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ein lauiger Ostersonntagabend......
#1
Hallo zusammen,
auch ich nutzte den Ostersonntagabend um etwas an der frischen Luft dem Sternenhimmel zu huldigen.
Ferner wollte ich an meiner AZ-EQ6 etwas testen was ich die Tage zuvor in einen der Foren gelesen hatte:
durch das Ausschalten der optischen Encoder soll sich die Genauigkeit des GoTo verbessern!?!
Da ich die Montierung nur im AZ-Modus benutze konnte ich an Sirius und Algieba mein Alignment durchführen.
Das erste Objekt der Begierde war "Porrima", ein enger Doppelstern (Abstand 2,8) im Sternbild Jungfrau.
Auf "cloudy nights" wurde über ihn diskutiert und so nahm ich ihn auf meine Skysafari to-do-Liste auf. Nachdem ich ihn 
per Skysafari angewählt hatte war ich angenehm überrascht wie zentral das Objekt sofort im Okular auftauchte.
Sollte das Ausschalten der Encoder wirklich so viel an Genauigkeit beitragen??
Porrima konnte ich sehr schön trennen, das 8er Delos (150x)  tat seinen Dienst und die Angaben in der cloudy-nights-Diskussion
konnte ich nachvollziehen.
Als nächstes Objekt wählte ich "12 Lyncis", Doppelstern im Sternbild Luchs, zuerst beobachtet fast genau vor 2 Jahren
mit meinem Skywatcher Flextube. Der Schwenk ging genau entgegengesetzt meines möglichen Beobachtungsfeldes
und das Objekt stand fast exakt im 8er Delos! Boah, das war schon beeindruckend wie gut das GoTo nun trifft.
Als ich etwas mit der Feineinstellung am Okularauszug justierte und auch ein wenig mit dem Einblick spielte
bemerkte ich noch eine kleine Ausbeulung an der Hauptkomponente des Doppelsterns.
Sollte es sich um ein Dreifachsystem handeln? Ein Blick in Skysafari bestätigte mir meine Beobachtung.
Erfreut über die gute Leistung meines neuen Teleskopes (ein Dank an Ulf !) verweilte ich noch ein paar Minuten bei "12 Lyncis".
Weitere Doppelsterne des Abends waren "54", "90" und "12 Leonis".
"Xi Ursae Majoris" mit 2,1" Abstand konnte ich mit dem 6er Delos trennen und rutschte als Testobjekt auf meine Favoriten-Liste.
In schöner Erinnerung blieben noch "Beta Monocerotis" und "24 Comae Berenices" aus dem Cambridge Double Star Atlas.
Da es nun langsam dunkler wurde durfte ein Blick auf die Sternhaufen  M3 und M53 nicht fehlen, die sich fein aufgelöst im 8er Delos 
Okular zeigten. Da die Füße in den Gartenclogs noch nicht übermässig kalt waren fuhr ich nach den Skysafari-Listen die Sternbilder 
Löwe, Haar der Berenike und so gut es ging den Bärenhüter ab.
Ein schöner kurzweiliger Beobachtungsabend ging nun langsam seinem Ende zu.
Nach einem Rundumblick über den Sternenhimmel räumte ich langsam mein Equipment ins warme Häuschen. 
"schee wars wieda..."

Viele Grüße Thomas
Folgenden 7 Usern gefällt Thomas64's Beitrag:
Andreas-TAL (22.04.2019), August (23.04.2019), Gerhard (23.04.2019), Karsten (01.05.2019), Ralf (22.04.2019), Ulf (22.04.2019), Uwe (22.04.2019)
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#2
Hallo Thomas,

da hat sich der gestrige Abend ja bei dir rentiert. Ich wurde mit der Familie in die Nachbarschaft zum Grillen und Osterfeuer eingeladen. Das war auch mal ganz romantisch... so unterm Sternenhimmel. Eine hübsche, helle Sternschnuppe gegen 22.30 Uhr begeisterte uns sehr.

