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Messier 71
#1
Hallo,

nach vielen Mondkratern und Planetenzeichnungen habe ich mich heute dazu entschlossen, wieder einmal ein Deep - Sky Objekt, genauer gesagt, ein Messier Objekt mit dem Bleistift festzuhalten.

M 71 gilt unter den Kugelsternhaufen schon zu den schwereren Kandidaten. Die Wissenschaftler waren sich auch lange nicht einig, ob es noch um einen offenen oder schon um ein KS handelt.

Egal, es war auf alle Fälle eine große Herausforderung. Zuerst habe ich am Okular die Umgebungssterne "gesetzt". Das dauert schon mal gut und gerne eine viertel Stunde. Anschließend habe ich mit der Hauptaufgabe begonnen und die feinen und feinsten KS - Sterne, die ich direkt erhaschen konnte einzuzeichnen. Der Rest verschwimmt ja im "Nebel", der mit meiner Öffnung und unter den Terrassenbedingungen nicht aufzulösen ist.

Schaut man indirekt, sieht man zwar mehr, aber dann ist es schwer die Lichtpünktchen der fernen Sonnen oder gar die Kugelsternumrisse zu fixieren.

Nach einer halben Stunde war dann die Konzentration mehr oder weniger erschöpft und mein Ergebnis ist nun "frisch vom Okular" fertig. Ich habe die Zeichnung so wie sie ist eingescannt und invertiert. Nachgearbeitet wurde nur leicht mit dem Radiergummi, um feine, ungewollte Streifen, die beim Schraffieren entstehen zu entfernen bzw. auszubügeln.

Ach, ja, das Orginal sieht wieder deutlich ästhetischer aus, als das "digitale" Endprodukt, aber das wisst ihr ja! Wink

Hier also M 71:


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the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#2
Wieder mal gut gelungen, Uwe.

Am HTT bin ich nicht zum Zeichnen gekommen, obwohl Jupiter eine Herausforderung gewesen wäre aufgrund der großen Detailfülle. Aber die Menschen waren hier wichtiger. Neben uns stand ein reizendes, älteres Ehepaar. Er war noch nicht ganz so fit in der Beobachtung und so zeigten Uwe P. und ich ihm die Galaobjekte und wie man sie einfach finden kann.

Uwes Workshop der Newtonkollimierung war mal wieder erste Sahne. Er ist nun mal der Meister in diesem Bereich. Leider musste wegen fehlenden Himmels die Sternführung ausfallen, trotzdem hatten wir ein paar schöne Tage und Nächte, mal wieder mit ganz anderen Leuten.
Einige lernte ich erstmals auch persönlich kennen, viele kannte ich aus den diversen Foren.

Ich werde am nächsten Stammtisch mal berichten.

Grüße vom
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#3
Hallo Uwe!
Alle Achtung, den hast Du gut auf das Papier gebracht! Wie schaffst Du das immer, die Sterne (und sonst auch die Perspektiven) so getreu aufs Papkier zu bringen?! Einfach klasse! Mein ASOD heute! Daumen hoch
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#4
Hallo Christoph und Winfried,

schön, dass euch meine Zeichnung gefällt. So ein KS ist wirklich ein harter Brocken.
@Christoph: Es dauert ziemlich lange, bis man auf ein leeres Blatt Papier schon mal die Umgebungssterne richtig setzt. Dabei gebe ich mir alle Mühe auch wenn sie dann tatsächlich vielleicht auch etwas "daneben" geraten. Den Anfang bilden immer die hellsten Sterne und dann arbeitet man sich im Okular immer weiter vor.

Im Zentrum sieht man dann natürlich immer wieder feinste Lichtpünktchen aufblitzen, die man zu erhaschen versucht.

Was mir gestern auffiel ist die doch unregelmäßige Erscheinung des Kugelsternhaufens im Okular. Dieser Eindruck entsteht wahrscheinlich durch hellere Sterne die nahe dem Zentrum in Grüppchen sitzen und dann diese Ansicht vermitteln.

