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Doppelter Monddurchgang 31.10.2011
#1
BB vom 31.10.2011

Hallo Freunde des schönsten Hobbys der Welt,

gerade komme ich von Winfried. Frank war auch ab 18.45 Uhr mit von der Partie. Zum Auftakt konnten wir ein Highlight miterleben das man nicht alle Tage zu Gesicht bekommt: Einen doppelten Monddurchgang. Unsere Teleskope (127er Explore Scientific, 115er TMB, 10" ACF) verwöhnten uns in Kombination mit edlen Okulärchen allesamt mit herrlichen Fotonen aus unserem Sonnensystem...und später natürlich auch noch von weiter weg.

Dass nach dem gestrigen (der bei uns leider unbeobachtbar war) heute noch einmal die Möglichkeit dazu besteht, wusste ich gar nicht. Um so schöner war dann die Freude über diesen wahnsinnigen Anblick, den wir gemeinsam miterleben konnten.

Die Luftruhe war sehr ordentlich und wir konnten trotz tiefstehendem Planten einige Details ausmachen. Die Monddurchgänge faszinierten uns jedoch am meisten.

Daumen hoch

Winfried hatte schon bei unserer Ankunft den Bleistift gezückt. Ich lieh mir kurzerhand ein Stück Papier und fertigte ebenfalls schnell eine Skizze von diesem tollen Ereignis für meine Zeichensammlung an, die ich nun hier einstellen kann.

Über den Rest des Abends werde ich morgen berichten und Winfried vielleicht noch ein paar "Actionpictures" veröffentlichen. Vielen Dank noch einmal für die Bewirtung - das ist Genussspechteln in seiner höchsten Form! Wink


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the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#2
Hallo,

einen schönen Feiertags-Morgen wünsche ich (... allen, die ihn haben ...).
Uwe hat ja schon berichtet und nachdem seine Zeichnung der meinen logischerweise ähnelt wie ein Ei dem anderen verzichte ich darauf, sie auch noch einzustellen.

Einiges muß ich aber noch loswerden: Als Frank und Uwe ankamen, war ich bereits am Zeichnen. Da war es gerade mal 17:45 Uhr und Ganymed war gerade ganz knapp außerhalb von Jupiter und Ios Schatten deutlich in der Mitte von Jupiter zu sehen.

Dann musste ich aber das Licht anschalten, damit die beiden auf unserer Terrasse aufbauen konnten. Strom und alles andere stand schon bereit. - Nachdem aufgebaut und das Licht wieder gelöscht war, schauten wir alle gleich durch die Teleskope. - Und ich durfte meine begonnene Zeichnung gerade noch einmal machen!

Ganymed stand als strahlender weißer Punkt vor der Jupiterscheibe, innen und ganz am Rand. Etwas daneben, siehe Zeichnung Uwes, sein deutlicher, kohlrabenschwarzer Schatten.
Der Schatten Ios hatte sich schon leicht zum Rand von Jupiter bewegt. Ein erhabener Anblick!

Obwohl recht feucht (von außen wie von innen), war die Durchsicht sehr gu und wir konnten eine sehr ruhig stehende Planetenscheibe mit wie ausgestanzten Punkten in Weiß und Schwarz sehen.

Sogar zwischen den beiden Hauptbändern des Jupiter sahen wir (nicht ganz durchgehende) Bänder, im Norden eine Menge Bänder und eine Verdunkelung der Jupiterscheibe, hervorgerufen wohl durch dunklere Bänder, die wie nicht auflösen konnten. Zumindest war es ein Jupiteranblick, der zu den schönsten gehört, die wir je gesehen haben.

Meine Fotos folgen morgen, die sind noch in der Kamera und harren ihrer Bearbeitung.

Liebe Grüße
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#3
        Naja, dann doch...

hier zumindest schon mal 2 Fotos, viel mehr waren es ja auch nicht.

Liebe Grüße
Winfried

Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#4
Hallo Winfried,

es fehlt noch Uwe's TMB 115 auf Berlebach, damit die Berlebach-Parade vollständig ist...Big Grin

Es war wirklich ein toller Abend, vielen Dank auch für die Bewirtung!

viele Grüße aus Wü

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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#5
    Bitteschön...

Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#6
Hallo Winfried,

vielen Dank für das Einstellen der Bilder. Wir drei machen doch eine ganz gute Figur, gell?? Und übrigens, deine Zeichnung fand ich jetzt wirklich sehr gelungen. Die kannst du ruhig hier einstellen. Schließlich habe ich erst später angefangen und wir haben dich auch noch zwischendrin unterbrochen. Sorry Blush !!

