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Kugelsternhaufen
#1
Hallo Weihnachtastronomen,
vielleicht habt Ihre gerade auch ein wenig Zeit für die Astronomie. Ich bin gerade über einen Artikel von Carolin Liefke zur ESO Seite gekommen:
http://www.eso.org/public/germany/images/eso1252c/

Abgesehen von dem interessanten Artikel über "blaue Nachzügler" den ich Euch sehr empfehlen kann haben es mir die Bilder angetan.
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=144184
Gerade der Vergleich von Hubble mit seinen 2,4m zu dem erdgebunden Teleskop mit 2,2m Öffnung ist genial.
Mir sind dabei verschiedene Gedanken durch den Kopf gegangen:

-Das Bild vom 2,2m Teleskop erinnert mich an meine eigene Aufnahmen von größeren Sternhaufen
-Der Zugewinn an Schärfe und Tiefe von Hubble ist schon erschreckend!
So scheint auch für uns Amateure der wesentlichste Faktor das Seeing zu sein und nicht die Teleskopöffnung, jedenfalls wenn wir geschätzt 1m Brennweite und 6" Öffnung überschreiten.
- Bei Kugelhaufen habe ich die Zahl von 100 000 Sternen im Kopf. Nach dem erdgebundenen Bild bzw. auch meinen Bildern von M13, M92 sind es zwar viele Sterne, aber für 100 000 würde es nie reichen.
Sehe ich das Hubble Bild an, so tauchen unzählige neue Sterne auf und ohne zählen wollen halte ich die 100 000 für erreichbar.
Es gibt ja die Möglichkeit die volle Version mit knapp 80MB downzuloaden, was ich den schnellen Internetnutzern gerne überlasseConfused
-Nach dem Artikel von Carolin Liefke verstehe ich die Existenz der blauen Sterne im Kugelhaufen besser, die es ja eigentlich vom Alter her nicht geben dürfte. Die roten Riesen, also Sterne in der Endphase mit Lebensaltern von 10Milliarden und mehr Jahren sind natürlich zu erwarten und auch gut zu sehen.
Hier mein bekannter M92 mit dem 16" ACF und der Fragestellung:
Warum erscheinen die roten Riesen im Durchmesser größer als die leuchtkräftigeren blauen Nachzügler?
Liegt es an der Atmosphäre, der Optik oder an der Bearbeitung? Jedenfalls sollten die roten Sterne nicht größer erscheinen und bei Profis kann ich den Effekt nicht sehen. Habt Ihr eine Idee?

   

Besten Gruß
Ralf
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#2
Hallo Ralf!
Mir kommt da gleich: rotes Licht ist langwelliger... was macht denn da Deine Optik draus??? Eigentlich dürften sie nicht größer als die blauen sein bei gleicher Helligkeit! Bei meinem besten Kugelhaufenbild (M13) konnte ich Deinen Sachverhalt nicht ganz so deutlich nachvollziehen. Hm, aber irgendwie könnte es auch bei mir zu dem Effekt kommen... Dodgy
Die Sache mit den blauen Nachzüglern finde ich auch total spannend. Und vor allem, wie schwierig es ist festzustellen, wie alt ein Kugelsternhaufen nun wirklich ist.


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Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#3
Hallo Ralf, hallo Christoph,

könnte es auch an der Farbkorrektur des Systems liegen? Ein Teleskop, das im grünen Wellenlängenbereich sein Optimum hat, könnte im roten dann dementsprechend schlechter abbilden und die Sterne "verschmieren"... Dodgy

Ist aber wirklich nur meine Überlegung..

...und ja, das Hubble-Bild haut einen wirklich beinahe um!!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#4
Guten Morgen zusammen,
bevor das Christkind kommt ist ja noch ein bisschen Zeit.
Und ausgeschlafen denkt es sich leichter und ich habe folgende Idee. Die blauen Sterne sind nur scheinbar kleiner sind wie die Roten. Es sollte nur an der Helligkeit liegen und nicht an der Farbe!
Die hellen Sterne sind in dem Bild bereits ausgebrannt und die Farbe ist nur schwach erkennbar. Es sind ja auch kleinere rote Sterne zu sehen die die gleiche Größe wie die blauen Sterne zeigen. Helle Sterne werden leider auf Aufnahmen zu immer größeren Flächen. Wenn nun M92 viele leuchtkräftige rote Riesen hat und weniger leuchtkräftige blaue Nachzügler wäre das schon eine gute Erklärung.
Die Quanteneffizienz des Kodak Sensors KAF 8300 ist in blau auch geringer als in Rot, so dass die roten Sternen zudem bevorzugt werden.

@Uwe
Der Vorschlag mit der Korrektur der Optik ist vermutlich ein Belastung aus dem Rohrschen Kellergewölbe die noch nicht entgültig verarbeitet wurdeTongue
Nein, im Ernst habe ich von SC´s gehört die mal mehr im Grünen, mal im Roten optimiert waren, nie im Blauen.
Bei den Aufnahmen liegt die FWHM im Langzeitbereich max. bei einer 1", bei M92 bestenfalls bei 1,5". Die Optik könnte im Bereich von 0,5" FWHM arbeiten, wenn kein Seeing wäre. Also auch wenn hier etwas daneben ginge sollte sich das Ergebnis der Farbbeeinflussung im "Seeingscheibchen" bewegen.

Frohes Fest
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#5
Hallo Ralf!
Deine Erklärung klingt plausibel. Das heißt, nächstes Jahr, bei schönem Wetter mal kurze Frames von Kugelhaufen belichten. Mal schauen, was rauskommt...

@ Uwe
Ich habe einen Newton, der ist weiniger Farb intensiv...
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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