Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Beobachtung bei 350x - BB vom 15.8.2015
#1
Hallo!
Selten hatte ich das Vergnügen visuell bei 350x zu Gange zu sein. Leider hatte ich mein 6 mm Okular nicht dabei, sonst hätte es noch höher gehen können. Doch der Reihe nach. 

Begonnen hat es wieder mit dem bloßen Auge: die ISS zog kurz vor 21:00 Uhr hell ihre Bahn - neben dem Einstellen von Saturn ein Hingucker!
Der Ringplanet zeigte sich überraschend in aller Ruhe und Pracht, trotz einer Höhe von 17 Grad konnte ich bis 350x gehen! Die Ringteilung und der Atmosphärenstreifen waren deutlich zu sehen. Majestätisch ließ in die Erddrehung durch das Okular ziehen. Bald trat auch Titan aus dem noch hellen Himmel hervor. Einfach klasse!  Cool

Wieder versuchte ich "meine" Doppelsterne: Zeta Boo länglich in der richtigen Richtung aber nicht getrennt. Dafür Eps Lyr einfach hervorragend im Blick und ich meine die nördlichste Komponente von den Vieren ist auch leicht gelblich und nicht blau, wie die anderen drei. 

Nach Aufwärmen bei Standards ging ich bei M11 auf 350x: mich haute es ja fast aus den Socken! Plötzlich eine neue Sicht auf einen alten Bekannten! Wie eine Stadt im Überflug, so zeigte sich der Sternhaufen mit komplexer Straßenführung, Zentren und Unterteilungen. Als Leuchtturm Stand der helle Stern in der Mitte. Eine ganz andere Assoziation also, als Wildentenhaufen. 
Am Ende der Nacht nahm ich derart M15 ins Visier. Mit bloßem Auge war er schon sichtbar. Auf der westlichen Seite ist die direkte Umgebung eindeutig dunkler. Der Kern war auch bei Hochvergrößerung nicht auflösbar. Pease 1 konnte ich nicht wirklich identifizieren, da ich keinen OIII-Filter hatte. 

Planetarische Nebel profitierten vom besten Seeing: NGC 6572 vertrug die Vergrößerung mühelos. Ein leicht bläulicher und mit der Zeit wahrnehmbarer Ring ohne weitere Struktur wurde sichtbar. Das führte mich zu M57 in dem ich Strukturen und Knoten wahrnehmen konnte, die mir bislang verborgen blieben. Auch hier zeigte die Hochvergrößerung mehr. Bei NGC 6804 zeigte sich neben dem kleinen flächigem Nebel erst bei 350x der Zentralstern mit 14,5 mag. 
Ähnliches auch bei M27: bei 150x konnte ich sehr schön die "Ohren" sehen aber nur den Links unten, helleren Stern. Erst bei der doppelten Vergrößerung sah ich einige Sterne im Nebel und konnte auch zweifelsfrei den Zentralstern erkennen. 
Das letzte verrückte Teil, von dem ich berichten möchte ist der PN NGC 7027. Auch nur einige Bogensekunden groß, erscheint er zunächst als Rechteck. Richtig vergrößert beult er sich südlich ein und franzt nach Norden etwas breiter aus, dazwischen ist eine leichte Einbuchtung zu sehen.

Der Planet Neptun konnte ich mit 350x selbstredend als blau-grünes Scheibchen sehen und daneben tauchte nach geduldigem Schauen auch Triton auf! Meine erste visuelle Sichtung!

Viele andere Objekte beobachtete ich auch bei 35x: Cirrusnebel, Andromedagalaxie mit Begleitern auf einem Blick, M33 und immer ein Kracher: h und chi im Perseus zusammen auf einen Blick zu haben!

Als Sahnehäubchen der Nacht gab es noch ein paar Perseiden und andere Sternschnuppen. 
Weit nach Mitternacht habe zusammen gepackt mit der Erkenntnis, dass manchmal viel Vergrößerung richtig viel hilft!  Daumen hoch
Folgenden 3 Usern gefällt Christoph's Beitrag:
Andreas-TAL (16.08.2015), Herbipollution (18.08.2015), Wolfgang.F (16.08.2015)
Zitieren
Folgenden 3 Usern gefällt Christoph's Beitrag:
Andreas-TAL (16.08.2015), Herbipollution (18.08.2015), Wolfgang.F (16.08.2015)




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste