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M17, Omega-, Schwanennebel oder was?
#1
Hallo!
Ralf hat mir seine Daten zu M17 von letzter Woche zur Verfügung gestellt. Das Objekt kommt ja nicht wirklich hoch genug für eine tiefe Belichtung. Er hat aber ganze Arbeit geleistet, was Nachführung und Schärfe angeht.
Einfach eine Steilvorlage, die ich nutzen musste!

Die Daten der Ausrüstung: Skywatcher Esprit 120 mit Flattener, QSI 583wsg und Astronomik Filter
Belichtung: L 12x5min ; R 5x5min, G 4x5min, 4x5min total 2h 5min vom 16.7.2015 im Summenbild 2,9" FWHM

Das gesamte Bildfeld wurde auf 60% verkleinert, der Ausschnitt ist 100%. Schön, dass jetzt größere Dateien gehen! Daumen hoch


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
       
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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CorCaroli (24.07.2015), Florian B. (22.07.2015), Herbipollution (23.07.2015), Karsten (21.07.2015), Martin.F (21.07.2015), Simon (22.07.2015), Uwe (21.07.2015)
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#2
Ein M 17 mit "Esprit" möchte ich anmerken Big Grin
was nur zum Teil am Esprit 120 liegt, aber eben auch an Deiner gelungenen Bearbeitung. Danke hierfür!
Nach dem M17 für "Jedermann" mit wenig Belichtungszeit und nur als rgb, sowie "Quick and dirty " Bildbearbeitung zeigt sich der Nebel in dieser Bearbeitung recht ungewöhnlich.
Der helle Bereich ist auch visuell ein sehr schönes Objekt; bei längeren Belichtungszeiten und besonders im H-alpha wird der rot leuchtende Bereich viel größer und der Schwanennebel erscheint in anderer Gestalt, schließlich wirken hier die Außenbereiche mit sanftem Leuchten abgegrenzt zu wirklich dunklen Bereichen die sich durchs Bild ziehen. Für die "erfolgreiche Beobachtung" der schwachen Nebelbereiche am Bildschirm den Raum idealerweise abdunkeln Cool
Dunkeladaption ist nicht erforderlich Wink


Die leichte Elongation der Sterne ist nicht die Nachführung, sondern eine noch unverstandene Schwankung in Deklination.
   
Bei der Aufnahme habe ich nach kurzem Warten in RA die Steuerung mit 0,25x bedient. Die Strichspur ist also waagrecht, während die Sterne im vorliegenden Bild 90° dazu minimal länglich verzogen sind.

Das soll aber kein Jammern sein, sondern nur eine Info für technisch interessierte Leser.

 Clear sky
Ralf
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#3
Hallo,

zu M17. ihn benutze ich oft im Sommer als visuelles Augenobjekt, denn man kann ihn bereits ohne Teleskop mit gut adaptierten Augen auch ohne Hilfsmittel auffinden. Auch im FG 10x50 ist er ein schönes Objekt.
Wenn ich mit dem Ulugh Beg am Himmel unterwegs bin ist er mein Referenzpunkt, um die anderen Nebel der Umgebung besser und schneller finden zu können.
Macht einfach Spaß!

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#4
Hallo Christoph und Ralf,

ein phantastisches Ergebnis! Der Nebel ist noch einmal wie von einem Halo umgeben, der sich nur ganz leicht vom schwarzen Untergrund abhebt. Ein riesen Dynamik-Umfang! Visuell erkennt man ja "nur" den zentralen Schwan und ahnt nichts von der wahren Größe dieses Nebels.

Ganz tolle Arbeit! Daumen hoch

CS!

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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Christoph (23.07.2015)
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Christoph (23.07.2015)
#5
Hallo Frank,

im Ulugh Beg habe ich die Ausläufer schon gesehen, allerdings nur in der nahen Umgebung des Schwans selbst. Soetwas "sieht" man halt nur mit der Kamera.

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#6
Hallo Christoph.

