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Japan nach dem Erdbeben.....
#1
Hallo zusammen,

seit 2 Tagen nach dem Erdbeben in Japan, geht dort alles den Bach runter.
Erst das Erdbeben, dann der Tsunami und nun das Bangen vor dem Super-Gau des Atommeilers in Fukushima. Auch das sollte nicht reichen um Chaos in Japan zu verbreiten, als heute noch der Vulkan Shinmoedake ausbricht. Durch seinen Ausbruch ensteht eine Aschewolke die bis zu 4000m höhe erreicht.

In einigen Städten und Dörfer ist nun das Wasser zurückgegangen und die Bewohner sind zurückgekehrt in ihre Wohnungen/Häuser und beginnen mit den Aufräumarbeiten. Ob das eine gute idee ist, seih dahin gestellt. Nach Berichten zufolge, erwarten die Behörden weitere Nachbeben mit der Stärke 7,0 auf der Richterskala. Die evtl. weitere Tsunamis auslösen könnten.......
mehr schreibe ich nicht Sad, dass sollte erst mal genügen, wir wissen alle, wie weit es gekommen ist.

Ich liebe dieses Land und finde es traurig, was die alles durchstehen müssen. Es ist schon lange ein Traum von mir, nach Japan zu Reisen, aber das kann ich vor erst mal vergessen.
Ich wünsche Japan alles gute, und hoffe, dass es bald zu ende ist mit den Katastropen
Ich möchte mal ein wenig eure Meinungen hören zu dieser Geschichte.
(wen ihr wollt).
Gruß Karsten
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#2
Hallo Karsten,

ja es ist furchtbar was man da sieht. Man schaut sich immer wieder die Bilder an und kann es nicht glauben.
Ich bin einmal pro Jahr beruflich in Japan und habe zum Glück die Meldung bekommen, daß meine Geschäftspartner in Osaka alle O.K. sind. Dort hatte man "nur" Erdbeben. Da die Japaner Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsunamis gewohnt sind und sehr oft Notfallübungen machen, nehmen sie diese Katastrophen sehr stoisch und gelassen hin.
Diesmal sprengt aber das Ausmaß alles bisher dagewesene und es wird Jahre brauchen, bis alles wieder aufgebaut ist.

By the way: Das Geoforschungszentrum Potsdam meldet, daß Japan jetzt 2,5m weiter von uns entfernt ist und die Erdachse an den Polen einen Sprung von 10cm gemacht hat.
Noch ein paar solche Beben und wir müssen unsere Montierungen neu scheinern...

viele Grüße

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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#3
Hallo,

Erbeben, Vulkanausbrüche und Tsunamis sind die Japaner gewöhnt und auch wenn viel zerstört wurde und viele Menschen ums Leben gekommen sind würde sich das Land wieder erholen, aber dieses mal sieht die Sache etwas anders aus, die AKWs (KKWs) Fukushima 1, 2 und 3 stehen kurz vor dem Super GAU und wenn es wirklich dazu kommt wird danach nichts mehr sein wie es einmal war. Das Land wird für lange Zeit unbewohnbar sein und die Spätfolgen für die Bevölkerung unabsehbar.

Jetzt können wir eigentlich nur noch Hoffen und Beten das es vielleicht doch nicht dazu kommt.

PS. die Japanischen AKWs (KKWs) galten als genauso sicher wie unsere und da hat man auch immer, genau wie bei uns, gesagt das eigentlich nichts passieren kann.
Jetzt begreift hoffentlich auch der letzte das eine Technik die im Fehlerfall ganze Landstriche unbewohnbar machen und vielen Menschen und Tieren das Leben kosten kann sofort abgeschaltet werden muss, mal ganz von dem Thema Atommüll abgesehen, der die nächsten 100.000 bis 1.000.000 Jahre Strahlt und so gelagert werden muss das nichts passieren kann - ein absolutes Ding der Unmöglichkeit.

Ich würde sogar so weit gehen das AKWs (KKWs) Pervers und Menschenverachten sind!

Da geht es, wie so oft, nur ums Geld! Ein AKW (KKW), in Deutschland, bring den Betreibern am Tag 1.000.000 Euro Gewinn!
Astronomische Grüße
Ulf

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Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#4
Hallo,

das Erdbeben und der Tsunami sind unglaublich. Das die Japaner solch eine Zerstörung "gewöhnt" sind kann ich mir nicht vorstellen. Zerstörungen klar, aber mit solch brachialer Gewalt? Das glaube ich nicht.
Zusätzlich ist der momentane Stand in Fukushima ist "scheinbar" mehr als akut. Da kann man nichts mehr und möchte ich auch nichts mehr schönreden.
Aber:
dein PS möchte ich nicht so stehen lassen ohne darüber zu diskutieren.
Ich habe bis jetzt noch keine Quelle gefunden in welcher die Sicherheit vergleichbar dargestellt wird.
Des weiteren höre ich immer High-Tech-Land Japan. Der Reaktor wurde 1967 angefangen zu bauen. Beim besten Willen das hat nichts mit High-Tech zu tun. Normalerweise wird in einem Reaktor nur betriebsbewährte Technik eingesetzt. Die ist nichts was aktuell neu auf den Markt kommt.
Inwieweit der Reaktor und dessen Sicherheitskonzept mit unseren Reaktoren vergleichbar ist, kann ich noch nicht bewerten. Da fehlen mir noch die Hintergrundinformationen. Allerdings wird es auf jeden Fall Unterschiede geben, da die 69-Baureihe gleich das Entwicklungsjahr bezeichnet.

Die 1000000 € am Tag höre ich auch immer wieder. Es konnte mir aber keiner woher diese Information ursprünglich kommt. Und ganz ehrlich. Eine pauschale Aussage bezüglich Gewinne eines KKW festzulegen obwohl die Nettoleistungen der Kraftwerke unterschiedlich sind kann eigentlich nicht richtig sein.

Zu Pervers und Menschenverachtend. Das halte ich für völlig überzogen und finde das nicht richtig.

Was politisch momentan abläuft ist für mich ehrlich gesagt nicht mehr nachvollziehbar. Das die Vorgänge/Fehler/Anlagen analysiert werden ist für mich selbstverständlich und auch richtig. Aber das jetzt einfach reingeschlagen wird und auf Teufel komm raus abgeschaltet wird, halte ich nicht für richtig.

Gruß Heiko
Gruß Heiko

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#5
Hallo Heiko,

„gewöhnt“ ist natürlich relativ. So eine Naturkatastrophe kann man nicht gewohnt sein. Ich meinte das die Japaner schon mit sehr vielen Erdbeben und Vulkanausbrüchen Bekanntschaft gemacht haben und immer wieder auf die Beine kamen. Auch hier, bei dieser sehr schlimmen Zerstörung, würden sie es mit der Zeit wieder schaffen, aber dieses mal ist alles anders.

Wie viel man mit AKWs (KKWs) verdienen kann ist irrelevant, entscheidend ist das man sie nur noch am laufen hat weil man viel Geld damit verdienen kann.

So etwas nenne ich Pervers.

Die 1.000.000 Euro sind nur ein geschätzter Wert der auch höher sein kann, niedriger nur wenig.

Hier findest Du eine Liste aller AKWs (KKWs) in Japan mit Baujahr. Das älteste von 1970 und das neueste von 2009. Da sind unsere im schnitt älter. Das älteste von 1970 und das neueste von 1989.

Das Atomstrom billig ist wird auch immer wieder gerne von befürworten der Atomkraft gebracht.
Würde man die Gesamtkosten für die Entsorgung des Atommülls mit einbeziehen, was jedes andere Kraftwerk tun muss, dann wäre Atomstrom schon längst vergessen weil unbezahlbar. Sämtliche kosten für Transport, Lagerstättensuche und Endlagerung muss der Steuerzahler tragen, die Energieversorger sind nur für die Gewinne zuständig.

Das der Atommüll 100.000 bis 1.000.000 Jahre Strahlt und solange sicher gelagert werden muss, dass muss jedem klar sein, ist nicht machbar.

Das eine Technik die im Fehlerfall, und jede von Menschenhand gebaute Technik ist Störanfällig, solche unübersehbaren Schäden mit sich bringt nicht verwendet werden sollte gebietet einem der gesunde Menschenverstand.

Spätestens seit dem bekanntwerden der KIKK Studie in der eindeutig bewiesen wurde das die Krebs,- besonders die Leukämierate bei Kindern in der Umgebung aller 17 Deutschen AKWS (KKWs) deutlich höher ist als bei Kindern die nicht in der nähe von AKWs (KKWs) leben, hätte man mit dem sofortigen Stopp von Atomkraft reagieren müssen.

Natürlich sagen die Betreiber dass das nichts mit ihren AKWs (KKWs) zu tun hat.

Das nenne ich, als Familienvater, Menschenverachtend.

Selbstverständlich ist mir klar das ein sofortiger Ausstieg aus der Atomkraft nicht möglich ist, dazu haben wir uns viel zu sehr von der Atomkraft abhängig gemacht. Aber die drei ältesten Atommeiler könnte man sofort abschalten, fünf weitere in kürzester Zeit und die restlichen zehn bis 2020. So wie es einmal vom Atomausstiegsgesetz gedacht war.

PS. Ich sehe gerade das ich von der Realität eingeholt werde. Plötzlich ist es Möglich die 7 ältesten Reaktoren und den Reaktor in Krümmel (der ständig defekt ist) abzuschalten und es gilt als sicher das zumindest die ältesten 4 nicht wieder ans Netz gehen. Am Freitag habe ich ein Interview im Öffentliche Rechtlichen TV gesehen in dem es hieß das unsere Kraftwerke Sicher sind und wir alle 17 brauchen sonst könnte der Strom knapp werden. Seltsam – plötzlich reichen doch neun!?

Mit einer effizienten Energiesparpolitik und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien (was nebenbei sehr viele Arbeitsplätze bringt) ist ein abschalten der letzten in kürzester Zeit möglich.

Dann hört man auch immer warum sollen wir unsere abschalten die anderen um uns herum habe ihre ja auch noch an.
Deutschland sollte als Hochtechnologieland eine Vorreiterrolle Spielen und Vorbildlich einen Weg in die Atomfreie Zukunft zeigen. Das würde ich zumindest von einer Regierung die mich Vertritt erwarten.

Als Marktführer im Bau von Wind, Solar, Wasserkraftwerken usw. ist damit in Zukunft auch genügend Geld zu verdienen und zwar auf Ehrliche und Saubere Art.

Edit: ... fast Vergessen Wink
Astronomische Grüße
Ulf

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Benjamin Franklin
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#6
Hallo Ulf,

grundsätzlich (ich schreibe jetzt das technisch machbare, nicht meine fav. Lösung) ist eine Reduktion der Halbwertszeiten der radioaktiven Nuklide möglich. Der Vorgang nennt sich Transmutation, hier ein paar Infos dazu.

