Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Spontanbeobachtung vom Jetstream beeinträchtigt
#1
BB vom 21.05.2015

Hallo,

eigentlich hatte ich gar nicht damit gerechnet, dass ich an diesem Abend noch die Zeit finde den klaren Himmel zu nutzen. Erfreulicherweise konnte ich aber gegen 22.00 Uhr starten.

Der 8"Dobson wurde schnell auf die Terrasse getragen und bei niedriger Vergrößerung Venus und Mond in Augenschein genommen. Der Spiegel musste noch auskühlen.

Im laufe der nächsten Stunde bemerkte ich dann, dass wir sehr hohe Windgeschwindigkeiten in großer Höhe haben mussten. An Jupiter rasten bei intra- bzw. extrafokaler Betrachtung die Luftschlieren extrem schnell über die Planetenscheibe. So wurden feinere Details quasi weggewischt...

Für Galaxien und KS- Beobachtungen war die Transparenz recht gut, doch erst spät, war der Himmelshintergrund richtig schwarz.

Vom Leo-Triplett ging es weiter zu Makarians Galaxienkette bis hinunter zu M 104. Im Schlangenträger warteten mehrere Kugelsternhaufen darauf mir ihre Photonen zu schicken und auch die Hauptdarsteller der Jungfrau wurden erfolgreich abgearbeitet. Mit dem Telrad und dem Deep-Sky-Reiseatlas hat man die Objekte nach wenigen Teleskopbewegungen im Okular und freut sich, wie einfach doch die helleren Himmelsschönheiten eingefangen werden.

Natürlich wünscht man sich dann für Detailwahrnehmung etwas mehr als 8" Öffnung, aber ich möchte mal nicht jammern Wink
Schließlich war heute der Jetstream der beobachtungslimitierende Faktor.

Um 1.00 Uhr überkam mich dann die Müdigkeit. Die Okulare wurden eingepackt und das Teleskop als Ganzes ins Wohnzimmer gestellt - keine 2 Minuten.

War von euch auch jemand aktiv die letzten Tage???
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Folgenden 2 Usern gefällt Uwe's Beitrag:
Andreas-TAL (23.05.2015), Simon (23.05.2015)
Zitieren
Folgenden 2 Usern gefällt Uwe's Beitrag:
Andreas-TAL (23.05.2015), Simon (23.05.2015)
#2
Hallo Uwe!

Ich habe es mir überlegt, ob ich am Donnerstag noch wegfahre, war dann aber einfach zu müde. Interessant ist deine Seeingbeschreibung mit dem Verweis auf den Jetstream, weil genau das Gegenteil der Fall war (nur 0-1 Meter pro Sekunde)

Über dem östlichen Unterfranken kam der Jetstream nämlich zum "Stehen". Nachdem da oben aber immer Bewegung ist, kommt er nur dann zur Ruhe, wenn er quasi wieder "umkehrt". Die Zugbahn der Luft schaut dann aus wie eine sehr enge Schleife und genau an der Spitze ist dann eben fast keine Bewegung mehr, aber eben nur fast.

Interessant zu lesen, dass diese geringen, aber dann eben völlig chaotischen Turbulenzen, die ja dann auch noch sehr kleinräumig sind (die normalen Strömungsmuster des Jetstreams sind ja sind über Hunderte von Kilometern stabil (siehe Ralfs Bericht über Gedern und meine Seeingbeobachtung im Odenwald dazu), solche starken Auswirkungen haben.

Ideal ist es, wenn man knapp neben so einer Jetstream-Ruhe durch die Atmosphäre guckt. Dann hat man eine gleichmäßige, laminare Strömung mit geringer aber konstanter Geschwindigkeit (so 5-8 m/s). Die (saugenden) Lüfter im Newton machen ja genau dasselbe, mit deutlich positiver Beeinflussung des Tubusseeings.

Andreas und das TAL
____________________________________________________

Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
Zitieren
#3
Hallo Uwe,
ich war ebenfalls in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zum Beobachten Unterwegs. Was die Luftunruhe angeht, habe ich exakt die gleiche Erfahrung gemacht.

Gruß
Simon
Zitieren
#4
Hallo Uwe,

ich war auch am 21.05 bei mir im Garten.

Da just am gleichen Tag eine ASI 120 MC geliefert wurde Tongue, kannst du dir sicher vorstellen, mit was ich am Abend beschäftigt war.

Ich gebe zu, dass ich mir das Ganze etwas einfacher vorgestellt habe.
Mein Plan war Idea:
-Dobson mit EQ-Plattform aufstellen.
-Planet im Okular einstellen
-Kamera rein
-Scharf stellen
-aufnehmen

Diejenigen, die so etwas schon mal gemacht haben werden jetzt vermutlich grinsen Big Grin

Fakt ist:
Der Dobson muss viel feinfühliger werden
Die Plattform muss genauer ausgerichtet werden.
Ich muss mich zunächst mit der Software vertraut machen. Denn Videos wurden leider auch keine gespeichert Blush

Dennoch:
Es macht mal wieder so richtig Spass was neues aus zu probieren.
Aber ich glaube, ich werde zunächst mal den 7" Mak auf der EQ6 damit bestücken und mich einarbeiten.

Gruß
Gerhard
Zitieren
#5
Hm, soll ich jetzt was Neues anfangen??? Confused
Oder Hallo Zusammen!
Ich war auch in der Nacht vom 21.-22.5. aktiv.
Zunächst habe ich an meinen Strichsternen weiter experimentiert ohne wirklich den Grund für sie rauszubekommen. Es kann sein, dass der klemmende T-42 Chinesenring irgendeinen anderen Fehler kompensiert und deshalb funzt. Huh

Jedenfalls konnte er später zeigen, was er bewirkt: runde Sterne. Zuvor war aber noch Dämmerung: Mond, Venus, Jupiter und diverse hellere Sterne konnte ich anfahren. Im APO ein Genuss bis 22.00 Uhr, dann kam der Jetstream oder ging er??? auf jeden Fall bis dato wunderschöne Kügelchen im APO mit einem fast perfekten Ring drumrum bei einer Vergrößerung 300x. Der Newton fiel schon da hinter dem APO zurück. Irgendwann wurde der Schalter umgelegt und die Beugungsringe fingen das Tanzen an und am Newton waren nur noch Speckle zu sehen. Jupiter war kaum mehr zu entlocken als SEB und NEB. Zuvor war da am Taghimmel noch mehr auszumachen. - Ende erster Schicht. Sleepy

Gegen 1.45 MESZ startete ich einen Versuch TW Vul, der wieder mal im Ausbruch ist zu fotografieren. Das ging recht gut und fix. Die Helligkeit von 13,45 mag ist auch ausreichend für eine visuelle Sichtung (siehe Anhang) - und rund waren die Sterne auch. Es hatte allerdings mittlerweile auf +1° abgekühlt!
Nebenbei ein Blick an den Himmel: 6,2 mag fst und eine Transparenz, die das schlechte Seeing vergessen ließ. Also nach einer halbstündigen Belichtung Kamera raus und Okular rein und in der Milchstraße spazieren gegangen: alle verfügbaren KH abgegrast, Nebel "richtig gesehen": will heißen, ich stellte M20 ein und erwartete den Lagunnebel und dachte mir, komisch, der sieht aus, wie der Trifidnebel... - wieder mal die Nummern vertauscht! Undecided

Das Highlight waren allerdings M6 knapp über den Bäumen unserer Bachallee und M7 in den Bäumen! So klar und deutlich sind sie kaum zu finden. Und freilich war auch die Milchstraße fast bis zum Horizont zu sehen. M11 war von den OH am schönsten für mich und die Milchstraße, die in ihrer Differenziertheit faszinierend war. Irgendwann ließ sich dann auch die Morgendämmerung nicht mehr verleugnen und ich schloss gegen 3.30 MESZ zufrieden meine Sternwarte. Angel

Das Bild ist ein 1:1 Ausschnitt. TW Vul ist ziemlich genau in der Mitte...
   
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
Zitieren
#6
Hallo Miteinander!

@Christoph:
Ich glaube die große Luftruhe kam und hat den Schalter auf mies umgestellt. So langsam setzt sich bei mir das große Seeing-Puzzle was den Jetstream und Mitteleuropa angeht zusammen. Die letzten "parallelen" Beobachtungen an verschiedenen Orten zusammen mit den rechnerischen Jetstream-Prognosen ergeben langsam ein Bild.

