27.09.2019, 18:03
Passend zum Herbsthimmel ein aktuelles Bild, gewonnen am 21.09.2019
mit dem ASL 180 bei 900mm Brennweite unter Lindelbacher Himmel, unmod. Canon 6D 56 x 90s = 84min Belichtungszeit mit ISO 1600, ohne Guiding.
Zusammen mit den 30Darks ergaben sich daraus 2GB Daten, welche die Dropbox von Christoph geradeso aufnehmen konnte, um dann in immer wieder überraschender Weise sehr schnell zu dem Endergebnis zu kondensieren, das Christoph in seiner Pixelküche zubereitet hat.
Christoph, zu dem Workflow schreibst Du bitte selbst etwas dazu.
Laut Wikipedia wird eine Winkelausdehnung von 15`genannt, was angesichts des Feldes von 2° auf dem Bild dann übereinstimmt, wenn nur der Bereich mit dicht stehenden Sternen berücksichtigt wird.
Die 15000 Sterne laut Wikipedia mag das Hubbleteleskop einfangen können, auf dieser Aufnahme sind es sicher weniger und reicht bis ca. 20.5mag Tiefe laut Christoph´s Messung.
Die Zahl der Sterne wurde hier mit 1000 angegeben:
http://www.astrofreunde-franken.de/ngc7789.html
Dort finden sich auch Infos zu den gelb-roten Sternen im Haufen.
Die Entfernungsangaben schwanken ebenfalls in den Angaben, jedoch sind 6000LJ bis 8000 LJ ohnehin schwer vorstellbar.
Die Zahl von 15000 Sternen verteilt auf 50 LJ ebenso.
Stelle ich mir jedoch einen Quader vor mit 50LJ Seitenlänge und einem Sternabstand von 2LJ, so würden in diesem Abstand die genannten 15000 Sterne unterkommen. 2 Lichtjahre von Stern zu Stern wäre jedenfalls nicht bedrohlich eng, wenn man sich in dem Haufen befinden würde.
Ein größeres Umfeld lohnte dann doch in dieser Nacht mit guter Durchsicht, weil sich Hintergrund zeigte. Ob nun natürlicher oder eingeschlichener Hintergrund, war aufgrund von fehlenden Vergleichsbildern und im Wissen keine Flats gemacht zu haben, zunächst unsicher.
Das APOD von 2017 hilft hier nicht zum Vergleich, da der Hintergrund in diesem Bild pechschwarz gezogen wurde. Dagegen zeigten sich die gleichen schwachen Strukturen um den Haufen hier:
https://www.starobserver.org/image/1310/...e_barr.jpg
Ein Bericht hier:
https://astrofan80.de/odm/ds_n7789.html
spricht von 0,7mag Abschwächung des Haufens durch Absorbtion, was zu dem Staubfeld passen würde.
Auf meinem kontrastreichen Monitor kann ich um ca. 10.00Uhr im Bild schwache Brauntöne erkennen ( auf einem älteren, zweiten Monitor dagegen gelang es mir nicht ) und gewisse Feldbereiche der Sterne scheinen abgeschwächt zur Nachbarschaft zu sein. Dunkelbereiche wie "Straßen" ziehen sich durch das Bildfeld um den Haufen.
Zur Auflösung ein paar Gedanken. Das Programm rechnet für 6,8ym Pixelgröße und der Brennweite von 900mm mit dem Abbildungsmaßstab von 1,56" / Pixel. Die FWHM lag im schärfsten Bereich bei ca. 2 (bestenfalls ) und viel besser kann es ja nicht werden, wenn sich das Sternenlicht in der Spitze der PSF auf 4 Pixel verteilt. Daraus kann dann auf bestenfalls 3" FWHM geschlossen werden. Aus dem Summenbild rechnet mein Programm sogar nur 4,8" FWHM , Christophs Programm dagegen bessere Werte. Deswegen kann ich den Wert nicht sicher nennen, nur eben besser als 3" lässt sich ausschließen. Das Seeing im Liveview am Einstellstern war jedenfalls hochfrequent und selbst die fraglichen 3" FWHM wären kein besonders guter Wert, vier Bogensekunden FWHM schon ein schlechter Wert.
Dennoch zeigt das Endbild in der 100% Darstellung erstaunlicherweise eine Auflösung, welche den Vergleich mit Aufnahmen des 12,5" von Gendler
http://www.robgendlerastropics.com/NGC7789.html oder auch
dem 60cm von Volker Wendel nicht zu scheuen braucht.
https://www.spiegelteam.de/NGC7789.htm
Die Bilder müssen entsprechend gedreht oder auch gespiegelt werden für die gleiche Orientierung.
Das leuchtet mir im Grunde erstmal nicht ein, wobei ich einen "Ansatz" anbieten kann:
Die obstruierten Systeme haben gerade um helle Sterne einen deutlich stärkeren Streulichthof, der dann schwache Nachbarsterne im Umfeld "auffrisst". Jedenfalls wird die Sternenanzahl auch auf Gendler´s LRGB Bild nicht mehr, so dass ich mich seitens der Amateuraufnahmen eher bei den 1000 Sternen wiederfinde, als den 15000 Sternen.
Sorry für den langen Text!
Die von Christoph bearbeiteten Bilder nun in zwei Darstellungen, statt einer Vollauflösung, die das Datenlimit durchbrochen hätte.
