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IC 5068
#1
Dieser Sommer rächt sich offenbar für das sonnige Frühjahr. Viel Zeit habe ich ohnehin nicht für nächtliche Aufnahmeserien, aber ganz ohne Ergebnis darf der Sommer 2011 nicht vergehen.
Am 2.8. lief die Kamera so nebenbei 15 x10min mit Ziel auf IC 5068. Der Komplex liegt nahe den bekannten Nordamerika- und Pelikannebel, ist aber deutlich schwächer und selten gezeigt.
Zur Empfindlichkeitssteigerung wurde 2x2 bin am Pentax 125 bei 800mm Brennweite gewählt; Chip ist bekanntermaßen der KAF 8300 den in diesem Forum einige Fotografen nutzen.

Der FH 150/750 wurde zeitgleich mit azimutaler Montierung auf die alten Bekannten gerichtet und dabei mit Uwe zum Feierabend ein Diestel angestoßen.

So wurden die Daten absolut schmerzfrei gewonnen und beim Spielen mit der Bildbearbeitung gestern kam dann schließlich diese Version heraus, die mir heute morgen noch gefallen hat. Die anderen Versionen erspare ich Euch.
Hier die Kopie von IC 5068, die ich sozusagen vom kosmischen Künstler/Schöpfer in schwarz/Weiß abfotografiert habe.

Gruß Ralf

   

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#2
Hallo Ralf!
Aha, jetzt weiß ich auch, wo das Ding steht. Ist mir bislang völlig unbekannt geblieben.
Das Teil ist sehr differenziert in seinen Strukturen. Die Sterne sind tadellos (wenn ich von dem leichten Halo absehe) und das Bild wirkt sehr ausgewogen. Von den Aufnahmedaten läßt sich ahnen, dass das ein Superbild ist! Daumen hoch
IC 5068 steht leider zu Unrecht im Schatten von Nordamerika- und Co.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#3
Hallo Ralf,

ein tolles Kunstwerk. Es wirkt tatsächlich so, als ob jemand mit einem breiten Pinsel die Nebelwolken kreuz und quer in Steifen gewischt hätte. Ein faszinierender Weltraumausschnitt. Cool

Das "Gesicht", das wir während der ersten "Live-Bildchen" noch deutlich auf dem PC erkannt haben ist bei der fertigen Aufnahme deutlich in den Hintergrund getreten. Aber insgesamt hat das Objekt was Besonderes.

Die Beobachtung mit dem f5 und das kühle Getränk am lauwarmen Abend waren astronomischer Hochgenuss. Besonders die Beobachtung des Komets bei M15 hat mich gefreut, denn sonst wäre uns diese hübsche Konstellation durch die Lappen gegangen.

the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#4
Ralf,

gib`s zu, das hast Du in Photoshop gemalt!
Ihr habt doch ein Bierchen getrunken. Eines davon ist über das Papier gefallen und dat die frische Farbe verwischt...

Spaß beiseite, ein tolles Ergebnis.
Wenn ihr hier so weitermacht, dann fange ich auch wieder an, langsam reizt es immer mehr, auch wenn ich mich innerlich noch dagegen wehre.

Liebe Grüße
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#5
Hallo Christoph, Uwe und Winfried,
danke für die Antworten. Es freut mich dass Ihr diese Strukturen auch faszinierend findet. Wie groß die Nebel wohl sind und wie kommen diese Dunkelwolken dazu wie mit dem Pinsel gezogen zu erscheinen?

Die Frage nach viusell oder fotografisch ist immer ein Thema.
Bei mir ist es visuell und fotografisch.

Winfried, Du hast doch Kameras und einen Flattener für den ES 127.
Da kann die Kamera so nebenbei laufen, während Du durch den Dobson schaust.

Uwe, danke für das Einstellen von M15 mit Kometen am Frauenhofer. Mit dem "Zielwasser" hat es dann prima geklapptTongue

Gruß Ralf
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#6
Hi Ralf,

Du hast es doch selbst geschrieben: ohne Guiding geht bei der EQ6 nichts.
Und das wiß ich, also warum es erst versuchen?

Aber:
ich glaube, ich werde es, es reitzt mich völlig!
Bin wohl doch wieder angesteckt, aber es wird noch dauern. Erstmal will ich mich von meinen Betrieben lösen und in Rente gehen, dann habe ich vielleicht Zeit dazu. Und dann kann`s wieder richtig losgeh`n....

CS
Winfried

(in Kürze, bin am Kochen...)
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#7
Hallo Ralf,
Klasse, dass Du mal wieder ein Bild geschossen hast. Bei längerer Betrachtung hat man das Gefühl im Bild zu versinken. Tolles Ergebnis!

viele Grüße, Michi
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#8
Hallo Ralf,

von dir eine reine Ha Aufnahme ist schon was besonderes ;-)
Ich denke jedenfalls das die Frames durch einen Ha Filter gewonnen wurden. 15x600s ist zudem schon eine stolze Belichtungszeit. Die Tiefe gefällt mir sehr gut und die feinen dunklen „Pinselstreicher“ kommen wirklich gut zur Geltung. Ein seltenes Objekt das du wieder einmal mehr toll in Szene gesetzt hast. Der Pentax zählt einfach zu den „Sorglosteleskopen“. Einfach Kamera ran und los geht’s.

Gratulation und Grüsse
Christian
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#9
Hallo Winfried,
schon klar das Guiden Not tut, aber es heißt ja Auto(matisch) Guiden und dann kann es nebenbei laufen.
Die 250,-€ werden sich noch auftreiben lassen für einen Guider; mein persönlicher Tip wäre aber die ALccd 5.2 oder der Lodestar.
Die Beiden sind um 2 mag empfindlicher wie die günstige 5.0 Kamera die häufig genommen wird.
Das macht den Unterschied zwischen Guidstern finden oder suchen oder zwischen 1 Sekunde und 6Sekuden Belichtungszeit, die zu lang ist.
Aber ich will nicht vorgreifen, mach Dich erstmal frei..

Danke Michi!
Das Bild mit den 12 Stunden möchte ich gerne sehen. Bitte hier zeigen!

@ Christian.
Du hast natürlich recht und ich hatte es vergessen zu schreiben. H-alpha Astronomik Filter; bekannt für seine HalosSad
Dafür mit 31mm Durchmesser vignettierungsfrei von den Filtern.
Der Astrodon war noch strenger mit 5nm und bei 10min Einzelbelichtungszeit im 1x1 bin waren bei den zwei fotografierten Sh-Nebeln nicht mal 256Graustufen zu gewinnen. Da geht dann praktisch nicht viel mit Gamma oder DDP

Deswegen habe ich hier gleich 2x2bin gewählt und der Filter lässt offenbar auch etwas mehr durch wie der Astrodon.

Das mit dem Sorglos Teleskop stimmt beim Pentax auch. Weder Seeing noch Guiding machen spürbare Probleme. Das Guiding läuft in guten Nächten mit Werten unter 0,1 Pixelfehler. Z.B. 0,08Pixelabweichung.
Die Bearbeitung macht auch wenig Aufwand und es wurden keine Flats verwendet.
So möchte ich noch versuchen, wieder nebenbei, den Pelikannebel in 1x1bin während Mondschein zu belichten. 30min subs möchte ich anstreben. Mal sehen ob das Wetter es zulässt.
Ich bin zwar mehr von Farbbildern angetan, aber ab und an ein H-alpha Bild wo sonst nichts anderes geht empfinde ich als Gewinn.

Clear Sky
Ralf



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#10
Hallo Ralf, schau mal.....
http://forum-stellarum.de/showthread.php?tid=762
der Hintergrund ist allerdings noch zu hell!

vG Michi
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#11
Ralf, Christian u.s.w.,

wenn ihr hier nicht bald aufhört, dan "fixt ihr mich an".....
Die SW-Aufnahmen gefallen mir m.E. besser als die "Buntbildchen".
SW hat halt einfach was.

Ich glaube, ich muß mir mal diese Guiding Kameras anschauen....

Liebe Grüße
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#12
Hallo Michael,
den M 27 kannte ich, habe aber die Details vergessen und Dein Bild sozusagen wiederentdeckt. 12h Belichtungszeit sind immens. Ich glaube mein Rekord liegt bei 8h oder darunter.
Dein Ergebnis mit 8" und DSLR ist erstaunlich gutDaumen hoch
Im Vergleich der Bilder wie auch dem Ergebnis von meinem 8" ist meine Vermutung bestätigt worden das trotz langer Belichtungszeit die Faktoren Öffnung und Seeing bei der Sterngrenzgröße maßgebend sind.

Wolfang Kloehr schoss einen M13 mit seinem 10" über 5x10min und wir verglichen mt einer Aufnahme am 16" mit 1min Belichtung bei gutem Seeing. Die Grenzgröße am 16" war deutlich mehr, trotz 50x so langer Belichtung am 10".

