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Wenn der Vater mit dem Sohne...
#1
BB vom 11.08.2015 (und 12.08.2015 - Perseidenmaximum unten)

Hallo,

gestern klarte es wie vorhergesehen auf. Die Perseiden lockten, so dass auch mein Sohnemann unbedingt dabei sein wollte. Zuerst durften auch die Nachbarskinder noch Saturn betrachten. Der Umgang mit dem Dobs klappt dabei schon ganz gut.

Albireo bspw. war ruck zuck im Okular und begeisterte die Jungastronomen. Daneben konnten die wissbegierigen Gäste im 10" ACF die gleichen Objekte noch einmal in Ruhe mit Nachführung und "in Groß" Wink betrachten.

Gegen 22.00 Uhr verabschiedeten sich dann alle, so dass Erik und ich alleine den Himmel unsicher machten. Zuerst erklärte ich ihm mit dem Laser die wichtigsten Sommersternbilder und die zirkumpolaren Sternbilder. Mit den Augen am Fernglas führte ihn der grüne Lichtbündel zu H und Chi - Persei und zur Andromedagalaxie. Dass man das Licht, das etwa 2 Mio. Jahre von dieser Galaxie zu uns unterwegs ist so einfach sehen kann, war überraschend für ihn.

M 31 stellte er dann auch im Dobson ein und konnte den flächigen Nebel gut erkennen. H und Chi stehen aber hinter dem Haus. Sie waren für beide Geräte nicht erreichbar.
M 15, M 13, M 57 und M 27 konnte ich im ACF vergleichend beschreiben lassen. M 81/82 müssen dann natürlich auch her halten.


Gegen 23.00 Uhr war es dann so dunkel, dass wir uns beide auf die Gartenstuhlpolster legten und nebeneinander in den Himmel blickten. Die ISS zog dort auch wieder ihre Bahn von West nach Ost und nach kurzer Zeit sausten die ersten Perseiden über uns hinweg. Richtung Süden dem Schwan entlang blitze eine besonders hell und lang auf. Eine kürzere folgte ihr auf dem Fuße und während der Leuchtstreifen verblasste zeichnete sie ihre Leuchtspur daneben. Das war richtig großes Kino.

Dann dauerte es wieder eine Weile bis die nächste Schnuppe erhascht werden konnte. Bis nach Mitternacht hielten wir nebeneinander die Stellung und genossen den tollen Sternübersäten Landhimmel, der von der Milchstraße hell durchzogen wurde. Nun war Erik zu müde und wünschte mir eine gute Nacht. Diese dauerte bei mir noch bis etwa 2.00 Uhr. Neben den bekannten Galaxien im Pegasus und einigen PNs im Schwan blieb immer wieder auch Zeit für die freiäugige Beobachtung. Einfach die Seele baumeln lassen und die Schönheit der Natur genießen - das tut wirklich gut. Vor allem wenn Sternschnuppen ein besonderes Spektakel liefern.

Daumen hoch
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Christoph (13.08.2015), Florian B. (12.08.2015), Herbipollution (14.08.2015), Karsten (13.08.2015), Simon (12.08.2015), Wolfgang.F (13.08.2015)
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#2
Hallo Uwe,
toller Bericht. Dein Junior wird wohl jetzt bei dir stiften gehen. Wann ist denn mit dem ersten ASOD zu rechnen?  Wink

Gruß
Simon
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#3
Hallo Uwe!
Schöner Bericht! Ob das erblich ist???
Bei mir im Osten zog es leider zu! Sad
In der Nacht um 3:30 MESZ wachte ich auf - fast nur der Fuhrmann war zu sehen - dennoch sah ich innerhalb von fünf Minuten drei helle (es war ja kaum ein Stern zu sehen!) Schnuppen! Smile
Genüsslich legte ich mich wieder in mein Bett.  Sleepy
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#4
BB vom 12.08.2015 Perseidenmaximum

Hallo ihr beiden,

schön dass euch mein Bericht gefällt. Bei uns war es gestern bis gegen 23.00 Uhr total diesig und die Luft war nach einem kleinen Regenguss fürchterlich feucht. Dann klarte es aber doch immer mehr auf, so dass zumindest die Milchstraße zu erkennen war. Nicht atemberaubend, aber brauchbar. Wir hatten wieder Nachbarbesuch. Die Frau war schon ein paar mal bei mir auf der Terrasse, aber ihr Mann war wegen der Perseiden auch mal neugierig geworden. Natürlich konnte ich ihnen nicht viel in der noch aufgehellten "Suppe" zeigen. Saturn ging nur noch kurz, bevor er im Dunst abtauchte. Heike war auch mit von der Partie und unterstützte mich bei der Thematik Perseidennacht. Ihr Lieblingssternbild, die Cassiopeja wurde natürlich gleich gezeigt.