Zum Beobachten bin ich freilich nicht gekommen. Schön, dass du die klare Nacht - zumindest bis der Mond aufging - auch gut für Deep-Sky nutzen und die Doppelsterne abgrasen konntest.

Daumen hoch
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Thomas64 (22.04.2019)
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Thomas64 (22.04.2019)
#3
Hallo Thomas,
also Du kannst das Ausschalten der Encoder nach der Beobachtungsnacht voll und ganz empfehlen?
Der einzige Nachtteil ist dann, dass ein Schwenken von Hand nicht mehr möglich ist. Aber wenn das GoTo so gut läuft, wer braucht dann noch Handschwenks Wink 

CS
Ralf
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#4
(22.04.2019, 21:00)Ralf schrieb: Hallo Thomas,
also Du kannst das Ausschalten der Encoder nach der Beobachtungsnacht voll und ganz empfehlen?
Der einzige Nachtteil ist dann, dass ein Schwenken von Hand nicht mehr möglich ist. Aber wenn das GoTo so gut läuft, wer braucht dann noch Handschwenks Wink 

CS
Ralf

Hallo Ralf, ich werde weiterhin mal darauf speziell achten und darüber berichten
In dem Bereich in welchen die Alignment-Sterne lagen war das GoTo schon immer gut, aber außerhalb dieses
Bereiches musste mal halt noch nachjustieren bzw. ein größeres Okular einsetzen um das Ziel zu erfassen
Gestern war es jedenfalls top was das GoTo betrifft, ich müsste es jetzt halt mal an einem Standort mit
voller Rundsicht probieren und nicht wie auf meiner Terrasse mit geschätzten 120 bis 150 Grad
Grüße Thomas
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#5
Servus,

ich habe mit der Genauigkeit auch an meiner AZ-EQ-6 solche Probleme. Die Encoder an oder aus hatte bei mir scheinbar keinen Unterschied gemacht. Wenn man sie aber ausmacht und wieder anmacht und die Klemmung mal offen hatte sollte man die Encoder wieder Synchronisieren! Steht in der Anleitung!
Generell haben die Encoder wohl eine weit gröbere Auflösung als Bewegungschritte mit den Schrittmotoren möglich sind.
Außerdem probier mal nur 2 Sterne Alignment statt drei! Mit zwei Sterne Alignment auch welche die auf der selben Meriadianseite sind wählen. Da will ich wieder demnächst Testen.
Schau auch mal in der Anleitung unter "Cone Error", das wird beim Meridianflip an einem dritten Stern beim Alignment oder auch Polarisalignment evtl. wichtig.

Was bei mir das Problem ist weiß ich noch nicht. Ich hatte aber schon sehr gute GoTo Anfahrten auf Objekte. Und ich glaube da habe ich das 2 Sterne Alignment gemacht. Sicher ist aber auch eine sehr genaue Positionierung wichtig im Okular. Wenn schon der erste Stern nicht sauber angefahren wird, summiert sich der Fehler im Alignment für bestimmte Richtungen auf.

Bei mir erklärt das aber im PHD guiding noch nicht die ungewöhnlich hohe Abweichung in der DEC Achse beim Kalibrieren. Aber das ist ein anderes Thema.

Grüße,

Florian
Astrobin
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Thomas64 (23.04.2019)
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Thomas64 (23.04.2019)
#6
Hallo,

ich würde mal sagen Paralaktisch aufstellen und nicht Azimutal, das kann für die Positionierungsgenauigkeit nur förterlich sein. 

