06.03.2010, 11:04
Hallo zusammen,
Hier noch ein kleiner Bericht von meinem "Sternabend" für die VHS Neustadt vom 5.3.2010.
Das Wetter war wie üblich spannend. Der Wetterbericht fiel je nach Quelle recht unterschiedlich aus zwischen "leicht bewölkt" bis "geschlossene Wolkendecke mit Schneefall". Im Lauf des Nachmittags lösten sich die Wolken mehr und mehr auf, und gegen 17.00 war der Himmel weitgehend wolkenlos. Es sah nach einem perfekten Beobachtungsabend aus.
Die Teleskope waren gerade im Auto verstaut, als von Westen her die Bewölkung wieder zunahm und dichter wurde. Am Beobachtungsplatz war gerade um Orion und die Zwillinge eine größere Wolkenlücke, sonst war wieder alles dicht. Nachdem es für eine Absage zu spät war, habe ich trotzdem den 10" Lightbridge und den ED 80/000 auf AZ3 aufgebaut.
Die Teilnehmer ließen sich glücklicherweise nicht von den Wolken abschrecken und trafen nach und nach ein. Die Situation machte ein etwas improvisiertes Programm erforderlich. Jede Wolkenlücke würde genutzt! Es war diesmal also weniger Starhopping, sondern Wolken-Lücken-Hopping angesagt.
Mars
Mars wird jetzt schon sehr klein. Zu Beginn (Dobson noch nicht ganz ausgekühlt) waren Strukturen nur zu erahnen, später am Abend waren durchaus deutliche Hell-Dunkel-Kontraste und (schwach) eine hellerer Bereich an der Polkappe zu erkennen.
Alkor/Mizar
Nur noch eine Wolkenlücke rund um den Großen Wagen... schnell ein Blick auf das "Reiterlein" mit Alkor und Mizar. Erst mit bloßem Auge: Einige Teilnehmer konnten tatsächlich den "falschen" Doppelstern Alkor neben Mizar sehen (irgendwie sind meine Augen dafür nicht gut genug). In den Teleskopen war dann der "echte" Doppelstern Mizar A und B getrennt zu beobachten, mit Alkor in größerer Distanz.
Galaxien um den Großen Wagen
M 51 war wegen Dunst und Streulicht fast nicht zu erkennen, aber ein Schwenk durch die Wolkenlücke zeigte das Galaxienpaar M81/82. Im 26mm Weitwinkel am Lighbridge waren beide Galaxien im Gesichtsfeld als klar definierte Nebelflecke zu sehen. Einige Teilnehmer hatten allerdings Mühe, die Galaxien zu erkennen.
M42
Um Orion herum ging eine Wolkenlücke auf, also schnell auf M42. Der Nebel erschien etwas konstrastschwächer als gewohnt, war aber natürlich klar zu erkennen. Das Trapez war in guter Auflösung zu sehen.
Innerhalb in 5 Minuten war dann plötzlich fast der gesamte Himmel frei. Zeit für eine kleine Sternbild-Tour, und dann eine kleine Sternhaufen-Runde...
Plejaden
Der lockerste Sternhaufen der Runde, die Plejaden, gehen über das Gesichtsfeld des 26mm-Okulars hinaus. Der Haufencharakter ist gut zu erkennen, und auch die Reflexionsnebel sind als mattes Schimmern zu sehen.
H und Chi Persei
Auch hier zeigt der Dobson seine Stärken, beide Sternhaufen sind sehr kontrastreich und klar im Gesichtsfeld des 26mm-Okulars zu erkennen. Sie sind schon deutlich konzentrierter als die Plejaden...
Fuhrmann-Sternhaufen
... aber das geht natürlich noch konzentrierter. Nach einem schnellen Schwenk zum Fuhrmann konnten wir noch M37 und M38 in aller Pracht beobachten, bis eine neue Wolkenbank drüberzog. M36 musste leider ausfallen...
Nun zog schnell eine hochnebelartige Wolkenschicht über den Himmel und schluckte viel Licht. Weitere Deep-Sky-Beobachtungen waren nicht mehr möglich, aber ein schneller Blick auf den Doppelstern Castor ging gerade noch.
Pünktlich zum geplanten Ende der Veranstaltung war der Himmel wieder fast bedeckt. Wir hatten großes Glück, in diesen 90 Minuten tatsächlich ein paar größere Wolkenlücken zu erwischen und hatten zumindest für ca. 20 Minuten einen fast klaren Himmel. So hat es dann wider Erwarten möglich, mit Wolkenlücken-Springen fast das ganze geplante Beobachtugsprogramm durchzuführen.
Der nächste Morgen: 10 cm Neuschnee. WIRKLICH Glück gehabt :-)
Viele Grüße, W.
