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Kurzes Firstlight
#1
Hallo alle miteinander,

nachdem ich ja nun mein neues Spielzeug (GSO 150/900) habe und wiedererwartend gestern abend der Himmel recht klar war, konnte ich mir einen Ausflug auf unsere Terasse nicht verkneifen.Big Grin

Ich hatte ja schon vorgestern mal durch den GSO bei telweise bewölktem Himmel durchgeschaut und versucht einen Blick auf Saturn zu erhaschen. Allerdings war da der Anblick doch recht ernüchternd. Ich konnte den Planeten nicht wirklich richtig scharfstellen. Das hatte ich mir irgendwie mit der 1:10 Untersetzung einfacher vorgestellt.

Also habe ich gestern mal einen Blick in das Teleskop gewagt um die Ausrichtung der Spiegel zu kontrollieren und siehe da, es war nur ca. 2:3 des HS im FS zu sehen. Perfekt ist anders, oder?
Also alles schön aufeinander ausgerichtet das Teleskop ca. 21 Uhr und mich selbst ca.22 Uhr rausgestellt.
Erstes Ziel war der Saturn. Mit dem 32mm war da noch nicht wirklich was für mich zu erkennen also runter auf das 9mm und da war er auch schon schön scharf, aber immer noch recht klein. Also noch mal auf 5mm runter und wieder reingelinst. Nun bin ich nicht sicher wie ich es am besten beschreibe. Ich hatte doch ein bissel Probleme mit dem Einblick, da immer wieder der Saturn mal schlecht bzw. nicht zu sehen war. Auch muss ich mir eine andere Nachführposition suchen, denn die Achsen nachführen indem man über das Teleskop langt ist alles ander als ideal.Sad

Aber ich wollte ja noch mehr sehen. Also habe ich mich an M3 versucht und auch sofort gefunden. So ein 2" Übersichtsokular ist schon ne tolle Sache .Daumen hoch
Allerdings ist an ein Auflösen nicht wirklich zu denken gewesen. Ich hatte den Eindruck, dass der Kugelsternhaufen wie ein Wattebausch rüberkam und wollte dann nicht mehr weiter als 100x vergrößern zumal ich schon solche Probleme mit dem 5mm Oku hatte.

Als nächstes wollte ich doch gern wissen, was ich überhaupt für einen Himmel auf meiner Terrasse hatte. Ich konnte bis zu 4,5mag helle Sterne sehen. Dann war schon Schluss. Es ist auch nicht an eine Dunkeladaption der Augen zu denken, da in Südliche Richtung ungefähr 15m entfernt 2 Straßenlaternen stehen. Die müsst man mal etwas dimmen. Zum Beispiel mit einem Stein.Angel

Da der Löwe sehr hoch stand, dachte ich mir ich versuche mich mal an M65 und M66. Alles was ich gesehen habe war vorerst schwarz. Nachdem ich den Rigel Quickfinder dann noch mal am Stern ausgerichtet hatte und einen neuen Versuch startete, konnte ich ganz dezente Flecken ausmachen die ich dank Stelarium als M65 und M66 identifizieren würde. Aber wirklich was "gesehen" habe ich dann doch nicht.

Als nächstes wollte ich zu M44 im Krebs springen, aber ich konnte den am Himmel aufgrund der Straßenleuchte nicht finden. Zusätzlich hat irgendeiner in der Nachbarschaft noch was verschührt, so dass eine recht dunstige Wolke die Straße runterkam bei der man schlecht Luft bekam. Also musste ich gestern aufgrund wiedriger UmständeUndecided Meine Tour abbrechen.

Aber Spass gemacht hat es trotzdem. Ich hoffe ich habe euch nciht gelangweilt.

Gruß Heiko

Skylux 70/700
GSO Newton 150/900 auf NEQ5
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#2
Halle Heiko,

ein lehrreicher und ehrlicher Bericht, danke!
Zum Himmel: mag 4.5 sind nicht gerade das, was man sich erwünscht. So ab 5.0 bis 5.5 wird es erst richtig interessant.

