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Eine Nacht in Mittelfranken
#1
Servus.

Hier mein kleiner Bericht vom 22.02.2011

Bei mir in Mittelfranken war der Himmel wolkenlos, aber ich hatte eine sehr schlechte Transparenz. Der Hintergrund blieb aufgehellt, fast schon grau.

Beobachtet hatte ich von 19:30 bis 23:00 MEZ, dann machte es einfach keinen Spaß mehr, da ich an schwache Objekte einfach nicht rankam.


Beobachtet habe ich mit meinem 8 Zoll, f4 Newton der parallaktisch auf einer GP-DX montiert ist.

Beobachtet habe ich:


Bochum 3
Offener Sternhaufen im Einhorn.

Vergrößerung 119x.
An der Stelle des Haufens ist ein kleines und enges Grüppchen schwacher Sterne.
Der Haufen ist aufgelöst. Die Sterne sind in einer Kette Nord– Süd ausgerichtet.
Indirekt etwas heller.


NGC 2311
Offener Sternhaufen im Einhorn.

Vergrößerung 91x.
Der Sternhaufen fällt im Feld sofort auf. Verschieden helle, mittelhelle und schwache Sterne. Aufgelöst.
Der Haufen hat eine Schlangenähnliche Form, sie sind in einem 1 1/2 S angeordnet.


NGC 2395
Offener Sternhaufen in den Zwillingen.

Vergrößerung 57x.
Mittelgroßer Sternhaufen. Wenige Sterne verschiedener Helligkeit die locker angeordnet sind.
Der größte Teil der Sterne ist auf den Linien eines Dreiecks angeordnet. In der Südlinie vom Dreieck ist eine deutliche Lücke in den Sternen. Auch in der Mitte vom Haufen ist es fast sternleer.


Abell 21
Planetarischer Nebel in den Zwillingen.

Vergrößerung 57x.
O III Filter.
Im Feld ist eine schwache, aber doch auffallende runde Aufhellung. Wenn ich das Teleskop bewege, fällt die Aufhellung noch mehr auf.
Die Aufhellung ist etwas strukturiert.


NGC 2438
Planetarischer Nebel im Achterdeck.

Vergrößerung 119x.
O III Filter.
Ein zarter Ring am Nordrand vom Sternhaufen Messier 46.
Sehr einfach und deutlich zu sehen. Runde Form. Indirekt deutlich heller mit dunklem Zentrum.
Auch ohne Filter kann ich den Nebel erkennen.


NGC 2437 – Messier 46
Offener Sternhaufen im Achterdeck.

Vergrößerung 44x.
Großer und heller Haufen. Sehr einfach zu sehen. Viele verschieden helle Sterne. Kein deutliches Zentrum. Die Sterne sind annähernd gleichmäßig im Haufen verteilt. Unregelmäßige runde Form. Aufgelöst.

Zwischen den Beobachtungen führten ich und mein Mitbeobachter noch ausführliche Gespräche über Astronomisches und Nichtastronomisches.


Viele Grüße und klaren Himmel.
Gerd
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#2
Hallo Gerd,

ja, die O.H. haben es mir in der Vergangenheit auch angetan. Viel zu oft geht man nur auf Galaxien- und Nebeljagd und vergisst die Brillanten des Nachthimmels!

Unsere Bedingungen in "Badisch-Franken" waren genauso, weshalb ich nicht beobachtet hatte. Uwe hat beobachtet und berichtet auch von mangelnder Transparenz.

Heute haben wir Stammtisch, aber am Wochenende habe ich auch mal wieder vor, visuell Photonen aufzusammeln und in meiner ureigensten wabbelichen Festplatte zu speichern (bei anderen nennt man das Gehirn....)

Aber derzeit schaut`s nicht gerade danach aus.

Liebe Grüße
Winfried

Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#3
Hallo Winfried.

Wegen der Transparenz:
In dieser Nacht war es eigentlich trocken, ich hatte bei mir kaum Bodennahe Feuchtigkeit. Ich merke das besonders daran, das auf meinem Okularkoffer (Peli) nur eine dünne Reifschicht war.
Scheinbar war hier viel Feuchtigkeit in den oberen Schichten der Atmosphäre die das Licht der umgebenden Städte gestreut hat, und die aber auch nicht absinken konnte (Inversion?)

In den meisten Nächten wird es bei mir draußen erst ein bisschen schlechter mit der Transparenz. Nach einer Weile, einer bis 1 1/2 Stunden kommt die Feuchtigkeit herunter – im Winter bildet sich auf meinem Koffer dann eine dicke Eisschicht, im Frühjahr und Herbst schwimmt dann mein Tischchen vor Wasser – dann wird es aber richtig dunkel und Transparent.

In dieser Zeit muss ich aufpassen das mir die Okulare nicht zutauen und das Teleskop nicht beschlägt – die Taukappenheizung läuft dann auf Leistung...

In diesen Nächten gehen aber dann auch die richtig schwachen und tiefen Objekte!

Bis später dann am Stammtisch.
Gerd
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