Aus meiner Sicht führt der "einfachste" Weg, aus der Kernenergienutzung auszusteigen zum einen über die Nutzung der Sonnenenergie (s. z.B. DeserTec), zum anderen aber auch über die Schaffung einer Speichertechnologie für die aus PV und Wind erzeugte Energie, beispielsweise in Wasserkraftwerken oder - wie bei Solarthermie - über Latentwärme.

Allerdings ist beispielsweise bei Projekten wie DeserTec zu bedenken, dass man sich in Abhängigkeit von beteiligten Staaten Nordafrikas begibt - ähnlich wie aktuell bei erdölexportierenden Ländern. Und die momentane politische Aktivität in Lybien ist ja ebenfalls - neben Japan - eines der momentanen Themen.

Ich jedenfalls schwanke zwischen der Hoffnung auf eine vertretbare Lösung und Zweifel an einem wirklichem Reform- und Veränderungswillen - auch gegen Lobbyisten.

Just my 2 cents.

P.S. : zum eigentlichen Thema:

Ich habe heute mit unseren Geschäftspartnern in Japan (die ich letztes Jahr besuchte) Kontakt aufgenommen, dort hat es "nur" ein Erdbeben gegeben, bei dem es überschaubare Schäden gab (Zitat). Passiert ist ihnen zum Glück nichts.
CS Andreas
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Meine Beiträge spiegeln meine subjektive, in Abhängigkeit von meiner Entwicklung veränderliche Meinung  wider. Sie entbinden den Leser nicht von der Verantwortung, sich eigene Gedanken zu machen, und zu eigenen Antworten und Lösungen zu gelangen . Wink

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#7
Nicht zu vergessen; die Deutschen und die Spanier sind die einzigen Länder bisher, die einen Zeitpunkt für den Ausstieg aus der Kernenergie gesetzt haben. Alle anderen Länder wollen wie gewohnt, weiterhin auf die Kernenergie setzen. China will soger seine Anzahl an AKWs verachtfachen, was totaler wahnsinn ist.
Schweden bauen wieder und Norwegen will neu einsteigen in die Kernenergie.
Gruß Karsten
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#8
Hallo Andreas,

(15.03.2011, 20:57)Andreas schrieb: ...Ich habe heute mit unseren Geschäftspartnern in Japan (die ich letztes Jahr besuchte) Kontakt aufgenommen, dort hat es "nur" ein Erdbeben gegeben, bei dem es überschaubare Schäden gab (Zitat). Passiert ist ihnen zum Glück nichts.

Eine kleine Gute Nachricht in all dem Chaos.

Das mit der Transmutation hört sich ja recht gefährlich an. Da müssen ja wieder Reaktoren dafür benutzt und mit Neutronen rumgeschossen werden. Dann schreiben die es könnte auch genau der umgekehrte Effekt geschehen, ob das was wird?
Dann doch eher die Speichertechnologie für Wind,- und Solarstrom.
Astronomische Grüße
Ulf

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Benjamin Franklin
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#9
Hallo Karsten,

ich denke da ist nach den letzten Ereignissen noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Die EU hat heute beschlossen das alle Mitgliedsländer ihre AKWs (KKWs) Sicherheitstechnisch überprüfen sollen.
Astronomische Grüße
Ulf

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Benjamin Franklin
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#10
Hallo Ulf,

das die KKW nur laufen, damit damit Geld verdient werden kann, ist nicht richtig. Es wird bestätigt (auch von den Gründen/SPD), dass nicht alle Kraftwerke abgeschaltet werden können.
Wieviel tatsächlich damit verdient wird, sei dahingestellt, aber ich denke das es tatsächlich nicht so viel ist. (Aus meiner vorangegangenen Erklärung halte ich die Zahl für nicht richtig)
Mit der Verlängerung der Laufzeiten würden auch mehr als die Hälfte der Gewinne abgeschöpft und auch für den Ausbau der regenerativen Energien verwendet. Das halte ich für sinnvoll.
Keine der Parteien möchte die Kernkraft als Endlösung sondern sieht sie als Brücke. Die eine Brücke ist kürzer die andere länger.

Das es eine 100%ige Sicherheit geben wird hat, kann, und wird keiner versprechen. Sollte einer was anderes sagen ist es gelogen. Aber es ist meiner Meinung nach wichtig die Fehler der Anlage (z.B. meine ich die Information bekommen zu haben, das die Anlage "nur" 2 Dieselaggregate hatte die beide wassergekühlt waren), und welche im Bereich Nachrüstung oder Anlagenwartung gemacht wurden zu identifizieren, analysieren und daraus Maßnahmen/Schlüsse zu ziehen.

Zur KIKK-Studie ist zu sagen, dass nicht die Betreiber sagen, dass dies nichts mit den Kraftwerken zu tun hätte, sondern die Ersteller der Studie selbst keine Hypothese haben woran das liegen kann. Interessant fand ich allerdings (hatte ich vorher auch nicht gewusst), dass die Zeiträume scheinbar unterschiedlich sind. Was aber auch nicht erklärt werden kann.
Deshalb nenne ich als Familienvater nicht Menschenverachtend. Wenn man einen direkten Bezug herstellen könnte und dies auch belegen kann, dann würde der Begriff passen.

Der Atommüll ist und bleibt die Achillisverse der Kernenergie, welche aber auch "künstlich" offen gehalten wird. Nicht gut find ich die Festlegung auf einen Standort. Wenn ich einen geeigneten Standort suche, muss ich Deutschland komplett betrachten. Gorleben jetzt aber wieder aufzugeben und nicht weiter zu untersuchen wäre allerdings auch nicht richtig, es sei denn als Endlager würde es sich als ungeeignet erweisen. An dieser Stelle sehe ich es pragmatisch. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt eine Menge X um die man sich kümmern MUSS. Egal ob wir aus der Nutzung der Kernenergie aussteigen oder nicht. Deshalb kommt man um ein Endlager sowieso nicht herum.
Um F&E im Bereich der Halbwertszeitverkürzung zu erreichen, muss dies aber auch unterstützt werden, was wärend der Phase von Rot/Grün nicht der Fall war. Das sind für mich wirklich verschenkte Jahre.

Was das Durchschnittsalter der Reaktoren angeht sagt meines Erachtens nichts über die Sicherheit aus. Es mag ein Indikator sein, das ältere Anlagen des "gleichen" Typs anfälliger sind, aber um das Sicherheitskonzept unterschiedlicher Anlagen zu vergleichen, dazu gehört schon einiges mehr. Das Kernkraftwerk Kursk Block 4 wurde erst 1981 angefangen zu bauen. Solch einen Reaktor kann und darf man nicht mit einem der KWU DWR/SWR Reaktoren gleichsetzten. Da gibt es gravierende Unterschiede.

Was das abschalten der sieben alten Reaktoren angeht, bin ich auch sehr überrascht. Das wir die Anlagen abschalten wird wohl eher kein Problem sein, da der Strombezug über das Europäische Verbundnetz gewährleistet ist. Der Strom wird dann wahrscheinich vorerst von außen bezogen. Vorgestern hatte ich eine Meldung gehört, dass der Energieverbrauch dann durch wieder ausgemottete Gas/Kohlekraftwerke erfolgen muss, welche abgeschaltet wurden wegen des geringeren Wirkungsgrades gegenüber neueren Anlagen.

Wenn es irgendwann möglich ist, ich sage bewusst irgendwann, die Energeiversorgung allein auf Regenerative Quellen umzustellen wäre das prima. Allerdings bin ich dafür zu sehr Realist, dass wir bei einer momentanten gesicherten Versorgung von Wind und Photovoltaik bei 5% sind, ist dass ohne die Speicherung noch lang keine Alternative. Da hilft es auch nur bedingt mehr Anlagen aufzustellen und für Pumpspeicherkraftwerke brauche ich auch geeignete Standorte. Es wird wohl an dieser Stelle ein Energiemix bleiben. Denn meinen Strom bezahlen möchte ich persönlich ja auch noch können.

Noch was zur Vorreiterrolle: In Temelien gab es vor der Laufzeitverlängerung unserer Kraftwerke die Pläne das Kraftwerk zu erweitern. Diese wurden nach der Verlängerung auf Eis gelegt. Ich bin gespannt, wenn wieder die Schubladen aufgemacht werden.

Über die Sicherheitsanlayse aller Europäischen Anlagen bin ich auch nicht unzufrieden.
Zitat:Als Marktführer im Bau von Wind, Solar, Wasserkraftwerken usw. ist damit in Zukunft auch genügend Geld zu verdienen und zwar auf Ehrliche und Saubere Art
Das impliziert für mich, dass die Arbeit in einem Kernkraftwerk keine ehrliche Arbeit ist. Davon wäre ich persönlich betroffen und hoffe das du das nicht gemeint hast.

Gruß Heiko

PS: Von den Butten gibt es auch andere. Wink

Edit Ulf: ich hab das doppelte mal weg gemacht.
Gruß Heiko

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#11
Huch, da hatte ich wohl irgendeinen Fehler. Das sollte nicht doppelt kommen.

