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BB vom 29.1.2011
#1
Hallo,

hier der angekündigte BB, diesmal nur mit meinem „Dicken“.
Geschrieben auch im Astrotreff.

Wie angekündigt, die Nacht mit meinem Ulugh Beg hat mir nach langer Zeit einmal wieder gezeigt, daß Öffnung eben doch nur durch noch mehr Öffnung zu ersetzen ist. Da der Dobson derzeit nicht in der Sternwarte, sondern im Treppenhaus des Hauses steht, wurde er bereits um 14 Uhr zum Auskühlen auf die Terrasse gerollt.

Am späten Nachmittag habe ich dann auf Jupiter gehalten. Schon um 16:30 waren alle 4 Monde gut zu sehen und Jupiter von Bändern übersäht. Es macht einfach Freude, Planeten am Tage zu beobachten, da hier der Kontrast nicht so groß und das Bild bei entsprechendem hochvergrößerndem Okular jedoch bereits dunkel genug ist. Es ging runter bis zum 6mm Ethos, also 300x Vergrößerung. Das 3,7mm brachte heute nur ein unschärferes Bild.

Am Abend führte der erste Weg zuerst Richtung Orion: endlich die E + F Komponenten klar gesehen und ENDLICH, zum ersten mal überhaupt, den Pferdekopf halbwegs klar gesehen und schwach gehalten (0-III-Filter). Die Bedingungen waren nicht schlecht, aber auch nicht übermäßig gut, fst um die 6,0, mehr war heute nicht.

Endlich einmal wieder M82 mit Strukturen, Wolkenband, Einkerbungen etc. als "rauchende Zigarre" gesehen. Hier gingen aufgrund der hohen Deklination die 300x, im 3,7mm wurde das Bild einfach zu dunkel für meine nicht mehr all zu guten Augen. Andere mögen auch hier noch Details wahrnehmen (486x Vergrößerung). Noch dazu ngc3077 (mag 10.79) unterhalb rechts von M81 und ngc2976 (mag 11.0) sowie (erahnt, weniger gesehen, aber manchmal für Sekunden gehalten) UGC 5247 (mag 14) als Dreierpack mit M81/82, gesehen im 17mm Ethos.

Danach M35, den o.H. im Fuhrmann und dann leicht nach rechts zu ngc2129, einem kleinen, aber sehenswerten o.H. Den vergisst man immer, weil M35 eben so deutlich und groß ist. Sollte man sich aber antun, im 31mm Nagler kann man sie sich beide anschauen, wobei 2129 dann aber nur ein schwach aufgelöstes Häuflein Elend ist....

Dann rüber in den Löwen. Alle bekannten Galaxien abgegrast, es war einmalig schön, mal wieder so richtig in die Galaxienwelt eintauchen zu können. Für Virgo war es noch zu früh, sie dümpelte noch im Matsch zu nahe am Horizont. Und als sie schön weit oben stand, lag ich bereits unter der warmen Decke...

Danach nochmals zu Uma, den Wagen sehe ich leider nur im Frühjahr, im Sommer steht das Haus dazwischen. Nun war es richtig dunkel und er stand höher als zuvor. Jetzt nahm ich mir den Wagenkasten einmal direkt vor, die Objekte sind hier ja schon ohne Telrad zu finden.
Die Galaxie M40 machte den Anfang, sie liegt am „Schanier“ der Deichsel, leicht oberhalb. Harter, heller Kern, länglich, nach oben schwach auslaufend, leicht gebogen, nach außen hin transparenter werdend, ein schöner Anblick, diese Galaxie habe ich mir zum ersten mal überhaupt angeschaut.
Dann rüber zu M109 (Gx) und hoch zu M108 (Gx). Als Zwischenstation der Eulennebel M97. Schön zu sehen die beiden „Augen“, man hat wirklich das Gefühl, da schaut einem jemand an!
Warum ich M101 und M51 einfach vergessen habe, erschließt sich mir heute allerdings nicht.

Zwischenzeitlich war Orion für mich hinter den Bäumen verschwunden, es war 1 Uhr und ich recht durchgefroren und müde. Also eingepackt und ab ins warme Zimmer, wo ich noch über das gesehene sinnierte. Ein schöner und erfolgreicher Beobachtungsabend ging zu Ende, der wieder einmal viele Objekte der hobbyastronomischen Sehnsucht preisgab.

