07.02.2011, 12:06
Nun denn, es ist ja Sitte, seine Beobachtungen auch für andere bereit zu stellen, daher auch etwas ausführlicher mein Bericht der vergangenen Nacht:
Beobachtungsbericht vom Sonntag, dem 6.2.2011
Zeit: 17:00 Uhr (Taghimmel) bis 22:30 Uhr
Fst: 20 Uhr 5,8, später gegen 22 Uhr 5,0
Transparenz: gut bis sehr gut
Seeing: ausreichend, späterhin schlecht werdend, dann Abbruch
Um 14 Uhr wird der 14“ Ulugh Beg auf die Terrasse zum Auskühlen gerollt. Die Bedingungen scheinen gut zu werden.
Ab 17 Uhr Beobachtung des drei Tage alten Mondes am Südwesthorizont, südlich daneben Jupiter, beide in der beginnenden Dämmerung sehr schön und klar zu sehen. Viele Bänder an Jupiter, alle 4 Monde aufgereiht an einer Perlenschnur. Danach Pause bis 20 Uhr.
Der Abend begann relativ warm, um die 8 Grad und trocken. Leider sollte das nicht so bleiben. Ab 21:30 begann es, sehr feucht zu werden, die Luft sättigte sich immer mehr mit Wasser, um 22 Uhr war der Fangspiegel zugetaut, den Telrad hatte ich bereits mehrere male abgewischt, der Tubus des Ulugh Beg war klatschnaß, ich mußte abbauen. Trotdem geb es einiges zu sehen, die kurzen Abendstunden haben sich gelohnt!
Ein paar sehenswerte Objekte, die ich bislang noch nicht so intensiv beobachtet hatte:
M67 im Cancer, einer der ältesten offenen Haufen unserer Galaxis mit deutlich sichtbaren "Loch" in der Mitte, 10 Milliarden Jahre alt. Über eine große Fläche verstreut, nahezu rechteckig erscheinend hunderte von Sternen, anfangs recht locker, bei intensiverem Beobachten zeigt sich jedoch eine schwache Wolke nicht aufgelöster Sterne. Der Haufen muß also weit größer sein als er im 14“ Newton sichtbar ist und zudem auch sehr in die Tiefe ausgedehnt.
ngc 2903, Galaxie im Kopf des Löwen, die hellste Galaxie im Löwen, sehr schön! Eine Spindel, fast senkrecht stehend, harter, deutlich sichtbarer Kern, zum Rande hin unscharf auslaufend. Schon hier zeigte sich aber bereits eine Verschlechterung der Bedingungen, was ich aber noch nicht merkte.
ngc 2244 Rosettennebel, nicht so das wahre heute abend, schwach. Sternhaufen natürlich erkennbar und auflösbar, die Rosette ansich jedoch nur sehr sehr schwach und nahezu ohne jegliche Struktur nur zu erahnen. Später erst bemerkte ich die doch sehr hohe Luftfeuchtigkeit und die immer schlechter werdende Durchsicht am Himmel.
M35 o.H., sehr prächtig, condensed, Zwillinge. Gibt es nicht viel zu sagen, eng bebündelte Sterne, zur Mitte hin etwas konzentriert, groß und prächtig.
ngc 2175, Zwillinge, Stern mit Nebel, Nebel schwach (ohne Filter) aber schön. Darunter wäre eigentlich Hubbles veränderlicher Nebel, war aber nicht sichtbar. Auch der Nebel um den Stern herum war kaum auszumachen. Beobachtung ohne Filter, der war bereits naß...
Castor als Doppel extrem getrennt, paßt ein Streichholz dazwischen. 14“ und 8mm Ethos
Trapez im Orion: alle 6 "richtige" (leider trotzdem kein Lottogewinn).
Danach der obligate Blick auf M42 den Orionnebel, der zum Anfang der Beobachtung um gut eine Größenklasse heller war, obwohl er nun an seiner höchsten Stelle am Himmel stand.
M81/82, IC2574 schräg daneben. UGC5247 war im Verbund mit M81/82 heute nicht zu sehen, zu schwach.
Löwe: M95/96/105 als gesehen abgehakt, keine nennenswerten Details. „Gesehen“ eben. Dito M65/66, wobei ngc3628 fehlte, da heute zu schwach.
Insgesamt ein recht großes Programm für 2 Stunden Beobachtung, aber Detailbeobachtungen oder gar Zeichnen am Teleskop waren heute nicht drin.
Aber, aufgrund der miserablen Bedingungen der vergangenen Monate war man ja schon froh, überhaupt mal wieder etwas vor den Spiegel zu bekommen! Zumindest ist mein Ulugh Beg jetzt frisch gewaschen und polliert. Auch der Telrad wurde mal richtig durchgespült, was ich anschließend an meiner Person, zumindest innerlich, vornahm...