Gruß Heiko
Gruß Heiko

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#12
Hallo Heiko,

das wir nicht alle KKWs gleichzeitig abschalten können liegt daran das wir zulange auf die Kernenergie gesetzt haben. Hätten wir eher mit dem Ausstieg begonnen wären die Alternativen Energien schon weiter Entwickelt und besser ausgebaut.
Das zu lange festhalten an einer völlig überholten und von der Mehrheit der Bürger (aktuell nach letzten Umfragen ca. 80%) abgelehnten Energieform hat auch dazu geführt das Alternative Energieformen lange Zeit nicht oder nicht genügend weiterentwickelt wurden.
Das festhalten an der Atomenergie hat also dazu geführt das Alternative Energieformen nicht in dem Maße vorhanden sind wie sie sein könnten. Und da sind wir dann beim lieben Geld das ein großer Grund dafür war und die 1.000.000 Euro (wahrscheinlich ist es mehr, das ist das einzig unsichere daran) werden von den Betreibern der KKWs nicht widersprochen.
Ob nach Ausnutzung alle Steuerlichen Tricks noch so viel für den Staat übrigbleibt, bleibt abzuwarten. Da gibt es sehr unterschiedliche Angaben und da die Atomlobby eigentlich immer das bekommen hat was sie will tentiere ich eher dazu das es nicht so viel ist.
Das von dem Geld die Regenerativen Energieformen gefördert werden hört sich erstmal gut an, aber genau betrachtet behindert eine Laufzeitverlängerung die Weiterentwicklung und den Ausbau solcher Energien. Dadurch wird weniger in Alternative Energien Investiert und es entstehen weniger Arbeitsplätze. Sieht man zB. auch jetzt gerade wie der Run auf Öko Strom sich teilweise verzehnfacht hat nur weil die Debatte über Atomkraft und ihre Risiken neu entfacht ist.
Apropos Arbeitsplätze. In der Atomenergie sind es derzeit ca. 30.000 und bei den Alternativen ca. 350.000 Arbeitsplätze. Ein weiterer Ausbau der Alternativen Energien würde die freiwerdenden Arbeitsplätze aus der Atomenergie leicht auffangen können weil da dann mehr Arbeitnehmer gebraucht werden und zusätzlich wird es noch eine große menge an neuen Arbeitsplätzen geben.
Die Atomenergie ist also keine Brücke zu den Alternativen Energien sondern ihr Blockierer wenn nicht Verhinderer.
Zum Thema Sicherheit: Wie Du mir bestätigt hast wird es nie eine 100% Sicherheit geben und wenn man bedenkt was alles bei einem KKW passieren kann gibt es nur eine mögliche Lösung – so schnell wie irgend Möglich abschalten.
Zur KIKK Studie: Die Ersteller sagen das sie nicht wissen wieso die Leukämierate bei Kindern in der nähe von KKWs höher ist als bei Kindern die nicht in der nähe von KKWs wohnen, sie konnten aber eindeutig feststellen das es so ist. An allen 17 Standorten in Deutschland ist die Krebsrate bei Kindern deutlich erhöht und da wo keine KKWs sind nicht. Was soll es den sonst sein frage ich mich da.
Ich zB. fahre lieber jeden Tag 50km zu Arbeit nach SW und wieder zurück als das ich (mit Frau und Kindern) in die nähe von SW gezogen wäre um so Arbeitsweg zu sparen. Diesem Risiko (und wenn es nur ein Restrisiko ist) würde ich meine Familie und besonders meine Kinder nie aussetzen. Ich könnte da nicht mehr ruhig schlafen.
Die Endlagerung des Atommülls ist wie Du schon sagtest (mal abgesehen von der Sicherheit der KKWs) eines der größten Probleme bei dem ganzen.
Einen Standort als Sicher für die nächsten 100.000 bis 1.000.000 Jahre zu erklären ist niemals möglich. Deswegen muss alles daran gesetzt werden so wenig wie möglich Atommüll zu produzieren, auch ein Grund schnellst möglich auszusteigen.
Das Endlager Asse ist schon „abgesoffen“ und wird jetzt für viele Milliarden Euro Steuergelder Saniert, da wurde schon vor 20 und mehr Jahren darauf hingewiesen das es einmal so weit kommen würde aber die die so etwas sagten wurden nur belächelt, oder anders zum Schweigen gebracht. Genauso ist es beim Endlager Gorleben. Hier gibt es sehr viele Studien die belegen das Gorleben absolut ungeeignet ist, aber auch hier will keiner etwas davon wissen denn eine Voraussetzung für die Genehmigung eines KKWs ist die gesicherte (Ent)lagerung des Atomabfalls und ohne Endlager keine KKWs.
Wenn man dann mal nicht so weit schaut und in Bayern bleibt da bekommt man von der Staatsregierung zu hören das sie ohne wenn und aber zur Atomenergie steht aber ein Endlager in Bayern absolut ausschließt.
Das abschalten von 3 bis 4 Reaktoren sollte von den Überschüssen die die ganze Zeit produziert wurden leicht abgefangen werden können und die Strommenge der andern 4 Kraftwerken muss vorübergehend von Kohle und Gaskraftwerken mit übernommen werden. Das da nun alte ausrangierte Kraftwerke wieder ans Netz gehen ist auch so ein Schreckensszenario das gerne von Kernkraftbetreibern benutzt wird was aber kaum Realistisch ist. Es wird sich kein Stromerzeuger leisten alte Stillgelegte Kraftwerke Jahrelang vorzuhalten (Warten, Reparieren, Personal) nur um eventuell gerüstet zu sein falls sie nochmal gebraucht werden. Die erforderliche Menge an Strom die nun zusätzlich benötigt wird kann von außen (auch hier gibt es Öko Strom) bezogen werden oder von Heimischen Kraftwerken die nicht auf 100% gelaufen sind produziert werden.
Die Alternativen Energien haben zur Zeit einen Anteil von 18% (Tendenz steigend) und die Kernenergie von 22% (Tendenz fallend) - Stand 2011.
Der Preis des Stroms müsste laut einer Studie der Bundesregierung wegen dem abschalten der KKWs nicht oder nur leicht steigen. Das die Betreiber der KKWs jetzt laut rufen das sie nun den Preis stark erhöhen müssen ist schlicht und ergreifend Taktik um die Bevölkerung zu verunsichern. Außerdem sind die Preise für Strom trotz Atomstrom in den letzten Jahren enorm gestiegen und würden auch mit KKWs weiter steigen.
Mit unsauberer und unehrlicher Arbeit habe ich selbstverständlich die Betreiber und Politiker gemeint und nicht die beschäftigten eines KKWs.
Ich für meinen Teil würde aber nie in einem KKW Arbeiten egal unter welchen Bedingungen aber ich würde es niemanden für übel nehmen wenn er dort Arbeitet, man kann sich nicht immer, mangels Alternativen, die Arbeitsstätte aussuchen.

...Von den Butten gibt es auch andere... ??? verstehe ich nicht ???

Edit: ... fast Wink
Astronomische Grüße
Ulf

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Benjamin Franklin
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#13
Hallo Forum,

ich war länger nicht mehr hier aktiv, muss jetzt aber auch mal was dazu schreiben. Ich starre jeden Abend fassungslos ins Fernsehen und kann es kaum Fassen welche Apokalypse gerade in Japan abläuft. Millionenfaches Leid, Not, Angst und Hoffnungslosigkeit.
Es ist traurig, dass erst immer ein Schaden entstehen muss damit der Mensch was daraus lernt. Hoffentlich lernen die Menschen wenigstens was daraus, derzeit sieht mir das derzeitigen Agieren der Regierung eher nach wahltaktische Geplänkel aus.
Ich war schon lange kein Freund der Atomkraft. Ich wohne weniger als 40km in der Hauptabwindrichtung von Grafenrheinfeld und habe kleine Kinder. Vor 3 Jahren ist meine Tochter an Leukämie erkrankt. Woher es kommt kann niemand sagen, auffällig ist trotzdem das hier die Leukämieraten ca. 7x höher als erwartet sind.
Glücklicherweise geht es meiner Tochter jetzt wieder gut und ich hoffe das es so bleibt. Ich kann euch sagen, was man da durchmacht kann man seinen ärgsten Feind nicht wünschen. Ein gewisser Knacks in der Seele bleibt zurück. Die Geschichte ist übrigens auch ein Grund weshalb ich in die Astronomie eingestiegen bin; das Leben wieder genießen und zwar bemuster als zuvor.
Wie auch immer, ich habe mein gesamten Dachflächen mit Photovoltaik voll gepflastert und beziehe seit geraumer Zeit nur noch Strom von echten Ökostromanbietern. Ich denke dass ist die einzige Sprache die die Energieversorger verstehen. Deshalb hier mein Tipp: WECHSELN!
http://www.atomausstieg-selber-machen.de/
@HeikoR1: nicht gegen dir persönlich, aber dein Arbeitgeber gehört nun mal nicht zu meinen Freunden. Ich hoffe wir können uns trotzdem freundschaftlich begegnen.
PS: noch ein kleiner Literaturtipp:
http://100-gute-gruende.de/lesen.xhtml
PPS: wusstet Ihr, dass wenn man nur allein die Felder die derzeit in D mit Raps bepflanzt sind, mit Photovoltaik belegen würde, die Energie für ganz Deutschland reichen würde! Die Speicherung der Energie ist natürlich noch eine Herausforderung, aber das wäre doch mal eine echte Aufgabe für unser High Tech Land.
PPPS: zu steigenden Strompreisen: Ich wüsste Millionen von Menschen, die jetzt gerne 2€ für die kWh zahlen würden, wenn sich damit gewisse Ereignisse ungeschehen machen ließen!
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#14
Moin Ulf und Rudi,

ich möchte vorerst klarstellen, dass das, was ich hier schreibe meine Meinung ist. Ich bin auf jeden Fall schon mal froh, nachdem Ihr wisst, wo ich arbeite, persönlich angegriffen werde. Das ist nicht immer selbstverständlich. Dafür schon einmal Danke.

Es freut mich auf jeden Fall, dass es deiner Tochter wieder besser geht und hoffe natürlich auch, dass es so bleibt.

Was ich nicht abstreiten würde, ist die Aussage, dass wir schon weiter im Ausbau der Regenerativen wären, wenn wir eher damit angefangen hätten. Wie du aber sagst, werden sie noch lange Zeit nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Das von den Betreibern nicht wiedersprochen wurde, heißt nicht, dass es stimmen muss. Für meine Begriffe haben die Betreiber sehr lange eine Igeltaktik geführt. Einfach ruhighalten. Das hat aber nichts mit bestätigen zu tun. Für mich ist auch sehr traurig, dass wenn der Betreiber eine Stellungnahme schreibt/abgiebt dann heißt es sehr häufig, das er sowieso lügt. Wenn er nichts sagt, heißt es dass es stimmt was alles erzählt wird. Diese Einstellung finde ich nicht gut, ist heutzutage aber sehr häufig anzutreffen.

An der Stelle kann man jetzt anfangen parteipolitisch die Argumente runterzudreschen, was ich aber nicht machen möchte. Trotzdem finde ich, dass man nicht von blockieren oder verhindern sprechen kann, wenn die Alternative (noch) nicht verfügbar ist. Deshalb ist der Vergleich mit der Brücke nicht ganz verkehrt. Wenn der Fehler gemacht wird, dass der Ausbau deshalb stagniert, wird man in ein paar Jahren wieder vor dem Problem stehen. Ich frag mich auch, wo der ganze Ökostrom eigentlich herkommt wenn so viele darauf wechseln. Bei 17% Anteil, kann ja nicht jeder beliefert werden. Die Arbeitsplätze sind für mich kein Argument dafür wie dagegen. Auch nach dem Kurs bis letzten Donnerstag hätte ich mir recht sicher noch eine andere Arbeit suchen müssen.