Hier noch ein kleiner Bericht von meinem "Sternabend" für die VHS Neustadt vom 5.3.2010.
Das Wetter war wie üblich spannend. Der Wetterbericht fiel je nach Quelle recht unterschiedlich aus zwischen "leicht bewölkt" bis "geschlossene Wolkendecke mit Schneefall". Im Lauf des Nachmittags lösten sich die Wolken mehr und mehr auf, und gegen 17.00 war der Himmel weitgehend wolkenlos. Es sah nach einem perfekten Beobachtungsabend aus.
Die Teleskope waren gerade im Auto verstaut, als von Westen her die Bewölkung wieder zunahm und dichter wurde. Am Beobachtungsplatz war gerade um Orion und die Zwillinge eine größere Wolkenlücke, sonst war wieder alles dicht. Nachdem es für eine Absage zu spät war, habe ich trotzdem den 10" Lightbridge und den ED 80/000 auf AZ3 aufgebaut.
Die Teilnehmer ließen sich glücklicherweise nicht von den Wolken abschrecken und trafen nach und nach ein. Die Situation machte ein etwas improvisiertes Programm erforderlich. Jede Wolkenlücke würde genutzt! Es war diesmal also weniger Starhopping, sondern Wolken-Lücken-Hopping angesagt.
Mars
Mars wird jetzt schon sehr klein. Zu Beginn (Dobson noch nicht ganz ausgekühlt) waren Strukturen nur zu erahnen, später am Abend waren durchaus deutliche Hell-Dunkel-Kontraste und (schwach) eine hellerer Bereich an der Polkappe zu erkennen.
Alkor/Mizar
Nur noch eine Wolkenlücke rund um den Großen Wagen... schnell ein Blick auf das "Reiterlein" mit Alkor und Mizar. Erst mit bloßem Auge: Einige Teilnehmer konnten tatsächlich den "falschen" Doppelstern Alkor neben Mizar sehen (irgendwie sind meine Augen dafür nicht gut genug). In den Teleskopen war dann der "echte" Doppelstern Mizar A und B getrennt zu beobachten, mit Alkor in größerer Distanz.
Galaxien um den Großen Wagen
M 51 war wegen Dunst und Streulicht fast nicht zu erkennen, aber ein Schwenk durch die Wolkenlücke zeigte das Galaxienpaar M81/82. Im 26mm Weitwinkel am Lighbridge waren beide Galaxien im Gesichtsfeld als klar definierte Nebelflecke zu sehen. Einige Teilnehmer hatten allerdings Mühe, die Galaxien zu erkennen.
M42
Um Orion herum ging eine Wolkenlücke auf, also schnell auf M42. Der Nebel erschien etwas konstrastschwächer als gewohnt, war aber natürlich klar zu erkennen. Das Trapez war in guter Auflösung zu sehen.
Innerhalb in 5 Minuten war dann plötzlich fast der gesamte Himmel frei. Zeit für eine kleine Sternbild-Tour, und dann eine kleine Sternhaufen-Runde...
Plejaden
Der lockerste Sternhaufen der Runde, die Plejaden, gehen über das Gesichtsfeld des 26mm-Okulars hinaus. Der Haufencharakter ist gut zu erkennen, und auch die Reflexionsnebel sind als mattes Schimmern zu sehen.
H und Chi Persei
Auch hier zeigt der Dobson seine Stärken, beide Sternhaufen sind sehr kontrastreich und klar im Gesichtsfeld des 26mm-Okulars zu erkennen. Sie sind schon deutlich konzentrierter als die Plejaden...
Fuhrmann-Sternhaufen
... aber das geht natürlich noch konzentrierter. Nach einem schnellen Schwenk zum Fuhrmann konnten wir noch M37 und M38 in aller Pracht beobachten, bis eine neue Wolkenbank drüberzog. M36 musste leider ausfallen...
Nun zog schnell eine hochnebelartige Wolkenschicht über den Himmel und schluckte viel Licht. Weitere Deep-Sky-Beobachtungen waren nicht mehr möglich, aber ein schneller Blick auf den Doppelstern Castor ging gerade noch.
Pünktlich zum geplanten Ende der Veranstaltung war der Himmel wieder fast bedeckt. Wir hatten großes Glück, in diesen 90 Minuten tatsächlich ein paar größere Wolkenlücken zu erwischen und hatten zumindest für ca. 20 Minuten einen fast klaren Himmel. So hat es dann wider Erwarten möglich, mit Wolkenlücken-Springen fast das ganze geplante Beobachtugsprogramm durchzuführen.
Der nächste Morgen: 10 cm Neuschnee. WIRKLICH Glück gehabt :-)
Viele Grüße, W.
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We shall be restoring normality as soon as we know what is normal anyway. (Douglas Adams)
https://wolfgangs-gartensternwarte.de
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