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BB vom 2. auf den 3.10.2011
#1
Einen schönen guten Morgen!
Hier kommt die Sendung für das "aufgeweckte Kind"...

03:20 Uhr, gerade ist Frank nach Hause gefahren. Eine herrliche Nacht haben wir hinter uns, die Beobachtungsliste ist lang. Es hat einmal wieder unheimlich viel Freude gemacht.

Die Bedingungen
fst 6,3 (wie gestern)
Luft: noch ruhiger als die vergangenen Tage
ab 1:50 leicht aufziehende Feuchtigkeit, - es hielt sich in Grenzen
Transparenz: hervorragend, Sicht bis zum Horizont ohne Schlieren!
Geräte: Wenn nicht anders vermerkt, ES-ED127/952 und 10" ACF
ab und an Ulugh Beg 14" Dobson

Die Objekte:

M103, o.H. cas, 7,4mag, 6´Durchmesser, recht klein, zerrissen, trotzdem als kompakt zu bezeichnen

ngc457, o.H cas. (Eulenhaufen). Eingebettet 2 schöne helle Sterne, leicht orange und weiß. Recht locker formiert, sehr deutlich. mag 6,4

ngc869, o.H. per. (H+X Persei). - Bekannt, einfach nur herrlich! Schön darin das "Diadem", bestehend aus einem hellen Stern, umgeben von 5 schwächeren, die einen Halbkreis um den helleren bilden. Lohnend!

M57, plan.neb., Cygnus. Muß man nicht mehr erläutern

ngc1502 cam. o.H., klein, hell, kreuzförmig, sehr eindrucksvoll. Liegt neben Kembies Kaskade, einer langgezogenen Sternenkette, deren Komponenten sehr eng aneinander stehen und daher eine auffällige "Schnur" bilden. Absolut lohnenswert, toll! Ideal: 120/600mm und 31mm Nagler für die Kaskade, für den o.H. 13 oder 8mm am Refi 950mm

Komet Garrardd durfte nicht fehlen. Stand gerade vor dem Abwinken knapp über dem Dach. Wunderbar, sehr hell (10" ACF) und mit kleinem Schweif.

M71 sag., kH, nebelig Vordergrundsterne, schwach, indirekt aber gut zu sehen (ED127)

M27, Hantelnebel, muß man nicht mehr kommentieren. 5"/10" und 14"

ngc7221, Gal. Peg. Länglich oval mit Staubband (14" und 8mm Ethos), sehenswert, auch im 127mm Refraktor gut sichtbar, allerdings hier ohne innere und äussere Struktur.

B168, Bernhards Dunkelnebel, mal was anderes. Geformt wie eine Banane, innen völlig sternenlos, stark und deutlich ausgestanzt, ein Fortsatz schien uns in der Mitte der "Banane" zur Kreismitte hin noch vorhanden zu sein. Lohnend!

Bubble Nebel. Im o.H. eingebettet, den Nebel konnten wir in keinem Gerät erkennen, trotzdem ein schöner o.H. Ansatzweise war ein Hauch von einem Nebel erahnbar, mehr aber nicht

ngc7662, PN, and. Rund, hell, dunkler werdend zur Mitte. Da an sich sehr kugelig und extrem hell ein sicherlich lohnendes Objekt ab 5"

Daneben kamen weitere Objekte, die allgemein bekannt sind, "zur Ansicht" wie M37/35/36 im Fuhrmann sowie zum Abschluß Orion, dessen Trapez man knapp über dem Horizont schon in 5 Komponenten trennen konnte. Solch eine Luftruhe hatten wir selten!

Nach einem letzten Trullerschoppen nach dem Abbau verabschiedete sich Frank gegen 3 Uhr Richtung Heimat.