Saturn: Planeten zu beobachter erfordert Geduld. Da sie auf der Ekliptik wandern, kommen sie selten gut hoch, man schaut also meist durch viele Luftschichten. - Und die wabern! Ergo ist es völlig normal, daß man Planeten immer nur kurzfristig für 1-3 Sekunden scharf sieht, dann wabert`s wieder. Da muß man also immer am Okular kleben... Die Nächte der ansoluten Luftruhe sind sehr selten, oftmals sind es nur 4-8 in einem Jahr. Also nicht verzagen.

Gleiches gilt für M13. Der braucht minimal 150x Vergrößerung um ihn aufzulösen. Und auch dazu bedarf es einer klaren Nacht, die Du nicht hattest.

Ich habe gestern Abend auch meinen Dobson herausgerollt und Saturn beobachtet. Nach 20 Minuten wurde er immer dunkler und als ich merkte, daß ich nicht einmal Arkturus sehen konnte, wurde der Dob grummelnd wieder hineingerollt und die Beobachtung abgebrochen.

Für Straßenlaternen und Nachbarn mit Garten-High-Tech-Beleuchtung wünscht man sich manchmal schon eine 9mm Para...

M56/66 gehen natürlich nur wirklich bei völlig klarem Himmel.

Dobson schubsen:
Ich fasse mit einer Hand an den oberen Rand und mit der anderen Hand flächig unterhalb der Drehachse des Dobsons. So kann ich ihn am einfachsten und leichtesten bewegen. Aber das mag bei jedem anders sein. Einfach mal Trockenübungen machen.

Justage: Mit was hast Du das Teleskop justiert? Chesiré oder Laser? Letzteren wohl eher nicht. Das Chesiré ist einfach, eine Art Filmdose und kostet nicht viel. Damit geht das Justieren nach etwas Übung rasch von der Hand.
Was mich wundert: bei mir verläßt kein Teleskop unkollimiert das Haus und so schlecht wie bei Dir ganz bestimmt nicht.

Mach weites so!
Und viel Spaß am Hobby,

Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#3
Hallo Winfried,

um einen besseren Himmel zu erreichen, müsste ich ca. 500 m die Straße runterlaufen. Dann bin ich schon mal auf dem Acker und habe die Straßenbeleuchtung im Rücken. Das wird wohl der nächste Versuch.
Dann nehme ich aber den Laptop (vollgeladen) mit.
Allerdings ist das ganze nun schon schwerer als nur das Lidl ohne Gegengewicht auf der NEQ5.
Damit ist die Übung mit dem Dobsen auch vorbei. Das GSO sitzt auf ner Montierung.
Ich hab mir schon überlegt, ob man nicht die Sicherungen der Lampen für die Beobachtungszeit rausdreht. Die Sicherungen sitzten ja in der Lampe selbst. Aber so richtig ist das auch nicht.

Die Justage habe ich mit der 1 1/4" Verschlusskappe des Lidl gemacht. Da habe ich zentrisch ein 3mm Loch reingebohrt. Ich musste auf jeden Fall den Fangspiegel weiter runtersetzten da er nicht mittig zum OAZ stand sondern zu weit oben. Danach dann denn Fangspiegel ausgerichtet und dann noch dden HS auf den FS zentriert. Da hatte ich eine gute Anleitung im Netz gefunden.

Zum Auflösen von M3 hätte ich ja das 5mm mit dann 180x, aber für das werde ich über kurz oder lang mal nach was anderem umschauen.

Was ich allerdings noch vergessen hatte. Gestern hatte ich noch ein sehr helles Objekt gesehen. Richtung von ca. Nord nach Süd mit gleichbleibender Helligkeit und für ein Flugzeug mit zu hoher Geschwindigkeit. Habe ich da einen Satelliten gesehen? Leider war der nur im 32mm und nach dem umstecken auf 9mm war er schon verschwunden.
Gruß Heiko

Skylux 70/700
GSO Newton 150/900 auf NEQ5
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#4
Hallo Heiko,

mit Satelliten wirst Du Dich Dein ganzes Asroleben lang herumschlagen! Solange man nicht fotografiert, nerven sie einem nicht, sondern sind manchmal sogar eine Bereicherung. Gerade die sehr helle ISS oder die bekannten Iridiums. Letztere können so hell wie der Mond werden, aber immer nur für 2-3 Sekunden. Da gibt es sogar Erscheinungslisten mit Helligkeitsangaben (CalSky z.B.).
Hier wird ja auch immer das Erscheinen der ISS gepostet.

