Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Mobile Stromversorgung für Kamera, Montierung, Notebook etc.
#1
Teil - 1

Hallo,

viele von euch kennen das Problem: Unterwegs mit dem Teleskop & Montierung zum Beobachten oder zusätzlichen Equipment zum Fotografieren - und wie mache ich das jetzt mit dem Strom?
Die meisten benutzen z.B. an der Montierung das beiliegende Standard Akkupack meist für Monozellen u.ä. oder kleinere Varianten. Die halten aber nicht unbedingt sehr lange (nach eigener Erfahrung), außerdem will man gerade beim Fotografieren noch mehr Geräte betreiben: Kamera, Notebook, evtl. Guider, Focuser und viele mehr. Dann gibt es die häufiger verwendeten Bleiakkus, meist gekauft bei Amazon, ebay oder den Internet-Astroshops. Die Kosten aber meiner Meinung unverhältnismäßig viel, sind teilweise sehr kälte-empfindlich, wiegen sehr viel bei verhältnismäßig geringer Energiedichte. Es gibt zwar ein paar gute Beispiele, z.B. beim letzten Teleskoptreffen hatte Eddi mir seinen Akkupack mal vorgestellt. Aber auch der ist gemessen an seinem Energiegehalt und Anschlussmöglichkeiten begrenzt. Hält aber für sein CPC-800 für drei Beobachtungsnächte.

Was ist also die Alternative? Lithium Powerbanks! Nicht die kleinen, sonder so etwas hier verwende ich u.a.: http://www.amazon.de/gp/product/B00936CP...anktest-21

Aber wie adaptiere ich das für die DSLR und andere Geräte? Das möchte ich hier heute zeigen! Zu den unterschiedlichen Powerbanks und weiteren Themen komme ich in einem zweiten Teil des Beitrags.

Viele DSLR Benutzer unter euch kennen ja die Stromadapter für 230V Wechselspannung. Für 12V oder 19V Gleichspannung auf die internen 7,4 Volt (bei der EOS700D und weiteren zum Beispiel) gibt es kaum was, außer bei einigen Internet-Astroshops - aber für 100 bis 150 Euro! Voll überteuert!!! 
Ich zeige euch heute wie man einen solchen Adapter für wenig Geld (ca. max. 40 Euro) selbst bauen kann mit wenig Ausrüstung und Aufwand. Am Ende seht ihr die Versorgungskette mit der oben genannten Powerbank.

Was müsst ihr bestellen:

- Spannungsregler LM2596S (http://www.amazon.de/Neuftech-Herunterge...eglermodul)
- kleines Kunststoff-Gehäuse (http://www.amazon.de/Strapubox-KUNSTSTOF...44+GR+GRAU)
- Stromadapter z.B. von Troy (http://www.amazon.de/Troy-Netzteil-Adapt...zteil+Troy)
- Akku-Dummy (DR-E8 z.B. für 700D) - beim obigen Troy Adapter dabei!  --> Das schöne bei diesem Adapter ist der wechselbare Akkudummy für etliche DSLR Typen!
- passende Buchse oder Stecker zu Eurem 12V System, z.B. eine 5.5/2.1 DC-Buchse, ihr könnt auch ein vorkonfektioniertes Kabel nehmen und entsprechen abschneiden (http://www.amazon.de/adaptare-95016-Verl...auf+2.1+DC)

Was braucht ihr zu Hause:
- Elektronik-Lötkolben 
- kleiner Schlitzschraubendreher (eher in der Größe eines Uhrmacher Schraubendrehers)
- Elektronik Seitenschneider (ein großer tut es auch, aber einen solchen kleinen kann ich euch empfehlen!)
- evtl. Pinzette oder eine kleine Spitzzange
- evtl. eine kleine Abisolierzange (kann man aber auch mit dem Seitenschneider machen)

Los geht's:

1. Legt euch alles bereit, Werkzeug und Material!

2. Schneidet am Troy Adapter auf der Akku-Dummy Seite das Kabel mit genug Reserve durch (Bild unten, orange Umrandung). Statt dem Troy Netzadapter kommt dort dann später die Ausgangsseite des Spannungsreglers ran.
   

