir berichteten eisigen Nacht zum 03.02. bei -14°
Wie immer kein Meisterstück von mir, als Spechtler und Gelegenheitsfotograf.
Aufnahme mit EOS 350 ISO 800 90 sec. mit 190/1000 mm Maksutov Newton auf EQ6