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BB vom 2.10.2011 - Okulartest
#1
Hallo!
Auch wenn es der zweite Bericht von der Nacht ist - sie ist es einfach wert gewesen!
Uwe kam zu mir nach Münsterschwarzach, um mit mir Teleskope zu vergleichen und Okulare zu testen. Die beiden 115 mm Refraktoren - TMB und ein gerichteter Astroprofessional - zeigten sich dabei recht ähnlich von der Auflösung her. Der TMB leicht gelblich von der Vergütung her, beim Astroprofessional brauchte es noch etwas von der Temperierung. An Jupiter, der nur 10° über dem Horizont schon ein fantastisches Bild bot, waren beide dem 10" praktisch ebenbürtig, das Bild war nur nicht so hell.
Wir versuchten und an den verschiedensten Okularen. Das Baader Hyperion 36 mm verzeichnete an der einen Seite bei allen Teleskopen doch deutlich, was ein Hinweis auf Dejustierung am Okular ist. Der Überblick, gerade an M31 oder h und chi, war grandios. Wesentlich besser machte sich das Nagler 22 mm mit dem wir auch ohne weiteres den Kugelhaufen G 213(?) in M31 dingfest machen konnten und mir zumindest beim rüberfahren NGC 206 aufleuchtete. Beim Baader Zoom gefiel mir natürlich das Heranfahren an die Objekte. Egal bei welcher Brennweite, es lieferte eine ordentliche Abbildung bei allen Geräten.
Das 6 mm Ortho brachte gerade an Jupiter feine Details in den Wolkenbändern heraus. Obwohl er zu diesem Testzeitpunkt gerade die 20°-Höhe überschritt zeigte sich das NEB recht kräftig, unruhig und mit zwei Bändern darüber. Das SEB war deutlich breiter und auch schwächer. Auch im Süden ließ sich zumindest noch ein Band ausmachen. Die Monde, vor allem Ganymed erschienen flächig und in ihrer Größe unterschiedlich. Leicht waren die Beugungsringe zu erkennen. Im Laufe der nächsten Stunde verbesserte sich die Abbildung noch weiter und ich hatte einige Sekunden am 10" Newton, die das Bild an den Refraktoren noch übertrafen.
Das Williams 4 mm war am Spiegel keine Verbesserung zum Ortho 6 mm von Baader. Am Refraktor kann es durchaus mal Sinn machen, um die Vergrößerung zu steigern.
Mein eigenes 10 mm Meade und die Celestron Barlow konnten durchaus mit den kurzbrennweitigen Okularen mithalten. So steht in jedem Fall ein 20-35 mm Okular auf meiner Wunschliste. Zum Abschluss habe ich noch die Canon an den Newton gehängt, da Uwe wegen mir nicht zum Zeichnen kam.
@ Uwe: herzlichen Dank für die Beobachtungsnacht, die Fülle der Eindrücke von Deinen Okulare - das war alles mehr als ein Test! das war super! Daumen hoch


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Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#2
Hallo Christoph,

meine ersten Eindrücke von unseren Teststunden habe ich schon mal bei Winfrieds Beobachtungsbericht angehängt.

Es war für mich schön, dass ich mal deine kleine Sternwarte kennenlernen konnte. Du hast wirklich viel Pontential, was die Ausrüstung angeht.

Jetzt noch ein paar Okus und schon bist du visuell gerüstet.

Herzlichen Dank auch nochmal für mein "Honorar". Ich habe heute früh schon darin geschmökert.

Als ich kurz vor Mitternacht bei Bernhard in Großrinderfeld angekommen bin hatte dieser schon ein gewaltiges Programm abgearbeitet. Vor allem PN´s hatte er sich auf dei Beobachtungsliste geschrieben, dazu kamen viele Galaxiengrüppchen. Das Gesehene skizzierte er nebenbei für sein Logbuch mit dem Bleistift. Damit wird gleichzeitig die Beobachtung geschult.

Ich war noch gar nicht richtig angekommen und adaptiert, da hat er mich gleich auf die Leiter hochgeschickt. "Schau mal durch", war quasi die Begrüßung....