Ein Abend wie aus dem Bilderbuch eines Astronomen! Viel gesehen, deutlich gesehen, 4 Geräte zur Auswahl und eine Nacht, die wie die vergangenen 3 Nächte ihres gleichen suchen.
Beim Abbau bemerkten wir eine schwache Feuchtigkeit, die sich auf den Geräten niedergeschlagen hatte. - Es dürfte der letzte Tag/Nacht einer tollen Periode gewesen sein.
Danke Frank, daß Du hier warst. Gemeinsam ist das Beobachten einfach interessanter und schöner.

Gute Nacht (3:53 Uhr ....)

Winfried


Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#2
Hallo Winfried!
Ein toller Bericht! Ihr habt viel mehr Objekte angefahren als Uwe und ich (wir hatten ja anderes im Sinn). Es war einfach auch eine außergewöhnliche Nacht. Ich hoffe allerdings, dass es jetzt keine ausgedehnte Schlechtwetterperiode gibt.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#3
Hallo Winfried und Frank,

da wart ihr aber fleißig. Aber wann hat es das das letzte mal gegeben, dass so viele Nächte nacheinander mehr als nur brauchbar, nein sagen wir beinahe perfekt waren.

Es ist schon erstaunlich wie unterschiedlich die Bedingungen zwischen Münsterschwarzach bei Christoph und unseren höhergelegenen Standorten sind.

Auf der Wiese hinter dem Kloster war schon kurz nach 20.30 Uhr alles mehr als nur mit Tau bedeckt. Eine Stunde später liefen sogar Okulare an. Die hohe Luftfeuchtigkeit schlug sich klatschnass auf den Tuben nieder und der 10" Fotonewton war nur noch mit zugeschaltetem Lüfter frei zu halten. Ein richtiges "Feuchtgebiet".

Jetzt versehe ich warum ein SC in solch tieferen Lagen kaum Sinn macht. Eine Schmittplatte ist dann quasi nur der "Wasserabscheider" zwischen Atmosphäre und Tubus! Wink

Der Bodennebel bei der Heimfahrt gegen 23.00 Uhr im Maintal ließ mich erschaudern. Die armen Hobbyastronomen, die dort ihr Dasein fristen müssen. Wink

Der Test war trotz allem sehr interessant und lehrreich. Wie unterschiedlich doch die Okulare an den Geräten wirken und funktionieren. Das ist eine Wissenschaft für sich. Jupiter war eine wahre Pracht und ließ feinste Details erkennen. Und das kurz nach dem Aufgang. Ein seltenes Schauspiel.

Die Farbreinheit des AP 115 überzeugte mich ebenso wie das Abbild des 10" Fotonewton. Christoph hat wahrlich eine hervorragende Ausrüstung (vor allem seine Tak-Montierung ist ein Sahnestück), die er nun in naher Zukunft noch durch ordentliche Okulare ergänzen kann.

Es hat sich auf alle Fälle gelohnt und es war für mich ein tolles Erlebnis wieder neue Optiken gesehen zu haben.



the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#4
Guten Morgen Winfried,

erstmal vielen Dank für den freundlichen Empfang und die Verköstigung! Es war eine wunderbare Nacht und die Zeit verging wie im Flug. Man hat den Eindruck daß die Zeit um so schneller vergeht, je besser die Bedingungen sind. Man fliegt dann wie im Fieber von Objekt zu Objekt...
Hoffentlich verwöhnt uns der Herbst noch oft mit solchen Nächten.

bis bald und viele Grüße

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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#5
Hallo Uwe und Christoph,

Tau geb es zwar nicht, aber ich denke, die guten Nächte nähern sich dem Ende. Gegen 2 Uhr hatten wir auch leichte Feuchtigkeit zu vermelden. Der Carbontubus blieb verschont, aber der Ulugh Beg war schon leicht feucht. Da braut sich langsam etwas zusammen, deshalb werde ich die Nacht heute noch mal ausnützen, wenn auch nicht zu lange.

Ja, es war eine tolle Nacht und bei Orionaufgang konnte man mit dem waagrecht liegenden 14" sogar flackerfrei das Trapez beobachten. - Das hatten wir so noch nie.