3. Das gleiche machen wir mit dem Verlängerungskabel-DC-Hohlstecker+-Buchse 5,5 x 2,1 mm, einfach in der Mitte trennen.

4. Nun isolieren wir die Leitungsenden ab, beim Verlängerungskabel mit dem Hohlstecker muss der Außenmantel vorher noch aufgetrennt werden, mit Seitenschneider oder Messer (bitte vorsichtig machen, sonst sind Kabel oder die Finger dran!)

5. Die Leitungsenden sollten vor-verzinnt werden. Das macht es beim anlöten an die Spannungsreglerplatine leichter.

6. Einspannen oder fixieren der Platine, ebenfalls vor-verzinnen

7. Auf die Seite mit den Anschlussbezeichnungen In+ / In- kommt das Kabel mit dem DC-Hohlstecker+-Buchse 5,5 x 2,1 mm (Primärseite vom Lithium Akku kommend) - vorsichtig anlöten!
   

8. Auf die Seite mit den Anschlussbezeichnungen Out+ / Out- kommt das Kabel für den EOS Akku Dummy vom Troy Adapter (siehe oben)

9. Nun schließt den Akku an und prüft die Spannung mit dem Multimeter an In+ / In- - dort sollten jetzt ca. 12V von der Powerbank anstehen
   

10. Prüft die Spannung an Out+ / Out- - dort könnte je nach Potentiometer-Stellung irgendetwas, aber weniger als 12V anstehen!
   

11. Nun stellen wir durch drehen am Potentiometer die Ausgangsspannung auf ein nominelles Level des EOS-Akku von 7,4 Volt ein (Multimeter ab besten immer an Out+ / Out- lassen zum Nachverfolgen
   
--> Achtung: Schließt den Akku-Dummy an und überprüft an den Pads ob die Anschlüsse (Pads) wie am DSLR Akku die Spannung korrekt führen, sollte da etwas verkehrt herum sein dann bitte an Out+ / Out- an der Platine die Kabel ablöten und umgekehrt wieder anlöten! 
(Siehe Video!!!)

12. Das Gehäuse an den Stirnseiten etwas einfräsen, einschneiden oder feilen, so das die Kabel an den Enden heraus geführt werden können.

13. Platine in das Gehäuseunterteil einkleben (Heißkleber o.ä), evtl. die Kabel an der Gehäuseinnenseite mit Kabelbinder zur Zugentlastung als Sicherheit versehen.
   

14. Gehäuse schließen & Beschriften (Hier mein zweiter Adapter der statt 12V primärseitig auf 19V eingestellt ist - wenn die Powerbank das kann und nebenbei ein Notebook unterstützt.)
   

Um etwas mehr Klarheit zu bringen hier noch ein Video das alle Schritte noch mal soweit zusammenfasst und zeigt!

Begleitvideo zum Aufbau

Das Thema mit dem Adapter ist nicht neu. Gunther Wegner hat auf seiner Website ein gutes Tutorial. Dort mit Nikon Adapter und anderen Anschlüssen. Ich habe es für die EOS mal probiert und noch ein paar Dinge dazu wie anderen Kabel/Steckersystemen und Adapter, u.a. auch das Video. --> http://gwegner.de/know-how/externe-12v-s...canon-diy/

Wenn sich ein paar Leute finden kann ich auch mal einen internen Workshop anbieten - für Stromadapter und andere Elektroniksachen! Ich denke viele habe etwas zu viel Respekt vor der Kamera etc. um etwas kaputt zu machen. Dabei ist es eigentlich nicht schwer. Wo und wann? Kommt auf euch an!

Im Teil-2 erzähle ich ein wenig mehr über die Lithium Powerbanks, Vorteile & Nachteile und welche ich verwende, welche Adapter und Kabel sinnvoll wären zur Anschaffung. Bis bald!