Auf alle Fälle hat sich die Durchgangsbeobachtung in unsere Erinnerung gebrannt, da bin ich mir sicher.

Es war wie oben schon beschrieben ein wunderbarer Abend mit einem genialen Auftakt.

Danach haben wir erst einmal Winfrieds Bino am 127er ausprobiert. Leider kamen wir trotz Glaswegkorrektors mit Zenitspiegel nicht in den Fokus. Erst als Winfried hinter dem Teleskop "in die Knie ging" hatte er mit zwei 8er Ethos DEN GERADEN DURCHBLICK!! Es sah wirklich ehrfürchtig aus... "der Hobbyastronom beugt sich vor dem Universum" Big Grin. Das Ergebnis war um so erfreulicher. Ein Planet ist halt beidäugig einfach kaum zu toppen.

Die Luftruhe war später am Abend dann spitze, so dass auch Vergrößerungen weit über dem Doppelten des Refraktorduchmessers noch knackscharfe Abbildung mit zahlreichen Bändern am Jupiter brachte.

@Ralf: Da müssen wir unbedingt noch einmal drüber reden...

Zwischendurch gings brav reihum im Wechsel von Teleskop zu Teleskop um verschiedene Deep-Sky-Schönheiten zu bewundern. Was die Öffnung am 10" ACF an mehr Licht bringt ist halt schon eine Hausnummer. Die Sternabbildung war dagegen in den Refraktoren eine Klasse für sich. An Gamma And konnten wir das festmachen.

NGC 891, 7331, 7339 u. 7332, sowie die Kette um NGC 1275 im Perseus beschäftigten uns eine Weile. Besonders toll kam die Galaxie NGC 1023, die eingebettet in ein Sternfeld durch ihre Helligkeit hervorstach.

Den Magic Carpet NGC 7027 und den Blue Snowball 7662 konnten wir im ACF bei hoher Vergrößerung genauer betrachten.

M 15 wurde mit dem 0III nach Pease1 abgesucht, jedoch ohne Erfolg. Hier ist noch etwas mehr Öffnung und eine trockenere Luft wünschenswert.

Okulare mussten wir später am Abend öfter mal vom Tau freiföhnen. Auch Franks ACF und Winfrieds 127er setzen Brühe an. Mein kleiner weißer blieb verschont, aber das Wasser lief wieder einmal in Rinnsalen den Tubus herab.

Erwähnt seien noch die später besuchten Offenen Haufen in der Auriga mit NGC 1907 (nahe M38), der im Explore Scientific schön aufgelöst werden konnte. M 35 der prachtvolle OH in den Zwillingen, sowie die Plejaden. Auch M81 / 82 sowie die Andromeda sind im Refraktor einfach ein Muss!!

Leider hat man beim Genussspechteln mit einem guten Wein und Lebkuchen kaum Zeit die Objekte zu notieren. Man nimmt die Karte und grast gemütlich das Firmament ab... ich hoffe, ich habe die wichtigsten Objekte aufgezählt.

Kurz nach Mitternacht zog dan der "Nebel des Grauens" (zumindest was Astronomen betrifft) über die Terrasse, so dass wir zufrieden einpackten.
Mitnehmen kann man die doch sehr unterschiedlichen Optik- und Stahlengänge mit dementsprechend verschiedenen Fokuswegen beim Binoeinsatz und die Erkenntnis daraus dass alles unbedingt vorher mal ausprobiert werden muss. Ich selbst habe beispielsweise durch den geringen Augenabstand Mühe beim Einblickverhalten mit den Ethosokularen, da ich die Nase nicht mehr richtig dazwischen bekomme, wenn ich das Bino dahingehend verstelle. Frank ist dagegen förmlich für solche hochpreisigen Riesenokus geboren (Fluchttieraugen?? Wink)

Außerdem entstehen in meinem Gerät scheinbar Doppelbilder, wenn man ohne Zenitspiegel das Bino (dann mit 8mm Ethos) einsetzt. Mit Zenitspiegel bis 12mm konnte ich das bisher nicht feststellen.

So, das wärs dann mal zu unserer erfolgreichen Jagd am Sternenhimmel. Wir freuen uns alle schon auf die nächste gemeinsame Beobachtungsnacht.









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Gruß Uwe

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#7
Guten Abend,

hier noch eine kleine Ergänzung:

Wir waren doch tatsächlich von ca. 19.00 Uhr bis fast 21.00 Uhr ausschließlich am Jupiter zu Gange. Dabei wurden unterschiedlichste Vergößerungen mit und ohne Bino ausprobiert.

