14.01.2022, 18:58
Kannst Du das Gras wachsen sehen …?
Diese Frage passt ganz gut zu dem Positionieren der Spiegel. Sie müssen alle rund 12,5mm angehoben werden. In dieser Startposition waren sie, von starren Metallklammern gehalten, um vor Erschütterungen bestmöglich geschützt zu sein. Jetzt muss der Abstand zu den Metallklammern hergestellt werden, damit die Spiegel auch frei bewegt werden können.
Das Problem: Es werden dieselben Motoren verwendet, die man später zum Justieren hernimmt um das System möglich einfach zu halten. Auch kann immer nur ein Motor (Aktuator) angesteuert werden, was die Kontrolle erhöht, weil man gleich sieht welcher Motor ggf. Probleme macht. Nur sind das Mikromotoren mit einer Verstellgenauigkeit von 10 Nanometern! Ein Haar ist ein Brocken dagegen.
Also werden reihum die Motoren immer ein Stückchen bewegt, der Spiegel angehoben - und dann kommt der nächste Motor dran. Zu langer Motorbetrieb ist ja auch wieder schlecht, weil die Motoren dann zu „warm“ werden und die Spiegel sich wieder erwärmen, was man auch nicht will.
Insgesamt, und damit schließt sich der Kreis, bewegen sich die Spiegel mit einem Tempo in dem Gras wächst nach oben.
Interessant: Es gibt auch unter jedem Spiegel einen zentralen Motor mit dem man die ideale Krümmung des Spiegels einstellt. Also das (Ver)schleifproblem von Hubble wird man nicht haben. Faktisch wird man im Nachhinein (natürlich nur in einem gewissen Bereich) die Radien so optimieren, dass aus 18 Spiegeln ein einziges optisches System wird.
Kein Wunder, dass das (insgesamt) bis zu drei Monaten dauern wird. Gerade die Sache mit der Spiegelkrümmung muss natürlich erst erfolgen, wenn das Teleskop Betriebstemperatur hat. Da können wir ja mit dem Verhalten von unseren Spiegeln / Linsen tatsächlich auch mitreden. Zwischendrin wird man auch schon das ein oder andere Instrument kalibrieren. In der Summe braucht man wahrscheinlich wirklich fast ewige sechs Monate bis das Teleskop die ersten wissenschaftlichen Daten liefert.
Bei einer maximalen Lebensdauer von 10 Jahren sind ein Monat mehr oder weniger 1-2% an wissenschaftlicher Beobachtungszeit. Oder in Geld umgerechnet: 1 Monat kostet 70-80 Millionen Euro der Herstellungskosten - da verbummelt man keine Zeit …
Andreas.TAL
Diese Frage passt ganz gut zu dem Positionieren der Spiegel. Sie müssen alle rund 12,5mm angehoben werden. In dieser Startposition waren sie, von starren Metallklammern gehalten, um vor Erschütterungen bestmöglich geschützt zu sein. Jetzt muss der Abstand zu den Metallklammern hergestellt werden, damit die Spiegel auch frei bewegt werden können.
Das Problem: Es werden dieselben Motoren verwendet, die man später zum Justieren hernimmt um das System möglich einfach zu halten. Auch kann immer nur ein Motor (Aktuator) angesteuert werden, was die Kontrolle erhöht, weil man gleich sieht welcher Motor ggf. Probleme macht. Nur sind das Mikromotoren mit einer Verstellgenauigkeit von 10 Nanometern! Ein Haar ist ein Brocken dagegen.
Also werden reihum die Motoren immer ein Stückchen bewegt, der Spiegel angehoben - und dann kommt der nächste Motor dran. Zu langer Motorbetrieb ist ja auch wieder schlecht, weil die Motoren dann zu „warm“ werden und die Spiegel sich wieder erwärmen, was man auch nicht will.
Insgesamt, und damit schließt sich der Kreis, bewegen sich die Spiegel mit einem Tempo in dem Gras wächst nach oben.
Interessant: Es gibt auch unter jedem Spiegel einen zentralen Motor mit dem man die ideale Krümmung des Spiegels einstellt. Also das (Ver)schleifproblem von Hubble wird man nicht haben. Faktisch wird man im Nachhinein (natürlich nur in einem gewissen Bereich) die Radien so optimieren, dass aus 18 Spiegeln ein einziges optisches System wird.
Kein Wunder, dass das (insgesamt) bis zu drei Monaten dauern wird. Gerade die Sache mit der Spiegelkrümmung muss natürlich erst erfolgen, wenn das Teleskop Betriebstemperatur hat. Da können wir ja mit dem Verhalten von unseren Spiegeln / Linsen tatsächlich auch mitreden. Zwischendrin wird man auch schon das ein oder andere Instrument kalibrieren. In der Summe braucht man wahrscheinlich wirklich fast ewige sechs Monate bis das Teleskop die ersten wissenschaftlichen Daten liefert.
Bei einer maximalen Lebensdauer von 10 Jahren sind ein Monat mehr oder weniger 1-2% an wissenschaftlicher Beobachtungszeit. Oder in Geld umgerechnet: 1 Monat kostet 70-80 Millionen Euro der Herstellungskosten - da verbummelt man keine Zeit …
Andreas.TAL
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Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
(Mascha Kaléko)
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