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8. Teleskoptreffen - April 2018
#1
BB vom 06.04.2018

Hallo,

hier mal meine Eindrücke von unserem unterhaltsamen Treffen auf dem Kreuzberg bei Volkach. Das Wetter war bestens - ich war ganz überrascht - ohne Wind! Gegen 19.30 Uhr trafen August und ich in den Nordheimer Weinbergen ein und der Parkplatz war schon reichlich gefüllt. Kaum noch Platz für die "Alten"... aber jeder unserer Gruppe fand letztendlich sein Plätzchen, auch wenn manche schon "platt" waren als sie ankamen. Tongue

Eine ganze Menge an Gerätschaft wurde in den abendlichen Himmel gerichtet. Ich versuch mich mal...

August mit dem C11 in Gabelmontierung
Andreas montierte seinen 10" Tal auf die Ioptron-Monti 
Gerhard werkelte mit seinem 15" Schöberl-Dobs
Rainer hatte neben dem 16" Hofheim-Gitterrohrdobs auch eine Kiste kühlen Getränks im Gepäck (herzlichen Dank dafür)
Simon hatte auch sienen 16er dabei... ziemlich einsam, das Ding!
Ulf mit dem 10" Newton auf EQ6
Klaus? (schlechtes Namensgedächtnis...) und ein Bekannter mit dem 130er Skywatcher Newton auf EQ3

   

Florian hatte... seinen "Fernseher" dabei Big Grin und ne Kamera
Unser Nachwuchs, deren Namen ich nicht alle weiß mit ... einem 8" Skywatcher Newton auf EQ5? (weiß ich nicht mehr genau)
Philipp hatte seine 120er ED -  "Eule" im Gepäck
Außerdem standen da noch ein 8" Dobs und ein 8" Flextube mit Goto auf dem Platz...

Frank kam ganz ohne... also nicht nackt..., aber ohne Gerätschaft.
Hans war ebenfalls mit von der Partie, ich glaube ohne Teleskop.
Dani hatte einen Freund dabei...
Steffen und Martina habe ich auch noch gesehen und freilich Johannes..., ich bin gar nicht wirklich rum gekommen. Auf Grund mangelnder Vorbereitung einiger um mich herum agierenden Hobbyastronomen musste ich ständig irgendwelche Objekte nennen und NGC Nummern aus meiner im Kopf gespeicherten Datenbank loswerden. Big Grin

Ach ja, ich hatte meinen 10" ACF  auf Vixen Sphinx SXD mit glattestem Spiegel im Einsatz.

   

Falls ich jetzt jemanden übergangen oder übersehen habe, bitte nicht übel nehmen.

   

So, das abendliche Programm startete nach Einzug der Dämmerung wie üblich mit den hellsten Objekten wie Orion oder M81/82 und hübschen Doppelsternen (Rigel, Castor, Epsilon Bootes, Alpha Leonis...).
Florian konzentrierte sich fotografisch ganz auf M3 und war mehr oder weniger "abgetaucht" ... in seine Laptop-Box!

Die ISS stattete uns zweimal einen Besuch ab und leuchtete auf ihrer nächtlichen Bahn. Wir winkten ihr fröhlich zu und manche schafften es sogar sie im Gerät zu verfolgen. Neben zahlreichen Fachsimpeleien und intensivem Austausch über vergangene Erlebnisse durften ein paar flotte Sprüche nicht fehlen. Wäre sonst ja auch langweilig: "Woher weiß der erfahrende Hobbyastronom, wann ein Teleskop ausgekühlt ist?"..."Wenn die Schnaken nicht mehr über der Taukappe kreisen!"

Ulf konnte einer Familie, die mit ihrem Wohnmobil vor Ort waren, einiges am Himmel zeigen und erklären. Sie waren sicher recht angetan von der Hobbyastronomie.

Gut, mancheiner ist von Namibia noch so "geflasht", dass der heimatliche Himmel beinahe zur Nebensache wurde. Zur Himmelsqualität muss ich leider sagen, dass die Bedingungen auf dem Kreuzberg mittlerweile fast grenzwertig werden. Die Lichtglocken der umliegenden Städte beeinträchtigen bis hoch in den Zenith den Himmelshintergrund. Da müssten wir uns doch eventuell in Zukunft ein dunkleres Plätzchen suchen.

