Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Besuch bei Cern
#1
Hallo,

melde mich wieder mal nach einiger Zeit. Ich hatte vorletzte Woche eine Sterne und Weltraum Leserreise nach Genf und zum Cern gemacht. (Hatte auch schon vor einiger Zeit darüber geschrieben, dass ich es vor hatte)

Das Europäische Kernforschungszentrum ganz Nahe bei Genf besteht jetzt seit knapp 60 Jahre und es ist schon Beeindruckend was dort an geballter Ladung high tech und Kompetenz vorhanden ist. An zwei Abenden davor hatten wir nach dem Abendessen interessante Vorträge zur Vorbereitung. Professor Dieter B. Herrman Wisschenschaftspuplizist und Verfasser von ca 40 Büchern und ehemaliger Moderator von der Wissenschaftsendung Aha aus der ehem. DDR hielt den ersten Vortr. Den zweiten über Teilchen u. Quantenphisik Prof Dr Schacher ca. 30 jähriger Mitarbeiter von Cern.

Am dritten Tag ging es dann 8:00 morgens nach 20 min Fahrt mit dem Bus zum Cern. Dort im Besucherzentrum hielt Dr. Schacher noch mal einen Vortrag über die ganze Materie und die Funktion der Detektoren.

Anschließend besichtigten wir eine Werkshalle in der die Vakuum und Tiefkühlanlagen auf Dichtigkeit geprüft werden. Auch ein großer Prüfstand zum Testen der gewaltigen Magneten gab es zu sehen. Anhand von Vorführteilen konnte man ein Segment (ca 1800 hat der LHC) ansehen und es wurde unter anderem der Unterschied von Dipol zu Quatrupolmagneten erklärt.
Danach ging es zu Lise dem kleinsten Beschleuniger. Es gibt mehrere Beschleuniger und Vorbeschleuniger mit verschiedenen Experimenten und natürlich den großen LHC mit 27 Km Umfang. Dazu verschiedene Ausgänge unter anderem nach Gran Sasso Italien wo die Neutrinos hin geschossen worden sind.
In der Kantine oder Restaurant wo einige Hotels mit angesiedelt sind (alles auf dem Werksgelände) machten wir Mittagspause und danach ging es dann zum Highlight des Tages. Die Besichtigung des Atlasdetektors 100 m unter der Erde. Zuvor wurden wir von Dr. Beck dem Atlasexperimentleiter empfangen und im Besucherzentrum auf die Sicherheit eingewiesen. Mit Helmen bewaffnet ging es dann im Aufzug 100 m in die Tiefe. Nach einigen Gängen standen wir dann auf einer Gallerie vor dem Monstrum aus ca. 7000 Tonnen Stahl Elektoteilen und tausenden von Kabeln die überall herrausquollen. Wie kann man nur so etwas bauen ging es durch den Kopf und davon gibt es vier auf den LHC verteilt. In einer Kaverne so groß wie eine Katethrale füllt der Detektor fast alles aus.
Es ist wahrhaftig eine Weltmaschine mit so viel gigantischen Aufwand und Ausmaßen werden die unvostellbar kleinen Elementarteilchen detektiert und ausgewertet. Wir hatten das Glück die erste Besuchergruppe zu sein die runter durften, da der LHC für ca zwei Jahre stillgelegt und auf die doppelte Leistung umgebaut wird. Im Betrieb ist es dort unten zu gefährlich aufrund des Helium das zur Kühlung auf -271° der Supraleitenden Magneten benötigt wird. Es ging wider nach oben und wir bekamen einen 3D Film über den LHC, den Elemtarteilchen und der Geschichte des Universums zu sehen. Dann wurden wir von Dr. Beck und Prof. Schacher verabschiedet. Zuvor gab es noch einige Fragen und Antworten gewissermaßen aus erster Hand. Jetzt ging es noch in den Globe von Cern ein große hözerne Kugelkonstruktion mit einer Multivisionsshow und einem interaktiven Museeum um das Thema der Naturkräfte und Teilchenphysik. Im Cernshop gab es Gelegenheiten für einige Souveniers dann ging es mit der Straba zurück nach Genf ins Hotel.

Als Ausgleich zu so viel Technik gab es einen Ausflug auf dem Genfer See zu einem idylischen französischem Dorf und auch interesant war der Besuch des UNO Geländes mit Führung.

So ging eine Abwechslungsreicher Kurzurlaub zu Ende und kam mit vielen Eindrücken nach hause. Auch das ist Astronomie, diesmal unter der Erde.

Gruß PhilippSmile


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
                       

Zitieren
#2
Hallo Philipp,

wir Hobbyastronomen sind schon ein merkwürdiges Völkchen Wink. Die meisten schauen in den Himmel, und du in die Tiefe der Erde.

Nein, im Ernst, es ist sicherlich ein wahnsinniges Gefühl wenn man vor einer der größten Maschinen der Menschheit stehen kann (oder ist es sogar die Größte?). Da bekommt man Ehrfurcht vor den Erbauern und was alles damit zusammen hängt.

Ein toller Bericht, der wirklich Lust macht, auch einmal dorthin zu fahren... Rolleyes Nur wenn ich meinen Terminkalender im Moment betrachte, bin ich schon froh, wenn ich mich nachts auf die Terrasse "berappeln" kann.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste