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APM-3" Auszug am Explore Scientific
#1
Test des APM-3” Auszugs für Refraktoren

Wie aus den Foren bekannt, besitze ich den Explore Scientific ED Refraktor mit 127mm Öffnung und 952mm Brennweite im Carbontubus. Einen Bericht über dieses Gerät gibt es hier im Forum.

Nun war ich, - speziell seit Beginn der Binobeobachtung, mit dem originalen OAZ absolut nicht zufrieden. Schon das 31mm Nagler (Al`s Handgranate) und das Ethos 17mm rutschten beim Scharfstellen durch, beim Bino fast immer. Ein Feststellen und danach leichtes lösen verursachte die gleichen Probleme, also weg damit.
Ein neuer Auszug musste her, denn das Gerät ansich ist hervorragend und deckt meine Bedürfnisse vollständig ab.

Was gibt es nun an Auszügen, die in Frage kommen?
Natürlich den Fethertouch, das Galagerät (leider auch im Preis)
JMI, auch nicht gerade preiswert
TEC-OAZ, wohl baugleich mit FT (?)
Baader Steeltrack, nicht schlecht, aber auch nicht ganz das High End Produkt
Und da wäre noch APM`s neuer 3“ Auszug auf Basis einen R&P.

Letzterer sollte es werden. Vom Preis akzeptabel bis gut, eine Anbindung an meinen Refraktor gibt es aber nicht serienmäßig, der musste von APM angefertigt werden, was ich in Auftrag gab. Das ganze sollte schlüssig und aus einer Hand sein. Auch die Rotationsmöglichkeit wollte ich haben.

Also den alten Auszug samt Flansch abgeschraubt und gut verpackt zu APM geschickt. Zwei Tage später kam Markus` Anruf, alles sei gut angekommen. Er fragte nach einigen Details, die wir besprachen, danach wollte er an die Sache gehen.

Nach 2 Wochen des Wartens halte ich ihn nun in Händen. Ganz schön dick und schwer, nun denn, es ist eben auch ein 3“ Auszug mit recht langem Auszugsrohr. Mit dabei die 2“ Reduzierung und allen Anschlüssen. Und, siehe da: Markus hatte mir den Rotationsring mit angebaut! Das Gerät macht einen professionellen und hochwertigen Eindruck. Also ran damit an den Refraktor. Die Schrauben passten auf den 1/10mm genau, saubere Arbeit. Durch das nun höhere Gewicht des ursprünglich nur 6,5 kg leichten Refraktors im Carbontubus liegt der Schwerpunkt nun mittiger denn zuvor, was mir gerade recht ist, ich kann ihn etwas höher auf die Montierung setzen. Er passt sogar mit dem neuen Auszug in den voluminösen und ausgezeichneten Originalkoffer. – Glück gehabt! Nun aber auf die Montierung und austesten, was der OAZ nun wirklich bringt.

Erst einmal hoch zu Polaris, also auf knapp 50 Grad. Das 31mm Nagler eingesteckt, es funktioniert tadellos. Die Fokusierung läuft sehr feinfühlig, der Druck lässt sich sehr gut auf die eigenen Bedürfnisse einstellen. Eine Verkippung kann in keiner Position festgestellt werden, selbst nicht bei sehr schwach eingestelltem Andruck. Gleiches bestätigt sich auch im Zenit.
Nun das Bino angebracht und bestückt mit zwei Hyperions 13mm, auch nicht gerade Leichtgewichte am Baader - Bino. Auch hier die gleichen Ergebnisse, der OAZ „merkt“ gar nicht, was da hinten dranhängt.
Danach ein Test, der nicht gehen kann …, nämlich mangels doppelter Anzahl der entsprechenden Okulare das 13mm Ethos und das 3,7mm Ethos in das Bino eingesteckt. Beobachten kann man so natürlich nicht, ich wollte nur wissen, was der Auszug mit meinen beiden schwersten 1-1/4“ Okularen macht. – Er macht genau das, was er soll und das bedingungslos gut. Die Scharfeinstellung (am 13mm Okular) läuft immer noch sehr sauber, man merkt das Gewicht überhaupt nicht. So beiläufig kam mir der Gedanke, na ja, ein zweites Ethos in 8 und in 6mm wäre doch nicht übel…. – Wollte ich nicht endlich aufhören, Zubehör zu kaufen??? Nun denn, wir beobachten meist zu dritt und damit habe ich genau diese Möglichkeit offen, ein Glück für meinen Geldbeutel …

Summa Summarum: eine Ausgabe, die sich an einem guten Refraktor lohnt, möchte man auch wirklich das letzte Quäntchen an Schärfe herausholen. Ruckfrei in allen Einstellungen, sauber und genau sowohl im normalen als auch im 1:10 Untersetzungsbetrieb. Ich bin zufrieden und kann diesen Auszug jederzeit empfehlen.