@Gerhard
Ich bin gespannt auf die Rückmeldung was die fps Rate angeht. Ich denke mal hier ist tatsächlich USB 2.0 der limitierende Faktor, oder doch die Geschwindigigkeit der Festplatte ...

Gruß, Andreas
____________________________________________________

Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
Zitieren
#7
Hallo Andreas,

es lag wahrscheinlich an den Einstellungen.
Ich habe versucht mit SharpCap aufzunehmen.
und es hat dann wohl auch ein Bild aufgenommen, aber kein Video.
Danach hat sich dann das ganze System aufgehängt. Erst ein Neustart lies den Rechner wieder arbeiten.
Als ich das dann später im Haus nochmals probiert habe, gelangen mir Videos.
Da waren in weniger als 1 Minute 700/800 MB auf dem Rechner.
Nun warte ich erstmal auf die nächste Gelegenheit um dann mit dem 7"Mak das Ganze nochmals zu probieren. Mit der ASI habe ich anscheinend nur ein ganz kleines Gesichtsfeld zur Verfügung. So feinfühlig konnte ich den Dobson fast nicht einstellen und nachführen. Wenn die Plattform ausgerichtet ist und der Planet ist dann auf dem Bildschirm zu sehen, dann könnte ich sicher ca 1 Minute den Planeten aufnehmen. Aber das Einstellen des Planeten auf dem Bildschirm ist schon sportlich. Da ist das Gestänge anscheinend zu weich. Hat man den Planeten erstmal auf dem Bildschirm und lässt dann den Newton los, ist der Jupiter schon wieder vom Bildschirm verschwunden. Da brauchste echt ne Engelsgeduld Angel
Ich werde mich dann aber zunächst mal mit Firecapture einarbeiten. Hier gibts im Netz einige Videos bezüglich der Einstellungen und Handhabung. Ich glaube, wenn man das Grundprinzip erst mal heraus hat, funktioniert das schon recht ordentlich.
Wenn sich mal die Möglichkeit ergibt werde ich mal Frank ansprechen. Der hat ja auch die ASI in Mono. Der wird mir sicher unter die Arme greifen.Wink
Gruß
Gerhard
Zitieren
#8
Hallo Gerhard,

na klar mache ich das! Ich habe die Kamera mit Firecapture erst einmal im "Trockenlauf", also ohne Teleskop am Schreibtisch lange ausprobiert und die verschiedensten Einstellmöglichkeiten getestet, damit dann am Teleskop wenigstens das schon einmal funktioniert.
Das Bildfeld für eine Planetenaufnahme hat ja nur wenige Bogenminuten Durchmesser, da rächt sich jede kleinste mechanische Schwäche und das Scheibchen saust aus dem Bild...

CSCSCS!

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
Zitieren
#9
Hallo Frank,

jetzt haben wir Uwe`s Faden natürlich vollends gekapert.Angel
Vielleicht kann Ulf uns hier rauslösen.

Zunächst mal Danke für deine Hilfe.
Also ich habe mal in Firecapture rumprobiert und festgestellt, dass man im Modus 2x2Binning das etwas größere Gesichtsfeld hat. Das Aufnehmen eines Videos klappt nun auch ganz gut. Habe festgestellt, dass man am Besten das originale beigelegte USB-Kabel verwendet. Mit einem vorhandenen Noname-Kabel erhielt ich keinen Kontakt.
Bereits am 23.03. habe ich auch noch die Erfahrung gemacht, wenn man am Suchen des Planeten ist, dass man am besten etwas defokussiert. Dann ist der LichtklecksBig Grin etwas größer und huscht dann doch schon öfters mal durch das Bild. Beim eigentlichen fokussieren war ich froh, dass ich einen Motorfokus habe. Sonst hätte es gleich wieder gezappelt. Big Grin

Jetzt warte ich mal auf etwas besseren Himmel. Zur Not würde ich auch mal an der Sonne mein Glück versuchen. Die haben wir aber leider momentan auch nur für wenige Sekunden.

Grüße aus Uissigheim
CS
Gerhard
Zitieren
#10
Hallo,

Weiß jetzt nicht genau was ich hier reparieren soll?

Zu FireCapture, ich verwende zwei 3 Meter lange USB Verlängerungen und es funktioniert ohne Probleme.
Wichtig ist das der Laptop genügend Arbeitsspeicher hat, mit 1 GB hatte ich Probleme und nach aufrüsten auf 2 GB klappst.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste