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Würzburger Kulturspeicher UNIVERSUM in einer KUGEL
#1
War schon jemand mal in der aktuellen Ausstellung im Würzburger Kulturspeicher?

Aktuell ist da gerade eine Ausstellung des japanischen Künstlers Hiroyuki Masuyama zum Thema „WELT - REISE - ZEIT“.
Und da sind durchaus einige Anklänge an die Astronomie zu finden.
Am beeindruckendsten war eine Holzkugel, die den kompletten Sternenhimmel der Erde (also beider Hemisphären zeigt).
Also man krabbelt in die Holzkugel hinein, die „Luke“ wird verschlossen (innen drin ist es ja komplett finster) und langsam, je nach Dunkeladaption, taucht um einen herum (also auch neben einem, unter einem) der komplette Sternenhimmel auf.
Zudem verfremdet die Holzkugel die Klänge der Außenwelt so extrem, dass man sich wirklich an einem komplett anderen Ort glaubt. Nicht unbedingt im Universum schwebend (man liegt, sitzt, hockt, steht ja IN einer Sphäre) aber trotzdem total krass.

Der Kerl hat eine große Holzsphäre gebaut, den globalen Sternenhimmel (so bis mag 7) auf die Sphäre übertragen, diese durchbohrt, darin Glasfaserfäden eingeklebt (zur Lichtleitung nach innen) und dann alles geschliffen und poliert.

Das schreibt der Kulturspeicher selber dazu:
Eine begehbare Holzkugel schließlich, in die der Künstler nach Vorlage von Sternenkarten 30.000 winzige Löcher gebohrt hat, wird zu einem Miniplanetarium, in dem der Sternenhimmel rund um die Erde erfahrbar wird. „Die Gegenwart selbst ist nur ein winziger Moment, den wir kaum wahrnehmen. In meiner Kunst möchte ich eine Brücke bauen, um die Vergangenheit und die Zukunft miteinander zu verbinden“, sagt Masuyama. Das Ergebnis überwältigt in seiner Schönheit und knüpft auch darin an die Werke der europäischen Romantik an.
Den Aufbau der Holzkugel zeigt dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=T3oQjZGfjd0undefined

Ich habe ein paar Bilder gemacht (war alles erlaubt) und stelle die hier rein.

       
Hier zwei Bilder dieser Kugel im Kulturspeicher.

   
Hier das Plakat dazu ...

Hier sind noch ein paar abfotografierte Szenen aus der Entstehung. Hier entstehen die Löcher.
           

Die Glasfaser wird eingeklebt und innen abgeschnitten.
       

Und die Karten kommen wieder runter.
       

Und hier hier schwacher Abglanz was innen zu sehen ist. Das Smartphone hat nur die allerhellsten Sterne aufgenommen.
     

Auch sonst hat hat der Künstler das ein oder andere mal das Universum aufgegriffen. Hier ein gemaltes Milchstraßenpanorama (oder Fantasiepanorama?)
   

Hier ein Portrait der Galaxie bestehend aus unzähligen, kleinen Ölbildern.
Jedes der Bildchen zeigt ein Sternengebiet - wie geschrieben: Handgemalt, Öl auf Leinwand ...
(Ich kann keine Attachments mehr einfügen, deswegen die letzten drei Bilder kommentarlos in einer Antwort auf diesen Post).

Andreas-TAL
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Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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#2
   

       
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Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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#3
Hallo Andreas!
War heute im Kulturspeicher und Danke Dir für den Tipp!  Daumen hoch

Auf mich wirkte das große „Wiesenpanorama“ wie ein Magnet (2,5 m hoch und ca. 40 m), könnte richtig über die Wiese fliegen. Oder umgekehrt vielleicht besser ausgedrückt: irgendwann holte mich das Bild in sich hinein. Super!

Ähnlich beeindruckt hat mich das 30-40 m lange Panorama einer Weltreise mit dem Panorama aus dem Flugzeug über Kontinente, Meere und Städte fotografiert. Wasser, Wolken, Land, Wüste, bei Tag oder Nacht, die Sterne über dem dunklen Untergrund...

Die impressionistischen Bilder erwähne ich jetzt nur am Rande, wären aber eigens zu beschreiben. Aber durch die Beleuchtung von hinten waren die ungemein eindrucksvoll. 

Das gemalte, segmentierte Milchstrassenbild hat mich nicht ganz so angesprochen. Vielleicht war es einfach zu groß. Leichter tat ich mich mit dem gegenüber liegenden Leuchtinstallation der Milchstraße, die mit Glasfaser von hinten her leuchtete. War aber vom Format handlicher, kleiner und besser zu überblicken. 

Der krönende Abschluss war aber die Sternenkugel. Nach kurzer Wartezeit konnte ich die ca 4m im Durchmesser messende Kuppel durch eine kleine Öffnung betreten. 
Und dann war es ersteinmal dunkel!
Nach und nach Magen die Sterne raus: Orion, Stier, Fuhrmann... Südhimmel auch wenn ich mich dort nicht so gut auskenne. Eigen war auch der akustische Eindruck, das gedämpfte und nur die tiefen Töne von außen. 

Hiroyuka Masuyama hat eine Ahnung davon, was er macht! Kunst-Handwerk, auch am Computer mit tausenden von Einzelbildern! 

Daumen hoch Daumen hoch Daumen hoch
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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Andreas-TAL (09.11.2018)
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