Jetzt kommt aber noch ein Punkt in die Diskussion, an dem ich nicht mehr argumentieren kann. Wenn du tatsächlich nur wegen dem KKG nicht näher an SW ziehen würdest, dann respektiere ich das und halte das für sehr konsequent. Ich schließe auch daraus (verbessere wenn ich mich irre), dass bei Dir dann die Angst vor der Kernenergie sehr groß ist und ich finde, dass man gegen Ängste nicht/sehr schwer argumentieren kann.
Ich versuche mal das sehr schwer. Das soll jetzt keine Überzeugungsarbeit werden, da ich nicht glaube, dass man das schaffen könnte, da die Skepsis wahrscheinlich zu groß ist, sondern ich lege mal meinen Standpunkt dar, welcher auch an einigen Stellen seit dem Wochenende von mir selbst hinterfragt wurde.
Zur Sicherheit: Wie gesagt 100% geht nicht. Aber 99,9.... geht. Deshalb finde ich die neuerliche Untersuchung auch richtig und gut. Ob dies von der Regierung nur für Wählerstimmen gemacht wird, würde ich nicht sagen. Es ist vielleicht ein gewünschter Nebeneffekt. Ich finde die Regierung geht auf die Ängste der Bevölkerung ein und das finde ich richtig. Deshalb ärgert mich die Reaktion der Opposition auch so. Für mich sollte eine Opposition auch versuchen mit der Regierung zusammenzuarbeiten. Da finde ich ist der Wahlkampf eher rauszuhören.
Wenn durch die Untersuchung ein negatives Ergebniss herauskommt, sollte die Anlage vom Netz genommen werden, die Möglichkeit der Nachrüstung bekommen und wenn dies nicht möglich ist, abgeschaltet werden.
KIKK: ich habe gestern mal gesucht um mehrere Quellen zu KIKK-Studie zu lesen. Da hatte ich auch gefunden, dass man das ähnlich auch über 17 Länder gemacht hat Cluster gesucht hat und da 4 Kernkraftwerksstandorte dabei wobei wesentlich mehr (1xx?) an nicht Kraftwerksstandorten lagen. Das die Leukämierate 7x größer ist hatte ich noch nicht gelesen/gehört. Die vor der KIKK Studie hatte man auch 2 unterschiedliche Studien gefahren (länger her) und über unterschiedliche Zeiträume (aber immer über mehrere Jahre). Dabei kam heraus, dass im ersten Zeitraum ein signifikant erhöhter Wert ermittelt wurde, im zweiten Zeitraum aber unter dem Durchschnitt war. Das ist dann für mich aber auch nicht logisch. Ich gehe von aus, dass Ihr euch schon mehr damit befasst habt und deshalb mal die Frage, wie hoch ist den deutlich?

Mit der Meinung, dass für die Entsorgung eine Lösung gefunden werden muss sind wir ja einig. Bei der Menge sind wir uneinig, aber dass ist meines Erachtens ein untergeordneter Punkt.
Wenn man Asse totgeschwiegen hat, ist dass auch für mich nicht tragbar. Auch hier wird für mich nicht mehr durchsichtig diskutiert. D.h. ob eine Schuld für jemanden besteht kann ich nicht bewerten. Ich kann einer Richtung glauben aber mehr nicht. Ich vermute aber, dass es bei dir auch so ist, oder?
Bei Gorleben ist es ähnlich, dass es auch Studien gibt, die belegen, dass er geeignet ist. Sonst würde ja keine Erkundung mehr stattfinden. Auch hier kann ich mir durch die verschiedenen Aussagen kein objektives Bild mehr machen.
Aber das irgendwelche Bundesländer aus der Standortsuche ausgeklammert werden, ist für mich nicht nachvollziehbar. Es sollte dort gelagert werden, wo es am sinnvollsten aufgehoben ist. Mich wundert, dass man das auf Landesebene und nicht EU-/Welt-weit abfährt.

Das die Leistung von älteren Kraftwerken übernommen wird, ist keine Aussage von den Energieversorgern. Das hatte einer (ich weiß nicht welcher der 100 letzten Experten es gewesen war) gesagt, der meinte, das die älteren Kraftwerke abgeschaltet werden könnten. Ich meine das es eine Herr von der Netzregelung war. Dieser sagte auch, ebenso wie Frau Merkel, dass dadurch der Strom geringfügig steigen könnte. Also keine übertriebene Summe.
Das der Strom auch aus dem Ausland kommen kann, ist mir klar. Ein Auslandsbezug wird sich aber nicht günstiger auswirken.

Die Tendenzen der Stromerzeugung aus Kernenergie und Regenerativen wird und soll ja auch gegenläufig sein. Aber nur die Zahlen ohne Hintergründe wiederzugeben ist die halbe Wahrheit. Durch den Einspeisevorrang der erneuerbaren Energien wird sobald diese zur Verfügung stehen ins Netz eingespeist. Dafür müssen die fossilen Energieerzeuger Ihre Leistung drosseln/vom Netz gehen. Dadurch sinkt der Anteil an der Stromerzeugung auch bei den Fossilen was ja nicht weiter schlimm ist. Aber wie ich schon geschrieben hatte, kommt an dieser Stelle die gesicherte Versorgung ins Spiel welche bei ca. 5% liegt. Das ist meiner Meinung mehr als dünn und nicht von heute auf morgen zu steigern. Nach einem plumpen Rechenbeispiel muss ich die installierte Leistung verzwanzigfachen oder die Speichermöglichkeiten haben. Dafür sehe ich aber noch nicht einmal einen guten Ansatz. Verbessert mich wenn ich daneben liege. Das das Stromnetz entsprechend dafür ausgebaut werden muss, ist auch eine Tatsache die keiner bestreitet.

Das der Strom steigt und dies auch mit oder ohne KKW macht ist für mich unbestritten. Der Unterschied ist in der Steigung. Auch einfach zu erklären. Wenn man für seine eingespeiste kWh mehr erhält als man für den Eigenen Strom ausgeben muss, dann zahlt irgendwer die Differenz. Der Energieversorger muss den Strom laut Gesetz abnehmen und wird den Mehrpreis nicht selbst tragen, was für mich auch klar und nachvollziehbar ist. Er gibt das an den Endkunden weiter. Dadurch wird ohne das drastische Zurückfahren der auf Jahre festgeschriebenen Einspeisevergütung der Strompreis logischerweise steigen und dass jedes Jahr. Die 3 Cent am Anfang des Jahres kammen nicht aus Spass dazu. Ohne die Kürzung wird z.B. auch kein Solarmodulhersteller die Preise senken. Dies konnte man sehr gut beobachten, wie die Preise für Module absanken, als man die Einspeisevergütung kürzte.

Wenn ich die Fläche auf meinem Haus hätte, würde ich auch mein Haus mit Photovoltaik ausrüsten, aber nicht nur aus dem Umweltgedanken, sondern aus kommerzieler Sicht. Ich denke, dass dieser Gewinn dich (Rudi) nicht stört, oder?Wink Statt dessen habe ich Solar auf dem Dach. Das spart auch Energie.
Was ist eigentlich ein echter Ökostromanbieter. Davon abgesehen, wenn du nicht in einem Inselnetz bist, bekommst du einen bunten Strommix aus dem KKG/GKS/Solalaranlagen/Garstadt usw. nur bezahlen tust du Ihn bei deinem Anbieter.
Gesetz den Fall, dass alle wechseln würden, gäbe es wohl ein logistisches Problem, oder?

Zu PPS: Das die Fläche ausreicht wusste ich nicht. Ich gebe zu, dass ich auch nicht weiß wieviele Flächen mit Raps bepflanzt sind. Aber reicht die Fläche dann um die Leistung für das ganze Jahr zu decken oder um einen Momentanbedarf abzudecken. Wir rechnen ja in D mit 900 Sonnenstunden im Schnitt. Haben aber 8760h im Jahr. Da wäre wohl doch eine kleine Lücke. Klar wird die Teilweise mit Biogasanlagen und Wind aufgefangen. Aber wie ich schon sagte, ich sehe in den nächsten Jahren keine sinnvolle Speichermöglichkeit.

PPPSBig Grinas viele das Unglück ungeschen machen möchten, das zweifel ich niemanden an. Aber die 2€/kWh glaube ich nie und nimmer. Ich habe ca. einen Stromverbracuh von 7000kWh da ich eine Wärmepumpe habe. Wenn ich 14000€ nur für Strom jedes Jahr bezahlen muss, na dann gute Nacht.

Ich weiß es nicht wie es euch momentan mit der Berichterstattung zum Unglück bzw. zur hiesigen Kernenergiedebatte geht. Aber ich finde das die führenden Oppositionsmitglieder hier den Wahlkampf nicht außer acht lassen und nur gegen die Regierung schießen. Das ist etwas, was ich nicht gutheißen kann.
Zusätzlich ist die Medienberichterstattung auf manchen Sendern/Internetseiten ebenfalls eine Katastrophe. Bis jetzt konnte ich einzig auf der Seite der GRS eine sinvolle chronologische Ereignissangabe/Status herausholen. Ansonsten sind in den Debatten momentan sehr viele Emotionen und weniger Augenmaß.

Gruß Heiko

PS: Button: (es gibt auch Atomkraft ja Bitte, oder Steinzeit nein Danke) Ich häng aber mal keinen dran, da dies auch falsch interpretiert werden kann.








Gruß Heiko

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#15
Auch mein Vater hat zu naturstrom gewechselt, genau wie mein Nachbar, die beiden haben gemeinsam wegen kostengründen die Preise verglichen mit Atom und Naturstrom. Zurzeit gibt es viele Naturstromanbieter die von den preisen her günstiger sind als EON (Kernenergie).
Achja, ich arbeite in Grafenrheinfeld/Bergrheinfeld nähe des Atomkraftwerkes. Daher ist es für mich normal damit zu leben, dass in unmittelbare nähe mit Atomkraft gearbeitet wird.
Angst hab ich nicht, weil wen es dazu kommt (wie in dem Buch/Film Wolke), hab ich sowieso verloren.

Gruß Karsten
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#16
Hallo allerseits,

ich möchte mich hier auch einmal zu Wort melden, allerdings möchte ich bewusst nicht näher auf die Ereignisse in Japan eingehen, sondern meine Meinung zur Kernenergie allgemein äußern.

