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Rima Ariadaeus - Mondkrater Silberschlag
#1
BB vom 28.12.2014

Hallo,

wie im Wetterbericht gemeldet konnten wir heute einen eiskalten, klaren Wintertag "genießen". Nach fleißig Schneeschippen und Schlittenfahren mit den Kindern schnallte ich meinen TMB auf die MON2 und ließ die Kombi auf der Terrasse abkühlen. Daneben lag der 130er zum temperieren, den ich später mit zu Ralf nahm. Gegen 18.00 Uhr stand der Mond günstig und ich konnte es mir trotz steifer Brise und gefühlten - 15°C (tatsächlich waren es um die -9°) nicht entgehen lassen eine Zeichnung anzufertigen. Die Handnachführung hält einen zusätzlich in Bewegung, da bei Hochvergrößerung das Objekt der Begierde zügig durch das Okular wandert.

Die Luft war ordentlich ruhig - Luna stand wie ausgestanzt im 22er Nagler - ich konnte gleich mit dem 3,5er loslegen. Ins Auge fiel mir der Krater Silberschlag und die Rima Ariadaeus, die hübsch beleuchtet waren. Eine halbe Stunde reichte, um die Szenerie "einzufangen". Die Zeichnung ging flott von der Hand. Darüber war ich froh, denn Finger wurden auch sehr schnell klamm. Mit dem Rücken zum Wind konnte ich immerhin so lange durchhalten. Mittlerweile sanken die Temperaturen in den zweistelligen Minusbereich.

Rima Ariadaeus ist eine geradlinige Rille auf dem Erdmond mit mehr als 300 Kilometern Länge. Es wird vermutet, dass sie entstanden ist, als ein Bereich der Mondkruste zwischen zwei parallelen Bruchlinien absank und so einen Grabenbruch schuf. Die mondgeschichtlich relativ junge Struktur wird nur von wenigen Kratern überdeckt. (zit. Wikipedia)

Nach dem Abendessen baute ich ab, packte Stativ, Okularkoffer und 130er ins Auto und fuhr zu Ralf. Jupiter sollte genauer unter die Lupe genommen werden. Doch schon bei der Ankunft zogen Wolken von Norden her herein und vereitelten erst einmal einen Blick auf den Himmel. Wir vertrieben uns die Zeit in der Werkstatt bis gegen 22.00 Uhr eine Lücke in den Wolken entstand. Ca. - 12° hatte es nun, aber Wind war hinter Ralfs Haus zum Glück keiner. Eine richtig knackige Winterbeobachtung hat immer ihren Reiz Big Grin ... solche Abende vergisst man in der Regel nicht. Sie "brennen" sich tief in die Erinnerung!

Endlich konnten wir in den beiden 130ern nebeneinander den Planetenriesen betrachten. Wir wechselten bei einer Vergrößerung von 200x hin und her. Beide zeigten ein sehr gutes, neutrales Planetenbild während der lachsfarbene GRF sichtbar wurde. Feine graue Wolkenfetzen zogen vom NEB Richtung Äquator und die unterschiedlichen Farbtöne in den Bändern konnten gut erkannt werden. Höhere Vergrößerungen waren heute aber nicht drin. In der Praxis funktionieren die Objektive ohne Auswirkung der niedrigen Temperaturen. Das ist gut zu wissen.

Die Luftruhe war jetzt nicht hundertprozentig und der richtige "Wow- Effekt" an Schärfe blieb aus. Trotzdem waren wir mehr als zufrieden. Wir prüften in Ralfs Gerät die Abbildung auch mit Zenitprisma, was keine Verbesserung der Abbildung brachte. Leider war nach gut einer Stunde auch schon wieder zu und wir entschlossen uns abzubauen. Nach dem Schlummertrunk wurden die Wolkenlücken größer aber in Anbetracht der Mitternachtsstunde verabschiedete ich mich nach diesem eiskalten Vergnügen. Daumen hoch Bei Gelegenheit, da sind wir beide uns sicher wird solch ein Treffen wiederholt.

Glücklich und etwas fröstelnd kam ich um 0.45 Uhr zu Hause an. Hier meine Mondzeichung und ein Schnappschuss von Ralfs "Aussichtsplattform".Wink


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the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Folgenden 4 Usern gefällt Uwe's Beitrag:
Herbipollution (29.12.2014), Simon (30.12.2014), Ulf (29.12.2014), Wolfgang.F (29.12.2014)
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Herbipollution (29.12.2014), Simon (30.12.2014), Ulf (29.12.2014), Wolfgang.F (29.12.2014)
#2
Hallo Uwe!
Den hast Du ja eiskalt erwischt!!! Big Grin Wieder mal ein ASOD - und ein klasse Bericht! Daumen hoch
Ich blieb gestern drinnen, zwecks feiern...
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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