Verstanden habe ich das nicht, aber das Ergebnis akzepiert. Bei flächigen Objekten sollte das nicht sein weil f/10 immer gleich ist. Bei kleinen Details hat offenbar Öffnung wiederum Vorteile.
Soweit meine Erfahrung und deswegen ist ein Vergleich der Bilder immer interessant, nur Urteilen darf man bei ungleichen Öffnungen und Kameras nicht. Aber das Ergebnis ist hochinteressant.

Schönen Abend
Ralf
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#13
Hallo Ralf,

würde es sich bei beiden Aufnahmen um Analogaufnahmen handeln, könnte ich es sehr gut verstehen. - Hier Spielt der Schwarzschildeffekt eine bedeutende Rolle.
Ich könnte mir aber gut vorstellen, daß dieser Schwarzschildeffekt auch bei CCD Kameras noch vorhanden ist. Die Schwärzung des Films bzw. das Zulaufen oder Überlaufen eines Chips geschieht wohl nicht linear. Je länger die Belichtung dauert, desto langsamer wird der Zuwachs an Information.

Aber in der CCD-Technik kenne ich mich nicht so aus wie bei meinen Filmen, ich könnte also auch falsch liegen.
Daher sehe ich das mehr als Denkanstoß denn als reale Aussage an...

Beste Grüße
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#14
Hallo!
@ Ralf:
Meiner Erfahrung und Berechnung nach spielt das Seeing bzw. richtige Ausnutzen der Pixelgröße eine entscheidende Rolle bei der Grenzgröße. Ist die FWHM zB statt 3" nur 2", dann hast Du locker eine Magnitude mehr auf dem Chip, wenn die Pixelgröße stimmt. Ich kann mir vorstellen, dass Du tatsächlich mit einer sehr kurzen Belichtungszeit mehr an Grenzgröße bekommst, als man es erwarten würde, denn an und für sich hat der 16"er gegenüber dem 10" entweder eine Magnitude mehr bei gleicher Belichtungszeit oder 2,5-fach verkürzt - das wären 20 Minuten. Spielt das Seeing eine große Rolle (angenommen statt 5" FWHM nur 1,7", dann sind das 2,5 mag), dann kommst Du schon auf zwei Minuten...

@ Winfried:
Einen Schwarzschildeffekt gibt es bei CCD´s nicht, die sollten zumindest linear in der Belichtung sein. Aber es gibt die Sättigung, die sog. Full well Capacity. Beim 8300er Chip (5,4 mu) sind das 25.000 e, bei der ST-402 (9 mu) sind das schlappe 100.000 e - das heißt das vierfache!
Desweitern gibt es dann noch andere Effekte, die nicht so schön sind: zB Blooming, das Ausblühen von sehr hellen Sternen, die mit einem Antiblooming wieder zu bekämpfen sind, die aber wiederum die Empfindlichkeit des Chips herab setzen.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#15
Hallo Christoph,
eben diese Überlegungen habe ich schon angestellt und selbst mit solchen extremen Unterschieden/Annahmen lässt sich der Faktor 50 nicht darstellen. Zudem die ST 10 deutlich empfindlicher ist als die QSI!
Womöglich liegt es auch an der Darstellung und dem Programm welches das Summenbild erzeugt hat.
Für mich blieb als Schluss, dass die reine Steigerung der Belichtungszeit unter irdischen Verhältnissen mit Seeing und verschiedenen Arten des Rauschens nicht den rechnerischen Gewinn bringen, jedenfalls nicht bei Sternen.
Volle Zustimmung dass das Seeing bei der Grenzgröße extrem wichtig ist. Bei der langen Brennweite ist schnell Oversampling dabei, was für die Grenzgröße natürlich schlecht ist.


Guten Abend Winfried,
wie Christoph schon sagte ist die Erfassung über einen großen Bereich bei CCD linear.
Das ist ja gerade die Stärke von CCD gegenüber dem guten alten Film.

Die Grenzgröße betrifft die schwachen Sterne wo die Sättigung nicht erreicht wird. Laut Definition muss das Signal Faktor 3 über dem Rauschen liegen. Da liegen das Signal unter 1% der Sättigunggrenze.
Das ist ja gerade die Stärke von CCD gegen den guten alten Film.

Aber Danke für den Ansatz und dem Helfen wollen.

Schönen Abend
Ralf



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