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Supernova und andere Schätze
#1
Hallo Freunde und Spechtler der Nacht,

gestern abend hatte ich endlich die Gelegenheit die neue SN in M101 zu sehen.
War zusammen mit Karsten in unserer Ecke nordöstlich von Schweinfurt.
Schonn beim Aussteigen empfing uns die Milchstrasse, deutlich zu sehen über unseren Köpfen. Lediglich in Horizontnähe war der Himmel teilweise ziemlich aufgehellt. Die Durchsicht erwies sich meines Erachtens an diesem Abend unterschiedlich gut. Trotz trockener Luft zogen vermutlich feine kaum zu erkennende Schleierwolken über den Himmel. Zwischendurch zogen dann auch noch flache Wolkenteppiche durch. Später aber war es dann störunggsfrei und klar.
Als erstes zielte ich auf M101 Die weit ausladenden Spiralarme waren trotz dunklen Himmel nur sehr schwach auszumachen. Die SN ist jetzt enorm hell. Es ist meine sechste und mit Abstand die Hellste die ich beobachten konnte. Allerdings hatte ich ziemliche Orientierungs bzw. Zuordnungsprobleme.Huh Die schwachen Feldsterne in der Umgebung waren nur schwach zu sehen, anders als die ausgedruckte Aufnahme es vermuten lies. Ich hatte meine Zweifel ob die SN nicht doch nur ein hellerer Vordergrundstern ist.Dodgy Erinnerte mich aber an Uwes Beschreibung, dass sie zwischen zwei relativ hellen Sternen steht. Hatte mir heute noch mal die Aufnahmen mit dem Gesehenen im Gedächtnis verglichen. Ich habe sie ist mit ihrer ca 10 mag Helligkeit unterschätzt und war heute morgen um so mehr Erstaunt . Beeindruckend, die ganze riesige M101 ist mit ihrer geringen Flächenhelligkeit dagegen so schwach zu sehen.

Durch störende Wolken schwenkte ich auf den Kometen Garradd. Er stand direkt neben den "Haken des Kleiderbügelhaufens" Collinder 399
Lustige Konstellationen.Wink Der Komet ist im 14"er recht hell und zeigt auch einen schwachen Schweif.Shy

Im Interstellarum Newsletter sind zwei schwache kaum bekannte offene Sternhaufen als Objekte des Monats vorgestellt. NGC 6761 und NGC 6819

Sie liegen etwas versteckt in der Milchstrasse zwischen Leier und Schwan.
Genau in dieser Region finded derzeit auch die große Kepler Himmelsdurchmusterung auf der Suche nach erdähnlichen Planeten statt.
Mit eingeschlossen auch die beiden Sternhaufen. Konnte sie nach einigen Suchen finden. NGC 6819 ist etwas heller und größer und sieht bei 320x recht interessant aus. Kleine verborgene Schätze ungeachtet neben den prominenten Objekten. Auch sie haben es verdient mal observert zu weden. Manchmal gibt es dabei auch Überraschungen und entpuppen sich sozusagen als Geheimtip.Tongue

NGC 6905 Blue Flash Nebula genannt, liegt auch etwas versteckt zwischen Delphin und Pfeil. Als ein schönes Nebelbläschen umgeben von einem Sterntrapez präsentiert sich dieser 10,8 mag helle planetare Nebel dem Betrachter.

Jetzt ist es wieder bei M101 klar und halte noch mal drauf. Präge mir noch mal alles ein und schwenke dann tief nach Süden westlich von Capricornius. Vesuche mich an den riesen aber lichtschwachen Kugelsternhaufemn M55 herranzutasten. Kann ihn aber trotz genauer Lage bestenfalls erahnen. Horizontdunst und Aufhellung sind in dieser Nacht aber doch zu stark. Etwas nordöstlich sehe ich mir noch mal M75 an. Ein kompakter nicht besonders heller Kugelsternhaufen, da er mit 75000 Lj doch schon weit entfernt ist. Kann ihn trotz 14" nur an seine Randpartien etwas auflösen.

Die schöne NGC 7331 muß auch noch herhalten. Kann südlich das Stephans Quintett schwach erkennen. Die 300 Mio Lj entfernte Glx Gruppe ist nur als schwache Aufhellung im 5 mm Nagler zu erkennen.

Jetzt noch ein paar Standartobjekte: Cirrus, Nordamerkia, Pelikan, und Crescentnebel, alle schön im 26er Nagler und OIII Filter zu bewundern. Immer wieder ein Genuss.Tongue

M31 ist wieder als schöne helle große Lichtspindel zu sehen Schwach auch zwei Staubbänder. Hatte ich schon an diesem Beobachtungsplatz besser gesehen, aber trotzdem nicht schlecht. So auch M33 mit ihren großen Spiralarmen. Die Schätze des Herbsthimmles. Auch in Karstens 6" Newton macht M31 eine sehr gute Figur und ist schön hell.Daumen hoch

Zum Abschluß noch Jupiter im Bino. Trotz nicht immer guten Seeings ein Genuss, die dicke Planetenkugel übersäht mit Details zu sehen. Die Monde sind zeitweise bei ruhiger Luft einwandfrei als kleine Scheibchen zu erkennen.
Schöner Abschluß in dieser wieder mal lohnender Beobachtungsnacht.

Grüße PhilippSmile



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#2
Hallo Philipp,

dass ihr beide Spaß gehabt hat ist förmlich zu spüren. Wieder ein ausführlicher Bericht, wie wir es von dir gewohnt sind.

Gestern war ich auch draußen, werde aber nur einen Kurzbericht schreiben, da ich heute kaum Zeit habe. Außerdem schreibe ich ja sonst ähnlich viel wie du....oder manchmal auch mehr, gell??

Da muss man sich auch mal kurz fassen. Obwohl die Emotionen halt immer mitspielen.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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