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Ein geschenkter Abend, BB vom 19.2.2012
#1
Hallo!
Eigentlich wollte ich gestern Abend NGC 2170 aufgenehmen und nicht wieder daneben zielen. Nach gutem Anfang zogen Wolken auf und nach einer Stunde und ich wollte mir mal eine längere Nacht gönnen.

Doch als ich an der Sternwarte war, verzogen sich die Wolken wieder. Da auf den Vorschaubildern der Kamera nicht viel zu sehen war, entschloss ich mich zur Gegenkontrolle auf M47 zu schwenken. Was für ein Unterschied nach 2 Minuten! Nicht nur reichlich Sterne vom Haufen waren drauf, auch NGC 2438 purzelte regelrecht aus dem Bild, obwohl die beiden keine 25° hoch standen!

Also die Augen an den APO geklemmt und siehe da, der PN war auch hier sehr deutlich und bei 100 x sehr schön flächig und mit falschem Zentralstern zu erhaschen. Nach Abschluss der 16-minütigen Aufnahmen wollte ich das Teil unbedingt noch am Newton sehen. Das war eine Pracht! Sterne über Sterne und dann noch fast doppelt Jupiter-große PN mit seiner etwas unruhigen Ringstruktur. Als ich den UHC-Filter rauswarf, war zwar der Sternhaufen heller, aber der PN eher schlechter zu sehen.

Ich schwenkte in Richtung Großer Bär, weil ich einen Blick auf die doch schon höher stehenden Galaxien werfen wollte. M81 zeigte sich mir als großes Oval mit angesetzten Armen, die nicht immer zu sehen waren. Der Doppelstern daneben war hingegen sehr einfach zu trennen. M82 fand ich von der Form her wesentlich besser definiert und auch die Dunkelwolken in ihr gaben der Gx einen fast unterbrochenes Aussehen.
Ein Schwenk auf M97 erinnerte mich sofort an NGC 2438 - nur dass mich jetzt zwei Höhlen des Eulennebels "anblickten". M109 in seiner Nachbarschaft empfand ich nur weniger als halb so hell, auch wenn dieselbe Helligkeit für die beiden angegeben wird. Im Okular war das Auffälligste der schräge Balken, der oben und unten difusse Verdickungen aufwies.
M108 erinnerte dagegen wieder an M82 mit ihren unterbrochenen Linien in der länglichen Form, wenn auch nicht so klar definiert und auffällig wie bei der letzteren. Der 12m Vordergrundstern im "Zentrum" sticht hervor und gibt der Galaxien eine wenn auch falsche Mitte.

Dann kamen doch wieder Wolken auf und ich schwenkte noch schnell zum noch tief stehenden Mars. Das Seeing war nicht wirklich gut, wie dem ganzen Abend über schon, aber die große Syrte, die Polkappe und weitere Dunkel- (Utopia Planitia) und Hellgebiete (das Hellasbecken im Süden) waren gut zu erkennen. Was mich immer wieder beeindruckt ist die Abbildungsleistung des APO, die kaum hinter dem Newton zurückbleibt.
Dann machten die Wolken den Himmel dicht und ich meine Sternwarte. Und ich wusste wiederum einmal mehr, weshalb ich so gerne in die Sterne schaue...

PS: Huch, das Bild ist noch auf dem Kopf!


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Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#2
Hallo Christoph,

ein sehr schöner Bericht! Ich darf aber anmerken, daß du schon wieder ein wenig daneben gezielt hast, nämlich auf M46 statt M47, aber die stehen ja auch wirklich sehr nah beieinander...Big Grin
M 46 ist mein Lieblings-Winter-Sternhaufen. Im 10" ACF wunderbar aufgelöst und mit dem sensationell großen PN geschmückt, da kann man sich gar nicht sattsehen.

cs wünscht

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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