Was mich zu diesem OAZ bewogen hat: es ist ein Derivat des Rack & Pinion Auszugs, wohl kombiniert mit der Technik des Crayfords, was mir besser gefällt als ein nur kugelgelagerter Crayford, der, mal abgesehen von Fethertouch, nach einigen Jahren ausgeleiert sein wird. Manchmal ist einfacher eben besser. Der Originalauszug geht nun zur Überholung an Tassoli, danach steht er zum Verkauf.

Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#2
Hallo Winfried,

(10.10.2012, 14:41)Winfried Berberich schrieb: Test des APM-3” Auszugs für Refraktoren

Manchmal ist einfacher eben besser.

Das stimmt! An meinem 4“ Takahashi OAZ gibt es sogar nur Gleitlager! Zwei feste Druckpunkte und einen regelbar zur Klemmung. Das ganze ca. 120° versetzt zueinander und angetrieben über eine stark ausgelegte Zahnstange. Einfach ist eben einfach gut.
Das Teil lässt sich bei Bedarf kinderleicht auseinander nehmen, reinigen, schmieren und wieder zusammenbauen. Ohne eine Justierung danach, die ergibt sich von alleine!

Glückwunsch zu deinem neuen OAZ. Es gibt nix besseres al einen guten Auszug an einem guten Fernrohr zu haben. Uwe wird dir das auch bestätigen können.

Grüsse
Christian
Grüsse
Christian
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#3
Hallo Winfried und Christian,

ein guter Auszug ist das A und O, wenn es um feinste Beobachtungsdetails geht. Wenn da etwas rutscht, wackelt oder ruckelt, dann wird das Fokussieren zur Geduldsprobe.

Ich habe dank Ralfs Beratung am ACF gleich einen 2" 2015BCRFT-Auszug anbauen lassen. So war Spiegelshifting nie ein Thema und das Teleskop bereitet große Freude. Außerdem habe ich durch den Anschluss mit großem Adapter auf 3,3" Gewindedie volle Ausleuchtung, was noch einmal einen Lichtgewinn bringt, während bei Verwendung des üblichen 2" Gewindes nur ca. 38mm freie Öffnung verwendet werden können.

Am TMB ist schon werkseitig ein 2" FT drangewesen. Das hätte visuell mit dem Schiebetubus genügt. Doch die erste Reihe von Geräten (dazu gehört meiner) hatte hier schon noch etwas Verkippung, die Christian über einen gedrehten Adapter löste. Nur war es damit jetzt umständlich, um mit dem Bino zu arbeiten.

Die Lösung: Ein 3" FT mit Verlängerungshülse. Ein absoluter Traumauszug der richtig schwer daher kommt. Ralf hat ihn mir fachmännisch perfekt adaptiert und durch das relativ hohe Gewicht des Auszugs ist der APO beinahe ausbalanciert.

Ich bin total begeistert und möchte die feinfühlige und robuste Art meiner Auszüge nicht missen! Wenn ich da an den Espritauszug denke Sad
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#4
Hallo Uwe,

der Esprit ist aber in meinen Augen ein Sonderfall. Die Optik von dem Gerät ist überragend und spielt auf dem Niveau von APM und Takahshi (wir berichteten ja schon). Der OAZ passt dazu aber überhaupt nicht dazu. Ein glück wurde hier eingelenkt und es gibt passende Serienumrüstsätze auf FT´s. Huhu!

Grüsse
Christian
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#5
Hallo Winfried,
glückwunsch zum neuen Auszug. Der APM Zahnstangenauszug macht auf mich einen ordentlichen Eindruck und ich bin mit Dir einer Meinung das Zahnstangenauszüge die bessere Lösung als Crayford Modelle sind.
Ganz besonders wenn Sie einen langen Verstellweg haben wie beim Refraktor.

Fast alle Komplettgeräte aus China müssen bei wachsenden Ansprüchen im Auszug nachgerüstet werden aber letzlich liegt es auch an der Bereitschaft der Kunden mehr Geld auszugeben für ein Teil dass zunächst optisch nicht wirksam ist. Natürlich kommt dann der Spaß zu kurz...

Übrigens hat TEC nun einen eigenen Auszug; ein anderes Modell als FeatherTouch. Deren Auszüge sind voll o.k; ebenso Takahashi und Feather Touch. In USA ist es Mode Takahashi auszubauen und Starlight einzubauen; wohl wegen dem Gefühlt Made in USA; nötig ist das meiner Meinung nach nicht.

Clear sky
Ralf
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