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Vollmondspechteln BB 06.03.2012
#1
Hallo zusammen,

nachedem jetzt wieder ewig kein klarer Himmel war und es heute gegen Abend immer klarer Wurde hatte ich mich entschieden - heute geht's mal wieder raus. Schon mal aus Prinzip, trotz des fast kompletten Vollmondes.

Mars hatte jetzt gerade erst Opposition, das sollte das Hauptziel sein, ansonsten mal wieder Jupiter, am untergehen, und wollte ich mir die ein oder andere helle Standardkerze gönnen.

Ich weiß nicht wann ich das lezte mal bei Vollmond draußen war - aber so wenig Sterne wie heute habe ich ja noch nie bei klarem Himmel gesehen. Es war relativ feucht, wurde dann auch diesig, vom Großen Wagen konnte man mit bloßem Auge erst nach genauem Hinsehen Megrez sehen (immerhin 3,3 M ) und e-Cassiopeia (Mag 3,35) praktisch auch kaum, die Plejaden sichtbar, aber nur ein schwacher Schatten vom normalen Anblick.

Nach der modifizieren Bortle Skala wäre das etwa 8, Großstadt (mitten in der Pampa, bei guten Bedingungen geht es da eher in Richtung Bortle 4).
Die Landschaft sah natürlich im Vollmondschein mit den scharfen Schattenwürfen großartig aus, ganz anders als sonst, wenn man sich im Deep-Sky Fenster nach draußen stiehlt um jenseits des Mondlichtes geheime Rituale am Teleskop zu vollführen ;-)

Beobachtet habe ich:
a.) Mit meinem ED66/400 auf meiner gebraucht erstandenen Giro-Mini Sanssone - die mußte ich endlich mal testen, nachdem mir Stefan da bei der Adaption auf mein brachliegendes CGEM Stativ geholfen hat -
läuft butterweich auf den großen Rollenlagern...

Im Mini Teleskop natürlich ein Riesengesichtsfeld, muss da noch mal mein 31er Hyperion draufsetzen. Ansonsten ist das mit dem dicken Stahlrohrstativ natürlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen

b.) Mit meinem 10er GSO Dobs
Den hatte ich heute nochmal komplett neu justiert, nach Seeing1.de, aber irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob ich das korrekt ausgeführt habe, gerne nehme ich hier Nachhilfe an.

- Tube Seeing - ich habe den Lüfter mit einer Plastik-platte hydraulisch so kurzgeschlossen, daß er durch den Tubus an der Hauptspiegelhalterung vorbei die Luft durchsagt. Bei stark dejustiertem Planet sieht man die Drehung der Luftsäule im Rohr sieht witzig aus (Effekt verschwindet bei Abschalten des Lüfters)

- Mars - Seeing war grottig, das Scheibchen hüpfte tüchtig herum, etwa +/- 30% vom Durchmesser.
Kontrast war dementsprechend nix. Außer der kleinen Polkappe kann ich keine Strukturen eindeutig bestätigen. 150x war hier das Ende der Fahnenstange.

- Jupiter - nachdem ich ewig lange scharfgestellt habe und mich gewundert habe, warum das nix wird habe ich dann mal die Heckklappe vom Auto runtereklappt und siehe da - die zweite Hälfte der Öffnung
bekam auf einmal Licht - ist sehr hilfreich. Trotzdem eher mittelmäßig, 150x war auch hier das unscharfe Ende der Fahnenstange.

Unterm Strich war die Astronomische Ausbeute des heutigen Abends dürftig, aber trotzdem war es gut.... man ist draußen an der frischen Luft und schimmelt nicht vor der Glotze rum, die Vollmondszenerie hatte echt was.

Poor Observing is better than no observing....
Beste Grüße, Rainer
Aktiv bei: http://www.sternwarte-kreuznach.de/

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#2
Hallo Rainer,

so muss man denken!! Hoch von der Couch und raus ans Okular!!!
Dein Bericht stimmt doch positiv, auch wenn´s diesmal nicht kein besonderer Hochvergrößerungsgenuss war! Daumen hoch

P. S. Wir (Frank, Winfried und ich) waren auch nicht untätig Wink
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#3
Hallo Rainer,

die Justage können wir am Astronomietag nochmal genau überprüfen.

Laser und Cheshire (Danke Winfried) sind vorhanden.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#4
(06.03.2012, 23:09)Rainer K. schrieb: Poor Observing is better than no observing....
Hallo Rainer!
... ich möchte ergänzen: keine Beobachtung ist auch eine Beobachtung (noch schlimmer, als wenn man sich was einbildet).

Dein BB zeigt eines sehr deutlich: es gibt fast unendlich viele Stellschrauben, die einem eine gute Beobachtung ermöglichen oder auch eben verhunzen können. Wolken und Seeing sind allerdings gegebene Randbedingungen, die nur durch Ortswechsel verändert werden können. Allerdings das hat es doch gerade: mit den Möglichkeiten, die ich habe (Teleskop, Kamera, Okulare, Himmel, ...) das Beste raus zu holen. Und das hast Du mit Deinem BB bestätigt!

Allerdings gibt es da auch Grenzen, wie heute Abend, in der der Vollmond hinter den Wolken nur zu erahnen ist. "Then its better to go inside and drinking a beer" - stand in der Bedienungsanleitung einer astronomischen Kamera zu lesen, für den Fall, dass das schlechte Seeing das Fokussieren unmöglich macht.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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