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BB vom 18.3.2015
#1
Hallo!
Gestern Abend verabredete ich nach ca. Halbjährigem Planen, Warten und Verschieben mich mit einem Freund zum Beobachten.

Es begann viel versprechend mit einer klaren Dämmerung. Auch die drohende Wolkenbank verzog sich ins westliche Nirvana und wir konnten mit Venus loslegen, die so als dreiviertel Scheibchen etwas wabernd im Okular stand. Vor allem im Newton reizvoll mit den Fangspiegelstreben.

Danach ging es hoch zu den Plejaden. Im 10" Newton und einem 30 mm UWA No-Name Okular eine wahre Wucht (fast 2° ebenes Sichtfeld)! Selbst leichte Reflexionsnebel waren in der späten Dämmerung auszumachen und ließen das Herz höher schlagen für die Nacht. Die Farbunterschiede waren schon sehr reizvoll bei den wenigen rötlichen Sternen. Der APO kam da nur bedingt mit, ok, der hatte auch nur ein 35 mm Plössl bei 23x dagegen zu setzen. Nur die hellen Sterne waren einfach feiner.
Als würdiger Nachfolger kamen h und chi im Perseus dran. Auch der Doppelsternhaufen überzeugte richtig in der Tiefe und Fülle der Sterne. Und um sich dem Kometen zu nähern kam noch M103 auf dem Weg zur Ansicht. Da hatte der APO gegen die Lichtstärke des Newton keine Chance mehr!

Lovejoy C 2014/Q2 war leicht als grünes Nebelbällchen auzumachen. Auch sein Schweif über 1° Länge war anfänglich schwierig und dann immer besser zu halten. Selbst im kleinen 4,6" Refraktor war diese feine Aufhellung zu verfolgen, der Kometenkern selbst war ja kein Problem. Vielleicht ist der APO ja "Kometen"-optimiert.

Dann zog es uns gegen Süden: M1 sollte uns erfreuen. Aber außer einer kleinen Flamme in Form eines Tangens-Graphen war dort nicht zu finden. Komisch. Ein Nebelfilter versagte, was aber auch nicht verwunderte. Ein Blick an den Himmel zeigte den Grund: eine seltsame Aufhellung am eigentlich astronomisch dunklen Firmament machte sich da breit. Ein Ausläufer der Polarlichter?

Vorbei an M35, der immer wieder mit seinem kleinen Begleiter ein Schmuckkästchen ist, in den Orion zu M42. Da wurde nun schon die Aufhellung störend und es half nur noch ein UHC-Filter für eine vernünftige Abbildung. Dafür war der Zentralbereich wieder Klasse in seinen wolkenartigen Struktur. Beim Trapez zeigte sich eindeutig die E-Komponente, während F nur ab und zu blitzte. Da geht eigentlich mehr!

Krönender Abschluss bildete Jupiter mit GRF und einigen interessanten Wolkenstrukturen. Leider ging bei mir nichts über 200x, das Seeing war nicht so gut im Maintal! Der Anblick des Gasriesen war ganz ähnlich meinem Bild vom 8. März.
Ein Blick zu NGC 2903 zeigte den zentralen Balken deutlich und die Arme nur schwach, sodass wir uns zum Beenden unserer Beobachtung entschlossen - die eigentlich nicht so schlecht war. Nur die Dämmerung hatte uns einfach zu viel versprochen!


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Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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Ulf (19.03.2015)
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Ulf (19.03.2015)




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