29.08.2011, 10:06
BB vom 29.08.2011
Hallo Astronomiebegeisterte,
gestern starteten Frank und ich an meinem Beobachtungsplatz gegen 22:00 Uhr unsere "Zeitreise".
Beide 10"er waren recht schnell aufgebaut. Ich sollte nur in Zukunft besser darauf achten, dass mein Polsucherfernohr "offen" ist. Der Deckel war natürlich ab, aber durch die Gegengewichtsstange kann man halt erst schauen, wenn sie in die richtige Position gebracht ist. Da wird Polaris zur harten Nuss!!
Die Wolkendecke meinte es zumindest so gut, dass wir flexibel reagierend mit unseren Steuerungen immer in die richtige Wolkenlücke fahren konnten. Die Transparenz war sehr ordentlich und die Milchstraße spannte sich bis tief an den Horizont. Enttäuschend war dagegen die Luftruhe, was wir später an Jupiter erkennen sollten.
Mit M 71 im Pfeil und dem Kometen Garradd gings an diesem windstillen Abend los, bevor wir uns nach M 56 und dem Cirruskomplex im Schwan, M 51, M97 und M108 auf die Supernova in M 101 (Uma) stürzten. Sie war schnell neben den anderen Umfeldsternchen, die z. T. deutlich schwächer waren ausfindig gemacht, da sie in den letzten Tagen mächtig an Helligkeit gewonnen hatte.
Erstaunlich finde ich ist immer wieder, dass mit höherer Vergrößerung auch die Grenzgröße ansteigt. Ich für meinen Geschmack betrachte Galaxien gerne eher mit etwas Umfeld (70 - 120x). Um aber in eine Sterneninsel einzutauchen und feinere Sternchen oder Details zu erhaschen ist 200x und mehr durchaus sinnvoll. Der Himmelshintergrund wird dann zunehmend dunkler, so dass auch winzige Sternchen "auftauchen". Man muss sich da aber wirklich hineinfinden und hoch konzentriert arbeiten.
Ca. 21 Mio Lichtjahre sind die Photonen zu uns unterwegs gewesen, damit wir dieses Schauspiel der Supernova nun erblicken können. Im Moment wird man ja geradezu von diesen Sternenexplosionen verwöhnt.
Anschließend zog es uns bewölkungsbedingt in den Schützen. Der Omeganebel zeigte sich hier besonders beeindruckend. Eigentlich wollten wir uns noch den Doppelstern im Füllen (0,4") vorknöpfen. Das blieb uns leider verwehrt und das schlechte Seeing hätte es sicherlich auch verhindert hier etwas zu trennen. Etwas höher im Pegasus konnten wir neben NGC 7331 dafür Stephans-Quintett zerlegen. Vier der Galaxienfitzelchen waren deutlicher, die fünfte konnte ich nicht halten bzw. nur erahnen.
Immer wieder hatten wir Zwangspäuschen, die wir zum Plausch und Austausch nutzten. Leider musste der Stropek im Korb bleiben, denn bei diesen Verhältnissen macht eine Suche im Grenzbereich nur wenig Sinn.
Gegen 1.00 Uhr wurde dann Uranus und Jupiter angesteuert. Frank machte sein Laptop und die Kamera startklar und ich schnappte mir meinen Block, den Bleistift und das Bino
Das Seeing war Grauenhaft. So schlecht hatte ich ihn lange nicht gesehen. Jupiter schlierte die meiste Zeit geradezu weg... zwischendurch dann ruhige Momente, die erahnen lassen, was dieses Jahr am Riesenplaneten noch alles möglich sein wird. Da freu ich mich schon drauf!!
...so bis 400x wie letztes Jahr einmal und eine ruhige, riesige Planetenscheibe???
Ich habe es bei meinem Bildbeitrag schon erwähnt. Das binokulare Sehen am Planeten bringt unheimlich Details. Jupiter wird einen hauch dunkler, dafür steigert sich der Kontrast förmlich um das Doppelte. Mit 150x wirkte er ähnlich groß wie bei 200x im Zoom-Oku nur ohne die Seeingprobleme bei dieser Vergrößerung. Nach einer halben Stunde hatte ich trotzdem genügend Planet erhascht und die Zeichnung war fertig.
Gut warten wir´s ab, was noch kommt.
Gegen 1.30 Uhr war dann alles im Kasten bzw. auf Papier und wir räumten zufrieden das Feld (im wahrsten Sinne des Wortes!!). Vor dem Io-Durchgang war dann sowieso über uns dicht.
