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Jupiter am Morgenhimmel
#1
Hallo!
Habe mich an Jupiter am Morgenhimmel versucht. Noch nicht wirklich gut, vor allem wenn der Gasriese noch tief am Horizont steht (rechtes Bild entstand um 4:45 MESZ, das linke um 6:05 MESZ).
Frage: hat jemand Erfahrung mit dem "Zwiebelschalen"-PhänomenAngry bei Planetenfotografie? Und wie man das vermeidet??? Ich habe mir gerade sehr viel Mühe gegeben, die Dinger zu vermeiden.


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Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#2
Hallo Christoph,

der Zeitunterschied zwischen den beiden Aufnahmen ist deutlich sichtbar.
4 Uhr nochwas scheint einfach noch zu früh zu sein.
Bin heute Nacht/Morgen früh aufgewacht und habe mir den Himmel gegen 5 Uhr angeschaut. Da stand Jupiter noch recht tief im "Matsch", das wäre auch visuell kaum lohnend gewesen.
Aber er kommt ja wieder höher, wenn auch in seiner diesjährigen Saison noch tiefer als im vergangenen Jahr. Schade für uns Planetenbeobachter, da ist derzeit nicht viel geboten.
Trotzdem ist Deine Aufnahme um 6:xx schon bemerkenswert, wenn man den Stand Jupiters betrachtet.

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#3
Hallo Christoph,

das ist doch schon ein sehr schönes Ergebnis für die diesjährige Jupiter-Saison! Daumen hoch

Soweit ich weiß, kommen die Zwiebelschalen, wenn bei der Aufnahme die Belichtung zu gering ausgefallen ist. Es verteilen sich dann die interessanten helleren Pixel auf zu wenige Graustufen. Die Schärfung verstärkt dann die Stufen zu "Zwiebelringen".
Ich versuche bei der Aufnahme mit den hellsten Pixeln immer auf min. 80% im Histogramm zu kommen.

viele Grüße

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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#4
Hallo Frank!
Danke für den Tipp. Das liegt leider an meinem neuen Bildschrim, da habe ich nicht so aufgedreht!
Beim nächsten mal...
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#5
Hallo Christoph,

RESPEKT!!! Daumen hoch

Da hat sich der "frühe Vogel" den "Wurm" geschnappt Wink

Ich finde die Aufnahmen gut, da bekommt man schon wieder Appetit!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#6
Hallo Christoph,

wirklich schöne Jupiterimpressionen, die du da zeigst.
Mir gefällt besonders die Pastellfarbgebung, grade bei
Jupiter entsteht so ein wirklich geschmackvolles BildSmile

LG
Mathias
Trekkie mit Herz und Phaser

Mein Foto und Reiseblog: Traum aus Licht
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#7
Hallo Hans,

bin zwar kein Astrofotograf, aber das interessiert mich trotzdem:
"Fazit: immer so belichten, dass das Histogramm möglichst bis nahe zum rechten Rand genutzt wird."

Erkläre das mal näher (Beispiel des Histogramms vielleicht)
Meinst Du damit, weniger Kontrast, aber mehr im "unteren" Bereich, sprich in den filigranen Details?

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#8
Hallo Hans und Frank!
Bringt es dann etwas, wenn ich vor dem Stack die Gradationskurve ein wenig aufdrehe? Also von b-Kurve -> a-Kurve? Oder ist falsch belichtet nur noch was für den Eimer?


@ all!
Danke für Eure Rückmeldungen! Die sind mir eine Ermutigung nach dem ersten Frust über die Zwiebelringe! Smile
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#9
Hallo Christoph,

um von den Eigenschaften deines Bildschirmes unabhängig zu sein, solltest du vor der Aufnahme ein "live"-Histogramm einschalten und dann die Belichtungszeit anpassen. Das ist sehr schnell und einfach z.B. in firecapture möglich. Das ist für mich aktuell die beste Aufnahmesoftware für Planetenvideos.