Grüße,

Florian
Folgenden 7 Usern gefällt Florian B.'s Beitrag:
Aaerox (21.09.2016), Christoph (26.03.2016), Gerhard (28.03.2016), Herbipollution (20.03.2021), Karsten (26.03.2016), Simon (31.03.2016), Ulf (26.03.2016)
Zitieren
Folgenden 7 Usern gefällt Florian B.'s Beitrag:
Aaerox (21.09.2016), Christoph (26.03.2016), Gerhard (28.03.2016), Herbipollution (20.03.2021), Karsten (26.03.2016), Simon (31.03.2016), Ulf (26.03.2016)
#2
Hallo Florian,

Saubere Arbeit, anschaulich erklärt.  Daumen hoch
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
Zitieren
#3
Hallo Florian!
Da juckt ja richtig mein Lötkolbenfinger!
Du bringst mich in Versuchung so etwas nachzubauen, auch wenn ich es nicht dringend brauche! Daumen hoch
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
Zitieren
#4
Hallo Florian,

Super Bauanleitung, sicherlich werden das einige nachbauen. 
Daumen hoch
Gruß Karsten
________________________________________
GSO 12" f/5 Dobson 300/1500mm
ED80 80/560mm auf Meade LXD75 Montierung
Zitieren
#5
Teil - 2

Servus,

wie versprochen der zweite Teil, heute speziell zu den Powerbanks, Kabeln und Anwendungsfälle. Ich verwende aktuell zwei Powerbanks, die ich auch uneingeschränkt empfehlen kann:

- Poweradd Apollo Pro 23000mAh Solar (http://powerbanktest.net/test/poweradd-a...mah-solar/)
   

- Intocircuit Power Castle 26000mAh (http://powerbanktest.net/test/intocircui...-26000mah/)
   

Features:
Die Poweradd hat zusätzlich den Vorteil einer Solarzelle zum Laden am Tag, die Intocircuit kann an der 2.5mm DC Buchse wahlweise 12, 16 oder 19 Volt, wie die Poweradd auch(z.B. für Notebooks gut!)
Die Poweradd hat dafür noch ein Textile-/Lederrahmen mit dem man die Powerbank z.B. unten an der Montierung aufhängen kann.

Anwendungen - betreiben der:
- Montierung
- Kamera
- Fokusierer
- Flatfieldfolie
- uvm.

Außerdem machen noch weitere Adapter zum Standardzubehör Sinn. Vor allem bei  manchen Montierungen wie Exos-2, LXD-75, EQ-5 usw. können die DC Stecker zu lange sein und die RA-Achsen Bewegung den Anschluss langsam abbrechen:
   

Deshalb verwende ich einen Winkelanschluss:
   

Zum Vergleich:
   

Hier findet ihr den Adapter: DC Stecker Adapter 5,5/2,1 auf 5,5/2,5 Hohlstecker Adapter abgewinkelt
http://www.amazon.de/Stecker-Adapter-auf...ge_o00_s00

Außerdem könnt ihr Geräte z.B. die Montierung und Kamera (Adapter aus Teil-1) gemeinsam betreiben mit einem y-Adapter: 
   

Diesen und weitere Adapter und Verlängerungen findet ihr z.B. hier: http://www.amazon.de/40-Y-Kabel-1-mal-DC...ge_o01_s00

Außerdem habt ihr noch weitere Anschlussmöglichkeiten, USB Direktanschlüsse - je nach Powerbank und weitere. Generell können die Powerbanks auch bei niedrigen Temperaturen betrieben werden. Die Lithium-Ion / Lithium-Polymer Akku Technik hält das aus. Vor allem gibt es keine so starke Spannungs- und letztendlich Kapazitätseinbrüche wie bei den Blei-Akkus. 
Bei Minus Graden würde ich generell jeden Akku schützen, für die Powerbanks müsst ihr einfach eine Styroporkiste basteln (geht in wenigen Minuten mit Schneiden & Kleben, oder ihr habt eine vom Essenstransport übrig! Smile  Eine neue tut es auch: http://www.amazon.de/Styroporbox-Thermob...348&sr=1-4   ). Eventuell kann man das auch in einem Karton mit ähnlichem Material zum dämmen realisieren. Das schützt das Akku Gehäuse auch vor Tau-Beschlag. Denn zu Hohe Feuchtigkeit kann problematisch werden, das gilt aber auch für die Standard-Akku-Rahmen der Montierungen - die sind nicht unbedingt wirklich geeignet. Aber ein Gehäuse schützt. Oder ihr nehmt eine der Outdoor-Powerbanks. 