Zur Beobachtung suchten wir uns tolle Highlights, die auch etwas hergaben. Ob Makarians Chain, die Eule und M 108, M 51, die hellen Galaxien Coma Berenice, Virgo und Coma-Haufen, das Leotriplett und Hickson 44 (NGC 3190-Gruppe), NGC 2903, NGC 4565, NGC 4656, NGC 4631 Walfisch mit Begleiter, NGC 5703 und M 102 im Draco es ging Quer-Beet über M 64 (Black Eye) bis hinunter zur Sombrero-Glx M 104.

   

Zwischendurch mussten wir häufiger zufällig entdeckte Galaxien zuordnen. Dabei zeigte Gerhards Sky-Safari eine Lücke: NGC 4657 war nicht zuzuordnen. Die gehört aber zu NGC 4656 (als gravitativ beeinflusste Nachbargalaxie) - auch diese zeigte das Programm irgendwie nicht an. Obwohl sie deutlich richtig in der Nähe von der NGC 4631 standen... Nun gut - der Stropek hat ja auch seine Lücke  Sleepy !

Der Abend war wieder eine tolle Gelegenheit sich auszutauschen. Die Luft war trocken und die Temperaturen noch deutlich über dem Gefrierpunkt. Das war richtig angenehm. (Zwischendurch musste ich sogar meine Jacke ausziehen weil es mir zu warm war!) Lustige Anekdoten bereicherten die Atmospähre und so manche Kalauer brachten nicht nur Gerhard, Johannes, Dani und Simon zum Lachen.
Die Feierabendbierchen von Rainer möchte ich hier auch noch einmal lobend erwähnen! Der Kasten sollte leer werden damit ich ihn als Tritt für einen angenehmen Einblick in seinen Hofheim nehmen könnte.

Schön für mich war auch der Vergleich der unterschiedlichen Optiken mit denselben Objekten und die Handhabung der drei größeren Dobsons. Man konnte gut Vor- und Nachteile herausfühlen... und feine unterschiede in der Abbildungsleistung erkennen. So gegen Mitternacht kam dann Aufbruchstimmung auf, so dass ich mich auch entschied zusammenzuräumen. Jupiter stand noch viel zu tief und wie gesagt, war der Himmel jetzt auch nicht zu "gewaltig". Da geht vielleicht heute bei mir zu Hause mehr.

Im Text noch ein paar Schnappschüsse vom doch insgesamt tollen Treffen Daumen hoch  - ich hatte rechten Spaß!

   

Großer Dank gilt Ulf, der extra für die Anwsenden wieder ein Feuerwerk in Schweinfurt gebucht hatte!!!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Andreas-TAL (08.04.2018), August (07.04.2018), Florian B. (08.04.2018), Gerhard (07.04.2018), Herbipollution (08.04.2018), joko (08.04.2018), Karsten (08.04.2018), Martin.F (08.04.2018), Rainer K. (09.04.2018), Thomas64 (07.04.2018), Ulf (07.04.2018)
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#2
Hallo Uwe,

schönen Dank für den Bericht, es war wieder toller Spaß für groß und klein.
Toll mal wieder mit den alten Kumpels zu spechteln.

Werde ich wiederholen, ansonsten meldet Euch mal, wenn es Euch an die Nahe / Hunsrück verschlägt.

Wie sieht es mit heute aus?

Das seeing wird ja fast legendär vorhergesagt....

Starte mal nen separaren Thread...
Beste Grüße, Rainer
Aktiv bei: http://www.sternwarte-kreuznach.de/

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#3
Hallo Uwe,

sehr schön zusammengefasst.

Ja, es war ein toller Abend und zeitweise bin ich mir vorgekommen wie beim Astronomietag. Big Grin 

Wegen dem Kreuzberg, ja es gibt bessere (dunklere) Beobachtungsplätze, aber der Kreuzberg liegt einfach sehr zentral und gut für alle erreichbar.

Ein besserer Platz wäre zB der Iffigheimer Berg, der liegt hinter Nenzenheim im tiefen Steigerwald ca. 20 km hinter Kitzingen, da ist es so dunkel das ich mal mühe hatte den Orion vor lauter Sterne zu erkennen.
Es wäre der gleiche Weg für die meisten (alle die über Kitzingen oder nähe Kitzingen zum Kreuzberg fahren) nur die Schweinfurter hätten es ca. 40 km weiter.