Ich möchte zunächst darauf hinweisen, dass die größeren Atomkatastrophen (Three Miles Island, Chernobyl und Fukushima) alle von Kernkraftwerken verursacht wurden, welche in den 70er Jahren gebaut wurden. Ich denke mal salopp sagen zu dürfen, dass sich keiner Wundern würde, wenn bei einem schweren Autounfall die Insassen eines Autos aus den 70er Jahren nicht überleben würden, während ein moderner BMW den Unfall locker "wegsteckt".
Ich finde es nämlich sehr gefährlich, aufgrund von 3 Unfällen an völlig veralteten Atomkraftwerken, die gesamte Reaktortechnik zu verurteilen. Und genau das geschieht momentan in Deutschland, und geschah schon vor 20 Jahren.
Die neuen Reaktorkonzepte, an welchen momentan geforscht wird, machen wirklich große Versprechungen. Ich werde mal exemplarisch 2 zukünftige Reaktoren der 4. Generation wie man sie nennt, hier vorstellen:
1. ) LFR (Lead-cooled Fast Neutron Reactor)
Der LFR wird mit schnellen Neutronen betrieben, und mit flüssigem Blei gekühlt. Der Brennstoff bleibt hier sehr lange (10-15 Jahre) im Reaktor. Aufgrund der hohen Neutronengeschwindigkeit, und der langen Verweildauer, laufen auch Kernreaktionen ab, welche normalerweise sehr unwahrscheinlich sind ab, was zur Folge hat, dass die "Ausgebrannten" Brennsstoffe hier nur noch eine sehr kurze Zeit strahlen (ca. 100 Jahre).
(http://www.iaea.org/inisnkm/nkm/document..._metal.pdf)

2.) Der Kugelhaufenreaktor
Der Kugelhaufenreaktor verwendet Kugelförmige Brennelemente in der Größe eines Tennisballs, der Moderator ist hier Graphit. Da kein Reaktorkern vorhanden ist, kann es auch nicht zur Kernschmelze kommen. Dieser Reaktortyp ist also vom Prinzip her inhärent sicher. Allerdings hatte man noch ein Paar Probleme bei der Praktischen Umsetzung, aber auch hier hilft...Forschen, Forschen, Forschen...

Allerdings sind auch die "normalen" Reaktoren der neueren Generation sehr sicher. Es gibt viele Entwicklungen in dem Bereich, welche ich wirklich als intelligent und sicher bezeichnen würde (Okey, ich bin kein Experte...).
Z.b. der Core Catcher, welcher bei Atomreaktoren im Falle des Falles den geschmolzenen Reaktorkern auffängt.

Also, abschließendes Statement, ich bin Für Atomkraft eindeutig, allerdings nicht für 40 Jahre alte Schrott-Reaktoren...

Liebe Grüße,

Daniel
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#17
Hallo an alle,

...Ich bin auf jeden Fall schon mal froh, nachdem Ihr wisst, wo ich arbeite, persönlich angegriffen werde. Das ist nicht immer selbstverständlich. Dafür schon einmal Danke...

Kann das sein das da ein paar Worte fehlen? Ich könnte mir zischen [arbeite,] und [persönlich] ein [das ich nicht] vorstellen.

Zu nicht Widersprechen: Wer schweigt stimmt zu!
Das gildet übrigens immer und überall.

Ich habe keine Angst vor der Kernenergie, Angst kann man nur vor etwas haben das man nicht kennt, sondern ich weiß um das was passieren kann.

99,9% bedeutet das mit 0,1% Wahrscheinlichkeit ein Störfall eintritt. Wenn wir beim Lottospielen eine 0,1% Wahrscheinlichkeit hätten zu gewinnen wären wir alle reich. Meldplichtige Störfälle ereignen sich im schnitt 132 im Jahr. Schau mal besonders bei 2000 nach. Wink
Wie sieht es den eigentlich mit dem Riss im Rohr des Primärkühlkreislaufs aus? Der wurde ja bei der letzten Revision entdeckt und erstmal ignoriert, wäre gerade ungünstig gekommen wegen der anstehenden Laufzeitverlängerung, und anschließend von den Betreibern als nicht wichtig eingestuft, gegen der Meinung einiger Experten (ja ich weiß es gibt auch Experten die sagen das macht nichts). Das hat mich dann schon etwas beunruhigt.

Soll ja demnächst endlich repariert werden.

Die Aufgabe einer Opposition ist es nicht mit der Regierung zusammenzuarbeiten, dann bräuchten wir nämlich keine Opposition, sondern die Regierung zu überwachen und wenn sie Mist baut darauf hinzuweisen. Was die jetzige Regierung, als sie in der Opposition war, ja auch perfekt beherrschte. Wink

Zitat KIKK Studie:
Im 5-km-Umkreis der 16 Standorte von Atomkraftwerken wären im statistischen Durchschnitt 48 Fälle bösartiger Neubildungen aller möglichen Krebserkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren zu erwarten gewesen. Tatsächlich sind 77 Fälle aufgetreten. Das heißt, dass 29 Fälle allein auf das Wohnen in diesem Umkreis zurückzuführen sind.

Bei den Leukämie-Neuerkrankungen wären im statistischen Durchschnitt 17 Fälle bei Kindern unter 5 Jahren zu erwarten gewesen. Tatsächlich sind 37 Fälle aufgetreten. Das bedeutet, dass allein 20 Fälle allein auf das Wohnen im 5-km-Umkreis zurückzuführen sind.

Zum Zeitpunkt der Studie waren 16 Kraftwerke im Betrieb. Heute sind es 17.

Ich habe natürlich auch schon lange Öko-Strom. Big Grin

Auch nur einen einzigen Cent für die Erforschung neuer Reaktortypen zu bauen ist so ziemlich das unsinnigste was ich mir vorstellen kann. Selbst wenn die Dinger dann noch so toll funktionieren sollten werden sie tödlichen Dreck Produzieren und im Störungsfall hunderttausenden das Leben kosten.
Es sollte doch vor allem jetzt nach den Ereignissen der letzten Tage auch dem letzten klar sein was die Stunde geschlagen hat.
Alle Kraft und Energie muss nun in die Erforschung Alternativer Energien gesteckt werden um schnellst möglich den letzten Meiler ausschalten zu können.
Astronomische Grüße
Ulf

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#18
... na Klasse!
Astronomische Grüße
Ulf

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#19
Wo soll das ganze noch enden mit der Atomlobby.................?
Hoffentlich bekommen die es mit, was die uns mit dem ganzen mist antuhen. Hinterm rücken von Japan gießen die Kanadier ihren radioaktiven Müll in die See und sagen noch, dass das Wasser noch Trinkqualität hat. Die wollen doch einen Vera....n.
Hoffentlich gibt das ganze den Regierungen einen Gehirnstoß um mehr Geld in die Entwicklung der Erneuerbaren Energien zu stecken.

Gruß Karsten
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#20
Hallo,

wieso fehlen mir den da im ersten Staz die Worte. War auf jeden Fall so richtig wie du das geschrieben hast. Danke Ulf.

Ich glaube dass man auch vor etwas Angst haben kann was man kennt. Und wenn man nur die Auswirkungen kennt, kann man nicht sagen wie diese Verhindert werden sollen. D.h. aber dass man sich doch nicht richtig auskennt. Das soll jetzt aber keine Unterstellung sein.

Hinter den 99,9 hatte ich noch einige Punkte gesetzt. Ich wollte keine Zahlenkolonne hinschreiben.

Wer schweigt stimmt zu? Ne also tut mir leid. Das sehe ich anders. Man kann nicht zu, ich sags mal überspitzt jeden "(Blöd)sinn", eine Stellungnahme schreiben/geben. Und wenn man es dann lässt, soll es die Wahrheit sein? Problematisch ist halt, dass man sich ohne eine Gegenargumentation schlechter ein Bild machen kann und dann leichtgläubig die Wahrheit annimmt.

Der vermutliche Anriss des Thermohemdes ist ein gutes Beispiel wie die "Wahrheiten" in der Presse verteilt werden. Es handelt sich da um eine Rissanzeige, welche durch ein neues Messverfahren entdeckt wurden. Der Riss selbst zählt auch nicht als Meldepflichtiges Ereigniss sondern erst das Ergebnis, dass es sich um ein Fertigungsproblem handeln könnte. Deshalb könnte die Möglichkeit bestehen, dass dies auch in anderen Kraftwerken so ist und das bedeutet, dass es sich um einen übergreifenden Fehler handeln könnte. Daraus erst wurde es ein meldepflichtiges Ereignis. Zu diesem Ergebnis ist man aber erst nach weiteren Auswertungen gekommen. Und hat dies dann sofort gemeldet. Also nichts mit vertuschen und einfach für sich behalten sowie ignorieren. Das ist eigentlich schon eine Unterstellung wie sie auch durch die Presse gegeistert ist und auch dementiert wurde.
Aber man glaubt dem Betreiber halt nicht.
Es wurde im übrigen von den Betreibern und dem Tüv und der Behörde bei erkennen bewertet und als problemlos angesehen. Inwieweit bei erkennen "Experten" schon gesagt haben, dass hier ein Problem vorliegt kann ich nicht sagen, da diese Information mir neu wäre.
Es ist allerdings erstaunlich, was dann so alles geschrieben wird. Und hier hat sich das erstemal für mich die Macht der Medien offenbart. Da werden Informationen weitergegeben welche eindeutig nicht richtig sind. Also Unwahrheiten. Derjenige, der sich nicht weitergehend informiert bekommt dadurch ein Bild was schlicht und ergreifend Falsch ist. Es wurde unter anderem sinngemäß geschrieben, dass solche Risse häufiger auftreten da dies Bauartbedingt bei SIEDEWASSERREAKTOREN DER 69-Baureihe sei. Hallo? Wir sind wohl ganz klar ein Druckwasserreaktor. Soviel dann zu Experten. Klar kann man nicht alle über einen Kamm scheren, aber soviel zu wer dazu schweigt stimmt man zu.

Was die Opposition angeht. Richtig. Eine Opposition hat eine Überwachungsfunktion. Und was ist an der Sicherheitsüberprüfung der Kraftwerke schlimm oder Mist? Kann ich nicht erkennen.


Gruß Heiko





Gruß Heiko

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#21
Die 2€ fürs kWh sind natürlich nicht für bare Münze zu nehmen. Strom lässt sich derzeit z.B. mit der noch vergleichsweise teuren PV für deutlich unter 30 Cent die kWh erzeugen. In 2 Jahren wird sie schon günstiger als Off-Shore Wind sein, und in 10 Jahren die günstigste Energiequelle überhaupt. Preise > 40 Cent wird es deshalb auch bei 100% erneuerbarer Energie nicht geben. Stromspeicher (Natrium-Schwefel-Akkus) wären bei Großserienproduktion laut Photon für ca. 50€ das KWh herzustellen. Man könnte sich also durchaus verstellen, dass jedes EFH einen 10kWh Speicher bekommt.

