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Doppelte SoFi auf Jupiter am 16.3.2016
#1
Hallo!
Am Abend des 16.3. habe ich die Festplatte mit Jupitervideos voll "gemüllt". Blush

Das Wort stimmt leider etwas, denn das Seeing war nur manchmal ansatzweise zu gebrauchen. Immerhin gab es zwei Videos, die zu gebrauchen waren.
Warum die Monde immer zu Eiern wurden ist mir unklar. Vor allem vor der Jupiterscheibe scheint AutoStakkert nicht mit der Bewegung der Monde mithalten zu können. Die Derotierung der Videos half da auch nicht.

Das erste ist ein IR-RGB, das mit einem R-Kanal etwas aufgehübscht wurde, das andere ist ein rein rassiges R-RGB. Brennweite war ca. 3.300 mm, Kamera eine ASI120MM mit Filterrad und Baader Filtern. Typische Länge der Videos 3 min.


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Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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Andreas Paul (19.03.2016), Florian B. (20.03.2016), Georg (19.03.2016), Karsten (27.03.2016), Martin.F (20.03.2016), Ulf (19.03.2016), Uwe (20.03.2016), Wolfgang.F (20.03.2016)
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#2
Hallo Christoph,

auf dem zweiten Bild ist der längliche Mondschatten gut zu sehn.
Wäre es nicht möglich das das so sein muss wegen dem Winkel mit dem der Schatten auf Jupiter trifft?
Wenn ein kreisrunde Lichtquelle (in dem Fall hält der Schtten) auf eine Kugel in einem bestimmten Winkel trifft müsste das Ergebnis eine Ellipse sein!?
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#3
Hallo Ulf,

die dunklen Kreise sind doch die Dunkelzonen auf Jupiter - und die sind rund. Die Monde selbst sind heller (da scheint ja auch die Sonne drauf) aber länglich.


Mal sehen ob ich morgen dazu komme meine Videos vom 16.3., aufgenommen mit der SW-ALCCD5-Guidingkamera, mit Giotto zu bearbeiten.

Gruß
Georg
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#4
Hallo,

Zitat:Warum die Monde immer zu Eiern wurden ist mir unklar.

Ich denke, das muss an der Aufnahme/Bildbearbeitung liegen.
Ich habe Jupiter auch am 16. März beobachtet. Die beiden Monde waren definitiv rund.

Die Monde können nicht länglich sein, denn das Sonnenlicht wird direkt zu uns zurückreflektiert.
Anders kann es beim Mondschatten sein, der durch die Projektion auf die Athosphäre länglich werden kann, besonders dann, wenn er wie im Fall des Schattens von Io nicht genau auf die Mitte der Jupiterkugel trifft, sondern wir ihm etwas um die Jupiterkugel "herumgebogen" sehen.
Ich hoffe, ich habe mich nicht zu kompliziert ausgedrückt und ihr könnt meinen Gedanken folgen.

Auf dem zweiten Bild ist allerdings auch Io deformiert, so kann nicht mit Bestimmtheit gesagt werden, in wie weit die Deformierung vom Io- Schatten real ist, und wie sehr diese durch die Aufnahme/Bildbearbeitung deformiert ist.

Ich kann mich nicht mehr sicher Erinnern, ob der Io- Schatten auch bei der visuellen Beobachtung vom 16. März in die Länge gezogen war,  darauf werde ich mal bewusst achten, wenn wieder ein Schattendurchgang auf Jupiter beobachtbar ist.


Zitat:Die Monde selbst sind heller (da scheint ja auch die Sonne drauf) aber länglich.

Den Gedanken von Georg kann ich im Moment nicht so sehr folgen...

Die Sonne kann auf einem Mond nicht länglich scheinen. Wenn die Monde, wie zur Zeit nahe der Opposition, von der Sonne "direkt von oben" beschienen werden, werden wir diese auch als eine Kugel sehen.
Außerhalb der Opposition könnte rein theoretisch eine Phase gesehen werden, niemals aber eine Ellipse.


Viele Grüße
Gerd
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Florian B. (20.03.2016)
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Florian B. (20.03.2016)
#5
Hallo,

ich hab den ganz rechten Fleck als Schatten interpretiert nicht als Mond, das die auf dem Bild auch zu sehen sind hätte ich nicht gedacht.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#6
Hallo!
Die Abfolge von links nach rechts ist: Io-Schatten (falls vorhanden), Io, Ganymedschatten und Ganymed.

Hm, ich denke folgendes:
Monde müssen rund bleiben.
Es könnte höchstens sein, dass es Formationen auf den Monden gibt, die mit Details der Jupiteratmosphäre verschwimmen, so dass sie nicht mehr rund aussehen.

Mondschatten müssen zu Ellipsen werden, wenn sie in höheren Breiten auf die Jupiterkugel auftreffen. Diese können - je nach Längengrad - in beiden horizontalen Richtungen verzogen sein.

