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Zyklen der Zeit
#1
Hallo Leute,

vor einiger Zeit stieß ich auf einen interressanten Bericht in Bild der Wisenschaft. "Zyklen der Zeit, eine neue ungewöhnliche Sicht des Universums" von Roger Penrose, einer der großen Astrophysiker und Kosmologen unserer Zeit. In seinem neuen Buch stellt er ein neues revolutionäres Weltmodell vor.
Ich habe es vor ca einer Woche bekommen, da es jetzt auch ins Deutsche übersetzt wurde.

Ich zitiere aus dem Bucheinband:

"Der Schlüssel zu dieser neuen Penrose Kosmlogie sind der berühmte zweite Haupsatz der Thermodynamik dem zu folge die Unordnung der Welt insgesammt ständig mehr zunimmt und die Lichtkegel Geometrie der Raumzeit die die Grenzen der beobachtbaren Vergangenheit und Zukunft bestimmt. Penrose verknüpft in diesem Buch beide pysikalischen Prinzipien in einem kosmologischen Entwicklungszyklus, in dem das erwartete Ende unseres immer schneller expandierenden Universum als Urknall eines neuen Kosmos gedeutet werden kann.

Auf dem Weg zu dieser neuen Sicht werden viele theoretische Modelle diskutiert, Standartmodelle wie Nichtstandards. Insbesonder steht dabei die grundlegende Bedeutung der kosmischen Hindergrundstrahlung im Mittelpunkt. Und natürlich begegnet der Leser den großen schwarzen Löcher im Zentrum vieler Galaxien und em Verdampfen dieser gravitativen Monster."

Das revolutionäre an dieser Theorie ist die sogenannte konforme Umskalierung des Universums. Im immer leerer und weiter ausdehnenden Kosmos löst sich gewissermaßen die Zeit auf und aus einem entleerten Kosmos entsteht durch einen neuen Urknall ein neues Universum. Schwer Vorstellbar, da die klassische Kosmologie ein sich wieder zusammenschrumpfendes Universum vorraussetzt. Dennoch könnte vielleicht die neue Theorie einiges bis jetzt wiedersprüchliches erklären

Ich habe mich jetzt an das Buch herrangewagt, denn es stellt vor allem für den Laien eine große Herrausvorderung an die Vorstellungskraft dar. Ist es doch ein schwieriges aber auch faszinierendes Thema. Es geht eben um das Werden und Vergehen von allem. Ich hoffe, dass ich es einigermaßen verstehe.Huh

"Eine kurze Geschichte der Zeit" von Stephen W. Hawking ist ebenfalls keine leichte Kost, die ich vor etlichen Jahren gelesen hatte.

Vielleicht findet der eine oder andere auch Anregung für dieses Thema und hat eine schöne Beschäftigung zB an Regentagen.

Gruß Philipp Smile


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#2
Hallo Philipp,
es ist schwer vorstellbar, dass jemand, der nachts sein Teleskop aufbaut und sich an den Schönheiten des Weltalls erfreut, sich nicht nach dem Woher und Wohin fragt.

Ich habe seit meiner Jugend auch allerhand Bücher über Kosmologie verschlungen und fühlte mich bis Ende der Neunziger Jahre gut in der Vorstellung aufgehoben, dass alles mit einem Big Bang begann und nur die Masse des Universums entscheiden wird, ob es ein geschlossenes oder offenes Ende hat.

Danach bereiteten mir kosmologische Abhandlungen etwas Unbehagen. Viel zu spekulativ fielen sie in der Regel aus, was einem Blick in die Kristallkugel gleichkam, und oftmals nach dem Motto konzipiert "Je abstruser, desto größer ist die Aufmerksamkeit in den Medien".

Der Grund dafür ist freilich, dass immer noch nicht ansatzweise klar ist, was die wahre Natur der Dunklen Masse und der Dunklen Energie ist. Und ohne diese Kenntnisse können altgediente Meister ihres Faches wie Penrose und Hawking halt auch nur phantastische Modelle entwerfen.