Geld in Forschung von KK zu stecken ist Hirn-rissig, da wie Ulf schon erwähnte das Abfall- und Strahlungsproblem bleibt. Es gibt schon jetzt Wege, die zu einer sicheren, bezahlbaren und umweltverträglichen (dezentralen) Energieversorgung führen, man muss sie halt nur gehen wollen. Klar das alte Strukturen dagegen mit allen Mitteln angehen.
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#22
Hallo Heiko,

ob der Riss gefährlich ist oder nicht steht hier nicht zur Debatte, sondern das wenn das Rohr reist es zu einen GAU wenn nicht sogar zu einen Super GAU kommen könnte.
Deswegen hätte man sofort das KKG abschalten, das gerissene Rohr erneuern und dann im Labor überprüfen müssen ob es hätte gefährlich werden können oder nicht. Wenn dann bei einer Untersuchung herausgekommen wäre das es ungefährlich war hätte ich gesagt das die Betreiber verantwortungsvoll gehandelt haben. Wenn aber bei der Untersuchung herausgekommen wäre das es hätte gefährlich werden können müssten alle Baugleichen Reaktoren abgeschaltet und überprüft werden.
So einen Störfall nicht zu Melden in einer Zeit in der gerade über die Laufzeitverlängerung diskutiert wird ist nicht gerade förderlich in Sachen vertrauen in die Betreiber.


Zitat Spiegel Online:

Bereits im Juni 2010 war E.on bei einer Routinekontrolle eine ungewöhnliche Anzeige aufgefallen, die auf einen möglichen Riss im Bereich eines Thermoschutzrohrs hindeutet. Der mögliche Riss liegt im Innenbereich des Reaktors im nuklearen Teil der Anlage an einer Leitung, die den Hauptkühlkreislauf mit dem Druckbehälter des Reaktors verbindet.
Ein Bruch der Leitung würde zu "schwerem Kühlmittelaustritt" und in der Folge einem in Deutschland so noch nie dagewesenen "Störfall der Stufe 3" führen, so die Meinung von Experten in der Abteilung für Reaktorsicherheit des Bundesumweltministeriums.
E.on und die zuständige bayerische Atomaufsicht hatten den Vorfall zunächst als nicht meldepflichtig eingestuft und ihn erst sechs Monate später kurz vor Weihnachten bekanntgegeben. Auch das zuständige Referat des Bundesumweltministeriums hatte erst Monate später von dem Vorgang erfahren und daraufhin eine umgehende Abschaltung des Reaktors gefordert.
Astronomische Grüße
Ulf

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Benjamin Franklin
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#23
Hallo Ulf,

Wenn das Rohr reißt haben wir einen Kühlmittelverluststörfall. Richtig. Das der Riss nicht gefärlich ist stellt steht natürlich zur Debatte. Wenn bei einem 40mm starken Rohr ein 2,3 mmm oder 2,8 mm Einriss vermutet wird welcher nicht meldepflichig ist und dies nicht gemeldet wird sehe ich das nicht als Geheimniskrämerei und völlig in Ordnung. Dieser Befund wurde bewertet von TÜV und Anlage. Da der TÜV von der Landesaufsichtsbehörde als Gutachter eingesetzt ist, weiß die Behörde auch darüber Bescheid. Im übrigen ist es kein Störfall.
Mal eine blöde Frage. Weißt du wie der Riss verläuft und wo er sich befindet?

So und was ist jetzt an den Spiegelaussagen das Problem? Es deckt sich mit meinen Aussagen ist nur nicht vollständig dargestellt. Die einzelnen Sätze geben die Wahrheit wieder.

Und mit dem ist eigentlich alles gesagt.
Zitat:E.on und die zuständige bayerische Atomaufsicht hatten den Vorfall zunächst als nicht meldepflichtig eingestuft
Deshalb auch nicht gemeldet.

Gruß Heiko
Gruß Heiko

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#24
Hallo Heiko,

Du vergisst weiter zu Zitieren.

Zitat:Auch das zuständige Referat des Bundesumweltministeriums hatte erst Monate später von dem Vorgang erfahren und daraufhin eine umgehende Abschaltung des Reaktors gefordert.

Ich wusste garnicht das der Betreiber selbst entscheiden darf ob ein Störfall Meldepflichtig ist oder nicht, das wäre ja so als ob ich mit meinem Auto nicht zum TÜV muss weil ich der Meinung bin es ist ja eh alles in Ordnung. Wink

Zu
Zitat:Und was ist an der Sicherheitsüberprüfung der Kraftwerke schlimm oder Mist? Kann ich nicht erkennen.

wollte ich noch was sagen.

Es ist natürlich nicht schlimm sonder sogar Super, nur was ich nicht verstehe ist das fünf Tage vorher die KKWs in Deutschland noch alle so sicher waren das man die Laufzeiten im Schnitt um 12 Jahre verlängern konnte und nun muss man Plötzlich alle komplett neu Sicherheitstechnisch überprüfen. Sehr seltsam.

Heute habe ich bei der Tagesschau im Internet gelesen das es eine geheime (nun nicht mehr Wink ) Studie der Bundesregierung zur Sicherheit der Deutschen KKWs gibt die schon lange vor dem Zwischenfall in Japan existiert hat und in der steht das die Deutschen KKWs alle große Sicherheitsmängel aufweisen die man laut Studie zwar beheben könnte was aber so teuer wäre das es sich nicht rentieren würde.

Klar das so ein Papier nicht an die große Glocke gehängt wird. Wink

höre hier

und

siehe hier
Astronomische Grüße
Ulf

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Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#25
Freunde,

wollen wir hier im Astronomie-Forum nicht lieber über die wunderschönen Fusionsreaktoren am Himmel diskutieren, als uns uns über die Kernspaltung zu streiten? :-))

viele Grüße

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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#26
Hallo Frank,

wie Du schon richtig sagtest wir Diskutieren, wir Streiten nicht und es ist ein äußerst wichtiges Thema.

Aber es ist schon Richtig, es ist alles gesagt was zu sagen ist, wenden wir uns langsam wieder mehr der Astronomie zu.
Astronomische Grüße
Ulf

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Benjamin Franklin
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#27
Soo, Ich habe jetzt mal ein bisschen recherchiert...

Was Viele meines Erachtens vergessen ist, dass die konventionellen grundlastfähigen Kraftwerke, nicht viel besser sind als Atomkraftwerke, im Gegenteil.
Im Rauch von Kohlekraftwerken finden sich Stickoxide (Verursacher von Krankheiten der Atemwege, wie Lungenödemen, etc.) , Schwefelverbindungen (auch nicht grade Gesund), und nicht zu vergessen Kohlenstoffdioxid.

außerdem möchte ich Wikipedia (ich weiß nicht die beste Quelle) zitieren:

Beim Betrieb von (Kohle)Kraftwerken entstehen immer auch Belastungen der Umwelt. Kohle enthält fast immer auch Spuren der radioaktiven Elemente Uran, Thorium und Radium. Der Gehalt liegt je nach Lagerstätte zwischen wenigen ppm und 80 ppm[1]. Da weltweit etwa 7800 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr in Kohlekraftwerken verbrannt wird, schätzt man den Gesamtausstoß auf 10.000 Tonnen Uran und 25.000 t Thorium, der zum großen Teil in der Asche enthalten ist. Die Asche von europäischer Kohle enthält etwa 80–135 ppm Uran.
Zwischen 1960 und 1970 wurde in den USA etwa 1100 Tonnen Uran aus Kohleasche gewonnen. 2007 beauftragte die chinesische National Nuclear Corp die kanadische Firma Sparton Resources, in Zusammenarbeit mit dem Beijing No.5 Testing Institute Versuche durchzuführen, Uran aus Kohleasche zu gewinnen. Dieses soll im Xiaolongtang Kernkraftwerk in Yunnan eingesetzt werden[2]. Der Urangehalt der Asche liegt mit durchschnittlich 210 ppm Uran (0,021 %U) über dem Urangehalt mancher Uranerze.
Quelle 1: http://www.world-nuclear.org/info/inf30.html
Dann noch weitere Quellen zu dieser Problematik (Radioaktivität + gesundheitliche Risiken und Kohlekraftwerke):
http://www.scientificamerican.com/articl...lear-waste

http://www.lungusa.org/assets/documents/...azards.pdf

http://www.oekorecherche.de/deutsch/down...RKRANK.pdf

http://www.euro.who.int/__data/assets/pd...E79097.pdf

Ein britisches Äquivalent zur Kikk studie, auch sehr Lesenswert:
(Hier kann ich keine Zusammenfassung schreiben, lest es euch mal durch...teilweise widersprechend zur Kikk Studie, teilweise ähnliche Ergebnisse....)
http://www.comare.org.uk/documents/COMARE10thReport.pdf

Soo, das hierzu...

dann noch ein bissl was zu Gesundheitsrisiken bzgl. Chemiekonzernen (m.E. nicht weniger irrelevant, als die Gefahr, welche hinter der Atomkraft steht, man erinnere sich nur an die Chemiekatastrohe von Bhopal):

Hier was zur Chromindustrie und Lungenkrebs:
http://www.ehjournal.net/content/5/1/5
der hier kostet leider was, aber bereits der abstract spricht bände:
http://www.sciencedirect.com/science?_ob...archtype=a
Ich glaube mehr Quellen muss ich nicht suchen, dass chemische Industrie auch nicht grade förderlich für die Gesundheit der Anwohner ist. Trotzdem wollen wir die Errungenschaften der chemischen Industrie nicht missen!

Naja, das klingt ja alles recht gruselig, und Alternative Energien scheinen zumindest bezüglich der Emissionen konventioneller Kraftwerke eine sinnvolle Alternative zu sein.

Aber z.B. Solarzellen entstehen in chemischen verfahrenstechnischen Prozessen, hierzu ein Wikipediazitat:

Die Umweltauswirkungen bei der Silizium-Technologie und bei der Dünnschichtttechnologie sind die typischen der Halbleiterfertigung, mit den entsprechenden chemischen und energieintensiven Schritten. So ist der sensibelste Punkt bei der Silizium-Technologie die Reinstsiliziumproduktion, aufgrund des hohen Energieaufwandes und dem Aufkommen an Nebenstoffen. Für 1 kg Reinstsilizium entstehen 19 kg Nebenstoffe. Da Reinstsilizium meist von Zulieferfirmen produziert wird, ist die Auswahl der Lieferfirmen unter Umweltaspekten entscheidend für die Umweltbilanz eines Moduls. Bei der Dünnschichttechnologie ist die Reinigung der Prozesskammern ein sensibler Punkt. Hier werden oft die klimaschädlichen Stoffe Stickstofftrifluorid und Schwefelhexafluorid verwendet. Ebenso ist der Einsatz des Stoffes Cadmiumtellurid als Halbleiter heikel, da Giftigkeit und Brandverhalten noch wenig untersucht sind.[78]

Aber auch hier hilft natürlich Forschung!

