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"Raus aus den Federn, und nicht...
#1
...die warmen Schühchen vergessen, es ist saukalt draußen!" (Zitat aus: "Und täglich grüßt das Murmeltier!")

BB vom 02.04.2020

 -7°, klarer Himmel, trockene Luft, windstill und den TMB im Anschlag. Um 5:45 Uhr stand ich warm eingepackt auf der Terrasse und zielte auf den großen Gasball. Mit dem Übersichtsokular, das den Sucher ersetzt war er schnell eingefanen. Die Monde standen wie an der Kette aufgereiht beinahe exakt auf derselben "Achse". Der Apo wurde mit dem 5mm Nagler bestückt und schon konnte ich hübsch die Wolkenbänder erkennen. Deutlicher als im Newten am Vortag.

Am Planeten ist der Refraktor halt immer erste Wahl. Saturn gab auch wieder eine tolle Vorstellung. Die Cassiniteilung konnte gut erkannt werden und auf der Planetenscheibe ebenfalls Wolkenbänder.

Nur Mars zierte sich. Ein winziges Pünktchen mit einer Aufhellung. Das war auch alles was ich dort erkennen konnte.
Die Finger bitzelten vom Berühren der kalten Okulare und dem Auszugsrädchen. Der TMB war ein einziger "Eisblock", und jeder Griff zur Montierung kühlte auch meine Hände durch.
Gut eine halbe Stunde ließ ich mir zeit und sprang geduldig von Planet zu Planet, ehe ich den Platz an der frischen Luft mit dem warmen Wohnzimmer und dem Frühstückstisch wechselte.

So könnte jeder Tag beginnen...

...gut zweimal war ich nun schon draußen und ich glaub morgen bietet sich wieder die Gelegenheit. "Täglich grüßt das Murmeltier" eben. Die Sonne scheint halt wieder und wieder und wieder, bis "unsere Akkus" und Energiereserven wahrscheinlich komplett plattgefahren sind. Was ist das nur für ein verrücktes Frühjahr. Cool
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Andreas-TAL (02.04.2020), AstroHippie (02.04.2020), August (02.04.2020), Christoph (02.04.2020), Florian B. (02.04.2020), Philipp (03.04.2020), Ulf (02.04.2020)
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#2
Hallo Uwe!
Jetzt bin ich aber entäuscht!  5:45 Uhr! Blush 
Sicher warst Du ohne Mütze unterwegs! Wink

Ich war Tags zuvor am 1.4. bei einem romantisch anzusehenden Monduntergang auf dem Weg zur Sternwarte.
Bei lauschigen, windstillen -7°C stellte ich gegen 3:00 Uhr MESZ erstmal die Kameras zum Fotografieren an. Sie waren sofort auf Arbeitstemperatur und es konnte schnell losgehen.
Gegen 3:15 Uhr war die Frage, was nun? Für das wieder Schlafengehen war ich zu wach.
Also holte ich das ideale Gerät dafür aus dem Schrank: den Dobson... Rolleyes
Zunächst ging es entspannt im Sitzen an die Kugelhaufen im Skorpion: M4 (locker und aufgelöst mit der hellen Sternenkette...), NGC 6144 (ein kleiner Schneeball), M80 (am Rande aufgelöster Kugelhaufen), M19 (wesentlich heller und größer), M62 (puh, der war schon sehr tief!)...
Als ich zwischendurch aufblickte, sah ich den Löwen langsam Richtung Westen geneigt. Da war doch was in dieser Gegend! Der Virgo-Haufen!

Nichts wie hin nach Südwesten und einfach mal in das Grenzgebiet Löwe - Jungfrau bei 100x gehalten. Am Anfang stocherte ich ein wenig ziellos zwischen den beiden Sternbildern in den mehr als 50 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxien. Im Grunde hat man ja immer etwas im Okular.
Als ich auf die markante Reihe der "Markarianischen Kette" stieß, wusste ich auch, wo ich gerade war! Tongue 
Die besondere Konstellation ist sofort auffällig im Teleskop. "The Eyes" sind das Highlight für mich: unterschiedlich im Doppelpack, da bleibt man einfach hängen. M84 und M86 sind sowieso die Schwergewichte dieser Gegend. Aber auch alle anderen NGC-Galaxien bis hin zur nördlichen NGC 4474 war alles leicht zu finden.
Von der Galaxienkette aus ging es weiter zu Messier 87, der größten Galaxie in unserer weiteren Nachbarschaft unter den Milchstraßen. Sie ist wohl zehnmal (?) reichhaltiger an Sternen, wie unsere Galaxie. Immer hatte ich auch die schwächeren Welteninseln im Bild im Blickfeld, wie zB. hier die sehr schwache Galaxie NGC 4476 oder NGC 4478 bis hin zu NGC 4486 A und B, die ich meinte, gerade so noch sehen zu können mit 13,5 mag. Der Himmel war jetzt patschdunkel bei unter 21,2 mag / "^2.
Von der Riesengalaxie M87 aus ließ ich mich weiter östlich treiben mit M90 (mit einem nördlichen Abstecher zu M91) hin zu M89, von dort über NGC 4550 und 4551 zu M58. Das helle Paar M60 (mit seinem nahen Begleiter unschwer zu erkenne) und M59 schloss sich weiter an und mit ihnen zahlreiche schwächere Galaxien, wie NGC 4638. Die NGC-Gruppe 4564, 4568 und 4567 war im Anschluss von M58 wieder leicht zu finden.

Irgendwann hatte ich genug Galaxienphotonen eingesammelt. Und mein Blick ging diesmal Richtung Osten. Dort stand halbhoch und deutlich strukturiert die Milchstraße am Himmel! Von M57 aus ging es langsam nach Süden: M11, M17, M16, M22 etc. etc.

Ein kaum sichtbarer Schimmer am Morgenhimmel kündigte gegen 5:15 Uhr MESZ die Dämmerung an. Oder bildete ich es mir ein? Jedenfalls war es Zeit die Teleskope vor der Mittelsäule zu bewahren und die Kameras "aufzuwärmen".
Die Temperatur war stabil und nur wenig auf -8°C nach unten gegangen. Aber ich fand es eigentlich gar nicht sooo kalt.
Ein wärmender Kaffee war mir allerdings dann sehr willkommen!  Rolleyes
Viele Grüße
Christoph

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#3
Hallo Christoph, 

und die Planeten? Hast du die etwa sausen lassen? Das gibts ja gar nicht.

Spaß beiseite, da hast du dir die Nacht ganz schön um die Ohren gehauen. Ich hatte zwischen 23:30 Uhr und 5:30 Uhr nach dem Vergrößerungswahnsinn meine wohlverdiente Schlafpause. Galaxienlicht wurde die Tage bzwm. Mittlerweile sind es ja schon Wochen gesammelt. Wahnsinn, und heut geht's weiter...  Cool
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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Christoph (02.04.2020)
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Christoph (02.04.2020)
#4
Hallo!
Wie kommst Du den darauf? Wink 

Mit Smartphone musste es schon mal sein:

   
Viele Grüße
Christoph

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Florian B. (03.04.2020)
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Florian B. (03.04.2020)




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