Richtig spannend weitergehen wird es wohl erst, wenn in CERN Anzeichen einer neuen Physik entdeckt werden, oder ein junger Querdenker der "Theory OF All" Leben einhaucht. Hoffentlich erleben wir das noch.Undecided

Aber nur, dass kein falscher Eindruck entsteht, das von Dir vorgestellte Buch werde ich mir wahrscheinlich auch zulegen, denn auch ich kenne das Vergnügen, fernab vom Alltag (an Regentagen?) in Gedanken die Entwicklung des Universums zu modellieren.
Gruß Martin
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#3
Hallo Martin,

natürlich ist das nur eine Theorie, die man wahrscheinlich auch nicht beweisen kann und Spekulation ist natürlich auch dabei. Trotzdem es sind neue Denkansätze. Muss auch das Buch erst gelesen haben. Roger Penrose ist mit Sicherheit ein solider Wissenschaftler. Seine neue Theorie basiert auf den jetzigen Erkentnissen und ist denke ich nicht so einfach aus der Luft gegriffen.

Vielleicht zeigt sich noch in Zukunft, dass er doch ein Querdenker mit neuen Ideen ist.

Ich hoffe auch das man bei Cern in den nächsten Zehn Jahren zu neuen funtamentalen Erkenntissen kommen wird, was die dunkle Materie und dunkle Energie betrifft. Sollte trotz allem der Kosmos sich für immer ausdehnen, könnte vielleicht in der neuen Theorie eine Erklärungsmöglichkeit liegen, was die " Wiedergeburt" eines neuen Universum betrifft ohne eines Big Crunch.

Aber wie gesagt ist alles Theorie. Vielleicht ist ja auch alles anders.
Das macht es letztendlich ja auch spannend darüber nach zu denken und zu spekulieren.

Gruß Philipp Smile
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#4
Hallo,

empfehlen kann ich in diesem Zusammenhang "Günther Hasinger, Das Schicksal des Universums" - welches zumindest in großen teilen (mir) Verständlich war und sich sehr gut lesen läßt.
Er läßt jedoch offen, was passiert nachdem sich das Universum wieder in das Nichts verflüchtigt hat...
Beste Grüße, Rainer
Aktiv bei: http://www.sternwarte-kreuznach.de/

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#5
Hallo!
Penrose ist sicher ernst zu nehmen als Physiker und Kosmologe. Ob ich dann zwar alles verstehe, was er und seine Kollegen da schreiben? ist mir als zumindest naturwissenschaftlich einigermaßen vorgebildeter auch nicht immer klar.
Andererseits überschreiten die guten Physiker auch manchmal Grenzen, bei dem ich ihnen manchmal ein gerüttelt Maß an Philosophie, speziell Erkenntnistheorie wünschen würde. Da erledigt sich manche Spekulation doch im Handumdrehen.
Das Hasinger Buch über das Schicksal des Universums kann ich nur wämstens empfehlen. Ich habe es vor Jahren mit Genuss und Gewinn gelesen. Empfehlenswert sind m.E. auch die Bücher von Arnold Benz, einem Schweizer Astrophysiker beim Patmos-Verlag, die aber auch auf einen auf einen philosophisch-religiösen Hintergrund eingehen.
Das Buch von Penrose steht in jedem Fall auf meiner Liste.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#6
Hallo zusammen,
kleine Kosmetik:

(01.09.2011, 18:13)Rainer K. schrieb: Hallo,

empfehlen kann ich in diesem Zusammenhang "Günther Hasinger, Das Schicksal des Universums" - welches zumindest in großen teilen (mir) Verständlich war und sich sehr gut lesen läßt.
Er läßt jedoch offen, was passiert nachdem sich das Universum wieder in das Nichts verflüchtigt hat...

Ich wollte eigentlich
"Das Schicksal des Universums" - welches zumindest (in großen teilen mir) Verständlich war und sich sehr gut lesen läßt."
schreiben.

Das da oben ließt sich ja so als ob ich DER Astrophysikerpapst bin und der Rest Deppen...
war bestimmt nicht so gemeint


Beste Grüße, Rainer
Aktiv bei: http://www.sternwarte-kreuznach.de/

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