Saturn war zumindest ein kleiner Lichtblick. Doppelstern Albireo ging auch noch ganz gut. Erst später erhaschten wir den Ringnebel und den Hantelnebel. Selbst M 13 war auch nur mehr oder weniger als Wattebausch zu erkennen. Die Sternchen waren nur indirekt zu erkennen. Für Anfänger sind diese "milchigen Gebilde" natürlich nicht besonders beeindruckend, vor allem, wenn die Verhältnisse nicht optimal sind. Sie wollen aber bei Gelegenheit noch mal für Saturn und Mond vorbeischauen.

Ach ja, als Geräte hatte ich diesmal den ADA 130 aufgesattelt und schon beinahe standardmäßig den Dobson auf den Rasen gestellt. Eine kleine Sternbildführung war auch wieder im Programm. Der Hinweis, mit dem Laser vorsichtig umzugehen war mir wichtig. Alles in allem ist der grüne Lichtstrahl aber ein echter Gewinn für die Erklärungen zur Himmelsorientierung. Das Sommerdreieck und die Sternbilder kann man so sicher anzeigen. Die Größe der Sternbilder überrascht dann auch meistens. Viele denken, die Sternbilder sind viel kleiner.

Bevor der Besuch ging konnten sie aber immerhin mehrere Sternschnuppen bestaunen. "Da bräuchte man ja eine Wunschliste zum Abhaken!", schmunzelten Heike und die Nachbarin. Beim Himmelsbetrachten wunderte sie sich über "wandernde Sternlein". Heike erklärte, dass es Satelliten sind, die als Leuchtpünktchen ihre Bahn ziehen. So etwas haben sie bisher so noch nicht wahrgenommen und meinten, dass sie doch mal häufiger in der Nacht nach draußen müssten.

Gegen Mitternacht war ich dann wieder alleine. Jetzt suchte ich ein paar Objekte, die ich noch nicht so häufig beobachtet habe. Darunter M77 und NGC 1055 im Cetus. Auch der PN NGC 246 sind nur selten bei mir zu sehen, da sie direkt über dem Ort recht tief stehen. Es folgten M 74 und NGC 524 in den Fischen. Ich konnte sie alle zumindest erkennen und ihre unterschiedliche Form herausblicken. Bei 130mm Öffnung und einem durchschnittlichen Himmel gar nicht so einfach.

Danach noch etwas Genuss an NGC 7331, NGC 7479, M 31 (mit ihren beiden Begleitern kommt sie im großen Gesichtsfeld richtig klasse!!!)
Schwer dagegen zeigte sich dann NGC 891 im Perseus. Vom Staubband konnte ich nur träumen.

Als dann die Plejaden um die Hausecke blitzten konnte ich natürlich nicht widerstehen. M45 stand formatfüllend im 31er Nagler, die Sternabbildung ein Traum. Diamanten auf (beinahe) tiefschwarzem Samt...

Jetzt war es schon 4.00 Uhr. Ein letzter Blick nach oben, eine letzte Sternschnuppe... Rolleyes
4.00 Uhr!!! ...
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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Martin.F (13.08.2015)
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Martin.F (13.08.2015)
#5
Mein Lieblingszitat: "Einfach die Seele baumeln lassen und die Schönheit der Natur genießen - das tut wirklich gut. "

Ja, das trifft 100% Smile
Viele Grüße, W.

We shall be restoring normality as soon as we know what is normal anyway. (Douglas Adams)
https://wolfgangs-gartensternwarte.de
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Christoph (13.08.2015)
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Christoph (13.08.2015)
#6
Hallo Wolfgang,

ja, das ist wohl die Quintessenz aus unserem Hobby. Der Gegenpol zum hektischen Alltag.

@Simon: Das habe ich ganz vergessen. Die ASOD Seiten sind seit Juni geschlossen. Die Betreiber können den Aufwand nicht mehr stemmen. Aber gut. Ihr bekommt meine Zeichnungen ja sowieso immer zuerst. Ob Erik mir da in die Fußstapfen steigt, wird man sehen. Zumindest macht ihm das Einstellen der Objekte und das Nachführen im Moment viel Freude. Dabei beobachtet er auch schon ausdauernder. Das kann sich im Herbst oder Winter in der Kälte natürlich wieder ändern Wink
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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#7
Hallo Uwe! 
Schade, dass die ASOD- Seite geschlossen ist. 
War ein wohltuendes Gegengewicht zu den aufpolierten DS-Seiten. 
Da wir an der Quelle sitzen ist das nicht so schlimm.  Smile
Viele Grüße
Christoph

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#8
Hi Uwe,

die beiden direkt aufeinander folgenden Sternschnuppen am 11.08. 23:00 Uhr habe ich auch gesehen. Das war wirklich das Highlight des Abends! Ansonsten fand ich die Häufigkeit der Perseiden dieses Jahr eher niedriger wie sonst, wobei der leicht verschleierte Himmel natürlich die schwächeren Exemplare verschluckt. Trotzdem ist es phantastisch bis spät in die Nacht mit kurzer Hose und T-Shirt auf der Liege zu beobachten... Daumen hoch


viele Grüße

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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