CS!

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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#10
Verstanden, Hans.

Bei meiner Fotografie ist das Histogramm mehr durchgehend, so habe ich die Kamera auch eingestellt. Ich möchte weder die Lichter noch die Schatten beschneiden. Den Rest mache ich dann im "Labor", dem digitalen.

In der Astrofotografie schaut das aber ein wenig anders aus, logisch. Wenn ich in Kirchen fotografiere, dann traue ich mir oftmals garnicht, mir das Histogramm anzuschauen... Aber dort mache ich auch mindestens drei Belichtungen, um die Kontraste zu bewältigen.

Bei der Nachbearbeitung arbeite ich auch meist in der Tonwertkorrektur von Photoshop, dort habe ich den besten Überblick über die Werte. Damit kann man auch, wenn nötig, Farbanpassungen machen, wenn man die einzelnen Farbkanäle bearbeitet. Damit habe ich schon so manchen Farbstich herausgefiltert. Gerade im Kreuzgang von Kloster Bronnbach. Da hat das Grün des Innengartens voll auf Wände und Decken durchgeschlagen, da half auch keine Einstellung der Farbtemperatur mehr. Ohne dieses Werkzeug hätte ich die Aufnahmen vergessen können.

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#11
Hallo zusammen,

Ich denke, dass man sich bei Astroaufnahmen (und speziell Mond- und Planetenaufnahmen) immer im Grenzbereich bewegt: sehr dunkler Hintergrund und ein kleines, im Vergleich zum Hintergrund sehr helles Objekt (oder sehr helle Bereiche bei Mondaufnahmen) Das dürfte weit über den Dynamikumfang eines Chips hinausgehen. Deshalb wird das Histogramm sicher immer etwas anders aussehen als bei einer Aufnahme bei normalen Lichtbedingungen, wie Winfried auch schreibt.

Zu knapp belichtet kann falsch belichtet sein, klar.. Aber mit meiner Ausrüstung stehe ich da öfters vor dem Problem, dass mir bei reichlicher Belichtung die Belichtungszeiten zu lang werden, um das Seeing einzufrieren und ausrechend Einzelbilder zu gewinnen. Der Kompromiss ist dann, notgedrungen knaper zu belichten und (mit gewissen Qualitätsverlusten, klar...) die Aufnahme aufzuhellen.

Was mich noch zu dem Live-Histogramm interessieren würde: Bei Mondbildern gibt es ja häufig das Problem der "ausgebrannten Kraterränder". Das sind aber immer nur sehr kleine Bereiche - wären die paar gesättigten Pixel im Histogramm überhaupt zu sehen?

Und bei allen technischen Diskussionen nicht zu vergessen: Glückwunsch zum erfolgreichen Start in die neue Jupitersaison Smile

Viele Grüße, W.
Viele Grüße, W.

We shall be restoring normality as soon as we know what is normal anyway. (Douglas Adams)
https://wolfgangs-gartensternwarte.de
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#12
Hallo Wolfgang,

wie Du richtig schreibst, - das Histogramm ist auch immer der Beweis, wie sich Licht und Schatten im Bild verteilen. Ein kleiner heller Jupiter vor einer schwarzen Hintergrundfläche wird ein anderes Histogramm zeigen müssen als eine Vollmondaufnahme formatfüllend. - Je nach dem, welche Lichtintensität im Bild überwiegt.

In der "normalen" Fotografie kann ich etwas dagegen tun, indem ich länger oder auch mal kürzer belichte. Auch wenn Hans es richtig dargestellt hat verstehe ich nicht ganz den Sinn. Der Hintergrund interessiert mich ja nicht, sondern nur das Motiv. Das Histogramm zeigt also das gesamte Bild, wie kann ich da das Motiv separiert beurteilen? - Diese Frage geht an Hans! Ist das reine Erfahrung?
Bitte nicht mißverstehen, diese Frage ist keinesfalls provozierend. man müsste doch den Jupiter herausvergrößern, daß er das gesamte Bild ausfüllt und sich DANN das Histogramm ansehen, um Rückschlüsse darüber zu erhalten, was man belichtungsmäßig vielleicht besser machen könnte.
- Oder interpretiere ich da falsch?