Alles in allem sind die Lithium Powerbanks kompakt, haben verhältnismäßig viel Kapazität, sind leicht und haben viel Anschlussmöglichkeiten. Die größeren Vertreter wie die Intocircuit können an  die 4 Ampere Strom liefern. Damit kann man auch ein große Montierung ohne Probleme betreiben. 
Vergesst in Zukunft die Bleibatterien - die halten manchmal nicht lange (wenige Jahre), denen geht schneller die Puste aus, die Selbstentladung ist höher (und Standard KfZ-Akkus sind zudem nicht zyklenfest!) und sie sind auch noch gut schwer! Und wenn ich neben Amazon noch die bekannten Astroshops anschaue, dann werden die Blei-Vertreter auch noch völlig überteuert mit Funktionen die niemand braucht versucht zu verkaufen.

So - jetzt habt ihr echte Alternativen an der Hand. Weitere aktuelle Tests findet ihr im Internet. U.a. auch hier: http://powerbankakku.de/power-bank-test-2016/#xxl oder auch bei Gunter Wegner (weiter unten auf der Seite): http://gwegner.de/know-how/externe-12v-s...canon-diy/

Viel Spaß - Teil-3 ist angedacht: Da würde ich Fragen und Interessen von euch aufgreifen und erklären.

Grüße,

Florian
Astrobin
Fotocommunity
Instagram
Youtube

Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
(Zeiss-Werbung)
Folgenden 7 Usern gefällt Florian B.'s Beitrag:
Aaerox (21.09.2016), Christoph (01.04.2016), Gerhard (28.03.2016), Karsten (28.03.2016), Simon (31.03.2016), Ulf (28.03.2016), Uwe (28.03.2016)
Zitieren
Folgenden 7 Usern gefällt Florian B.'s Beitrag:
Aaerox (21.09.2016), Christoph (01.04.2016), Gerhard (28.03.2016), Karsten (28.03.2016), Simon (31.03.2016), Ulf (28.03.2016), Uwe (28.03.2016)
#6
Hallo Florian,

wieder ein sehr schöner und detaillierter Bericht. Daumen hoch 

Lässt sich der Solar Akku auch mit Netzteil Laden und lädt er sich im Betrieb, zB am Tag, auch während des Gebrauchs auf?

Warum wird die Kapazität in mAh angegeben, weils nach mehr aussieht, oder hat es einen Grund?

26000mAh sind ja 26 Ah, sind die nach Din oder EN?
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
Zitieren
#7
Hallo Florian,

ein toller Bericht, den ich mit Interesse gelesen habe, da meine Monti (SXD2 mit ESCAP-Motoren und FS2) auch ordenltich viel Strom verbraucht. Was mir nicht ganz klar ist, ob man auch einen Zigarettenanzünderanschluss 12V betreiben könnte, denn dafür ist meine Steuerung ausgelegt. Bzw. könnte ich auch über Bananenstecker (rot/schwarz) mit 12V die FS2 ansteuern. Was auch ginge wäre ein Adapter von Banenstecker auf eine andere Anschlussart, die an die Powerbank angeschlossen werden kann.

Ich habe mir zuletzt auch schon die Powerbanks im Internet angesehen, aber nichts passendes bzw. keine gefunden, die einen Zigarettenanzünder bietet.

Wäre so ein Umbau auch möglich?
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Zitieren
#8
Hallo Ulf,

Zitat:Lässt sich der Solar Akku auch mit Netzteil Laden

Ja klar. Bei beiden Powerbanks. - Schaut euch die Links zu den Tests an usw.!