Was Du auf längere Sicht brauchen wirst ist ein Okular so um die 15mm, das setzt man häufig bei der Galaxienbeobachtung ein. Ideal gerade bei 1200 bis 1800mm Brennweite des Teleskops.
Ich habe das 14mm fast jeden Abend im Einsatz.

Liebe Grüße
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#5
Hallo Heiko,

herzlichen Glückwunsch zum Teleskop und den ersten Gehversuchen...

Auch wenn im Moment noch nicht alles klappt, ist es wichtig, dass du dich damit auskennen lernst. Das Laptop würde ich an deiner Stelle lieber zu Hause lassen. Nimm dir besser ein paar Sternkarten (ausgedruckt) oder ein Büchlein (Karkoschka o. ä.) mit hinaus.
Such ein paar wenige Objekte aus und lass dir Zeit damit!! Das bringt mehr als unnötiges Gehetze am Okular.

@Winfried: Ja gestern war das Wetter echt fies. Das Seeing war so gut, dass Saturn bei über 300x super im Oku stand... und dann wurde es nach wenigen Minuten Nacht!! Blöde Wolken!! Die waren gar nicht gemeldet. Hab grad mein Bino aus dem Schrank geholt...

Na, ja, man kann nicht immer Glück haben, aber schade war´s schon.

Bis zum nächsten Bericht!

the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#6
Hallo Winfried und Uwe,

der Karkoschka liegt schon bei mir neben dem Teleskop. Gestern war auch das erste mal, dass ich den mit draußen hatte. Allerdings hatte es schon seinen Charm, dass man mit Stellarium die Objekte mal "schnell" findet und auch gleich mit dem "livebild" vergleichen kann. Allerdings hat Stellarium den Nachteil, finde ich, dass man die Größenverhältnisse/Abstände der Sterne völlig falsch einschätzt.

Ich meine dass mein Arbeitskollege noch ein 15mm hatte, welches er durch sein Zoomokular nicht mehr bracht. Mal morgen schauen.

Und dass mit dem Zeit lassen werd ich mir merken.

Danke für eure Hilfe.

Da ich keine Fotoambitionen hege, werden mich wohl die Satelliten nicht weiter stören.Smile
Gruß Heiko

Skylux 70/700
GSO Newton 150/900 auf NEQ5
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#7
Heiko,

wenn`s schon der Laptop sein muß, dann besorge Dir rote Kunststoffolie, am besten 2-3 übereinander und "Tackere" sie mit Wäscheklammern an den Bildschirm. So mache ich es, wenn ich knifflige Objekte suche. Die Augenadaption beim Blick auf den Laptop ist sofort weg, da nutzt auch kein "Nachtmodus", den die meisten Astroprogramme haben. Da hilft nur dicke rote Folie - oder eben das Ausdrucken der Karten.

Stellarium habe ich zwar, verwende aber lieber THE SKY, das allerdings recht teuer ist. Schau mal nach, ob man die Sterne anpassen kann (wenn sie zu "dick" sind).

LG
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#8
Hallo Winfried,

zu dick find ich die nicht nur habe ich schon mal den Weg zum Doppelsternhaufen gemerkt vom Orionnebel aus. Der weg ging über 2 recht markante Sterne, die ich dann an der frischen Luft nicht mehr gefunden habe. Erst als ich dann reingegangen bin, viel mir auf das ich mich auf einen falschen Maßstab konzentriert habe und die Sterne in Realität viel weiter auseinanderlagen.
Ansonsten bleibt der nach euren Tipps doch lieber drin. Der Karkoschka ist ohnehin leichterDaumen hoch

Gruß Heiko

Skylux 70/700
GSO Newton 150/900 auf NEQ5
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