Zum Glück gings nach dem ersten Schwung Feuchtigkeit, der so gegen 22.00 Uhr von oben herunterdrückte, dann doch noch bis Mitternacht weiter. Schön fand ich wieder den Vergleich unserer drei Optiken. Der Explore Scientific zeigt durch den guten Zentimeter mehr an Öffnung bei Deep-Sky-Objekten deutlich mehr Detail und lässt sich durch die längere Brennweite höher vergrößern als mein Apo.

Der ACF ist für mich sowieso ein prima Allrounder, während ich den TMB gerne als Schnellspechtelgerät (er sollte aber schon vorher ausgekühlt sein) bei nicht so optimalen Bedingungen mit seinem großem Gesichtsfeld oder am Planeten / Mond mit seiner Schärfe und dem tollen Kontrast schätze. Falls das Seeing jedoch sehr gut ist, würde ich immer zur größeren Optik greifen...ist ja auch logisch!

Dass um 9" - 11" für unsere Gegend mobil optimal sind, was Einsatzhäufigkeit betrifft, ist auch so ein Erfahrungswert, den ich bestätigen würde. Deep-Sky macht darin bereits riesig Freude und erschließt in guten Nächten eine Unzahl an Objekten. In größeren Optiken hat man dann gerade was die Auskühlung (bei mobilem Einsatz ohne Vorkühlung) betrifft Schwierigkeiten.



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Gruß Uwe

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#8
    Hallo,

als Nachtrag nun auch meine Zeichnung vom 31.10., gegen 19:20

Liebe Grüße
Winfried

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#9
Hallo Winfried,

schön, dass du deine Zeichnung präsentierst. Die ist doch sehr gut geworden! Außerdem finde ich deine Bearbeitung interessant. Hast du in PS eine Verwischtechnik rund um die Barren im NEB angewandt? Auch die Überlagerung mit Kreisflächen für die Mondscheibe ist eine gute Idee.

Mit dem Bleistift ist es fast unmöglich kreisrunde "Punkte" zu setzen. Das ist gerade bei Deep-Sky-Zeichnungen und den Sternchen eine Schwierigkeit.

Insgesamt ist und bleibt eine Zeichnung auch ein subjektives Ergebnis, das persönliche Eindrücke mit einfließen lässt. So bleiben Objekte immer auch ein kleines Kunstwerk. Im ES 127 mit dem 3,7er Ethos war die Jupiterscheibe auch wirklich eine Pracht! Smile
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Gruß Uwe

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#10
Hallo Uwe,

ja, die Schatten der Monde habe ich mit PS eingesetzt, weil mir einfach die "krummen" Punkte mit dem Bleistift nicht gefallen. Die Monde bzw. deren Schatten waren ja so knallhart und deutlich, daß man sie mit dem Bleistift nicht "verunglimpfen" sollte.
Die beiden Barren habe ich ausversehen mit dem Wischfinger bearbeitet. Aber mich hat voll die Grippe erwischt und ich habe zu spät gemerkt, daß dies wohl nicht so gut war. Es war aber schon gespeichert und geschlossen. Aber ich habe ja noch das Original als Zeichnung. Die ist nun im Beobachtungsbuch.

Aber ich denke, zum Zeigen reicht es.

Liebe Grüße
Winfried
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#11
Hallo Winfried,

auf alle Fälle!!

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Gruß Uwe

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#12
Hallo Uwe und Winfried!
Wieder einmal ein toller BB von Euch! Danke! Daumen hoch
Ich war zwar auch draußen an diesem Abend, nahm aber Jupiter über zwei Stunden später auf, da hatten sich die Monde längst vom Acker, sprich von der Planetenscheibe gemacht.
Eure DS-Objekte sind eine gute Anregung für die nächste Foto-Session.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#13
Hallo Christoph,

Dein Vorteil: die Kamera macht das automatisch.
Als ich angefangen hatte zu zeichnen, kamen gerade Uwe und Frank zu mir. Musste Licht anmachen, damit die beiden aufbauen konnten. Ich habe vom Anblick berichtet und sofort haben wir beobachtet. - Mich hatte es fast umgerissen. Diese halbe Stunde hatte genügt und ich konnte die Positionen der Monde gerade wieder neu einzeichnen. - Sie hatten sich schon extrem verändert.
FILME müsste man da zeichnen können, aber so schnell sind wir halt mal mit Bleistift und Papier nicht.

LG
Winfried
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