Zitat:Warum wird die Kapazität in mAh angegeben, weils nach mehr aussieht

mAh - natürlich steckt bei den Angaben meist Marketing dahinter. Aber liegt auch daran, das die Powerbanks früher schwächer waren, da war der Wert noch kleiner, außerdem ist es für die meisten Suchenden leichter: Die Batterie oder der kleine AA-Akku hat auch eine Angabe in mAh. Dann muss keiner Umrechnen. Und das fällt vielen Menschen schon mit ein paar Nullen / 10er Potenzen schwer. 

Zitat:26000mAh sind ja 26 Ah, sind die nach Din oder EN?

Ich weiß, je nach Norm werden die Kapazitäten leicht unterschiedlich berechnet. Wenn ich den Test glauben kann (Link von oben - ich denke überwiegend schon) dann stecken da auch 26Ah drin. Wenn ich mal Zeit habe nehme ich die Große mit auf die Arbeit und fahre ein komplettes Entladungsprofil mit einer elektonischen Last. Dann kann ich es genau sagen! 
Aber die Lithium Zellen haben einfach Power (pauschal kann man das nicht so genau sagen, es gibt etliche chem. Grundlagen und auch Bauformen - aus meiner beruflichen Fahrzeugelektronik & Hybridfahrzeug Vergangenheit kenne ich die Vielfalt und auch die rießigen Potentiale der Lithium-Technik)! Blei liegt da schon lange an der Grenze.

Grüße,

Florian
Astrobin
Fotocommunity
Instagram
Youtube

Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
(Zeiss-Werbung)
Folgenden 2 Usern gefällt Florian B.'s Beitrag:
Christoph (01.04.2016), Ulf (28.03.2016)
Zitieren
Folgenden 2 Usern gefällt Florian B.'s Beitrag:
Christoph (01.04.2016), Ulf (28.03.2016)
#9
Servus Uwe,

zu deiner Frage:
Zitat:Ich habe mir zuletzt auch schon die Powerbanks im Internet angesehen, aber nichts passendes bzw. keine gefunden, die einen Zigarettenanzünder bietet.

Wäre so ein Umbau auch möglich?

Statt so einer 2.5er Buchse kann man natürlich einen 12V Zigarettenanzünder-Adapter oder Bananenstecker anbauen. Für die Powerbank würde ich eines der kurzen Verlängerungskabel kaufen (Links in meinen Beiträgen - http://www.amazon.de/40-Y-Kabel-1-mal-DC...ge_o01_s00), einen Anschluss abschneiden oder in der Mitte trennen und dann den gewünschten Anschluss anlöten/anklemmen. Ich habe auch noch Sachen übrig, vielleicht hilft das schon.

12V Zigarettenanzünder Adapter hierfür zum Eigenbau: https://www.conrad.de/de/kfz-stecker-ink...48061.html
--> Dosen als Gegenstück gibt's auch. (Übrigens habe ich auch sowas gefunden: http://www.amazon.de/40-Y-Kabel-1-mal-DC...ge_o01_s00 - weiß nicht ob's hilft)

Bananenstecker: https://www.conrad.de/de/bananenstecker-...30114.html
                          https://www.conrad.de/de/bananenstecker-...30106.html

Außerdem mag ich noch auf Georgs Beitrag verweisen mit Zigarettenanzünder-Adapter: http://forum-stellarum.de/showthread.php?tid=4893
Nur kann man statt einen Akku zu opfern auch eine Adapter her nehmen, wie in Teil-1 schon gezeigt: http://www.amazon.de/Troy-Netzteil-Adapt...zteil+Troy

Wenn du oder auch andere mal Lust haben, können wir uns mal zusammensetzen. Dann kann ich ich euch direkt helfen und ich sehe eure Umbauvorhaben mit allen beteiligten Gerätschaften. Ggf. können wir vorher bestellen und dann direkt vor Ort mit dir und/oder anderen das Aufbauen/Modifizieren. Dann verliert ihr schnell die Berührungsängste mal ein Kabel durchzuschneiden und wie man mit Multimetern & Co. umgeht.

