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AOM FLT 105/1000
#1
Hallo in die Runde, hallo Ralf,

heute habe ich mal etwas Zeit, um von meinem Eindruck vom 105/1000 FLT zu berichten. .... Nein, nein ich habe keinen 105er gekauft!! Aber wenn man bei Ralf zu Besuch ist, dann darf man sich natürlich einen kleinen Test auf der optischen Bank nicht entgehen lassen. So geschehen, letzten Sonntag früh. Tongue

Zuerst haben wir uns gemütlich bei einer Tasse Kaffee verschiedene Astro-Aufnahmen genauer betrachtet. Christoph und Ralf sind da immer fleißig und wägen in zahlreichen Varianten ab, welche Version am ehesten vom Anblick her gefällt. Hier die richtigen Regler zu drehen und die entsprechenden Nuancen herauszuarbeiten ist wirklich eine Herausforderung.

Ich freu mich schon auf die Veröffentlichung.

Natürlich haben wir dann über die neuen Optiken gesprochen. Die 105/1000 FLTs sind nun fertig und die ersten Exemplare gehen an die Kundschaft. Ich für meinen Teil bin gespannt, ob ein Bino mit zwei der Röhren als visuelle "Endlösung" möglich ist, oder ob mal eher ein 135/1080er bei mir ein zu Hause findet... mal sehen. Gefachsimpelt haben wir auch über die Ausführung der Fassungen. Hier hängt vieles an einer exakten Bearbeitung und geringste Abweichungen von den Vorgaben können zu Spannungen oder "Quetschungen" am Glas führen. Die Optik muss auch unter verschiedenen Temperaturen gut und "locker" gelagert sein, damit sie ihre volle Leistungsfähigkeit bringen kann. Ralf weiß um diese Sachen und muss gelegentlich selbst Hand anlegen bzw. der Fassung den letzten Feinschliff geben.

Ralf packte also einen der neuen Apos auf die "Astro-Theke". Das ganze Teleskop wirkt äußerst wertig und der Tubus ist wunderbar weiß lackiert - die klassische Ausführung mit schwarzen Applikationen (Rohrschellen und Taukappenbefestigung und Drehteil zum Auszug). Die Taukappe lässt sich butterweich schieben und arretieren. Im Inneren der Röhre befinden sich 4 Blenden und wenn man von hinten hinein schaut, dann sieht man einfach nur "schwarz"!... Am Auszug wurde freilich nicht gespart, es muss nicht immer Feather-Touch sein! Vielleicht kann Ralf auch noch ein wenig zur Gesamt-Ausstattung schreiben.

So, dann kommen wir mal zu den "inneren" Werten. Der künstliche Stern wurde angeknipst, in den Auszug gesteckt und der Planspiegel geöffnet. Im doppelten Durchgang durfte das 14er Pentax den ersten Eindruck vermitteln ... beim Blick ins Okular blieb mir dann gleich die Spucke weg. Intra- und Extrafokal blieb der Stern und das ganze Scheibchen einfach nur weiß - reinweiß!!! Die Beugungserscheinungen waren nahezu identisch. Das ist schonmal ein Hinweis auf die sehr gute Retusche und Bearbeitung der Gläser. Peter hat hier großartig gearbeitet.

Nach wenigen Minuten wurde das Bild auch immer ruhiger - die Optik hatte sich an die Raumtemperatur soweit angepasst, dass wir gleich ein 4mm Okular zur Hand nahmen. Das ist dann schon eine Hausnummer und hier wird normalerwiese jeder Fehler sichtbar.
Hier lässt jede Optik alles erkennen. Und wenn ich alles schreibe, dann meine ich es auch! Hier muss die Optik Farbe bekennen! (was ein Wortspiel wieder  Cool ). Der FLT 105/1000 zeigt zwischen den Wellenringen leichte Farbnuancen im Spektralbereich, die aber so blass daher kommen, dass, wenn ich diesen mit dem ADA 130/1200 vergleiche, eher dieser als ein "bunter Hund" daher kommt! Da liegt die Latte doch noch einmal deutlich höher.

Mit viel Erfahrung kann man unter diesen "Laborbedingungen" noch winzigste Unterschiede bis nahe an ein perfektes Sternabbild erkennen. Es fängt an, wie viel Licht sich im 1. Beugungsring sammelt und wie es sich um das Airy-Disk herum verteilt. Auch Koma und Astigmatismus werden in den Lichtkreisen als unterschiedlich helle Verteilung oder Unterbrechungen sichtbar. Ein unrundes Airydisk gibt Hinweise auf eine von der optimalen Form abweichende Linse / Oberfläche wird anhand von Lichtreflexen oder Lichtstreuung erkennbar.

