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BB 1. & 2. August
#1
Beobachtungsbericht vom 1. & 2. August 2011

Endlich - klarer Himmel!

Nachdem ich mehrfach an meinem Dobson justiert hatte war ich mächtig gespannt, ob denn nun das ganze irgendwas gebracht hat -- JA, hat es.

Nachdem ich meinen Dobs ins Auto gepackt habe bin ich nach Norden weg von der Lichtglocke vom Münchner Flughafen gefahren.

Ich war früh draußen und habe mir meinen neuen Deeps Sky Atlas durchgeschaut, während ich die Niederbayrischen Mücken gemästet habe.

Zunächst habe ich mir E - Lyra 1 & 2 angeschaut, sobald es dunkel genug war, um die Justage der Optik zu testen.
Das Doppel - Doppel war alles schön getrennt, die Spikes laufen aber ineinander über - natürlich ist das Bild nicht so knackig scharf wie mit meinem Refraktor, aber schon mal ganz gut.
Irgendwie fehlt mir da noch die Erfahrung um das ohne Vergleich zu beurteilen. Von den 5-7 Sternen im Zwischenraum (Wolfgang Rohrs Spezialtest) zwischen E1/2 und E3/4 habe ich nur einen gesehen, aber es war noch früh und nicht richtig dunkel. Habe vergessen den Test nochmal bei kompletter Dunkelheit zu machen.

Danach M-57, wo ich schon mal in der Leier unterwegs war.

War prima, hier merke ich dann natürlich schon mächtig den Unterschied in der Lichtstärke vom 10er zum 5" Refraktor.
Filter habe ich hier nicht verwendet - was empfehlt Ihr hier so ?

M-13
na den Herkules KS wollte ich nun wirklich mal in scharf und hell sehen -boah ey - mit dem 5 Hyperion ist das 250 fache Vergrößerung und der KS füllt fast komplett das Gesichtsfeld (72° oder so - weiß ich nicht mehr auswendig). Das ist natürlich toll. Kann man auch noch ganz gut nachschubsen, obwohl ich die Mechanik von der GSO Pressspan Rockerbox nicht mag...

M-11
Tolle Struktur und ein prima Bild mit dem hellen Stern in der Mitte. Habe so bis auf ~ 100 fach vergrößert, bei weiterer Vergrößerung verliert es irgendwie die Wirkung, wenn kein Hintergrund mehr zu sehen ist

M-16 - Adlernebel

Irgendwie enttäuschend - ich habe immer mein Photo vom letzten Jahr im Kopf (eines der wenigen was etwas geworden ist...) Visuell macht das Objekt irgendwie wenig her

M-17 - Schwanennebel

Das wiederum ist sehr gut, man erkennt sofort den Schwan, habe den Baader UHC Filter benutzt. Offensichtlich haben die Entdecker auch einen Newton Spiegel verwendet, sonst hätte der Schwan doch Bestimmt Pistolennebel oder so was gehießen, wenn nicht alles auf dem Kopf steht.

M-22

Der KS ist natürlich riesig - ist auch noch mächtig genug um durch die Glocke von München / MUC hindurch noch zu beeindrucken. Stark.

Cirrus Komplex
War sehr schön zu sehen,Viele Details im Hexenbesen (UHC).
Meine auch daß "Tortenstück" als 3. großen Teil gesehen zu haben, ist aber vage.

Nordamerikanebel:
Den habe ich bislang noch nie gesehen. Habe den kleinen Orion gefunden als Basis fürs Hopping - mit dem UHC massenhafte Nebelstrukturen - aber die Form von Mexico / Golf etc ... habe ich nicht erkennen können.


Dienstag:

Habe exzellente Tauschutzkappen für meine Lichtpunkt- und Sucher anfertigt, aus einer Aufgeschnittenen WasserPET Flasche. Ist zwar nicht so cool wie ein Schmandeimer - aber soviel fette Sahne verbrauche ich hier nich...

M-15 Komet C/2009 P1 (Garradd)

Gut daß ich heute noch mal im Forum rumgestöbert habe, sonst hätte ich den Komet viellleicht ganz verbummelt.
Ein Super Anblick im 31 Aspheric, M15+Komet etwa. Schließe mich der Diskussion aus dem andren Thread an - wenn man keine Photographien zur Hand hat sieht der KS wie ein großer Komet visuell aus.
... Mein erster Komet - grins -!
Hier habe ich eine Weile verbracht und angefangen zu skizzieren.

Banards Dunkelhöhle / C
ich hab zwar den Eindruck gehabe dass an bestimmten Stellen weniger Sterne sind - aber eine echte Sichtung war das nicht.