Lust auf "Basteln"?  Cool

Grüße,

Florian
Astrobin
Fotocommunity
Instagram
Youtube

Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
(Zeiss-Werbung)
Folgenden 1 User gefällt Florian B.'s Beitrag:
Christoph (01.04.2016)
Zitieren
Folgenden 1 User gefällt Florian B.'s Beitrag:
Christoph (01.04.2016)
#10
Hallo Florian,

da hätte ich schon mal Lust drauf. Dann werde ich vielleicht doch noch zum MacGyver Big Grin 
Wir müssten halt einen Termin ausmachen um uns mal zu treffen.

Daumen hoch
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Zitieren
#11
Teil - 3

Servus,

um euch ein paar weitere Fragen zu Kabeln, Adaptern und Anschlüssen für Umbauten und Erweiterungen auch mit KFZ-Bordspannung u.ä. zu beantworten oder vorweg zu nehmen zeige ich hier mal eine hilfreiche Auflistung. Gerade die Fragen von Uwe haben mir gezeigt das euch eventuell die Bezugsquellen für die Kabel & Bauteile auch außerhalb vom sich ständig ändernden Amazon fehlen.
Ich will jetzt keine Werbung für Conrad machen, aber dort kann jeder von euch kaufen. Andere Distributoren wie Farnell oder RS Components fallen für die meisten von euch weg. Wobei ich auch schon ewig als Nicht-Gewerbetreibender einen Account bei RS Components habe. Ein wenig diskutieren hilft manchmal.  Wink

Also Conrad - Adpater & Kabel:

Laborsteckverbinder (wie Bananenstecker, ...): https://www.conrad.de/de/laborsteckverbi...22221.html

KFZ-Bordspannungsysteme (Zigarettenanzünder-Stecker, ...): https://www.conrad.de/de/kfz-bordspannun...10060.html

Für die Direktversorgung eurer Monti etc. auch mehrfach Betrieb mit einem der y-Adapter (oben in meinem Teil-2): https://www.conrad.de/de/dcdc-kfz-wandler-o2110160.html
--> z.B. der hier: https://www.conrad.de/de/dcdc-kfz-wandle...10226.html

und Kabel wie Verlängerungen, y-Adapter usw., welche ich hier teilweise vorgestellt habe findet ihr auch dort: 
https://www.conrad.de/de/niedervolt-adap...23020.html
und https://www.conrad.de/de/niedervolt-stec...23010.html


Werkzeug das ich euch zum Einstieg empfehle (größer und teurer geht immer):

Lötstation - eine kleine reicht:
https://www.conrad.de/de/loetstation-set...20Overview
Entlötsauglitze (einfach ranhalten und Lötkolben drauf - saugt überschüssiges Lötzinn in das Kupfergeflecht):
https://www.conrad.de/de/entloetlitze-fe...11785.html
die Grundbasis zum halten - dritte Hand (ein kl. Schraubstock ist auch gut):
https://www.conrad.de/de/dritte-hand-3te...%20Details
natürlich Lötzinn:
https://www.conrad.de/de/loetzinn-bleiha...11947.html
bitte vergesst das wassergetränkte Pad an der Lötstation - reinigt immer mit dem Messing-Trockereinigerpad:
https://www.conrad.de/de/trockenreiniger...88819.html
zum bündig abschneiden ein vernünftiger Elektronikseitenschneider:
https://www.conrad.de/de/elektronik-u-fe...23782.html
zum abisolieren von Kabeln (geht mit ein wenig Übung auch mit dem Seitenschneider):
https://www.conrad.de/de/knipex-abisolie...22044.html
oder schicker: https://www.conrad.de/de/knipex-1262-aut...27009.html
und wichtig - ein Multimeter (im etwa genau das was ich habe):
https://www.conrad.de/de/hand-multimeter...24456.html
evtl. hilft bei kleinen Dingen auch eine Pinzette (es gibt auch günstigere aber die hier ist gut - habe ich auch):
https://www.conrad.de/de/smd-pinzette-aa...11787.html

