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Polaris und Galaktischer Cirrus
#1
Hallo!
Ich wollte wieder mal die Grenzen meines Himmels ausloten. Nach den tollen Erfahrungen unter einem sagenhaften Schwarzwaldhimmel war mir das ein Versuch wert. Also habe ich ein 90 mm Objektiv bei f/4 vor meine G2-8300 geklemmt und schlappe 8 Stunden LRGB belichtet.
Das Ergebnis hat mich ein wenig enttäuscht. Dachte, da kommt mehr von den Staub- und Gaswolken in unserer Milchstraße raus. Im Negativ ist es leichter, die Regler aufzudrehen. Da kommen die Wolken besser zur Geltung.


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Viele Grüße
Christoph

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#2
Seltsam, Christoph,

andere bringen doch nach der gleichen Belichtungszeit bei weniger geöffneter Blende viel mehr heraus. Die Sternendichte ist ja enorm, aber wo sind die Farben? Oder hast Du extrem schwache Nebel-/Wolkenformationen abgelichtet?

Irgendwie habe ich den Verdacht, daß man solch lange Belichtungszeiten eigentlich nur im Schmalbandbereich machen kann, wo andere Wellenlängen abgeschnitten werden.

Aber ich bin kein Astrofotograf und kann das daher auch nicht begründen.
Eigentlich wohnen wir doch in einer recht ruhigen Gegend, was die Lichtverschmutzung anbelangt. Ihr habt ja auch keine große Industrie in Schwarzach.

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#3
Hallo Winfried!
Die Nebel sind sehr schwach und dezent. Farbe meist grau und falls mehr gelb oder grün-rötlich. Falls Du eine Vergleichsaufnahme findest, bin ich interessiert, weil ich noch nicht einmal sicher bin, ob meine Darstellung stimmt.
Viele Grüße
Christoph

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#4
Hallo Christoph,

die Gegend um Polaris ist ja jedem bekannt, trotzdem kenne ich nicht eine Aufnahme, die diese Gegend zeigt. Daß es dort sogar Nebel gibt, wusste ich noch nicht einmal!
Das macht dann Deine Aufnahme doch interessant, weil man das bislang so noch nicht gesehen hat.

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#5
Hallo Hans!
Danke für den Hinweis. Stimmt ja auch wieder. Eine Karte würde mich auch interessieren, um mein Ergebnis zu kontrollieren. Beim linken Rand bin ich mir sehr unsicher.
Die Frage nach "Norden" ist eine gute Frage... ich habe es (nach der mechanisch erzwungenen Kamerahalterung an meinem Teleskop) einigermaßen versucht, das Bild "einzunorden". Ich musste es dazu auf den Kopf stellen, denn Polaris stieg während der Belichtung von Osten zu seiner Südstellung hoch. Also am Ende "kulminierte" Polaris.
Der Sternhaufen ist NGC 188. Auch Polarissima Borealis, das nördlichste NGC-Objekt, ist auf dem Bild zu finden. Allerdings nur als kleines Nebelfleckchen.
Die Farbe ist eine gute Frage. Ich habe über zwei Stunden mit der Canon (bei sofortigen Dark-Abzug in der Kamera schafft sie nicht mehr mit einem Akku) und einer Stunde RGB mit Filterrad an der G2-8300. Also insgesamt waren es drei Stunden RGB. Doch da sind die Farben noch sehr schwach - abgesehen von den Sternen, die könnte ich aufdrehen.
Ich vermute mal, dass die Farben was mit der Realität zu tun haben.
Viele Grüße
Christoph

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#6
Hallo Hans!
Danke für den Vergleich, der ja sehr ermutigend ist!
Nur... wenn ich die Belichtungszeit von meinem 90 mm Objektiv bei f/4 mit dem dortigen "Teleskop" (385 mm, f/3,6) vergleiche, käme ich nicht auf 1.9 Stunden, sondern auf 40 Stunden Belichtungszeit, die nötig gewesen wäre.
Ok, da wären also noch acht Nächte fällig...
Anbei hoffentlich keine Verschlimmbesserung mit den Farben. Airglow ist freilich noch eine einleuchtende Erklärung, denn der Gradient, den ich auch teilweise auch drin hatte, ging während der Nacht zurück. Das würde sich mit Deiner Erfahrung ggf. treffen.


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Viele Grüße
Christoph

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#7
Hallo,

Polarissima Borealis ist übrigens trotz seiner Kleinheit ein schönes Objekt für größere Dobsons. - Man braucht nicht nachzuführen, er bleibt schön brav im Teleskop und man kann ihn in aller Ruhe betrachten.
Für irgendetwas muß Polaris ja auch gut sein, außer zum Einnorden...

Winfried
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#8
Hallo Hans!
Sehr interessante Darstellung und "Koch-Anleitung". Smile
Ich bin da noch mal mit der 32-Bit Version des Bildes drüber gegangen und siehe da, es ging tatsächlich noch was, ohne dass es weh tat. Für mich nun die beste Version und so langsam werde ich mit dem Bild zufrieden.
Weiters ist mir ein 135 mm Objektiv in den Sinn gekommen, das freilich ein kleineres Gesichtsfeld hat aber dafür eine größere Öffnung bietet. Nachführung ist eh kein Problem und ich müsste auch "nur" 12 Stunden belichten. Ginge im Dezember / Januar sogar in einer Nacht! Wenn da nicht Wolken oder gar ein Mond wäre... Ich schätze mal die Chancen dafür stehen 1:20. Confused


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Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
Folgenden 2 Usern gefällt Christoph's Beitrag:
Dyskolos (17.01.2014), Herbipollution (16.01.2014)
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Folgenden 2 Usern gefällt Christoph's Beitrag:
Dyskolos (17.01.2014), Herbipollution (16.01.2014)
#9
Hallo Christoph,

so gefällts besser!

Winfried
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#10
Hallo!
Dank konstruktiver Hinweise war doch noch einiges aus den Daten zu holen!
Bin nun mit dem Ergebnis zufrieden. Daumen hoch
Viele Grüße
Christoph

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#11
Hallo Christoph,

eine herrlich tiefe Aufnahme einer ansonsten sehr wenig beachteten Region zeigst du uns hier, klasseDaumen hoch
Die feinen Nebelnuancen hast du sehr gut herausgearbeitet.

Ein Astrofreund von mir hat auch vor, den galaktischen Cirrus fotografisch einzufangen. In diesem Zusammenhang hab ich davon überhaupt zum ersten mal gehört.

Viele Grüße,
Stefan
300mm f/4,5 Rubinar
85/1900mm Schiefspiegler
100/700mm Refraktor
250/1200mm Newton(Orion UK)
Vixen New Atlux, Lacerta M-Gen
Canon EOS 20Da

http://www.astrofreunde-franken.de/
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#12
Hallo Hans!
Ein interessanter Link! Mir ist dieser Name (leider!) bislang völlig unbekannt! Dabei scheinen wir von ähnlichen Dingen fasziniert zu sein...
Viele Grüße
Christoph

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