Liebe Grüße
Winfried
Beobachtungsbericht vom Sonntag, dem 6.2.2011
Zeit: 17:00 Uhr (Taghimmel) bis 22:30 Uhr
Fst: 20 Uhr 5,8, später gegen 22 Uhr 5,0
Transparenz: gut bis sehr gut
Seeing: ausreichend, späterhin schlecht werdend, dann Abbruch
Um 14 Uhr wird der 14“ Ulugh Beg auf die Terrasse zum Auskühlen gerollt. Die Bedingungen scheinen gut zu werden.
Ab 17 Uhr Beobachtung des drei Tage alten Mondes am Südwesthorizont, südlich daneben Jupiter, beide in der beginnenden Dämmerung sehr schön und klar zu sehen. Viele Bänder an Jupiter, alle 4 Monde aufgereiht an einer Perlenschnur. Danach Pause bis 20 Uhr.
Der Abend begann relativ warm, um die 8 Grad und trocken. Leider sollte das nicht so bleiben. Ab 21:30 begann es, sehr feucht zu werden, die Luft sättigte sich immer mehr mit Wasser, um 22 Uhr war der Fangspiegel zugetaut, den Telrad hatte ich bereits mehrere male abgewischt, der Tubus des Ulugh Beg war klatschnaß, ich mußte abbauen. Trotdem geb es einiges zu sehen, die kurzen Abendstunden haben sich gelohnt!
Ein paar sehenswerte Objekte, die ich bislang noch nicht so intensiv beobachtet hatte:
M67 im Cancer, einer der ältesten offenen Haufen unserer Galaxis mit deutlich sichtbaren "Loch" in der Mitte, 10 Milliarden Jahre alt. Über eine große Fläche verstreut, nahezu rechteckig erscheinend hunderte von Sternen, anfangs recht locker, bei intensiverem Beobachten zeigt sich jedoch eine schwache Wolke nicht aufgelöster Sterne. Der Haufen muß also weit größer sein als er im 14“ Newton sichtbar ist und zudem auch sehr in die Tiefe ausgedehnt.
ngc 2903, Galaxie im Kopf des Löwen, die hellste Galaxie im Löwen, sehr schön! Eine Spindel, fast senkrecht stehend, harter, deutlich sichtbarer Kern, zum Rande hin unscharf auslaufend. Schon hier zeigte sich aber bereits eine Verschlechterung der Bedingungen, was ich aber noch nicht merkte.
ngc 2244 Rosettennebel, nicht so das wahre heute abend, schwach. Sternhaufen natürlich erkennbar und auflösbar, die Rosette ansich jedoch nur sehr sehr schwach und nahezu ohne jegliche Struktur nur zu erahnen. Später erst bemerkte ich die doch sehr hohe Luftfeuchtigkeit und die immer schlechter werdende Durchsicht am Himmel.
M35 o.H., sehr prächtig, condensed, Zwillinge. Gibt es nicht viel zu sagen, eng bebündelte Sterne, zur Mitte hin etwas konzentriert, groß und prächtig.
ngc 2175, Zwillinge, Stern mit Nebel, Nebel schwach (ohne Filter) aber schön. Darunter wäre eigentlich Hubbles veränderlicher Nebel, war aber nicht sichtbar. Auch der Nebel um den Stern herum war kaum auszumachen. Beobachtung ohne Filter, der war bereits naß...
Castor als Doppel extrem getrennt, paßt ein Streichholz dazwischen. 14“ und 8mm Ethos
Trapez im Orion: alle 6 "richtige" (leider trotzdem kein Lottogewinn).
Danach der obligate Blick auf M42 den Orionnebel, der zum Anfang der Beobachtung um gut eine Größenklasse heller war, obwohl er nun an seiner höchsten Stelle am Himmel stand.
M81/82, IC2574 schräg daneben. UGC5247 war im Verbund mit M81/82 heute nicht zu sehen, zu schwach.
Löwe: M95/96/105 als gesehen abgehakt, keine nennenswerten Details. „Gesehen“ eben. Dito M65/66, wobei ngc3628 fehlte, da heute zu schwach.
Insgesamt ein recht großes Programm für 2 Stunden Beobachtung, aber Detailbeobachtungen oder gar Zeichnen am Teleskop waren heute nicht drin.
Aber, aufgrund der miserablen Bedingungen der vergangenen Monate war man ja schon froh, überhaupt mal wieder etwas vor den Spiegel zu bekommen! Zumindest ist mein Ulugh Beg jetzt frisch gewaschen und polliert. Auch der Telrad wurde mal richtig durchgespült, was ich anschließend an meiner Person, zumindest innerlich, vornahm...
Liebe Grüße
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