Der Conerror wird nur bei 3 Sterne Alignment korrigiert.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#7
puuh.....  Zweistern, Dreistern, Meridianflip ??? Ich will doch nur ein paar Sterne beobachten ;-)
Einnorden geht schon gar nicht, weil sonst müsste ich einen Ausschnitt in die Terrassenüberdachung schneiden
und das Resultat wären starke Probleme in der Ehe.... hahaha  
Ich gehöre doch auch mehr der Fraktion "keep it simple" an....  eigentlich ist es bei mir jammern auf höchsten Niveau:
ich bin mit meiner AZ-EQ6 vollends zufrieden und eine paralaktische Aufstellung wäre doch für
die visuelle Beobachtung nicht nötig, gerade für azimutale Nutzung habe ich mir die Montierung gegönnt
das finde ich ja so genial an ihr....
Es tritt doch sonst der Simon bzw. Dirk Nowitzki Effekt ein um in das Okular blicken zu können, so groß bin ich nun auch nicht gewachsen
und dann betritt die berühmte Trittleiter die Bühne (das wollte ich doch gerade nicht, Ulf du kannst dich daran erinnern)
Ich zitiere mal ein Posting von der letzten Woche aus astronomie.de welches ich voll unterstützen kann:

"Hallo zusammen, praktisches Anwendungsbeispiel, da ich gestern Doppelsterne beobachtet habe:
AZEQ6 steht auf dem Originalstativ mit Skywatchersäule und restlichem Geraffel in der Garage:
- Monti mit Säulenstück geschultert und rausgetragen
- Gegengewichte montiert
- APO draufgeschnallt 
- sonstigen Kram (Okularkoffer, Tischchen, etc.) rausgestellt
- Strom angestöpselt
- Aligment erledigt (an Acrturus und Regulus ---> nicht ganz optimal, reicht aber dicke)
- Beobachtungsstart
Dauer der Aufbauaktion: von ca. 20.50 Uhr bis ca. 21.05 Uhr
1,5 Stunden Doppelsterne über ca dem 3/4tel Himmel beobachtet (Haus stand beim Rest im Weg). Im 10mm war jedes Objekt nach dem Anfahren immer im Gesichtsfeld, die meisten auch im 6mm . In dem 50% Himmelausschnitt, in dem das Alignment stattgefunden hat, waren die Objekte nach dem Anfahren meist fast genau im Zentrum des Gesichtsfeldes vom 6mm Okular.
Ich persönlich kenne kein Setup, dass dermassen fix und unkompliziert aufgebaut ist und Nachführung/Goto/Encoder hat und ein geschmeidiges beobachten mit einem fast 13 kg schweren Refraktor möglich macht.
Ist sicherlich nicht die theoretisch bestmögliche Konfiguration, aber ich bin damit mehr als zufrieden!"
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#8
Hallo Zusammen,
ich finde die AZ-EQ6 ebenfalls sehr praktisch. Wie bei Thomas ist der Polarstern auf meiner Terrasse ebenfalls verdeckt. 
Zwei Sterne Alignment geht Ruck-Zuck und wenn die Parameter bei der Eingabe genau stimmen tut die Montierung was Sie soll.
Insbesondere verrichtet Sie Ihren Dienst angenehm leise. 

Clear Sky
Ralf
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#9
Hi,

ok - bei azimutalem Modus gibt es nur max. 2 Sterne Alignment. Der Meridianflip existiert so nicht wie im EQ Modus. Die Genauigkeit in diesem Modus ist aber auch nicht so hoch, steht sogar als Hinweis irgendwo in der Beschreibung.
Probier mal die Encoder auszuschalten. Beim wieder Anschalten im Menü mal sehen wie das mit dem Synchronisieren geht - auch Handbox (schau mal in die Anleitung). Ansonsten hilft nur die Alignmentsterne genau anzufahren. 
Es ist in der Handbox ein Modell hinterlegt. Das kann sich mit einem Firmwareupdate evtl. auch verbessern. Das checke ich am Wochenende mal.
Bei den aktuellen Firmware Releases gibt es für die AZ-EQ-6 sogar ein Pointing Modell, das wurde mal mit der EQ-8 eingeführt, glaube ich. Dabei wird in 80 oder 85 Himmelsabschnitte eingeteilt, für jeden kann man einen Stern anfahren um die Genauigkeit in dieser Region zu verbessern fürs GoTo. Aber das nutzt dir nur was im stationären Sternwartenbetrieb. Außer du willst die Nacht mit Alignment verbringen...  Tongue

Grüße,

Florian
Astrobin
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