Diese Nächte waren ein Geschenk für Hobbyastronomen und Frank und ich haben es einfach genossen!
Danke dafür,

Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#6
(03.10.2011, 09:03)Uwe schrieb: Es ist schon erstaunlich wie unterschiedlich die Bedingungen zwischen Münsterschwarzach bei Christoph und unseren höhergelegenen Standorten sind.

[...]Der Bodennebel bei der Heimfahrt gegen 23.00 Uhr im Maintal ließ mich erschaudern. Die armen Hobbyastronomen, die dort ihr Dasein fristen müssen. Wink

Hallo Uwe,

das größere Problem schein hier wirklich der Main zu sein. Am Samstag auf Sonntag hat es mich wieder mal auf die Aussichtsplattform nach Nordheim verschlagen, allg. bekannt als Kreuzberg. Ab 23:00 Uhr war das Dorfgebiet am Fuße des Weinbergs schon deutlich im Siff gelegen. Ab 0:00 Uhr waren die Gebiete südlicher -10° Dec nicht mehr brauchbar. Aber auch in höheren Arealen ging es schon merkbar bergab. Dazu kommt, dass sowohl die Lichtglocken von Würzburg, Dettelbach + Kitzingen, sowie das KKG im Norden doch den Horizont weit aufhellen. Dass die Vogelsburg, die seit Januar einem neuen Pächter gehört auch noch ordentlich illuminiert wird ist echt klasse. *Spott an* Für den Sternatlas kann ich dann schon fast auf die Rotlichtlampe verzichten - spart immerhin Batterien. *Spott aus* Wenn es so weiter geht, ist der Kreuzberg keine Empfehlung mehr wert.
Auf der Heimfahrt habe ich mir noch einen anderen Beobachtungsplatz noch angesehen, der möglicherweise meinen zukünftigen Standort markiert. Allen weiterhin viel Spaß und hoffentlich Clear Skies.
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#7
Hallo Florian,

wenn Du unsere Beobachtungsberichte gelesen hast, wird Dir der "geheime Spott" nicht entgangen sein. Wir werben doch gerade für`s
- - "Liebliche Gerchsheim-Großrinderfeld" - -.
Was die Taubertäler und Maintäler für den Tourismus, das sind wir für die Astronomie = Namibia im Badisch-Fränkischen... (Stimmt doch, Namibia liegt am A.... der Welt - und wir ja auch....)

Spaß und Ironie beiseite, wir wollten Euch ja nur den Mund wässrig machen, auch mal zu uns rüber zu kommen. Die Bedingungen sind herrlich, die Landschaft ist frei und seit neuestem werden die Lichter im Heuchelhof um 23 Uhr zur Hälfte ausgeknipst, was sich bei uns im Osten spürbar bemerkbar macht.

Da ich zum erweiterten Kreis der (ehemaligen) Vogelsburg gehöre, versuche ich mal mit den Leuten zu sprechen. Diese Lichtverschmutzung muß wohl wirklich nicht sein.

Liebe Grüße aus dem (nachts) sehr dunklen Gerchsheim...

Winfried (saumüde...)
An Christoph:

ich weiß, ihr hattet anderes vor. Eines ist mir aber (positiv) aufgefallen: Bei anderer Besetzung kommen immer wieder ganz andere Objekte auf den Tisch bzw. ins Okular. Und genau das hat Spaß gemacht. Frank und ich haben uns ganz toll ausgetauscht und gester/heute Nacht kamen, wie ihr am Bericht seht, wieder ganz andere Objekte vor.

Speziell Franks Idee, sich mal Dunkelhaufen anzuschauen war beeindruckend. Den von uns beobachteten müsst ihr euch einfach mal vornehmen! Völlig schwarz, nicht mal Vordergrundsterne, so richtig ausgestanzt! War schon ein irres Gefühl, mal ins Leere zu blicken.

Alles in allem eine herrliche Nacht!

Liebe Grüße
Winfried (immernoch begeistert von der Nacht)
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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