17.03.2012, 14:53
Hallo,
nach dem Stammtisch in Gerchsheim machten sich Frank und ich auf den Weg zu Bernhard, der mit seinem 24" Dobson an den Start ging. Gegen 21.45 Uhr begannen wir unsere Beobachtungen. Der Himmel wirkte nicht ganz so transparent wie am Vorabend doch immernoch sehr gut. Die Grenzgröße dürfte bei 6 mag gelegen haben.
Vorbereitet hatte ich einige schwächere Objekte, Galaxien mit interessanten Details und Galaxiengruppen aus dem Stropek, die in den Sternbildern UMa, Leo / Leo Minor, Lynx lagen. Bernhard hatte auch seine Unterlagen durchstöbert. Erstaunlich, man hätte meinen können wir haben uns vorher abgesprochen.
Fasziniert bin ich jedesmal von der tollen Abbildung, die der Zerodurspiegel im Großgerät liefert. Nadelfeine Sternchen und am Planeten so dermaßen knackig, dass man meint, man schaut durch einen Riesenapo. Und dann bewegt man sich locker und leicht in Vergrößerungsebenen von 300 - 500fach, an die ich mit meiner Gerätschaft auch nur in Spitzennächten annähernd oder eben überhaupt nicht herankommen kann.
Das erste Objekt, das Bernhard ins Okular fuhr war eine langestreckt, gebogene Galaxie mit helleren Knoten, von der ich leider die Nummer nicht notiert habe (muss ich noch nachholen)
Und hier ist unsere weitere Ausbeute, soweit ich es mir noch gemerkt habe (heute mal nach Katalogen geordnet):
Abell 1367 (Ausdehnung 60' x 60'): mindestens 8 Glx um die 14mag tummelten sich im Zentrum dieses Haufens. Auffällig NGC 3842/3844/3861/3860
Abell 779 Haufen: Lohnendes Ziel mit mindestens 32 Galaxien, 300Mio LJ entfernt. Auffallend ist NGC 2832
HCG 44: Hellste Hickson Gruppe (4Glx um 11,5 mag aufwärts): Schauten wir uns zum Vergleich mit dem Vorabend an. Hier deutliche Bandstruktur in NGC 3190
HCG 57: Copeland´s Septett: Eine hübsche, u-förmig angeordnete Galaxienkette (um 14mag), von der die A, D und B Komponente deutlich hervortraten, die restlichen Glx blieben eher stellar.
HCG 58: 5 Galaxien, die mit 13,6 mag Helligkeit trotzdem deutlicher sichtbar erscheinen. Eine einfachere Hickson Gruppe.
NGC: 3003: knotig, langgestreckt
NGC: 2964 / 2968/ 2970 hübsche Galaxienkette (11 - 13,5mag)
NGC: 3344: ausgedehnte Galaxie, die mit zwei Feldsternen interessant aussieht (auch ein Vergleich zum Vorabend).
NGC: 3521: Helle ovale Galaxie, die von Messier übersehen wurde. Außergewöhnlich deutliches Staubband, das den Nebel quasi abschneidet. Auf der Gegenseite ein feines Bändchen.
NGC: 3227/3226: interaktives Galaxienpaar mit einer hauchzarten Lichtbrücke. Das Paar ähnelt M51, von der Form ist 3227 leicht spiralig und oval. Diese hellere 10,3mag Seyfertgalaxie zeigte sich beeindruckend im Okular.
NGC 3810: leichte Aufhellungen im Nebel mit zwei schwachen Feldsternchen
NGC´s um 3430: Tolle Dreiergruppe um die 11,5mag.
So, und dann "einmal Pal4 bitte". Hier las sich schon der Text im Stropek interessant und äußerst "motivierend"
:
Sehr lichtschwacher Palomar Kugelsternhaufen. Bei sehr gutem Himmel zeigt sich bei indirekter Sicht im großen Instrumnt zeitweise mit Mühe ein sehr lichtschwaches, etwa 2' kleines, rundliches, homogenes Glimmen. Hellste Einzelsterne mit 18mag bleiben unsichtbar.
Nach längerem indirektem sehen und Augenrollen konnte ich eine feine Aufhellung in der Nähe eines Sternchens erhaschen und dann auch kurz halten. "Ein wahnsinns Kugelsternhaufen! Ist ja beinahe wie M13
", dachte ich schmunzelnd bei mir.
Hier mal die Koordinaten Ra 11h29min De +28°58' für Nachahmer oder Fotografen (Dann klappts auch mit den 18mag Sternchen)
Die SN vom Typ 1B in NGC 4790 durfte natürlich nicht ausgelassen werden. Mit einer Helligkeit von ca. 13,7 mag stand sie sauber und deutlich im Galaxienscheibchen. Ein super Anblick!
Gegen 0.30 Uhr knipsten wir dann das Licht an. Zuerst M101, dann M51, M13 (wir schauten wieder einmal hindurch), Saturn (riesig bei 300 - 400x) stand toll mit breiter Cassiniteilung im Okular, obwohl das Seeing nicht so berauschend war. Demnächst, wollen wir mal die Encke testen.
Den Schlusspunkt setzte Mars, der tolle Details um die scharfumgrenzte nun schon winzige Polkappe Preis gab. Weiiße Wolken und graue, bläuliche Regionen rundeten das Bild ab.