Allerdings benötigen alle bisher bekannten Methoden der alternativen Energie (außer Wasserkraft), effiziente Speichertechnologien, um auch in Wind- und Sonnelosen Zeiten sicheren Strom zu erzeugen. Die bisher sinnvollsten Speichertechnologien sind:
- Hubspeicherkraftwerke
- Pumpspeicherkraftwerke
- Chemische Speichertechniken

Naja, jetzt mal von den Energieverlusten abgesehen, welche im Prinzip mechanischer Energiespeicher verankert sind (Einfaches Beispiel: Wasserverdunstung in Pumpspeicherkraftwerken), denke ich nicht, dass es umweltfreundlich ist einen Berg zu köpfen und Rohre dahin zu verlegen, um so Strom zu speichern.

Aber auch die Energie"erzeuger" selbst, sind nicht besonders umweltfreundlich! Wasserkraftwerke müssen ersteinmal errichtet werden, und können Ökosysteme zerstören, Off-Shore und On-Shore Windanlagen benötigen große Flächen um eine hohe Leistung zu erbringen, und Solarzellen erst recht (wobei wir hier ja genug Dächer haben!).

Naja, nun genug Quellenarbeit.... Ich würde gerne noch ein paar abschließende Statements loswerden.

-Ich finde es nicht hirnrissig an Atomkraftwerken zu forschen, da sie, wenn das Atommüllproblem gelöst ist und sie inhärent sicher sind, eine wirklich sinnvolle Art der Energiegewinnung darstellen. Ich möchte hier mein altes Was ist Was Buch zitieren: " In einem Kilogramm Uran-235 steckt soviel Energie wie in 93 Waggons Kohle oder 67 Kesselwagen mit Heizöl"
- Das Problem des Atommülls kann man mit neuen Reaktorkonzepten (LFR, Laufwellenreaktor, Brutreaktoren) lösen, hier hilft Forschung
- Das Problem der Kernschmelze kann man durch neue Konzepte, wie z.B. das Konzept des Kugelhaufenreaktors lösen
- Sollte es zur Kernschmelze kommen, kann man die Folgen mit Core-Catchern und anderen baulichen Maßnamen minimieren
- Großes Problem der Atomindustrie, sind die benötigten Anreicherungsanlagen, mit Natururanreaktoren (z.B. dem CANDU-Reaktor) kann man dieses Problem umgehen ==> Das ist wirklich 100% Emissionsfreier Strom
- Kombination von Natururan-Reaktoren mit Methoden zur Minimierung des Atommülls (Laufwellenreaktor, Neutronenbestrahlung) sind eine wirklich 100% saubere Energiequelle. Sie emittieren keine Stickoxide, kein CO2 und keine anderen Schadstoffe. Außer es kommt zum Gau.
-Rückblickend möchte ich noch sagen, dass es bisher nur zu schwerwiegegenden Unfällen an älteren Atomanlagen kam, an denen viel Unfug betrieben wurde. Hierzu z.B. der Ablauf der Katastrophe in Chernobyl (Ich fasse mich hier kurz):
Nach mehreren Routinetests schalteten die Techniker in Tschernobyl die Notkühlung aus (!) Anschließend fuhren sie den Reaktor hoch, in dem sie die Regelstäbe teilweise aus dem Reaktor "zogen". Es kam zur Bildung von Xenon-135, einem starken Neutronenabsorber. Xenon-135 absorbierte Neutronen, weswegen sich die Leistung des Reaktors nicht vermehrte. Die Techniker dachten, dass der Reaktor nun noch weiter hochgefahren werden sollte, und zogen die Regelstäbe komplett aus. Das Xenon-135 zerstrahlte, der Kernreaktor wurde stark überkritisch. Das hätten die Techniker eigentlich wissen müssen! Das wäre aber auch kein Problem gewesen, wenn die Notkühlung noch an gewesen wäre, und so nahmen die Probleme ihren Lauf...

Ich kann und möchte einfach nicht einsehen, dass Unfälle an total veralteten und prinzipiell unsicheren Atomkraftwerken, das Ansehen der Atomkraft an sich in den Schmutz ziehen...

Das wars von mir,

LG,

Daniel

P.S. Entschuldigt die manchmal etwas komische Deutsche Sprache, nach einer Woche voller Abiklausuren, einer nahezu durchgemachten Nacht und dreistündigem Klettern in der Kletterhalle, war ich nicht mehr dazu befähigt, jeden Satz grammatikalisch sinnvoll aufzubauen...


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#28
Wow, da weiß ich echt nicht mehr was ich dazu sagen soll.

Atomkraft damit zu rechtfertigen das andere Kraftwerke auch gesundheitsschädlich sind, da kann man eigentlich nur noch den Kopf schütteln.

Du erzählst über Tchernobyl, hast Du mal die Opfer gefragt ob es ihnen lieber gewesen wäre wenn ein Kohle- oder sonst irgendein Kraftwerk explodiert wäre oder ob sie doch bei ihrem KKW bleiben möchten!?
25 Jahre danach ist das Gebiet immer noch so verstrahlt das eine Besiedlung unmöglich ist und 25 Jahre danach kommen immer noch Kinder mit Missbildungen zu Welt. Bei welchem Kraftwerksunfall hat es so etwas schon mal gegeben außer bei KKWs!?

Deiner Meinung nach ist der Unfall in Tchernobyl nur auf Menschliches versagen zurückzuführen also die Technik ist sicher. Wenns so wäre, wäre das noch schlimmer als eine unsicher Technik, da Menschliches versagen immer möglich ist auch bei uns - jederzeit.

Das Atommüll- und das Sicherheitsproblem wird niemals gelöst werden können, selbst wenn der Müll nur noch 100 Jahre Strahlen würde wären das genau 100 Jahre zufiel.

Mehr möchte ich jetzt dazu nicht sagen, das ist einfach zu hart.
Astronomische Grüße
Ulf

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Benjamin Franklin
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#29
Atomausstieg überhaupt möglich??
Wenn ich diese Übersichtstafel anschaue, wohl ehr nicht....
Da bekomme ich es ganz ehrlich mit der Angst zu tun Confused
Vor allem wenn ich davon ausgehe, das wir zum größtem Teil in Deutschland von Westwind betroffen sind....


[Bild: atomkraftwerke_europa.gif]
Sieht doch richtig gesund aus oder ??
Grüße: Thilo

AstroBin-Thilo
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#30
Hallo Thilo,

(20.03.2011, 12:27)tschetto schrieb: Atomausstieg überhaupt möglich??

Wenn man bedenkt das Kernenergie "nur" etwa 6% der Weltweiten Stromerzeugung ausmacht sollte ein rascher ausstieg möglich sein.

Wenns nach mir ginge wäre ich auch damit einverstanden dass, um die Dinger schneller loszuwerden, Zeitlich begrenzt (da wo es geht*) der Strom abgeschaltet wird. Aber ich glaube nicht dass das nötig sein wird.

*gehen tut es zB. nicht bei Krankenhäusern, Feuerwehren, Polizei und dergleichen.
Astronomische Grüße
Ulf

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#31
Ich würde gerne noch eine Sache loswerden,

Solarzellen haben den Vorteil, dass sie während dem Betrieb völlig Emissionsfrei sind, allerdings ist die Herstellung momentan weder Emissionsfrei noch sauber. Bei der Herstellung von Solarzellen fallen Schwermetalle an, und keiner Kann mir sagen, dass die Lagerung dieser unproblematisch ist. Ich weiß zwar nicht, in welcher Form die Nebenprodukte hier anfallen, allerdings zeigt die Rotschlammkatastrophe letztes Jahr, dass die Lagerung schermetallverseuchter Stoffe nicht gerade Risikofrei ist.

Der Geringe Wirkungsgrad der bisherigen Alternativen Energieformen, und die mangelnde Grundlastfähigkeit, bedingt funktionsfähige Speichertechnologien und eine große Fläche, welche mit Windkraftanlagen und Solaranlagen bebaut wird. Da kann mir keiner erzählen, dass das Umweltfreundlich ist.

Nun frage ich mich, warum ein inhärent sicherer Natururanreaktor, dessen Abfallprodukte nur max. 100 Jahrestrahlen so verpönt ist? Wir haben hier eine kleine Fläche, welche wir bebauen müssen, und Stoffe die nur eine Kurze Zeit strahlen, und deren Lagerung zwar etwas problematischer ist, als die der bei der Siliziumproduktion anfallenden Schwermetalle aber die nach 100 Jahren absolut ungefährlich sind. Und da man geologische Begebenheiten für 100 Jahre vorhersagen kann, sollte das kein Problem sein.

Ich glaube meine Aussageabsicht ist aus den vorangegangenen Posts nicht ganz hervorgegangen. Ich denke auch, dass die Kernkraftwerke der bisherigen Technologie einfach nur gefährlich waren, und der Mensch bisher nicht reif für diese Art der Stromerzugung war. Aber jetzt sofort auf Solarzellen und Alternative Energien umzusteigen ist weder Klimaneutral noch Umweltfreundlich. Jetzige KKW's sind das vielleicht auch nicht, aber die KKW's welche wir in 20 Jahren bauen können, können das sein. Hier lohnt sich m.E. Forschung. Natürlich Solarzellen, Windkraftwerke und Speichertechnologien sind in 20 Jahren vielleicht auch Klimaneutral, aber aufgrund des niedrigen Wirkungsgrades und der großen Fläche m.E. niemals Umweltfreundlich (außer vielleicht Solarzellen, Dächer haben wir ja genug). Ich bitte euch, lest euch diesen Artikel hier durch, und urteilt dann über meine Meinung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Generation_...onal_Forum

Und abschließend noch eine Sache, zu unserem Stromnetz allgemein. Bevor wir unser gesamtes Stromerzeugungssystem umstellen, wäre es vielleicht sinnvoller, erstmal die Leitungen an sich zu sanieren. Ich denke dann könnte man mindestens 1-2 aktuelle Kernkraftwerke + Kohlekraftwerke sowieso abschalten (zusätzlich zu den Kraftwerken, welche eh unnötig sind). Hierfür habe ich auch seriöse Quellen, allerdings habe ich dieses nicht gespeichert, ich kann sie aber heraussuchen.

Also, so long,

Liebe Grüße,

Daniel

P.S. Und es ist ja nicht so, dass jedes, auch bei den aktuellen, KKW bei der kleinsten Berührung sofort in die Luft fliegt

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#32
Moin,

@ Frank: Ich denk von streiten sind wir noch weit entfernt und würden es sachlich diskutieren nennen.

@ Thilo: Der französische Kraftwerkspark ist schon massiv auf Kernkraft ausgelegt. (ca.80%) Die können gar nicht, selbst wenn sie wollten mit einmal aussteigen. Die Karte ist aber auch schon ein wenig in die Jahre gekommen, oder?

