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Hochsommerliche FLT - Eindrücke
#2
Hallo Uwe,
gerne schreibe ich noch ein paar Sätze zur gestrigen Nacht bzw. von heute Morgen.

Die 2 1/2 Stunden mit guter Luftruhe brachten sehr gute Vergleichsmöglichkeiten mit sich, trotz der niedrig stehenden Beobachtungsobjekte Mond, Jupiter und Saturn, welche alle ungefähr auf gleich niedriger Höhe standen.

Der FLT 105 ist sozusagen die Referenzoptik für Farbkorrektur. Als Bino mit beidäugiger Bildverarbeitung im Kopf lässt sich die Leistung der Öffnung einfacher Wahrnehmen oder sagen wir über dem, was ich monokular  erkennen kann.

Dagegen der FLT 135, der dank der größeren Öffnung sofort ein deutlich helleres Bild liefert und in der Farbkorrektur rein rechnerisch etwas hinter dem FLT 105 seinen Strehlkurvenverlauf zeichnet. Die Auflösung entsprechend der größeren Öffnung natürlich höher, aber wie wirkt sich das real aus?

Da war für mich die Frage und die guten Bedingungen gaben Antworten.

Farblich war zwischen den Geräten keine Unterschiede zu sehen, einfach neutral und sehr kontrastreich. Allerdings nur bei gleichen Okularen, da die verschiedenen Okulare den Unterschied machten. Überzeugt haben mich auch die Morpheusokulare, sowie das 6mm Ortho von Uwe und das Vixen HR 3,4mm Okular. Ebenso das Delos 10mm Pärchen, dass im Binokularansatz zum Einsatz kam. Im Kontrast eine Klasse für sich die Abbe 25mm Okulare. Immer wieder beeindruckend die kalte Wiedergabe und farbneutrale Abbildung. Damit gelang am Mond zwar nicht die eindeutige Erkennung von Farben am Mond wie im Frühjahr, als der Mond hoch am Himmel stand.
Dennoch waren die Grautöne nicht nur grau, sondern braune Töne mischten sich als Farbnuancen bei.
Gerade habe ich den Baader Zeiss Binoansatz angeschaut und den Glaswegkorrektor mit 1,25x festgestellt.
Demnach hatten wir am Binoansatz mit FLT 135  und Abbe 25mm 54x    und mit den Delos 10mm am Jupiter 135x
Möglicherweise trägt selbst der Zenitspiegel gewisse Einflüsse bei und beim tiefen Stand war besonders der gerade Einblick mit Bino und den genannten Okularen schlicht beeindruckend am FLT 135. Ganze Ketten von Zenitspiegel, Korrektoren, Bino und nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit "Nagler" Okularen machten das Bild im direkten Vergleich doch weicher bzw. nehmen Kontrast weg.
Zudem ist beim Binoansatz bzw. generell bei Binobeobachtung weniger Vergrößerung tatsächlich mehr.

So z.B. bei den Saturnmonden Tethys und Dione, die Uwe zuerst erkannte am FLT 105 Bino bei 153x. Hier versuchte ich mich vergebens in beiden Geräten an den schwachen Monden. Der Wechsel zu den 9mm Okularen am 105er Bino brachte dann den Erfolg und beide Monde wurde sicher erkannte, wenn auch immer nur für einige Sekunden.

Ohne Zweifel brachte der FLT 135 am Jupiter spürbar mehr Auflösung, deutlich zu sehen an den dunklen Wolkenbändern in der Polregion. Beim Mond war der Unterschied nicht so deutlich und das binokulare Sehen gleicht hier soviel aus, dass der Öffnungsvorteil jedenfalls bei den Bedingungen nicht offensichtlich war. Bei der nicht mehr so guten Luft, als das Seeing prompt abriss, hatte der FLT 105 mit seiner Sternabbildung weniger Beeinträchtigung an Doppelsternen.
Da kämpfte der "große Bruder" dann mehr mit der Luftunruhe. Allerdings führten die Nagler Okulare hier scheinbar künstliche Luftunruhe hinzu, was bei dem 6mm Ortho sofort eine Verbesserung in der Bilddefintion brachte.

Eine angenehme und aufschlussreiche Nacht mit nur einem "Stich", aber den Täter habe ich auf frischer Tat gestellt Big Grin

CS
Ralf
Folgenden 9 Usern gefällt Ralf's Beitrag:
Andreas-TAL (01.08.2020), August (01.08.2020), Christoph (01.08.2020), Florian B. (03.08.2020), Herbipollution (06.09.2020), Michael (01.08.2020), Simon (01.08.2020), Spica59 (02.08.2020), Uwe (01.08.2020)
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Hochsommerliche FLT - Eindrücke - von Uwe - 01.08.2020, 11:11
RE: Hochsommerliche FLT - Eindrücke - von Ralf - 01.08.2020, 12:44



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