Fast volles Feld mit 50% Auslösung
Zentraler Ausschnitt mit 100%
Viel Spaß am Herbsthimmel
Ralf
mit dem ASL 180 bei 900mm Brennweite unter Lindelbacher Himmel, unmod. Canon 6D 56 x 90s = 84min Belichtungszeit mit ISO 1600, ohne Guiding.
Zusammen mit den 30Darks ergaben sich daraus 2GB Daten, welche die Dropbox von Christoph geradeso aufnehmen konnte, um dann in immer wieder überraschender Weise sehr schnell zu dem Endergebnis zu kondensieren, das Christoph in seiner Pixelküche zubereitet hat.
Christoph, zu dem Workflow schreibst Du bitte selbst etwas dazu.
Laut Wikipedia wird eine Winkelausdehnung von 15`genannt, was angesichts des Feldes von 2° auf dem Bild dann übereinstimmt, wenn nur der Bereich mit dicht stehenden Sternen berücksichtigt wird.
Die 15000 Sterne laut Wikipedia mag das Hubbleteleskop einfangen können, auf dieser Aufnahme sind es sicher weniger und reicht bis ca. 20.5mag Tiefe laut Christoph´s Messung.
Die Zahl der Sterne wurde hier mit 1000 angegeben:
http://www.astrofreunde-franken.de/ngc7789.html
Dort finden sich auch Infos zu den gelb-roten Sternen im Haufen.
Die Entfernungsangaben schwanken ebenfalls in den Angaben, jedoch sind 6000LJ bis 8000 LJ ohnehin schwer vorstellbar.
Die Zahl von 15000 Sternen verteilt auf 50 LJ ebenso.
Stelle ich mir jedoch einen Quader vor mit 50LJ Seitenlänge und einem Sternabstand von 2LJ, so würden in diesem Abstand die genannten 15000 Sterne unterkommen. 2 Lichtjahre von Stern zu Stern wäre jedenfalls nicht bedrohlich eng, wenn man sich in dem Haufen befinden würde.
Ein größeres Umfeld lohnte dann doch in dieser Nacht mit guter Durchsicht, weil sich Hintergrund zeigte. Ob nun natürlicher oder eingeschlichener Hintergrund, war aufgrund von fehlenden Vergleichsbildern und im Wissen keine Flats gemacht zu haben, zunächst unsicher.
Das APOD von 2017 hilft hier nicht zum Vergleich, da der Hintergrund in diesem Bild pechschwarz gezogen wurde. Dagegen zeigten sich die gleichen schwachen Strukturen um den Haufen hier:
https://www.starobserver.org/image/1310/...e_barr.jpg
Ein Bericht hier:
https://astrofan80.de/odm/ds_n7789.html
spricht von 0,7mag Abschwächung des Haufens durch Absorbtion, was zu dem Staubfeld passen würde.
Auf meinem kontrastreichen Monitor kann ich um ca. 10.00Uhr im Bild schwache Brauntöne erkennen ( auf einem älteren, zweiten Monitor dagegen gelang es mir nicht ) und gewisse Feldbereiche der Sterne scheinen abgeschwächt zur Nachbarschaft zu sein. Dunkelbereiche wie "Straßen" ziehen sich durch das Bildfeld um den Haufen.
Zur Auflösung ein paar Gedanken. Das Programm rechnet für 6,8ym Pixelgröße und der Brennweite von 900mm mit dem Abbildungsmaßstab von 1,56" / Pixel. Die FWHM lag im schärfsten Bereich bei ca. 2 (bestenfalls ) und viel besser kann es ja nicht werden, wenn sich das Sternenlicht in der Spitze der PSF auf 4 Pixel verteilt. Daraus kann dann auf bestenfalls 3" FWHM geschlossen werden. Aus dem Summenbild rechnet mein Programm sogar nur 4,8" FWHM , Christophs Programm dagegen bessere Werte. Deswegen kann ich den Wert nicht sicher nennen, nur eben besser als 3" lässt sich ausschließen. Das Seeing im Liveview am Einstellstern war jedenfalls hochfrequent und selbst die fraglichen 3" FWHM wären kein besonders guter Wert, vier Bogensekunden FWHM schon ein schlechter Wert.
Dennoch zeigt das Endbild in der 100% Darstellung erstaunlicherweise eine Auflösung, welche den Vergleich mit Aufnahmen des 12,5" von Gendler
http://www.robgendlerastropics.com/NGC7789.html oder auch
dem 60cm von Volker Wendel nicht zu scheuen braucht.
https://www.spiegelteam.de/NGC7789.htm
Die Bilder müssen entsprechend gedreht oder auch gespiegelt werden für die gleiche Orientierung.
Das leuchtet mir im Grunde erstmal nicht ein, wobei ich einen "Ansatz" anbieten kann:
Die obstruierten Systeme haben gerade um helle Sterne einen deutlich stärkeren Streulichthof, der dann schwache Nachbarsterne im Umfeld "auffrisst". Jedenfalls wird die Sternenanzahl auch auf Gendler´s LRGB Bild nicht mehr, so dass ich mich seitens der Amateuraufnahmen eher bei den 1000 Sternen wiederfinde, als den 15000 Sternen.
Sorry für den langen Text!
Die von Christoph bearbeiteten Bilder nun in zwei Darstellungen, statt einer Vollauflösung, die das Datenlimit durchbrochen hätte.
Fast volles Feld mit 50% Auslösung
Zentraler Ausschnitt mit 100%
Viel Spaß am Herbsthimmel
Ralf