Ich bleib auf alle Fälle dran!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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#5
Hallo Uwe!
Nein, das Ding ist wirklich so unförmig, eher wie ein Dreieck. Das hast Du schon richtig gezeichnet!
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#6
Hi,

es ist richtig, soweit mal vorab.
Bei schwachen KH ist das Erscheinungsbild im Telekop oftmal diffus (ein oder zwei fffffff?).
Ich habe damit oft Schwierigkeiten und diese deshalb bislang nicht versucht, das aufs Papier zu bringen. Bei jedem neuen Anblick sieht man etwas anderes, geht weiter raus aus dem Haufen. Das macht das Zeichnen schwer.

LG
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#7
Hallo.

Meine visuelle Beschreibung zu Messier 71:

Zitat:Etwas kleinerer, deutlich sichtbarer Kugelsternhaufen. Dreieckige Grundform. Kein deutlicher Kern. Die Sterne sind gleichmäßig und sehr locker angeordnet. Vollständig aufgelöst. Das Aussehen vom Haufen ähnelt mehr einem dichteren Offenen Sternhaufen.

12"/f 4, 255x.

http://www.gerd-kohler.eu/Astronomie/KH.html#NGC6000

Viele Grüße
Gerd
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#8
Hallo Gerd,

danke für deine Beschreibung. Die Zeichenvergrößerung ca. 110x reichte im 10" ACF nicht aus, um ihn aufzulösen.
Natürlich hätte ich da noch höher vergrößern können, aber ich sehe mir Deep-Sky-Objkte lieber mit etwas Weltraum außen herum an. Auch für die Zeichnung ist das sicher das schönere Gesamtbild.

Die dreieckige Form war tatsächlich das, was beim Zeichnen entstanden ist. M 71 habe ich schon häufig beobachtet, nie jedoch so intensiv. Da sieht man mal wieder, dass sich genaues hinsehen lohnt. Dodgy
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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#9
Hallo Uwe,

einfach nur klasse was du wieder gezaubert hast! Du, dein Bleistift und ein Blatt Papier, bilden zusammen mit deinen Guckrohren, eine Einheit!

Glückwunsch zu diesem tollen Ergebnis.

Grüsse
Christian
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#10
Hallo Uwe!
Beim Festplattenaufräumen habe ich doch noch meinen Juli-M71 gefunden. Es war nur eine Kurzbelichtung von 10 min, aber als Basis für einen Vergleich brauchbar. In der Animation wird in der Überblendung direkt sichtbar und es unterstreicht nur Deine tolle Zeichnung!


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Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#11
Hallo Christoph,

ich bin total baff, wie sich die vier hellen Sterne rechts von M 71 decken. Rolleyes

Auch drumherum sieht´s noch brauchbar aus. Je weiter der Blick nach links-oben wandert, desto verzerrter werden die Sternformationen auch in diese Richtung. Meine Sterne in der Zeichnung bewegen sich quasi in 10 - halb 11 Uhr Richtung vom Foto und der Orginalposition der Sterne weg.

Ich weiß auch nicht warum, aber das kann nur am Okulareinblick liegen. Vielleicht schaue ich da intuitiv etwas schräg rein?? Oder liegts am Augenrollen für´s Indirekte Sehen?? Am Feierabendbierchen wird´s wohl kaum liegen. Es war ja vorher kein Stammtisch Wink
Das Nagler verzeichnet natürlich auch ab ca. 2/3 von der Mitte. So kommen eventuell mehrere Faktoren zusammen.

Schön zu sehen sind auf alle Fälle die gröberen Einzelheiten (wie Sternreihen), die ordentlich passen. Das 1:1 aufs Papier zu zirkeln ist das Endziel eines jeden Astrozeichners. Ich bleib auf alle Fälle am Ball... äh... Bleistift!!

Vielen, vielen Dank für die hübsche Animation. Das motiviert mich weiter meine Ziele zu verfolgen. Und ich bin froh, dass du / ihr (Hans hat sich ja auch schon an meinen Mondkratern verkünstelt) das in dieser Weise unterstützt. Daumen hoch
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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#12
Uwe,

die Nagler, aber auch (oder gerade) die Ethos haben ein etwas tonnenförmiges Abbild. Dadurch werden die Sterne zum Rand hin wohl etwas auseinandergezogen. Daran mags liegen.

Lieben Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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