Wer sich für mehr "Löterei" und noch mehr interessiert, v.a. Ausrüstung, dann empfehle ich meinen Leiterplattenhersteller Beta-Layout. Die haben auch einen Shop - auch verdammt günstige Sachen für Einsteiger: http://www.beta-estore.com/rkde/index.html

Hilfe & Anleitungen für Einsteiger:
Eines der besten Elektronik & Mikrocontrollerforen:
http://www.mikrocontroller.net/articles/...e_Beginner

oder das hier für's Löten:
https://wiki.raumzeitlabor.de/wiki/Löten_lernen

ebenfalls eine Klasse Seite - auch mit etwas mehr Theorie wer mag:
http://www.elektronik-kompendium.de/site...705261.htm

Ich hoffe das hilft vor allem den "Bastelfreunden" aber auch allen weiteren Interessierten!

Grüße,

Florian
Astrobin
Fotocommunity
Instagram
Youtube

Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
(Zeiss-Werbung)
Folgenden 6 Usern gefällt Florian B.'s Beitrag:
Aaerox (21.09.2016), Christoph (01.04.2016), Georg (01.04.2016), Gerhard (01.04.2016), Martin.F (01.04.2016), Ulf (01.04.2016)
Zitieren
Folgenden 6 Usern gefällt Florian B.'s Beitrag:
Aaerox (21.09.2016), Christoph (01.04.2016), Georg (01.04.2016), Gerhard (01.04.2016), Martin.F (01.04.2016), Ulf (01.04.2016)
#12
Hallo Florian! 
Deine Beiträge sind super klasse! Schrieb ich schon! Wink
Aber das ist ja eine Link Fundgrube!  Daumen hoch
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
Folgenden 1 User gefällt Christoph's Beitrag:
Florian B. (01.04.2016)
Zitieren
Folgenden 1 User gefällt Christoph's Beitrag:
Florian B. (01.04.2016)
#13
Teil - 4

Servus,

ich habe mittlerweile meinen Powerbank Fuhrpark erweitert. Warum? Ich brauchte eine mobile Stromversorgung, die richtig viel Strom liefern kann. Zum einen für meine zukünftigen Heizbänder (da gibt's dieses Jahr auch noch einen ersten Bericht) aber aktuell auch für meinen mobilen Föhn (der hier: TS Föhn). Bei über 200W (nominell 220W) will dieser Föhn bis zu 18 Ampere Strom bei 12V. 
Eigentlich ein klarer Fall für Blei-Akkus - aber ich will mit der Technik gehen und möglichst viel Energie bei möglichst geringem Gewicht dabei haben, denn einen fetten Bleiakku trage ich garantiert nicht im Rucksack spazieren!!!

Aktuell gibt es Powerbanks für diesen angepeilten Anwendungsbereich so gut wie gar nicht, Ausnahme bilden LiFeP04 (Lithium-Eisen-Phosphat) Akkus im Automobil-Bereich, auch für mobile Starter verwendet. Aber z.T. schalten diese nur sehr hohe Ströme - ab 200A aufwärts, zum anderen sind diese schon gut teuer - noch. Aber die Akku-Technik entwickelt sich gerade in den kommenden Jahren weiter (siehe Lithium-Akkus Wiki, auch solche mit Schwefel-Anteil versprechen viel).

Dann habe ich aber eine Powerbank gefunden: Die Aomaso 42Ah Powerbank - https://www.amazon.de/42000mAh-Portable-...B01LZIJ0BE

Kann viel Energie speichern: 42Ah (Ampere Stunden) - Achtung: das ist immer gerechnet bei der nominalen Akkuspannung von 3,7 V. Das heißt bei 12 V haben wir 13 Ah zur Verfügung. Auf der Verpackung und im User-Guide steht das, im Internet meist nicht. Woran liegt das: Die Spannung muss hoch gesetzt werden, um den gleichen Faktor sinkt die verfügbare Ladungsmenge, denn die Energiedichte (hier 155 Wh - Watt Stunden) bleibt ja gleich.

