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schnell... - Uwe - 16.04.2020

...mal wieder raus! - BB vom 15.04.2020

Hallo,

 
das schöne Wetter lässt nicht nach und bereitet uns weiterhin sehr ordentliche Bedingungen zum Beobachten. Die Nacht vom 14.04. habe ich leider verpasst. Sie war deutlich transparenter und ruhiger als die jetzige - geschätzt gut über 6mag Grenzgröße, aber so ist es halt mal. Wieder war es der kleine Dobson, den ich spontan auf die Terrasse packte.
 
Die Venus ist im Moment der Glanzpunkt am Westhorizont und strahlt unablässig intensiv. Das musste nun doch mal zeichnerisch festgehalten werden. Sie wird im Moment mit ca. 37% beschienen und bekommt schon langsam eine schöne Sichelform.
 
Als es später dann so gegen 21:30 Uhr dunkel genug war, habe ich mit der Beobachtung der beiden Kometen C/2019 Y4 Atlas und C/2017 T2 Panstarrs.
Beide Himmelswanderer stehen mittlerweile recht nahe beieinander und waren in Camelopardalis relativ schnell aufzufinden, wobei C/2019 Y4 Atlas nicht viel mehr als ein diffuses Etwas erscheint. Er ist ja in der vergangenen Woche zerbrochen und löst sich nun langsam auf. Visuell macht er nicht mehr viel her. Ich schätze, dass er im Moment höchstens noch 10,5 - 11 mag erreicht…
 
Panstarrs dagegen ist ähnlich ordentlich zu sehen, wie zuletzt. Mit dem 31er Nagler hat man am f5 Dobson bei ca 35x Vergrößerung ein riesiges Gesichtsfeld und es wirkt immer wie der Blick aus dem Raumschiff, wenn man zwischen den Sternfeldern dann das graue Schimmern hervortreten sieht.
 
Über M81/82 (immer toll) ging es weiter von M51 zum Löwen. Hier gönnte ich mir das Leo-Triplett und fuhr dann Richtung Löwenhals. Die Dreiergruppe NGC 3190/3193/3185  nahm ich auf dem Weg zu NGC 2903 mit. Schön sind immer wieder Details, die man aus den Galaxien herauspicken kann, bzw. wenn man die Galaxie aus dem Himmel herausblitzen sieht. Die gestrige Grenze lag bei knapp über 12mag.
 
NGC 3098 war so ein „Grenzgänger“ …aber erwischt!
NGC 3344 kann man in Draufsicht dagegen gut erkennen. Eine Spirale ist erahnbar.
Toll waren NGC 3245/3254/3277 in einem Gesichtsfeld…
 
Über Starhopping kann man mit demTablet und Skysafari alle erreichbaren Objekte gut auffinden.
 
Ab und zu zwischendurch ist es einfach klasse, den Blick einfach belanglos auf den Himmel zu richten. Und dann hat man auch Glück:
 
Gegen 23:15 Uhr zog eine tolle, helle orange-gelbe Sternschnuppe quer durch den Löwen ihre Bahn….Super!!!
 
Die Kugelsternhaufen M 53 und M 3 bildeten dann später, nachdem ich mich noch im Virgo-Haufen und in Coma Berenice ausgetobt hatte den Schlusspunkt.
 
Ein wirklich entspannter Beobachtungsabend...   Sleepy