Das heute einzige Beobachtungsinstrument: AOM-Dobson 14“ f:5,5, genannt Ulugh Beg, nach dem Fürsten von Sarmakant im 13. Jahrhundert, Begründer der ersten islamischen Frauenuniversität und Förderer der Astronomie sowie selbst mehr Astronom denn Herrscher.
Okulare: die gesamte Ethos-Reihe bis hinunter zum 3,7mm.

Liebe Grüße
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#2
Hallo Winfried,

es gehört schon viel Enthusiasmus dazu bei der aktuellen Schweinekälte so lange draussen auszuhalten! Wie immer ist dein Bericht sehr informativ und mit Humor gewürzt, so daß man Lust bekommt alles mit eigenen Augen nachzuvollziehen.
Die kleine Verkaufsveranstaltung "Ethos" fehlt natürlich auch nicht. :-))

viele Grüße und cs

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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#3
Hallo Frank,

im April gibt es ja wieder den Tag der Astronomie.
Du bist gerne eingeladen, mit oder ohne eigenes Gerät. Im vergangenen Jahr waren wir froh, daß von unseren 3 Ussigheimer Freunden zwei ohne Teleskop kamen, dadurch konnten wir alle 12 aufgestellten Geräte mit einem "Operator" besetzen.

Ja, die Ethos sind mein ganzer Stolz. Trotzdem wird es keine Verkaufsveranstaltung damit geben. Was ich allerdings anbieten werde sind die Scientific Explore Okulare, die sind doch günstiger und auch nich so viel schlechter. Und am Tag der Astronomie wird auch hoffentlich mein neuer Refraktor, der SE-APO 127/900mm hier eingetroffen sein. Der "neue" kommt dann im Carbontubus und ist um einiges leichter als das jetzige Modell mit gut 9,5kg.

Auf jeden Fall wird man wieder einiges neues, aber auch altbekanntes bestaunen dürfen (und natürlich auch durchschauen...)

LG
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#4
Hi,
wirklich sehr schöner Bericht, mit 14.5" sieht man wirklich sehr viel am Himmel, vorallem noch dazu mit fast allen Ethos Okularen!
MfG
Boby
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#5
Hallo Winfried,

schön das du auch mit einem 14" beobachten konntest, ich durfte bei Phillip seinen 14er durchschauen, dass ist schon was feines Wink.
Der Bericht lässt sich gut lesen.
Gruß Karsten
________________________________________
GSO 12" f/5 Dobson 300/1500mm
ED80 80/560mm auf Meade LXD75 Montierung
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#6
Hi Boby,

mein Ulugh Beg ist ein 14" Dobson, kein 14,5", ...wir wollen ja nicht übertreiben...
Gut, das Gerät ist eine Ausnahme. Hatte mal mit seinem Erbauer (Astro Optik Mayer) sprechen können. Dieses Teil ist ein Unikat, er wollte einen solchen Trumm nie als Volltubus bauen, aber der Kunde (ich bin Zweitbesitzer) wollte den unbedingt so haben. Daher der Alu-Volltubus. Gesamtgewicht Tubus 35 kg, Rockerbox nochmal 35 kg. Dafür steht er auf Rädern, man kann ihn einhach hinausrollen. Der Spiegel stammt von Oldham, nicht von Lomo, wie ich zuerst dachte. Aber auch der Oldham Spiegel spielt in einer ähnlichen Liga wie Lomo.

Für Dich, Boby, mal ein Foto, da du ihn noch nicht kennst. Aktuell steht er im Treppenhaus, bis das Dach der Sternwarte repariert ist. Hinter dem Ulug Begh ein Dir wohl bekannter 8" Dobson...

   

Liebe Grüße
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#7
Hi,
das Teleskop sieht optisch wirklich sehr schön aus, die Idee mit dem Roller ist sehr gut, und der Vergleich mit dem 8" Galaxy Dobson ist schon hart, sehen tut man sicher auch recht viel drin. Big Grin
MfG
Boby
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