Müssen wir mal bei einem der nächsten Stammtischen drüber reden.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#4
Hallo,

das Thema war kurzzeitig geschlossen, keine Ahnung warum, hab's wieder geöffnet.
Astronomische Grüße
Ulf

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Benjamin Franklin
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#5
Hallo, den Iffigheimer Berg würde ich schon mal gerade für ein Treffen vorschlagen
Wenn das Wetter mal wieder so richtig "Bombe" ist würde sich das doch lohnen??
Grüße Thomas
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#6
Hallo,

schön  beschrieben. Ja das Treffen war wirklich gut. Bin aber auch der Meinung, daß der Kreuzberg als zentraler Treffpunkt  blieben sollte. Denke dass für ein großes Treffen die Ansprüche am Himmel nicht unbedingt  die höchste Priorität  haben sollte. Wichtiger ist in diesem Fall das Treffen und sich Austauschen und dafür sollte es für alle einigermaßen gleich weit und gut zu erreichen sein. Dunklere Plätze kann man ja in kleineren Gruppen oder zu zweit aufsuchen. Wer schon zu hause einen dunklen Himmel hat, hat natürlich höhere Ansprüche. Aber viele Lichtgeplagte  denke  ich sind schon mit dem Kreuzberg  für das Treffen zufrieden.

Gruß  Philipp
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#7
(07.04.2018, 09:15)Uwe schrieb: Florian hatte... seinen "Fernseher" dabei Big Grin und ne Kamera

Servus,

ja - es war echt ein Klasse Teleskoptreffen. Ich habe mich auf M3 Fotografieren fokussiert. Trotz Notebookzelt musste ich noch eine Tasche am Ende davor hängen um den schon heruntergedimmten Bildschirm abzudecken. Gegen "Lichtverschmutzung" kann man doch was tun - im kleinen Maßstab.  Tongue

Endlich funktionierte die Ausrüstung. Viele Gelegenheiten hatte ich bisher mit der AZ-EQ-6 nicht für so etwas. Aber die Ausbeute war mager, das habe ich am Samstag und heute festgestellt. Da muss ich noch an den Parametern in PHD & Co. schrauben.

Es waren so viele Leute da, ich hatte zu tun bei allen mal durchzugucken. Am Ende haben wir ja wieder mehr gequatscht als beobachtet.  Big Grin

Unsere jüngsten, Johannes und sein Bruder (jetzt habe ich den Namen auch nicht parat...  Shy ) waren mit den Eltern da. Sie hatten zum ersten mal in "freier Wildbahn" den 8" Newton auf EQ-6-R verwendet. Auch wenn wir gemeinsam mit dem Alignment so unseren Kampf hatten, war es doch ein erfolgreicher erster Einsatz.

Highlight waren für mich die Blackeye und die Sombrero Galaxie durch diverse Teleskope zu sehen. Und meinen M3 habe ich auch durch sämtliche Öffnungen mal angepeilt.

Fast schon Schade, das viele wieder so "früh" gegangen sind. Am Ende blieben nur noch Andreas, Johannes und ich. Um 02:15 Uhr war ich auch wieder zu Hause. Schön war's.

Wir sehen uns wieder am nächsten Stammtisch.

Grüße, 

Florian
Astrobin
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Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
(Zeiss-Werbung)
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#8
Nachdem ich grade das Forum mit Beiträgen flute, kommt nun - reichlich spät - mein Rückblick auf das Teleskoptreffen.

Endlich mal ein Treffen bei dem die Bedingungen nicht wackelten, das brachte viel Entspannung und das war schon nach den ersten Minuten auf dem Kreuzberg zu spüren. Hatte was von Open-Air-Festival ...

Der Aufbau meiner CEM60 ging fix vonstatten und ich hatte locker Zeit mein mitgebrachtes Abendessen (es gab Hackbraten und Kartoffeln) zu futtern. Mit vollem Bauch ging’s gleich nochmal lockerer ...