Selbst im Haus benötigt eine Optik Temperaturanpassung und im laufe meiner "Untersuchung" konnte man innerhalb einer viertel Stunde beobachten, wie das Abbild immer besser wurde bis fast keine Fehler mehr erkennbar waren. Der erste Beugungsring war im Focus stellenweise nur noch hauchfein zu erkennen. Dazwischen konnte man dann wieder kleinste Luftunruhe im Raum bzw. die letzten winzigen Störungen herausdeuten.

Ich kann dem 105/1000 eine hervorragende Performance ausstellen und ich bin mir Sicher, dass letzte Restfehlerchen, die letztendlich an jeder Optik gefunden werden können, unter realen Bedingungen in einer Beobachtungsnacht nicht mehr zu erkennen sind.
Das ölgefügte Fluorit-Triplett kühlt schnell aus und wird sinkenden Temperaturen kaum hinterherhinken. Die kleinen Refraktoren sind leicht, handlich und schnell einsatzbereit und als Spontanspechtelgerät auf einer kleinen Montierung sicherlich ideal. Wenn ich nicht schon meinen TMB hätte... könnte ich hier schwach werden. Rolleyes

Im Anschluss an den "Praxisteil" diskutierten wir noch über unterschiedliche Messergebnisse, die auf Grund der Ergebnisse auf der optischen Bank gewonnen werden. Die Auswertung von Interferogrammen am PC ist eine spannende Sache. Interessant für mich ist die Tatsache, dass wir mit dem Auge tatsächlich sehr feine Qualitätsunterschiede ermitteln können, die dann über die Rechnung am PC verdeutlicht, bzw. bestätigt werden.

Ich freue mich für Ralf, dass die Optiken von vielen geschätzt werden, die selbst schon eine Hand voll High-End-Geräte in ihrem "Teleskopfuhrpark" haben bzw. hatten.

Die FLT 105/1000er sind absolut on Top!!! Daumen hoch
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Folgenden 9 Usern gefällt Uwe's Beitrag:
Andreas Paul (23.12.2018), Andreas-TAL (23.12.2018), August (21.04.2019), Christoph (23.12.2018), Florian B. (23.12.2018), Herbipollution (25.12.2018), LarsL. (23.12.2018), Martin.F (23.12.2018), Michael (24.12.2018)
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Nachrichten in diesem Thema
AOM FLT 105/1000 - von Uwe - 23.12.2018, 15:14
RE: AOM FLT 105/1000 - von Ralf - 23.12.2018, 19:09
RE: AOM FLT 105/1000 - von Christoph - 23.12.2018, 19:21
RE: AOM FLT 105/1000 - von Uwe - 23.12.2018, 19:42
RE: AOM FLT 105/1000 - von Michael - 24.12.2018, 00:42
RE: AOM FLT 105/1000 - von Ralf - 25.12.2018, 10:32
RE: AOM FLT 105/1000 - von Andreas Paul - 26.12.2018, 11:55
RE: AOM FLT 105/1000 - von Andreas-TAL - 27.12.2018, 00:46
RE: AOM FLT 105/1000 - von Ralf - 27.12.2018, 11:20
RE: AOM FLT 105/1000 - von Michael - 27.12.2018, 18:41
RE: AOM FLT 105/1000 - von Ulf - 27.12.2018, 18:57
RE: AOM FLT 105/1000 - von donadani - 13.01.2019, 12:32
RE: AOM FLT 105/1000 - von Ralf - 20.04.2019, 19:57
RE: AOM FLT 105/1000 - von Uwe - 20.04.2019, 21:44
RE: AOM FLT 105/1000 - von Ralf - 21.04.2019, 10:47
RE: AOM FLT 105/1000 - von Christoph - 21.04.2019, 15:17
RE: AOM FLT 105/1000 - von Ralf - 22.04.2019, 11:38
RE: AOM FLT 105/1000 - von Christoph - 22.04.2019, 13:20
RE: AOM FLT 105/1000 - von Ralf - 22.04.2019, 14:20
RE: AOM FLT 105/1000 - von Ralf - 08.05.2019, 18:57
RE: AOM FLT 105/1000 - von Christoph - 09.05.2019, 09:03
RE: AOM FLT 105/1000 - von Uwe - 09.05.2019, 16:50
RE: AOM FLT 105/1000 - von Christoph - 12.05.2019, 19:12
RE: AOM FLT 105/1000 - von Ralf - 12.05.2019, 20:28
RE: AOM FLT 105/1000 - von Andreas-TAL - 12.05.2019, 22:21
RE: AOM FLT 105/1000 - von Christoph - 13.05.2019, 05:09
RE: AOM FLT 105/1000 - von Andreas Paul - 13.05.2019, 21:20
RE: AOM FLT 105/1000 - von Ralf - 19.05.2019, 20:29



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