@ Ulf: Also die Leute aus Tschernobyl zu fragen was ihnen lieber wäre ist ein Totschlagargument. Da kann man nicht weiter drüber diskutieren.
Bei dieser Katastrophe nur von menschlichen Versagen zu sprechen wäre falsch. Es ist eindeutig belegt das menschliches Versagen mit dazu führte, da geziehlt Sicherheitssysteme abgeschaltet wurden und sich nicht an das Betriebshandbuch gehalten wurde. Das allein ist schon sträflich genug. Hinzu kommt dann noch das Reaktorkonzept ohne Containment und einem graphitmoderierten Reaktortyp, dessen Leistung sich im bekannten Störfall explosionsartig vervielfältigte und nicht einbremste wie es bei Druck- und Siedewasserreaktoren der Fall ist.

Sollte ich nicht völlig danebenliegen entscheidet der Betreiber ob ein Ereignis meldepflichtig ist oder nicht. Jetzt kommt Halbwissen ins Spiel. Dafür gibt es einen "Katalog" anhand dessen entschieden wird ob es sich um ein meldepflichtiges Ereignis handelt oder nicht. Der Leider der Anlage wird aber den Teufel tun, ein Ereignis nicht zu melden. Ich weiß noch von einem, da wäre die Meldung eigentlich nicht notwendig gewesen, man hat es aber sicherheitshalber gemacht.
Ich denke da ist man sich der Verantwortung bewusst.
Schriftwechsel zu sicherheitsthemen zwischen TÜV und Betreiber erhält auch die bayerischer Behörde. Wie die weiteren Abläufe zwischen Bayerischer Behörde und dem Umweltministerium sind weiß ich nicht. (was auch immer das zuständige Referat ist) Da kann dem Betreiber auf jeden Fall kein Vorwurf gemacht werden.

Die Umfrage mit den 80% bezieht sich ja auf die Sicherheitsüberprüfung. Allerdings ist der Balken für alle KKW bei 53%. Das erstaunt mich aufgrund der massiven medialen Präsenz doch etwas. Auch hier hätte ich mit mehr gerechnet. Vielleicht wird ja doch nicht alles geglaubt was momentan in der Presse geschrieben wird.

Bei den nur 6% bist du wohl dem Herrn Tritin aufgesessenWink. Der wiederholt zumindest diese Zahl ständig. Bei den 6% handelt es sich aber um den Primärenergieversorgung. Es sind aber ca. 17% an der weltweiten Stromerzeugung. Da ist schon ein Unterschied. Und Deutschland hat 22% Stromerzeugung aus Kernenergie.
Da einfach aussteigen ist momentan nicht möglich. Das der Strom einfach mal zeitweise abgeschaltet werden soll wird wohl nicht überall auf Gegenliebe stoßen. Mindestens der Industriebereich wird da nciht mitspielen und ich denke das dies auch der Großteil der Bürger nicht möchte. Aber Respekt wenn du das so machen würdest. Ich möchte das nicht.

Fazit: So lange keine Speichermöglichkeiten vorhanden sind, werden die erneuerbaren die Versorgung nicht übernehmen können und auf absehbare Zeit wird sich das nicht ändern.
Wir sind zwar "noch" ein Stromexporteuer, aber in Summe waren es meines Wissen 2010 17TWh. Das ist nicht gerade viel. Da möchte ich bei einer erzeugten Leistung in 2010 von ca. 140 TWh Kernernergie nicht alle abschalten.

Noch was zur Forschung. Ganz wegschieben würde ich die Forschung im Bereich der Kernenergie nicht, vor allem im Bereich der Raumfahrt. Da wäre die Kernenergie meines Wissens der momentan einzig interessante Antrieb um weitere Reisen zu unternehmen.

Gruß Heiko
Gruß Heiko

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#33
Hallo Heiko und Daniel,

der Abbau von Uran ist auch nicht gerade Umweltschonend und irgendwann sind die vorkommen genauso erschöpft wie beim Erdöl.

Geenpeace schätzt das sie noch bis 2070 reichen und selbst wenn man sparsamer mit umgeht und noch neue Lagerstätten findet werden es auch nur ein paar Jahre mehr.
Selbst die Atomindustrie schätzt das die vorkommen max. 200 Jahre reichen.

Also lieber gleich weg von dem Zeug und die Natur nicht noch mehr verseuchen und schnellstmöglich auf Alternative Energien umschwenken.
Astronomische Grüße
Ulf

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Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#34
Hallo Ulf,

bei dem Uran geht es wohl um das U-235. Natururan setzt sich ja aus U-234 (0,0054%), U-235 (0,7204%) und U-238 (99,2742%) zusammen. Aus U-238 kann aber Pu-239 "erbrütet" werden, welches ebenfalls ein gut spaltbares Material ist. Damit würden die Vorräte drastisch steigen.

Zitat:und schnellstmöglich auf Alternative Energien umschwenken.

Hier sind wir uns denke ich einig. Nur über den Zeitraum sind wir unterschiedlicher Meinung. Ich hatte den von der Regierung angesetzten Zeitraum mit der Laufzeitverlängerung für realistisch/optimistisch gesehen. Denn auch im Energiekonzept geht man am Ende von 30% Stromimporten aus. Das ist eine Menge Holz.
Das liegt wohl auch daran, dass der Stromverbrauch trotz Energieeffizienz weiter steigen wird.

Gruß Heiko
Gruß Heiko

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#35
Hallo Heiko,

zum Stromverbrauch habe ich Zahlen für 2008 gefunden und die sagen das wir in Deutschland 542,2 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht haben.

2009 wurden in Deutschland 596,8 Mrd. kWh Strom erzeugt.

Obwohl die Kernenergie einen Rückgang zu verzeichnen hatte haben wir sogar noch Überschuss produziert denn die erneuerbaren konnten den Rückgang der Kernenergie fast auffangen. Etwas mehr Engagement und es würde klappen.
Astronomische Grüße
Ulf

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Benjamin Franklin
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#36
Hallo Ulf,

jetzt vergleichst du reine Zahlen über ein Jahr. Prinzipiell nicht völlig falsch, aber auch meiner Meinung nach nicht richtig.

1. Du berücksichtigst nicht, dass die durch EE (vor allem Wind und Sonne, immerhin 2010 6% und 1,9%) nicht durchgängig zur Verfügung steht. Vergleiche mal die Installierte Leistung. Mittlerweile sind wir schon nur bei Wind bei ca. 25000 MW.
2. Du berücksichtigst keinen steigenden Energieverbrauch.
3. Du möchtest Grundlastfähige ca. 140 TWh immer noch gegen EE austauschen. Nur etwas Engagement wird da hinten und vorn nicht reichen.
4. Der Überschuss ist nicht permanent.

Um einen ordentlichen Vergleich zu fahren würde ich mir eine Tabelle mit Stromverbrauch/Stromerzeugung/Stromerzeuger anschauen.
Das BMWI hat das sogar als Excel-Liste.
Da kannst du auch erkennen, dass die Erzeugung von Kernenergie seit 2007 (wegfall Krümmel) recht konstant ist. 2009 war es weniger, da die Bilbisanlagen nicht lang am Netz waren. Vielleicht hatte das ja mit dem Wahljahr zu tunAngel.
Wenn man ab 2007 betrachtet, ist der Prozentsatz recht konstant bei 22-23% geblieben.
Aber wie schon geschrieben sind verlgeiche ich eingespeiste Leistung über ein Jahr.
Interessieren würde ich den Energieverlauf (Erzeugung und Verbrauch, Export/Import über ein Jahr.
Dann kann man sich nämlich selbst ein Bild machen.

Gruß Heiko
Gruß Heiko

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#37
Hallo Heiko,

sowas in der Art hatte ich mir unter Engagement vorgestellt.
Astronomische Grüße
Ulf

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#38
Es wird ja immer wieder argumentiert, das Atomstrom günstig ist, und wir es u.a. deshalb brauchen. Im Durchschnitt kommt in D der Strom zu ~25% aus Atomkraftwerken. Unsere liebe E-On Bayern hat aber gleich ~43% Atomanteil!
Frage: ist die E-On gegenüber den anderen jetzt auch deutlich günstiger?
Natürlich nicht, den Extragewinn streift der Versorger ein und kann damit weltweit expandieren. E-On ist mittlerweile der größte Versorger weltweit!

Ich habe einen Kollegen der früher im Kohlekraftwerk Franken II gearbeitet hat. Erbaut vom Staatsbetrieb Bayernwerk und mit neusten Filter ausgerüstet. Dann von E-On übernommen geworden und schließlich geschlossen worden wegen Überkapazitäten. Obwohl man zuletzt nur noch spottbillige Kohle aus Südamerika verheizt hat, die trotz Transport nur 1/4 der deutschen Kohle gekostet hat, konnten die wohl nicht gegen "Billigheimer" Uran ankommen.
Ich hoffe inständig, dass diese kartellähnliche Versorgerstrukturen bald aufgebrochen werden.
Zum Argument die Industrie braucht den günstigen Strom: Schlaue energiehungrige Betriebe kaufen sich eine Gasturbine und stellen ihren Strom für ~7,5 Cent all incl. das kWh selbst her.

@Daniel W: Lies mal dies:
http://www.ausgestrahlt.de/fileadmin/use...nstoff.pdf
Damit dürfte klar sein, das man weg von diesem Irrweg muß.
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#39
Moin Ulf,

Das mit den Windanlagen und der Speicherung in Pumpspeicherkraftwerken in Norwegen klingt vom Prinzip her gut. Allerdings haben dienichts über Kapazitäten gesagt. Kann ich da in Norwegen so viele Seen anlegen?
Dazu fehlt allerdings noch der Leitungsausbau.
Aber prinzipiel spricht da nichts dagegen.

Hallo Rudi,

Und was machen die Betriebe welche sich die Turbine nicht leisten können?

Leider spricht der von dir angefügte Bericht nur von verstrahlt, verseucht und giftig. Es fehlen an der Stelle Zahlen. Dadurch kann man sich kein "richtiges" Bild machen. Das soll jetzt kein herunterspielen sein, aber ich habe gern noch Zahlen dazu.


Gruß Heiko
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#40
Hallo an alle,

dieser Schlagzeile gibt es leider nichts mehr hinzuzufügen.

Radioaktivität erreicht tödliche Dosis

Wo wird das noch Enden?
Astronomische Grüße
Ulf

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#41
Hallo Ulf,

laut dem Artikel im Reaktor 2. Was meinen die damit? Im Reaktordruckbehälter? Im Containment? Im Gebäude? Denn die Messwerte auf der GRS-Seite zeigen außerhalb noch gleichbleibende Werte.
Das ist kein Versuch das runterzuspielen den 1Sv sind schon eine gewaltige Nummer. Kommt aber drauf an wo die wirklich sind. Das es bei der Berechnung Fehler gegeben hat, kann man nur hoffen.

Gruß Heiko
Gruß Heiko

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