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Das "erste Mal" mit dem 4" Refraktor - Beobachtung am 27.02.2016
#1
Servus,

gestern Abend am 27.02.2016, waren die Bedingungen nach vielen entbehrungsreichen Wochen geradezu phänomenal. Nachdem Donnerstags das Beobachten entfiel nach dem Stammtisch und Freitag Abend terminlich verplant war, war Samstag Abend meine Rettung! Dabei konnte ich zum ersten mal meine komplette Logistik mit dem faltbaren Bollerwagen testen. 
Im Wagen wurden die Exos-2 Montierung, Stativ, Gegengewicht, zwei Fotostative, 60mm Sucher, EOS 1100D in Tasche, Zusatzokulare und mein verstellbarer Bügelstuhl transportiert. Waren ca. 25 kg Material! Der Wagen hält weit mehr. Und ins Auto verladen für 500m Entfernung ist quatsch, zumal die Zufahrten zum meinen Beobachtungstandorten außerhalb von Rottendorf für PKW gesperrt sind.
Daneben hatte ich in der linken Hand im Koffer den ED100 Refraktor, Rucksack auf dem Rücken mit Skytracker, Tablet, Verpflegung etc...

Los gings um 18:45 Uhr herum mit dem Aufbau. Dauerte knapp 20 Minuten. Zu aller erst musste ich meinen neuen Sucher justieren und koaxial zum Hauptrohr ausrichten. 

   

Mittlerweile war es dann dunkel genug für die ersten Objekte. Erste Anlaufstelle: M45. Im 35mm Okular ein Klasse Anblick. Orion war leider hinter den Bäumen verschwunden und damit auch schon im Würzburger Lichtsumpf.
Danach habe ich den Skytracker ausgerichtet. Ich hatte parallel einen kurzen Test vor, um zu sehen was mit Einsteigerausrüstung wie EOS1100D und dem 17-55mm Kitobjektiv möglich ist. Bei 17mm, F/5.6, ISO800 und 2Min40Sek (160Sek.) habe ich 27 Bilder gestackt (trotz Flats und Ebnung in Fitswork sieht man bei dem Feld den Streulichteinfluss in meiner Gegend). Recht akzeptabel was die Sternabbildung angeht. Und es sind die weiteren Boebachtungsobjekte darauf zu sehen (außer eines): M35, M36, M37, M44.

   

Gerade M35, M36 und M37 waren etwas stressig mit der EXOS-2. In Zenitnähe hatte ich schon zu tun die Montierung richtig einzustellen. M44 war da viel entspannter und traumhaft schön anzusehen. Smile  Danach noch ein Abstecher in die andere Richtung: h Persei (NGC 869) und Chi Persei (NGC 884). 

Endlich war Jupiter einigermaßen weit aufgestiegen. Ich hatte mit ca. 80-fach begonnen und nach ca. 20 Minuten die Barlow reingeschraubt in mein Hyperion-Zoom und dann ziemlich lange mit 252-fach beobachtet. Aber der Wind war mein Gegner. Er rüttelte ordentlich in Intervallen am Refraktor. Eine Herausforderung den Planeten hin und wieder in einer kurzen Ruhephase zu sehen.
Der Wind hatte nach den ersten zwei Stunden beobachten mittlerweile mein rechtes Auge derart gereizt, das ich leider langsam aber sicher zusammenpacken musste. Die Tränen liefen regelmäßig!  Sad  Abmarsch leider um 22.30 Uhr herum.

Ich hatte bei den Sternhaufen Beobachtungen viele Satelliten gesehen. Mords viel los da oben am Himmel. Ein Flare habe ich zufällig eingefangen.

   

Alles in allem ein toller Abend um sich mal wieder auszutoben!  Cool Aber mit der manuellen parallaktischen Montierung in Zenitnähe zu Beobachten ist irgendwie auch stressig. Ich hoffe beim nächsten mal einen Dobson zu besitzen. Der ist dann auch schneller eingepackt und auch aufgebaut. Außerdem sollte ich beim nächsten mal nicht mehr alles mit rausschleppen. Man muss es ja wieder einpacken und nach Hause ziehen!  Big Grin
Aber die Logistik funktioniert super mit dem Bollerwagen (danke nochmal an Simon - er hat mich auf die Idee gebracht vor ein paar Monaten) - faltbar gut aufgeräumt, trägt er dennoch locker 50kg+. Das Stativ der Exos oder LXD passt optimal rein. Damit kann ich zum Fotografieren mit dem ED80 auch mal Gassi gehen im Frühjahr.

Sternhaufen ahoi - und Grüße aus dem hell erleuchteten Rottendorf,

Florian
Astrobin
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#2
Hallo Florian,

ich glaube, am 27. waren alle "draußen" - aber die Variante "Bollerwagen-Astronomie"  ist natürlich etwas Besonderes Smile

Viele Grüße und allzeit gute Fahrt, W.
Viele Grüße, W.

We shall be restoring normality as soon as we know what is normal anyway. (Douglas Adams)
https://wolfgangs-gartensternwarte.de
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Florian B. (28.02.2016)
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Florian B. (28.02.2016)
#3
Hallo Florian,

da hast du ja den ganzen "Hausrat" ins Feld gebracht... Daumen hoch  Der Aufwand ist dann schon groß, aber wenn´s sich rentiert. So einen Tag wie gestern darf man sich nicht entgehen lassen und nach den vielen dürftigen Wochen ist keine Anstrengung zu scheuen.

Schön, dass das alles mit dem Ziehwagen so gut klappt, wie du es dir vorgestellt hast. Das Problem mit dem zenitnahen Beobachten ist bei langen Refraktoren leider gegeben. Ich muss mit dem 130er auf der SXD auch schauen, wann ich zwischen die Stativbeine kommen. Da muss man manchmal auf das Objekt warten bzw. sehen wann es das Gerödel erlaubt.

Mit dem kurzen ACF ist das Ganze total entspannt. Rolleyes
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Florian B. (28.02.2016)
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Florian B. (28.02.2016)
#4
Hallo Florian,
zenitnah mit Refraktor und parallaktisch ist lustig.
Hatten mal im Sommer M13 anvisiert.
Zur Beobachtung setzten wir uns auf den Boden.
Ohne Zenitspiegel hätten wir uns hinlegen müssen.
Anders fände ich es langweilig ... :-)
Viele Grüße,
Andreas


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Florian B. (29.02.2016)




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