Hallo Astronomiebegeisterte,
gestern starteten Frank und ich an meinem Beobachtungsplatz gegen 22:00 Uhr unsere "Zeitreise".
Beide 10"er waren recht schnell aufgebaut. Ich sollte nur in Zukunft besser darauf achten, dass mein Polsucherfernohr "offen" ist. Der Deckel war natürlich ab, aber durch die Gegengewichtsstange kann man halt erst schauen, wenn sie in die richtige Position gebracht ist. Da wird Polaris zur harten Nuss!!
Die Wolkendecke meinte es zumindest so gut, dass wir flexibel reagierend mit unseren Steuerungen immer in die richtige Wolkenlücke fahren konnten. Die Transparenz war sehr ordentlich und die Milchstraße spannte sich bis tief an den Horizont. Enttäuschend war dagegen die Luftruhe, was wir später an Jupiter erkennen sollten.
Mit M 71 im Pfeil und dem Kometen Garradd gings an diesem windstillen Abend los, bevor wir uns nach M 56 und dem Cirruskomplex im Schwan, M 51, M97 und M108 auf die Supernova in M 101 (Uma) stürzten. Sie war schnell neben den anderen Umfeldsternchen, die z. T. deutlich schwächer waren ausfindig gemacht, da sie in den letzten Tagen mächtig an Helligkeit gewonnen hatte.
Erstaunlich finde ich ist immer wieder, dass mit höherer Vergrößerung auch die Grenzgröße ansteigt. Ich für meinen Geschmack betrachte Galaxien gerne eher mit etwas Umfeld (70 - 120x). Um aber in eine Sterneninsel einzutauchen und feinere Sternchen oder Details zu erhaschen ist 200x und mehr durchaus sinnvoll. Der Himmelshintergrund wird dann zunehmend dunkler, so dass auch winzige Sternchen "auftauchen". Man muss sich da aber wirklich hineinfinden und hoch konzentriert arbeiten.
Ca. 21 Mio Lichtjahre sind die Photonen zu uns unterwegs gewesen, damit wir dieses Schauspiel der Supernova nun erblicken können. Im Moment wird man ja geradezu von diesen Sternenexplosionen verwöhnt.
Anschließend zog es uns bewölkungsbedingt in den Schützen. Der Omeganebel zeigte sich hier besonders beeindruckend. Eigentlich wollten wir uns noch den Doppelstern im Füllen (0,4") vorknöpfen. Das blieb uns leider verwehrt und das schlechte Seeing hätte es sicherlich auch verhindert hier etwas zu trennen. Etwas höher im Pegasus konnten wir neben NGC 7331 dafür Stephans-Quintett zerlegen. Vier der Galaxienfitzelchen waren deutlicher, die fünfte konnte ich nicht halten bzw. nur erahnen.
Immer wieder hatten wir Zwangspäuschen, die wir zum Plausch und Austausch nutzten. Leider musste der Stropek im Korb bleiben, denn bei diesen Verhältnissen macht eine Suche im Grenzbereich nur wenig Sinn.
Gegen 1.00 Uhr wurde dann Uranus und Jupiter angesteuert. Frank machte sein Laptop und die Kamera startklar und ich schnappte mir meinen Block, den Bleistift und das Bino
Das Seeing war Grauenhaft. So schlecht hatte ich ihn lange nicht gesehen. Jupiter schlierte die meiste Zeit geradezu weg... zwischendurch dann ruhige Momente, die erahnen lassen, was dieses Jahr am Riesenplaneten noch alles möglich sein wird. Da freu ich mich schon drauf!!
...so bis 400x wie letztes Jahr einmal und eine ruhige, riesige Planetenscheibe???
Ich habe es bei meinem Bildbeitrag schon erwähnt. Das binokulare Sehen am Planeten bringt unheimlich Details. Jupiter wird einen hauch dunkler, dafür steigert sich der Kontrast förmlich um das Doppelte. Mit 150x wirkte er ähnlich groß wie bei 200x im Zoom-Oku nur ohne die Seeingprobleme bei dieser Vergrößerung. Nach einer halben Stunde hatte ich trotzdem genügend Planet erhascht und die Zeichnung war fertig.
Gut warten wir´s ab, was noch kommt.
Gegen 1.30 Uhr war dann alles im Kasten bzw. auf Papier und wir räumten zufrieden das Feld (im wahrsten Sinne des Wortes!!). Vor dem Io-Durchgang war dann sowieso über uns dicht.
the sky is the limit
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
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