"Skarabäusnebel" im Cepheus hieß der PN, der gerade eindrucksvoll im Okular schimmerte. Hübsche Schalen und ein toller Zentralstern konnte ich gleich erkennen. Im ersten Moment dachte ich beim Anblick an den Eskimonebel, der auch einen hellen Begleitstern in unmittelbarer Nähe hat.

Einfach toll, was mit dem 24" Dobson an Details zum Vorschein kommt.
Die Luft war noch relativ trocken und die Grenzgröße über unseren Köpfen schätze ich um mindestens eine halbe höher als in Münsterschwarzach. Auch die gefühlte Temperatur war nicht mit der im Maintal zu vergleichen. Wir können uns wirklich glücklich schätzen hier auf ca. 350m ü. M. zu wohnen. Ein meist leichtes Lüftchen hält Taubeschlag in der Regel erfolgreich fern.

2 Stunden beschäftigten wir uns noch mit verschiedenen Galaxiengruppen rund um Perseus, Andromeda und Pegasus.

Mit dem Stropek und Bernhards Aufzeichnungen aus verganenen Jahren arbeiteten wir uns konzentriert voran.

NGC 1275 durfte nicht fehlen und auch die Gruppe um NGC 470. NGC 100 sowie NGC 1491 (Kristallkugel), ein heller Reflexionsnebel, der mit Filter jedoch eher weniger eindrucksvoll erschien.

Die Galaxie NGC 520 (Chromosomengalaxie) konnten wir im Okular mit fächerförmigen Strukturen erkennen.

Hübsch zeigte sich HGC 7. Vier GLX nahe eines hellen Feldsterns waren nach etwas Konzentration zu erkennen.

Vielleicht schickt mir Bernhard noch seine Aufzeichnungen, denn ich habe mir nicht mehr alle Objekte gemerkt. Die Konzentration lag meist beim Blick ins Okular.

Abschluss war wie die Tage zuvor natürlich Jupiter. Cool

Mit 500x (wir ersparten uns den Einsatz der Barlow diesmal) wurden nach 1.30 Uhr tolle Feinheiten erblickt. Der Gasriese stand stellenweise wie eine Eins. Bis ca. 2.00 betrachteten wir unseren größten Nachbarn im Weltraum.

Zahlreiche Bänder konnten wir erkennen. Auffällig war neben den beiden EB´s ein drittes, das sehr breit südlich des SEB erschien. Dazwischen kam westlich ein dunkleres Teilstück eines Bandes hereingewandert, ebenso ein weiterer dunklerer Fleck im NEB.

Südlich am Rand des nördlichen Bandes genau gegenüber eines dunklen Flecks habe ich einen auffälligen hellen Fleck erkennen können, der östlich noch einen weiteren kleineren Begleiter hatte.

Selbst auf Ganymed blitzten dunklere Regionen auf. Wahnsinn!

Daumen hoch

Welch Eindrücke dieser Planet hinterlässt ist schon atemberaubend. Davon werde ich noch Jahre schwärmen, da bin ich mir sicher.
Für die Nächte am 24"er bei Bernhard kann ich einfach nur dankbar sein. Dazu die hervorragenden Bedingungen hier zwischen Wü und TBB.





the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#3
Hi Uwe,

wenn man mal die Beobachtungsberichte durchliest, dann scheint unser kleines Grüppchen in diesen Tagen die aktivste zu sein! Man reist von Teleskop zu Teleskop, schaut hier, schaut da. Einfach irre, was die vergangenen Nächte alles zu bieten hatten!

Bis bald,
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#4
Hallo,

habe ich heute erst entdeckt:

http://www.astrotreff.de/objektdetail.asp?file_id=60383

das Foto vom 02.10.2011 passt zu meiner Beobachtung bei Bernhard am 24"er, die ich oben erwähnt hatte. Zitat:

"Südlich am Rand des nördlichen Bandes genau gegenüber eines dunklen Flecks habe ich einen auffälligen hellen Fleck erkennen können,..."

Dieser Fleck war tatsächlich sehr auffällig, während andere schon schwieriger erkannt werden mussten.




the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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