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Meteoriten im Rieskratermuseum
#1
Hallo zusammen,
ich hatte dieses Wochenende eine sehr spannende Fortbildung im Rieskrater-Museum in Nördlingen. Das Museum beschäftigt sowohl mit astronomischen wie geologischen Themen. Im Mittelpunkt steht natürlich eine ausgezeichnete Dokumentation des Meteoritenfalls, bei dem ein rund 1 km große Körper vor ca. 14,5 Mio Jahren im heutigen Ries einschlug. Dazu gehört auch eine sehr gut gemachte Ausstellung von Meteoriten mit einigen Exponaten, die man sicher nicht jeden Tag zu sehen bekommt... Hier ein paar der Schätze:

Neuschwanstein 1
   
Eines von drei Fragmenten des Meteoriten, der 2002 in der Nähe von Füssen niedergegangen ist.

Cheliabinsk-Meteor-Fragment
   
Ganz aktuell: Ein Fragment von Cheliabinsk-Meteoriten, der im Februar 2013 größere Schäden in der russischen Stadt verursachte. Das hier ausgestellte Exemplar traf einen Birkenstamm, wodurch ein Teil der Schmelzkruste abplatzte.


Fragment des Braunschweig-Meteorits
   
Weniger bekannt: Im Mai diesen Jahres durchschlug ein ca. 1,3 kg schwerer Steinmeteorit das Pflaster einer Garagenzufahrt in Braunschweig und zersplitterte. Dieser Himmelskörper wurde durch dem aerodynamische Effekte während des Atmosphärenflugs soweit abgebremst, dass er "nur" noch mit der normalen Fallgesschwindigkeit von ca. 240 km/h auftraf. So was möchte ich auch mal vor meiner Garage finden - da käm's mir nicht auf ein paar Pflastersteine an ;-)


Mondgestein
   
Die NASA erwartete, bei den Apollo-Missionen ähnliche Gesteine wie im Ries vorzufinden. Aus diesem Grund absolvierten Astronauten von vier Apollo-Missionen ein Geländetraining in Aufschlüssen rund um Nördlingen. Wegen dieser engen Verbindung mit der NASA konnte das Museum eine Gesteinsprobe vom Mond erhalten. Interessantes Detail: Auf der Oberfläche des Steins sieht man viele kleine Eintiefungen. Das sind Mikrokrater, die durch den Einschlag von Kleinstmeteoriten entstehen.

Wir konnten nicht nur das Museum besichtigen, sondern auch einige Aufschlüsse rund um Nördlingen, wo man die enormen Auswirkungen in der Geologie erkennen konnte. Ein Fundstück hat mich besonders fasziniert:
   
Das ist ein sog. Shatter Cone (Strahlenkegel). Die anstehenden Jurakalke wurden durch die durchlaufende Stoßwelle zerrüttet, und es bildeten sich grob kegelförmige Strukturen mit feinen, strahlenartigen Rillen, die Rückschlüsse auf die Richtung der Stoßwelle zulassen.

Wer mal hinfahren möchte: Ein Besuch lohnt!

Viele Grüße, W.
Viele Grüße, W.

We shall be restoring normality as soon as we know what is normal anyway. (Douglas Adams)
https://wolfgangs-gartensternwarte.de
Folgenden 3 Usern gefällt Wolfgang.F's Beitrag:
Herbipollution (11.11.2013), Martin.F (10.11.2013), Ulf (09.11.2013)
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Folgenden 3 Usern gefällt Wolfgang.F's Beitrag:
Herbipollution (11.11.2013), Martin.F (10.11.2013), Ulf (09.11.2013)
#2
Hallo Wolfgang,

interessante Bilder von dir. Finde ich toll, das du uns Teil haben lässt.
Ich kenne Nördlingen (oder auch Nördlinger Ries) sehr gut duch die Schule in Höchstädt an der Donau.
Ich war schon am Kraterrand gestanden, auch wen dieser nicht so gut zu erkennen war. Mein ehmaliger Passat durfte ein bisschen leiden. Tongue
Gruß Karsten
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GSO 12" f/5 Dobson 300/1500mm
ED80 80/560mm auf Meade LXD75 Montierung
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