Wenn ich meine Bilder anschaue, dann kommt die Eiergestalt der Monde aber eher von der Bildverarbeitung.
Beim Schreiben kommt mir die Idee, 60 sec aus der Mitte der Videos auszuschneiden und aus denen die Monde zu extrahieren und sie mit PS wieder einzusetzen. Tongue


Nachtrag:
Gerade mal ein ein-Minuten-Video der späteren Abbildung durch Autostakkert (stacken) und Fitswork (schärfen) gejagt:
Io bleibt ein horizontal verzogenes Ei (-> Jupiteratmosphäre und Details des Mondes verschwimmen??? oder ist Io einfach zu schnell vor der Jupiterkugel unterwegs???).
Ganymed wurde rund wie sein Schatten!
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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Florian B. (20.03.2016)
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Florian B. (20.03.2016)
#7
Hallo Christoph,

ich hab am gleichen Abend ja auch eifrig beobachtet und konnte nichts von unrunden Formen in den Schatten feststellen.

@Ulf: Die Monde selbst waren sogar im kleinen 4,5" Apo gut zu erkennen, da sie an Stellen durchzogen, die ihren Farben entgegengesetzt erschienen.

Der bräunliche Ganymed stand vor einer hellen Zone und der gelbliche Io vor dem NEB. So gut sieht man die Trabanten nicht immer. Mondschatten sind stets wie ausgestanzt! Da würde man eine ovale Form gut erkennen können, bin ich mir sicher.

Die Bewegungsgeschwindigkeit von Io ist schon enorm und daher könnte auch die "Verzerrung" kommen. Trotzdem finde ich die Aufnahmen richtig stark!!! Daumen hoch

Auf meinen Zeichnungen sind gerade die Übergänge der Wolkenschleppe zu den Wirbeln vom GRF aus nicht hundertprozentig getroffen Dodgy . Da tut man sich immer sehr schwer. Der Rest ist einfacher zu erkennen gewesen. Was visuell im kleinen Gerät, aber auch im Dobson nicht auszumachen war, war der zweite, nördlichere feine Streifen rechts vom GRF. Der verschwamm scheinbar durch die Luftunruhe mit der Äquatorzone... Sad
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#8
Hallo!
Mal nachgerechnet:

Io brauchte am 16.3. 140 min um über die Jupiterscheibe zu wandern.
Bei 44,3" Jupiterdurchmesser sind das 0,31" pro Minute.
Bei einem Video von 1 min ist das also ein 1,1"x1,4" großes "Io-Ei" in Höhe und Breite.
Bei drei Minuten ist das schon eine schlappe 1,1"x2,1" "Io-Ellipse"

Ganymed brauchte am 16.3. fast vier Stunden um über die Jupiterscheibe zu wandern.
Bei 44,3" Jupiterdurchmesser sind das etwa 0,1" pro Minute.
Bei einem Video von 1 min ist das also ein 1,6"x1,7" großes "Ganymed-Rund" in Höhe und Breite.
Bei drei Minuten ist das immehin schon eine 1,6"x1,9" "Ganymed-Oval"

Da der Mondschatten jetzt nicht gerade in den Super-Nördlichen Breiten auftrifft, dürfte auch seine Gestalt an sich sehr rund sein. Höchsten bei Ganymed dürfte da ein Hauch jeweils schräg (je nach links oder rechts von der Mitte der Planetenscheibe) in Richtung Oben-Unten sichtbar sein.

@ Uwe
Bei Deinem Bild hatte ich den Eindruck einer Zeitversetzung der Vorgehensweise beim Zeichnen zu bemerken: erst hast Du den Planeten aufs Blatt gebannt, dann kamen die Monde dran, die in dieser Zeit ihren eigenen Weg natürlich zurück gelegt hatten.
War das so?
Und rote Details sind immer schwerer zu sehen - blau bringt mehr Kontrast!
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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Florian B. (20.03.2016)
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Florian B. (20.03.2016)
#9
Hallo Christoph,

normalerweise fange ich mit den Wolkenbandlagen und deren Linien an. Sie geben ja dann die Position der einzelnen Feinheiten vor. Wenn ich mit dem Sitz der Bänder zufrieden bin, werden die Einzelheiten eingefügt und ergänzt. Den GRF und die Monde zeichne ich als nächstes und später dann die Wolkenschleppen. Das dauert natürlich alles gewisse Zeit, in der sich alles weiter bewegt. Daraus kann dann die nicht ganz perfekte Lage resultieren.

An sich passt es aber schon ganz ordentlich mit den zum gleichen Zeitpunkt erstellten Aufnahmen überein. Sleepy

http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC...ms=Jupiter

Wenn man aus der Animation von Jörg (Astrotreff: zweiter Beitrag auf S.23 des Themas Jupiter in kleinen Teleskopen) den richtigen Moment mit einem Screenshot herausholt, passt es sehr gut zu meinem Ergebnis.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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#10
Hallo Uwe!
Das sind ja klasse Bilder. Aber auch hier ist schön zu sehen, wie das Seeing schwankte.
Ich habe mal meine drei schönsten Bilder zu einer Animation zusammen in ein Gif gepackt.
Leider fehlen mir die farbigen Zwischenbilder zu ´nem richtig schönen Film. Confused

   
Viele Grüße
Christoph

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