Deine Bilder vom Omeganebel gefallen mir gut.
Insbesondere mit dem ersten, linken Bild konnte ich meine visuelle Beobachtung mit 12" anhand der Details im Bild gut nachvollziehen:

Zitat:Sehr heller und heftig strukturierter Nebel.

Die Schwanenform ist sehr hell und sehr deutlich zu sehen. Um den hellen Teil vom Schwanenkörper erstrecken sich nach Süden schwächere, aber deutliche und strukturierte Nebel.

Im Osten ist eine strukturierte, etwas schwächere Halbschale, die nach Westen aufgeht.
Schwache Nebel lassen den Kopf vom Schwan zu einem geschlossenen Oval werden. Wenig südlich, von der höchsten Stelle vom Kopf, ist ein kleines abgetrenntes Nebelfleckchen.

Ein auffälliger heller Nebelbereich ist im Übergang vom Kopf zum Rumpf. Längliche ovale Form.
Der Rumpf schwächt sich nach Osten ab, weitet sich aber nach Osten auf.

Ohne O III Filter ist der Nebel schon sehr hell und strukturiert. Die schwachen Nebel treten aber zurück.

Beobachtet habe ich mit einem O III Filter bei einer Vergrößerung von 136x am Hochtor in Österreich.

Viele Grüße
Gerd
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Christoph (24.07.2015), Ralf (24.07.2015)
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Christoph (24.07.2015), Ralf (24.07.2015)
#7
Hallo Gerd,

deckt sich mit meiner Erinnerung aus dem vergangenen Jahr ziemlich.
Nur sind meine Augen etwas schwächer als die Deinen, aber trotzdem, es paßt.

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#8
Hallo Zusammen,
Christoph hat schon beim Bearbeiten zwei Strichspuren auf dem Bild bemerkt die auf Asteroiden hindeuteten.
Das Summenbild von L, dass ich mit CCD Stack erstellt habe wurde mit "sum" kombiniert. Eine Gegenprobe mit "Median" hätte die Strichspuren dagegen verschwinden lassen. Nun wollten wir es doch genauer wissen was durchs Bild gelaufen ist.
Bernd Häusler, ein Spezialist auf diesem Gebiet, war gleich dabei und hat die Kleinplaneten bestimmt.
Es steckt eben noch mehr drinn im Bild.:

Besten Gruß
Ralf

   

Darüberhinaus bekamen wir von Bernd Häusler dazu noch folgende Hinweise wie folgt:
"Tatsächlich sind zwei bekannte Asteroiden genau an der Stelle eurer Strichspuren. Man kann sie sicher sehr schön bei Blinken der Einzelbilder sehen, wenn sie die kurze Strecke über den Bildschirm huschen.
Es handelt sich beim nördlichen Objekt um den Asteroiden (5415) Lyanzuridi, welcher mit 17,1 mag an diesem Tag seine Bahn gen Osten zog. Dieses Objekt wurde 1978 in 095 Crimea-Nauchnij bei Chelyabinskaya von N. S. Chernykh entdeckt.
In Chelyabinskaya ging ja der berühmte kleine Asteroid vor ein paar Jahren nieder, der die Stadt beinahe dem Erdboden gleich gemacht hätte.
Das südliche Objekt ist der Asteroid (42793) 1999 BN5 mit etwas helleren 16,9 mag. Dieses Objekt wurde von der Station 651 Graslands Observatory in Tucson, New Mexiko im Jahre 1999 entdeckt."


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Christoph (26.07.2015), Herbipollution (27.07.2015), Karsten (26.07.2015), Martin.F (28.07.2015), Ulf (25.07.2015), Uwe (26.07.2015)
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#9
Hallo Ralf,

schon Wahnsinn, was die Amateurastronomie und -Fotografie heute zu leisten vermag.
An so etwas hätte man vor 20 Jahren nie gedacht und man hätte diejenigen, die das vorausgesagt hätten, ausgelacht.

Erinnert mich an Raumschiff Entenscheiß. Da haben die mit einem Ding am Ohr telefoniert, ohne Kabel! Das war doch unmöglich! - Heute hat`s jeder Schuljunge am Ohr! (nur ich nicht...)

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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