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Mond - Rupes Recta
#1
BB vom 13.10.2013

Hallo,

nachdem das Wochenende bei uns wieder einmal sprichwörtlich ins Wasser Gefallen war, klarte es heute am Nachmittag auf und auch die Nacht sollte so bleiben.

Zum Glück wird es nun schon wieder früh dunkel, so dass ich bereits kurz nach 7 am Okular saß und mir den Mond betrachtete...

Die Luft war übel unruhig (Vergrößerungen ab 200 - 250x waren schon sehr gewöhnungsbedürftig), aber ich entschloss mich trotzdem eine Zeichnung anzufertigen, bevor es später dann noch etwas gemütlich über den Himmel gehen sollte.

Ein kleiner beinahe eckiger Krater nahe des Terminators fiel mir zuerst ins Auge, aber die geringe Größe und die Schlieren ließen mich gleich weiterschweifen... und dann lag sie doch sehr nahe, die Rupes Recta (die gerade Furche oder auch lange Wand).

Wikipedia meint: "Die Länge der Furche wird in der selenografischen Literatur mit 96 bis 130 km angegeben, ihre Höhe mit etwa 250 Meter und ihre Breite mit 2–3 km. Entgegen der Ansicht früherer Mondforscher stellt sie also keinen Steilhang dar, sondern eine Stufe mit knapp 10° Neigung, die allerdings durch ihre sehr gerade Form auffällt."

Den feinen Grauabstufungen in diesem Mare-Areal galt das große Augenmerk, denn die Rille an sich ist ja schnell aufs Papier gebracht.
Neben den Kratern Birt (der größte in meiner Zeichnung) und Thebit (in seiner Nähe beginnt der Wall) waren noch ein paar kleinere Gebirgszüge in der Nähe, die ich mit auf meinen "Mondausschnitt" nahm. Sleepy

"Nach der Arbeit das Vergnügen", dachte ich und fuhr gemütlich unseren Himmelnachbarn ab. Leider war es kurz vor Neun so dermaßen feucht, dass ich mich entschloss mein klatschnasses Gerödel abzubauen. Selbst im Bino mit den 18er Orthos war der Mond heute keine Augenweide. Deep-Sky bei der Helligkeit eher unsinnig und bis Jupiter kommt, liege ich zufrieden im Bett.
Die Schmittplatte war dicht. "Früh dunkel, früh schluss!", entfuhr es mir beinahe etwas enttäuscht. Confused

Also begab mich ins Büro um die Feinheiten der Zeichnung noch auszuarbeiten und das Ergebnis einzuscannen. Nun gut, die oben erwähnten Graustufen auf dem Mond, die ich aufs Papier gebracht hatte, waren dann doch wieder einmal schwach für das Gerät und nach mehr als einer Stunde gab ich es auf, die Scannereinstellungen zu verdrehen. Anscheinend mag die Technik den 4H Stift nicht, mit dem ich minimale Unterschiede gut darstellen kann. Dodgy
Mit dem Fotoapparat habe ich nun ein brauchbares Ergebnis bekommen. Ich hoffe es gefällt euch.
Ach ja, Rupes Recta liegt in Nord-Süd-Richtung. Norden ist auf meiner Zeichnung links, Westen ist oben.


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the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Folgenden 3 Usern gefällt Uwe's Beitrag:
Christoph (15.10.2013), Dyskolos (19.10.2013), Herbipollution (17.10.2013)
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Christoph (15.10.2013), Dyskolos (19.10.2013), Herbipollution (17.10.2013)
#2
Hallo Uwe, schön das auch mal wieder draußen warst, und dann gleich wieder eine tolle Zeichnung, trotz der schlechten Bedingungen. Bist halt ein "mützenloser" Vollblutzeichner WinkWink

Mich würde mal ein direkter Vergleich von deinem Original zur Monitoransicht interessieren. Vielleicht können wir das mal bei einem Stammtisch (24.10??) ansehen.
Ansonsten viele Grüße und bis bald, Michael

PS: Stell dir den Wecker für Jupiter Wink
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#3
Hallo Uwe!
Da ist Dir wieder ein tolles Teil gelungen! Daumen hoch
Mein ASOD heute!
Auch bei mir war es an den vergangenen Abenden elend feucht, sodass ich keine durch-die-Nacht Belichtung angestoßen habe, obwohl es am Freitag und auch heute Nacht relativ lange offen blieb. Die Nebelschwaden zogen 200 m an meiner Sternwarte vorbei. Auch gut, dachte ich mir.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#4
Hallo Uwe,

kann mich meinen Vorrednern nur anschließen!
Bei solchen Bedingungen wäre ich nicht
mal rausgegangenSmile
Hardcore

LG
Mathias
Trekkie mit Herz und Phaser

Mein Foto und Reiseblog: Traum aus Licht
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#5
Wieder eine schöne Zeichnung.

Auf dem Weg von Halle nach Leipzig hatten wir zu der Zeit etwa 15cm hoch Wasser auf der A14 und eine Sichtweite von etwa 30 Metern. Solch einen Dauer-Wolkenbruch hatte ich selten erlebt. Mit 50km/h schlichen wir über die BAB.
In der Nacht klarte es ab 2 Uhr kurz auf und ich konnte (ohne Teleskop) vom Dachfenster in Pius Haus wenigstens noch Orion beobachten. Auch ohne Teleskop ein schöner Anblick.

Der Mond begleitete und dann gestern Nachmittag bis Abend auf der Rückfahrt. Zu Hause angekommen war ich aber zu müde zum beobachten, es war ein recht hartes aber erfolgreiches Wochenende.

Grüße vom Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#6
Vielen Dank für eure Rückmeldungen:

@Michael: Das Orginal ist natürlich um Welten besser als das digitale Ergebnis...Sleepy , leider kann ich am 24.10 nicht am Stammtisch teilnehmen. Aber früher oder später klappt´s wieder mal.

@Christoph: Die Bedingungen waren schon unterste Schiene. Selten habe ich hier so schlechte Luft und die Feuchtigkeit war wirklich auch außergewöhnlich. Ich denke da habe ich an Jupiter nicht unbedingt etwas versäumt. Aber so zahlreich sind die klaren Nächte halt nicht!

@Mathias: Beim Aufbau habe ich noch nicht damit gerechnet, dass ich so schnell wieder abbrechen muss. Das Seeing ist oft erst während der Beobachtung zu bewerten.
Ach, ja, da siehst du´s mal, dass es bei mir mit der Scannerei auch immer wieder mal Probleme gibt. An was das liegt, weiß ich ehrlich gesagt nicht, denn ich habe schon andere Zeichnungen gescannt, wo es mit ebenfalls schwachen Strukturen gut funktioniert hat... Dodgy

@ Winfried: Ich hatte am Fr. und Sa. meinen Kettensägenlehrgang. Samstag war trocken gemeldet... bereits um 10.00 Uhr legte es los und wir brachen das Baumfällen um 15.00 Uhr ab (Ende wäre um 17.30 Uhr gewesen), da wir wie die Wassermäuse aussahen...
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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#7
Hallo Uwe,

großartiges Ergebnis! Auch die Umgebung der "langen Wand" zeigt Einzelheiten, die sicher eine sehr genaue Beobachtung voraussetzen.

Viele Grüße, W.

P.S. Übrigens habe ich großen Respekt vor Menschen, die sowohl mit dem feinen Bleistift als auch mit der Kettensäge umgehen können :-)
Viele Grüße, W.

We shall be restoring normality as soon as we know what is normal anyway. (Douglas Adams)
https://wolfgangs-gartensternwarte.de
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#8
Hallo Wolfgang,

wenn Uwe mit seinem Kettensägelehrgang zu Ende ist, spitzt er seine Bleistifte nur noch mir der Kettensäge!

Ich glaube, ich muß nun etwas besser auf unseren Apfelbaum aufpassen....
Aber ich bin mit Lucia eh´ schon im Gespräch, ob wir ihn Uwe überlassen sollten, mich stört er nämlich zwischenzeitlich auch und sein Wuchs ist nicht gerade berauschend.

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#9
Hallo Uwe,

das mit dem Seeing kann ich nach vollziehen.
Mit dem Scannen, ist das wirklich eine Sache für sich.
Hab letztes Mal fast eine Stunde für ein akzeptables,
lange nicht gutes Ergebnis rum probiert.

LG
Mathias
Trekkie mit Herz und Phaser

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