Sonst habe ich noch etlich Objekte angefahren, hauptsächlich um das Auffinden zu trainieren. Das klappt immer besser, wie immer hilft üben..

So - nun aber ab ins Körbchen.
Beste Grüße, Rainer
Aktiv bei: http://www.sternwarte-kreuznach.de/

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#2
Hallo Rainer
hast ja eine schoene nacht verbracht

Hoffentlich bleibt der Himmel den ganzen August klar
damit ich nich das Rohr umsonst von austrlien mitgeschleppt habe

nachste station samstag 6.8.2011 NAA Starparty Lillinghof

bis dann hermann

    Blick zum Sueden von meien Hinter garten
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#3
Hallo Rainer,

einen schönen und ausführlichen Bericht hast Du hier geschrieben, danke!
Nun noch eine Information zu E-1/E-2 Lyrae.

Der Einfachheit halber als Zeichnung.
Habe sie mit meinem Ulugh Beg beobachtet, ein 14" Dobson im Volltubus mit einem LOMO-Spiegel.

Einfach so als Hinweis.
Zum Thema Filter:
Ab 10" auf jeden Fall als Erstfilter einen 2" Linienfilter 0-III. ICS oder Astronomic empfehlen sich hier.
Die Baader sind mir entweder zu hart und nehmen zuviel Sternenlicht weg oder sie sind zu weich und bringen wenig (es gibt 2 Arten bei Baader) Oder Lumicon, sind auch sehr gute Filter.
Am Ringnebel verwende ich normalerweise keinen Filter, der ist knackig genug. Nur beim Zeichnen setzte ich ihn hier ein (siehe meinen Beobachtungsbericht vom 1.8.2011, dort steht eine Zeichnung davon)

Liebe Grüße
Winfried

   
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#4
Servus Rainer.

Schöner Bericht.

M 57 habe ich meinem Aufzeichnungen nach keinen Filter benutzt, der [O III] brachte hier keine Verbesserung.

Ich setzte zur Zeit zwei Filter ein: einen engbandigen [O III] Filter und einen H- Beta Filter. Ich werde mir aber noch einen UHC zulegen.

Meine Empfehlung ist es, sich alle drei Filter zuzulegen, dann aber auch Qualitätsware.

Gruß
Gerd
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#5
Hallo Rainer,

das fast gleiche Programm habe ich gestern auch gemacht.

Bei M57 habe ich den TS OIII getestet und er hat sehr gut funktioniert also deutlich etwas gebracht.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#6
Hallo Rainer,

klasse Bericht. Es freut mich wenn viele aktiv sind und ihre Erlebnisse schreiben. Dann hat man für die Schlechtwetterfronten (so wie grad eben) etwas sinnvolles zum Lesen und neue Anregungen für die eigenen Beobachtungsnächte.

the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#7
Hallo Winfried,

deine Zeichnungen gefallen mir gut. Wie kriegst du die schönen runden Sternscheibchen hin? Benutzt du eine Schablone? Nehme an, du scannst die Zeihnungen und invertierst sie anschließend. Dann haben sie eine sehr gute Wirkung. Hab ich jedenfalls immer so gemacht.

Gruß PhilippSmile
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#8
Hallo Philipp,

das sind bei mir immer drei Phasen:

1. Skizzen am Teleskop zeichnen und beschriften, was ich wie gesehen habe
2. Ausarbeiten der Skizzen am nächsten Morgen
3. Einscannen, invertieren

Danach kommt die eigentliche Ausarbeitung der Skizzen: was habe ich wie gesehen, wie groß war es? Das schreibe ich alles auf die Skizzen.
Dann werden die Sterne oftmals nachgeschaut. Welche Magnitude haben sie?
Dann werden sie entweder mit einem harten oder einem weichen Pinsel in Photoshop nachgezeichnet, je nach magnitude mit unterschiedlichen Pinselgrößen, die in etwa passen.
Die Positionen verändere ich nicht, weil ich es so gesehen habe, - auch wenn`s manchmal etwas daneben liegt. Aber ich will je keine genauen "Fotozeichnungen", sondern das, was ich gesehen habe. Einige werden dann noch mit ihrer mag beschriftet, um einen Größenvergleich zu haben.

Nebel werden auch mal separat weichgezeichnet, meist in einer duplizierten Ebene. Gefällt`s, dann bleibt`s, wenn nicht, dann wird die Ebene eben wieder gelöscht. Damit habe ich keine Daten- und Bearbeitungsverluste.

Liebe Grüße
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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