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einmal bohren, fräsen, saugen bitte...
#1
Hallo,

seit längerem ist ja mein 8" f5 Newton in die Rockerbox geschlüpft und bereitete mir, nach der wie bekannt etwas unangenehmen Vorgeschichte mit der Holzkonstruktion, schon mehrmals Freude am Nachthimmel. Großes Manko war jetzt nur noch der Original-Bresser Okularauszug - 2" aber ohne richtige Arretierung dergleichen Okulare mit mehr als 1mm Hub in der Achse beim Fokussieren über den Zahntrieb. Dabei stand das Auszugsrohr zusätzlich, je nach Okular, noch gut 3 - 4 cm in den Tubus hinein und raubte neben dem größeren Fangspiegel zusätzlich viel Licht. Dodgy

Wie gut, dass ich im Teleskopschrank noch einen Feathertouch 2" Auszug vom TMB stehen hatte. So ein Teil ist zum Verstauben viel zu schade. Darum sollte dieser doch eigentlich passend angebaut werden können. Wo?

Natürlich bei der Fa. Astrotheke!! Ralf, der wahre Entspannung an Bohr- bzw. Fräsmaschine verspürt, konnte natürlich nicht "Nein" sagen und ließ sich auf den Umbau ein. Einen Alu-Basis-Brocken mit Bohrung hatte er noch irgendwo im Fundus und so konnte der für den Anschluss an den Sternlicht-Auszug genutzt werden.

Gestern war es dann so weit. "Es müssen ja nur 4 neue Löcher ins Tubusblech gebohrt werden". Soviel zur Theorie! Um 19.00 Uhr machten wir uns daran die Auszugsbasis anzupassen. Zuerst wurden die bereits vorhandenen Löcher etwas geweitet, um im passenden Winkel mit den Schrauben auf den Tubus zu gelangen. Ein wenig sommerliche Mathematik Blush  führte dann nach mehreren Fehlversuchen zur entscheidenden Lösung. Es wurde geschraubt, gesaugt, gefeilt und gefachsimpelt. Dann der entscheidende Gedankenblitz!!!

Wir fräsen einfach das Zuviel an Alu aus dem Block. Ralfs Augen glänzten, als sich die silbrigen Späne aus dem Kotz herausschälten. Mit dem Staubsauger musste ich dann schließlich doch für klare Sicht sorgen und Ralfs Hände huschten über die Einstellungsdrehräder als ob er eins mit der Maschine wäre. 18 Umdrehungen hier, 54mm dort, dann den Unterschied durch 2 geteilt und schon waren wir am Ziel.... Big Grin  ....

Freudig strahlend konnten wir nach 2 Stunden Schraub-, Bohr-, Fräß- und Feilarbeit das sensationelle Ergebnis betrachten. Ein neuer 1:10 Feathertouch-Auszug sitzt auf meinem reinweißen, ersten Teleskop, mit dem ich meine Astrokarriere begann. Danach wurde das Teleskop noch fachmännisch justiert. Der Blick auf entfernte Bäume war .... einfach genial!!!

Ich glaube dass jegliche Justage mit dem alten lummeligen, wackeligen Auszug vergebene Liebesmühe war. Bei jeder Drehung des Lasers im Auszug sprang der Leuchtpunkt woanders hin. Genausowenig wie ich in der Vergangenheit den genauen Fokuspunkt mit der groben Zahnstange getroffen habe. Jetzt ist es ein Genuss mit der Untersetzung den Schärfepunkt festzuhalten. Ich bin Gespannt auf die erste gute Nacht....

Mein Dank gilt Ralf der mit viel Herzblut "das Projekt" geleitet hat. Man beachte, dass die Kosten für den Tubus und die Optik bei weitem unter den Kosten der Rockerbox und der des Auszuges liegen dürften. Das Gesamtpaket ist aber wirklich ein tolles Instrument für´s schnelle beobachten.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Florian B. (20.07.2015), Karsten (21.07.2015), marcmiller (21.07.2015), Simon (20.07.2015)
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einmal bohren, fräsen, saugen bitte... - von Uwe - 20.07.2015, 17:47



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