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#13
Hallo Hans,

recht interessant, auch noch für den Profi.
Thomas Knoll kenne ich noch von der Photokina, habe mich lange mit ihm unterhalten (vor gut 8 Jahren).
Er gab mir damals auch den Tip, mehr auf das Histogramm zu schauen, was ich seither auch mache (zuvor gab es bei mir nur die Kodak-Graukarte 18% und die Analogfotografie). Aber das Ergebnis mit der Graukarte und der Fachkamera: auf manchem Altarbild sah ich auf dem Dia neben dem herrlichen goldenen Kelch die Graukarte stehen... Naja, man sollte sie vor der Aufnahme halt wegnehmen! Passierte im Eifer des Gefechts schon manchmal. Aber ich schweife ab.

Das Histogramm soll sich natürlich auch nach dem Motiv richten. Bei einer Winter-Schneelandschaft habe ich natürlich fast nur weiß und wenig schwarz. Wäre das Histogramm gleichmäßig, dann hätte ich "Souce".

Nun denn, alles weitere dann beim Stammtisch....

Gruß
Winfried
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#14
Hallo!
Danke für alle wertvollen Hinweise!

- Allen Reparaturversuchen zu Trotz: die Zwiebelschalen bleiben.

- Ich habe mit Live-Histogramm gearbeitet, aber das Bild sah am Bildschirm schon so schrecklich aus!
Jetzt weiß ich, wem ich in Zukunft Glauben schenke! Smile

- Wenn bei einer Planetenaufnahme der Himmel (noch) dunkel ist, dann kommt das Histogramm nur vom Planeten.
Ansonsten auch mit vom Himmel. Macht eigentlich nichts, außer Kontrastabschwächung für das Objekt.


Schlussbemerkung: einfach Klasse unser Forum! Daumen hoch
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#15
Hallo ihr beiden,

noch einmal die Frage an Hans:
Wird das Histogramm nicht verfälscht, wenn ich um den Planeten zuviel schwarz habe oder stehen die "Auswüchse" des Histogramms NUR für die hellen Anteile des Planeten? - Beides wäre ja möglich, daher bin ich mir da immer unsicher.

Gruß
Winfried

Christoph:
Schlussbemerkung: einfach Klasse unser Forum!
...STIMMT !!!
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#16
Hallo!
Was tut man an einem verregneten Sonntagnachmittag? Software ausprobieren (unter anderem). Ich habe mal im AviStack die Option mit dem "Noise Robust" hoch gedreht. Offensichtlicher Nachteil: "Focus on big Features". Aber meinen ersten Videos vom 7.9. scheint es gut getan zu haben...


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Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#17
Hallo Christoph,

schon erstaunlich, was der ein oder andere Regler, bzw. Filter zuwege bringt.
Hier sind wirklich ordentliche Strukturen am Jupiter zu erkennen.

Ich glaube, wir können uns auf eine schöne Jupiter-Saison freuen, angereichert mit Deinen klasse Bildern.
Gruß Martin
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#18
Hallo Hans!
So ganz kapiere ich es immer noch nicht. Ich kann mir das mit den Zwiebelringen schon irgendwie erklären: da ich nicht genug Zwischenstufen habe und die dann auch noch entsprechend nachschärfe, treten diese verstärkt zu Tage. Klar ist auch: je mehr Information in einem Bild steckt (4 Bit -> 8 Bit -> 14 Bit) desto besser!
Zur EBV: ich wollte aus dem Bild noch rausholen, was an Daten vorhanden ist und damit ist es "überzeichnet". Den visuellen Eindruck am Teleskop soll das Bild nicht vermitteln.
Viele Grüße
Christoph

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