Als die Dunkelheit einbrach und die CEM60 ihr Alignment hinter sich hatte, ging erst mal Richtung ISS. Ich hatte sie tatsächlich im Okular (42 mm LVW), aber das Teil war so hell, dass ich kaum eine Struktur erkennen konnte. Zudem war der Fokus nicht ganz getroffen. Aber mit zwei Händen versuchte die Steuerung auf Kurs zu halten, die dritte Hand hielt das Smartphone, die vierte stellte scharf ... na ja ...
Dennoch ein gelungener Auftakt ...

Neben viele Gesprächen zur Powerbank und den Stativboxen gab es viele schöne Objekte am Abend.

Algieba Gamma Leonis war sehr schön, aber nicht extrem gut, am frühen Abend hatte das Seeing noch Luft nach oben.

Zeta cancri, der Dreifachstern (Tegmine, Tegmeni, Tegmen) war meine Entdeckung des Abends. Auch die waren noch nicht auflösbar, am späteren Abend dann aber recht gut. Die entferntere Komponente hat 5,9“ Abstand bei 5,6 zu 6,2 mag. Tegmen steht nur in rund 1“ Abstand mit 6,1 mag.

M81 war sehr hell bei elliptischen Kern, die Spiralarme waren allerdings nicht aufzulösen, der Himmelshintergrund war zu hell und Arme dann doch zu schwach in ihrer Helligkeit.

M95, die Galaxie mit ihrem deutlichen Kernbereich war ebenfalls sehr schön, der zentrale Balken war vage zu erkennen. 

M65, M66, NGC 3628 waren am frühen Abend die Stars in Okular. Sie traten sehr deutlich hervor und waren sehr schön zu erkennen (vor allem M65 und M66). Die schwächere NGC 3628 etwas schwerer, was aber auch daran lag, dass sie kaum in das Gesichtsfeld des 22mm LVW passten. Mit dem 42mm war das problemlos, da war aber der Himmelshintergrund sehr hell.

Danach ging es weiter zu Markarians Chain. Unglaublich wie viele Galaxien sich im Gesichtsfeld tummeln, gerade im indirekten Sehen. Das war sehr schön anzusehen, vor allem die drei prominentesten, waren deutlich zu erkennen, aber wahrscheinlich noch viel, viel mehr, die ich für Sternpünktchen gehalten habe. Gigantisches Universum ...

Ein sehr lohnenswertes Objekt war auch die sog. Needle Galaxie (NGC4565), die immer wieder am Abend beobachtet habe. Sie war sehr deutlich zu sehen. Mich überrascht immer die Größe der Galaxie, die fast 50% des Gesichtsfelds ausfüllen kann. Aber sie war nicht ganz so griffig und klar wie schon in mancher kalten und späten Winternacht, aber das Staubband war dennoch gut zu sehen. Natürlich nicht durchgehend durch die gesamte Galaxie, aber im mittleren Drittel sehr deutlich und dann spät in der Nacht noch konturierter.

Gegen 23:00 kam dann die Black Eye Galaxy (M64) ins Okular. Wow, der dunkle, große Staubbereich war sehr klar und sehr deutlich zu sehen. Später in der Nacht als die Bedingungen noch besser wurden, lag ausgerechnet in dem Bereich mehr Dunst, so dass der Eindruck hinter dem des frühen Abends zurück blieb. Na ja, man kann nicht alles haben ...

Dann eben zu M63 (Sunflower Galaxy) ein ebenso dankbares Objekt im TAL-250K. Gerade genug Öffnung um feinere Strukturen indirekt zu erkennen und dann doch eben wieder nicht. Hier treibt der Klevtsov seine Späße mit mir. Aber es gab auch schon Abende an denen sie nur hauchzart zu erahnen war, hier zeigte sich die Galaxie sehr deutlich und sehr klar im Gesichtsfeld.

M51, die Whirlpool Galaxie, war natürlich ein Standartobjekt an diesem Tag mit guter Durchsicht und gutem Seeing. Nicht nur die beiden Kernbereiche sondern deutlich zwei Armansätze die sich spiralig nach außen dehen, waren zu erahnen, der kleinere Begleiter war nicht nur ein verwaschene Pünktchen sondern zeigte seine elliptische Ausbuchtung (da wo die „Brücke“ ansetzt). Die Verbindung zwischen beiden Galaxien war nur ansatzweise zu erahnen und blieb (wenn überhaupt) ein Hauch von hellerem Grau auf Dunkelgrau und das war wohl auch einfach dem Wissen geschuldet, dass da wohl etwas sein muss.

Spät am Abend war auch M3 hoch genug um schön beobachtet zu werden. Ein schöner Anblick im 10 Zoll, umgehauen hat mich aber die Abbildung von M3 im 16 Zoll Dobson. Wow, was für eine perfekte Abbildung, aufgelöst bis in den Kernbereich. Da blieb mein 10 Zoll weit dahinter zurück, weit, weit ... Hui - was ein Unterschied.

Die Nacht war jetzt schon weit fortgeschritten, da versuchte ich auch noch M101 zu finden, die ja wegen ihrer Größe eigentlich problemlos wäre, aber ihre Flächenhelligkeit verteilst sich halt auf die ganze Fläche was mich die Galaxie auch schon in manchen Nacht kaum erahnen ließ. Nun, M101 war gut zu sehen, aber nicht so, dass man irgendwelche Spiral
arme erahnte (das hatte ich nur einmal in Italien auf 1500m Höhe), aber doch wieder so „kräftig“ das man wusste, dass hier ein flächiges Objekt liegt.


Tief in der Nacht änderte sich das Seeing nun fast minütlich, so dass ich mich wieder auf Doppelsterne und Sternhaufen verlegte. 
Almach (Gamma And) kam aber sehr schwabbelig rüber, also runter mit der Vergrößerung und Kurs auf Sternhaufen.

M38 in Auriga war sehr schön, Sterne über Sterne im gesamten Gesichtsfeld, M36 zeigte dann auch wieder sehr nadelfeine Sterne, hier hatte ich wieder gute Bedingungen erwischt, M37 kam fast wie ein kunterbuntes, eingefrorenes Feuerwerk am Himmel ins Okular, das himmlische Pendant zum Feuerwerk am Abend Richtung Schweinfurt.

Interessant war auch Hubbles variabler Nebel, NGC 2261, der wie wie längliche Luftblase im Wasser schwebend aussah. Eine sehr interessante Form, auf der einen Seite scharf begrenzt, auf der anderen Seite sich auffächernd.

Fast zum Abschluss schwenkte ich noch einmal zu NGC 2392 (Eskimo-Nebel, müsste eigentlich Inuit-Nebel heißen). Seine innere Struktur blieb aber verborgen, nur im indirekten Sehen tauchte ansatzweise etwas wie ein feines „Gesicht“ auf.

M104, die Sombrero Galaxie war dann mein letztes Objekt am Abends. Der elliptische Kern war spätnachts (gegen 1:30 Uhr) deutlich durch das Staubband getrennt. Unterhalb des Staubbands war - das ist bei schlechteren Bedingungen oft kaum zu sehen - ebenfalls eine deutlich Aufhellung zu sehen, was der Galaxie Tiefe und Struktur gibt.

Gegen 2:00 Uhr baute ich dann auch ab und machte mich auf den Nachhauseweg, bei dem ich (endlich mal staufrei) an Würzburg vorbei kam.

Andreas-TAL
____________________________________________________

Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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#9
Hallo Uwe,

der mit dem 130/650 Skywatcher Newton waren Josef und ich (Stefan), wir kamen von Schlüsselfeld. Zum Iffigheimer Berg ist es für uns ähnlich weit, wäre also machbar.

Martina hat aber auch eine Beobachtungsstelle am Rand des Steigerwaldes gefunden, in der Nähe von Großgressingen (östlich von Gerolzhofen). Sie hat mir an diesem Abend beschrieben wo das genau ist und so werde ich diese Stelle demnächst mal ausprobieren, liegt bei mir quasi vor der Haustüre.

Ansonsten waren auch wir total begeistert und uns haben die lockere Atmosphäre sowie die vielen anregenden Gespräche und natürlich das Spechteln sehr viel Spaß gemacht. Es ist auch interessant hin und wieder durch ein anderes Rohr zu schauen.

Die manuelle Einstellung an meiner EQ2 funktionierte ebenfalls sehr gut, aber die Ausbauvariante (AZ EQ5 Goto) steht nun zuhause in den Startlöchern und kommt beim nächsten Treffen zum Einsatz. Nach und nach wird doch aufgerüstet.

Der Himmel war insgesamt sehr gut und das Seeing ebenso.

Von daher gerne wieder

Viele Grüße

Stefan Daumen hoch
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