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Abbildungsleistung Bogensekunde/Pixel
#1
Hallo Miteinander!
Eine Frage an die erfahrenen Planetenfotografen hier ...
Mit welchen Abbildungsmaßstab setzt ihr denn Eure Planetenkameras ein?

Hintergrund: Mir ist eine sehr günstige ASI 120MC zugelaufen, da konnte ich nicht Nein sagen. Die hat ja nun sehr kleine Pixel ...
Je nach Berechnungsgrundlage liegt das theoretische Auflösungsvermögen meines TAL-250K irgendwo zwischen 0,55-0,46".
Das habe ich rechnerisch schon ohne Barlow mit 0,36"/Pixel erreicht. Macht es Sinn noch kleinere Werte zu erreichen (aber Binning als Gegenspieler geht ja bei einer Bayermatrix nicht).

Andererseits hat eben die Bayermatrix zur Folge, dass eben auch die benachbarten Pixel zur Gewinnung der Farbinformation herangezogen werden. Ergo müsste ich vielleicht gar nicht mit 3.75my großen Pixeln rechnen, sondern mit 7,5my.
Dann würde ich ohne Barlow rechnerisch bei nur rund 0,73"/Pixel liegen und eine 2x-3x Barlow wäre sehr angebracht.

Ergo: Welche Werte in Bogensekunden/Pixel sind denn angezeigt, bzw. werden eingesetzt?

Gruß, Andreas (der mit dem TAL)
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Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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#2
Hallo Andreas,
das mit der Erfahrung überlese ich mal und antworte nach bestem Wissen.

Bei der Planetenfotografie lässt sich nicht wie bei Sternen mit FHHM-Werten bzw. Auflösungsvermögen klar abgrenzen sondern da geht es um Kontrastunterschiede.
Diese sind in den jeweiligen MTF Diagrammen ablesbar was Dir aber noch nicht hilft den richtigen Maßstab festzulegen.

Wenn Du es genau wissen willst kannst Du den Thread hier durchlesen:
http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbth...ost1139934

Oder aber mein Vorschlag dazu für Monochromkamera´s ist die Pixelgröße in ym x 2,8 = Öffnungsverhältnnis oder aber größer.
Bei Farbkameras wird es mathematisch richtig schwer auszurechnen um wieviel die Auflösung schlechter wird, jedenfalls nicht um die Hälfte.
Wenn wir mal grob Wurzel von 2 annehmen ergibt sich für Deine Pixelgröße für einen Farbpixel von 3,75 x Mindestfaktor 4 = f/15

Mehr Brennweite bringt unter guten oder sehr guten Bedingungen dann noch einen Gewinn, aber die Zunahme an Information ab der Mindestbrennweite dann nur noch mit geringer Steigerung.
Eine lange Brennweite widerum führt zu weniger Licht und damit längeren Belichtungszeiten, mehr Rauschen usw.
Ich denke mit einer 2x Barlowlinse ( f/17) kannst Du nichts falsch machen und wenn Du mehr Abstand einbaust erhöht sich der Verlängerungsfaktor noch etwas.
Der Rest liegt dann ohnehin am Seeing und nur bei sehr guten Bedingungen können noch längere Brennweiten tatsächlich genutzt werden.
Darunter verschenkst Du allerdings erreichbare Auflösung, also ohne Barlowlinse.

Clear sky
Ralf
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Andreas-TAL (12.03.2015), Ulf (11.03.2015)
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#3
Hallo!
Als erfahrener (Kulcher) Wink Planeten-Fotograf schließe ich mich Ralf's Ausführungen an. Wurzel 2 ist die BayerMatrix schlechter und freilich auch dunkler.
Im Grunde IST SEEING das Wichtigste und freilich eine gescheite, kolliminierte Optik. Oversampling mit dem Faktor zwei ist bei gutem Seeing sinnvoll!
Wir hatten sogar 2,5x Oversampling beim letzten Jupiter.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#4
Hallo Andreas,

ich habe mich mit diesem Thema auch beschäftigt und Ralf und Christoph haben alles Wesentliche gesagt. Hier übrigens ein Link von einem der mit dem TAL-250K tolle Mondfotos und Mosaike erstellt:
Dimitry Makolkin

CSCS!

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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Andreas Paul (12.03.2015), Andreas-TAL (12.03.2015), Uwe (13.03.2015)
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#5
Vielen Dank für die ganzen kompetenten Antworten, Links und Tipps. Das hilf mir sehr weiter ... und bestätigt meine spontanen, ersten Gedanken.
So aus dem Bauch raus habe bei den ersten Testläufen auch ne 2x oder 2,5x Powermate vor der Kamera gehabt.

Dmitry Makolkin "kenne" ich aus dem Russischen Forum gut und wir stehen hin und wieder in Kontakt. Sein TAL-250K ist, wie die meisten Klevtsovs, gar nicht so toll, aber die Resultate, die er erzielt sind sehr beeindruckend.

Er kriegt eine wahnsinnig gute EBV hin. Neben all dem anderen ist das die nächste Kurve wo es mich schon wieder raushaut. Macht aber trotzdem Spaß Wink

Andreas und der TAL
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Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
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#6
Hallo Andreas!
Wenn ich nicht schon ein heimlicher TAL-Fan wäre - Uff, das sind ja absolut starke Aufnahmen! Daumen hoch
Oder hat er auch einen direkten Draht zu einem Satelliten? Wink
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#7
Frag' mich bloß nicht wie er das macht ... Huh
Und dabei hat sein Klevtsov seinem Vernehmen nach beim Strehl auch nur ne "8" hinterm Komma. Aber gut, wer Registax mitentwickelt, der macht nicht nur Try&Error ...
In den USA gibt es ein paar Raumfahrmuseen, die seine Bilder mittlerweile mitverwenden. Soviel mal zu den Satelliten Wink ...

Und jetzt kommt die Krönung: Er macht das mitten aus Moskau heraus Dodgy und wenn es so ist wie bei 90% der Moskowiter, dann steht sein TAL auch noch auf'n Balkon einer Hochhaussiedlung herum.

Andreas - auch mit dem TAL (aber ohne den Workflow)
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#8
Hallo Andreas,

das mit der 8 hinter dem Komma ist doch schon mal eine Hausnummer!!! Mein ACF schafft grad so die 7 Wink ... Eine Vollgurke halt Big Grin

...aber das war ein anderes Thema Tongue
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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