Um 1.00 Uhr endete dieser tolle Abend am Großgerät und wir freuen uns schon auf die nächste Gelegenheit eine Leiter zu besteigen.
nach dem Stammtisch in Gerchsheim machten sich Frank und ich auf den Weg zu Bernhard, der mit seinem 24" Dobson an den Start ging. Gegen 21.45 Uhr begannen wir unsere Beobachtungen. Der Himmel wirkte nicht ganz so transparent wie am Vorabend doch immernoch sehr gut. Die Grenzgröße dürfte bei 6 mag gelegen haben.
Vorbereitet hatte ich einige schwächere Objekte, Galaxien mit interessanten Details und Galaxiengruppen aus dem Stropek, die in den Sternbildern UMa, Leo / Leo Minor, Lynx lagen. Bernhard hatte auch seine Unterlagen durchstöbert. Erstaunlich, man hätte meinen können wir haben uns vorher abgesprochen.
Fasziniert bin ich jedesmal von der tollen Abbildung, die der Zerodurspiegel im Großgerät liefert. Nadelfeine Sternchen und am Planeten so dermaßen knackig, dass man meint, man schaut durch einen Riesenapo. Und dann bewegt man sich locker und leicht in Vergrößerungsebenen von 300 - 500fach, an die ich mit meiner Gerätschaft auch nur in Spitzennächten annähernd oder eben überhaupt nicht herankommen kann.
Das erste Objekt, das Bernhard ins Okular fuhr war eine langestreckt, gebogene Galaxie mit helleren Knoten, von der ich leider die Nummer nicht notiert habe (muss ich noch nachholen)
Und hier ist unsere weitere Ausbeute, soweit ich es mir noch gemerkt habe (heute mal nach Katalogen geordnet):
Abell 1367 (Ausdehnung 60' x 60'): mindestens 8 Glx um die 14mag tummelten sich im Zentrum dieses Haufens. Auffällig NGC 3842/3844/3861/3860
Abell 779 Haufen: Lohnendes Ziel mit mindestens 32 Galaxien, 300Mio LJ entfernt. Auffallend ist NGC 2832
HCG 44: Hellste Hickson Gruppe (4Glx um 11,5 mag aufwärts): Schauten wir uns zum Vergleich mit dem Vorabend an. Hier deutliche Bandstruktur in NGC 3190
HCG 57: Copeland´s Septett: Eine hübsche, u-förmig angeordnete Galaxienkette (um 14mag), von der die A, D und B Komponente deutlich hervortraten, die restlichen Glx blieben eher stellar.
HCG 58: 5 Galaxien, die mit 13,6 mag Helligkeit trotzdem deutlicher sichtbar erscheinen. Eine einfachere Hickson Gruppe.
NGC: 3003: knotig, langgestreckt
NGC: 2964 / 2968/ 2970 hübsche Galaxienkette (11 - 13,5mag)
NGC: 3344: ausgedehnte Galaxie, die mit zwei Feldsternen interessant aussieht (auch ein Vergleich zum Vorabend).
NGC: 3521: Helle ovale Galaxie, die von Messier übersehen wurde. Außergewöhnlich deutliches Staubband, das den Nebel quasi abschneidet. Auf der Gegenseite ein feines Bändchen.
NGC: 3227/3226: interaktives Galaxienpaar mit einer hauchzarten Lichtbrücke. Das Paar ähnelt M51, von der Form ist 3227 leicht spiralig und oval. Diese hellere 10,3mag Seyfertgalaxie zeigte sich beeindruckend im Okular.
NGC 3810: leichte Aufhellungen im Nebel mit zwei schwachen Feldsternchen
NGC´s um 3430: Tolle Dreiergruppe um die 11,5mag.
So, und dann "einmal Pal4 bitte". Hier las sich schon der Text im Stropek interessant und äußerst "motivierend"
:Sehr lichtschwacher Palomar Kugelsternhaufen. Bei sehr gutem Himmel zeigt sich bei indirekter Sicht im großen Instrumnt zeitweise mit Mühe ein sehr lichtschwaches, etwa 2' kleines, rundliches, homogenes Glimmen. Hellste Einzelsterne mit 18mag bleiben unsichtbar.
Nach längerem indirektem sehen und Augenrollen konnte ich eine feine Aufhellung in der Nähe eines Sternchens erhaschen und dann auch kurz halten. "Ein wahnsinns Kugelsternhaufen! Ist ja beinahe wie M13
", dachte ich schmunzelnd bei mir.Hier mal die Koordinaten Ra 11h29min De +28°58' für Nachahmer oder Fotografen (Dann klappts auch mit den 18mag Sternchen)
Die SN vom Typ 1B in NGC 4790 durfte natürlich nicht ausgelassen werden. Mit einer Helligkeit von ca. 13,7 mag stand sie sauber und deutlich im Galaxienscheibchen. Ein super Anblick!
Gegen 0.30 Uhr knipsten wir dann das Licht an. Zuerst M101, dann M51, M13 (wir schauten wieder einmal hindurch), Saturn (riesig bei 300 - 400x) stand toll mit breiter Cassiniteilung im Okular, obwohl das Seeing nicht so berauschend war. Demnächst, wollen wir mal die Encke testen.
Den Schlusspunkt setzte Mars, der tolle Details um die scharfumgrenzte nun schon winzige Polkappe Preis gab. Weiiße Wolken und graue, bläuliche Regionen rundeten das Bild ab.
Um 1.00 Uhr endete dieser tolle Abend am Großgerät und wir freuen uns schon auf die nächste Gelegenheit eine Leiter zu besteigen.
the sky is the limit
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