Trotzdem sind 13 Ah bei unter 1kg Gewicht um mehrere Faktoren besser als bei Blei-Akkus.

So sieht das Gerät aus:

   

Ja, sagen die meisten: Das ist LiPo Technik. Die sind ja empfindlich! Jain!!! Wie meinen anderen Powerbanks in diesem Thema sind sie das. Nur wenige sind mit etwas stabileren Lithium-Technologien umgesetzt. Aber die Geräte sind alle, wie dieses hier auch, kurzschlussfest und haben eine Abschaltung bei thermischer Überlastung. Ich habe die anderen beiden Powerbanks nun so oft draußen, auch bei Kälte und Feuchte dabei gehabt - alles ok. Damit sie nicht vollkommen absaufen an Kondenswasser, decke ich sie ab, oder die große Powerbank (silberne) steht mit dem Notebook in einem Karton der abschirmt! Alles trocken!

Natürlich: stoßfest sind sie, aber eben nur bis vll. 1,5 bis max. 2 Meter Fallhöhe. Das sind die üblichen Testhöhen für Transportsicherheitstests nach ADR, UN38.3. Die "Norm", speziell diesen Abschnitt kenne ich gut von der Arbeit in der Versuchsentwicklung für den Automobilbereich. 
Exclamation
Nichts desto Trotz, der Gewichtsvorteil bei großer Ladungsmenge ist einfach rießig. Außerdem sind auch die hier eingesetzten LiPo Akkus etwas temperaturstabiler, brechen bei kühlem Wetter weniger ein in der Spannung und verfügbaren Ladungsmenge - nach eigener Erfahrung!!!

Die Aomaso 42Ah Powerbank hat einen wichtigen Vorteil für mich: einen Zigarettenanzünder-Ausgang. Der kann bis zu 15A Strom liefern. Ich habe es getestet, der Föhn funktioniert in Stufe 2 mit Heizung - super. Eigentlich will er ja ein wenig mehr Strom, nach Messung auf der Arbeit im Labor keine 18A sondern ca. 16A. Aber die Powerbank begrenzt am Aufgang auf 15A. Für den Dauerbetrieb wird die Powerbank evtl. etwas warm. Aber die bisherigen Tests, so wie ich den Föhn benutze, brauchen nur eine Intervallbenutzung von 1 Minute, dann wieder viele Minuten Pause. Keine Erwärmung bisher festzustellen - nicht mal Ansatzweise!  Exclamation

       

Aufpassen müsst ihr bei Kabeln, die ihr verwendet. Beim ersten Test des Föns auf dem Kreuzberg habe ich nicht gewusst dass eine Schmelzsicherung im Verlängerungskabel sitzt. Tja - die hält 3A aus, bei 16A ist nach 1 Sekunde die Sicherung durchgebrannt. Jetzt habe ich das Kabel umgebaut, die Sicherung ist raus.

       

Außerdem fand ich es sinnvoll das Kabel umzubauen mit 4mm Steckern (Büschelstecker und Buchsen). Damit kann ich jederzeit ein Netzgerät o.ä. anschließen. Wenn ihr trotzdem wieder eine Sicherung einbauen wollt, messt das Ding in Länge und Durchmesser und bestellt euch die richtigen z.B. bei Conrad. Ich habe hier 20 A Sicherungen (s.o.) gekauft. Der Verlängerungkabelumbau braucht ein wenig grobe Lötarbeit, kurz Schrauben - fertig.
Überprüft bitte gerade bei "Amazon"-Kabeln ob die internen Lötstellen von Leitungen zu den Steckerkontakten ordentlich sind, ggf. mal mit dem Multimeter den Widerstand testen. Ich musste diese auch Nachlöten!!! Pfusch aus Fernost - leider.Exclamation
   

Ich bin jetzt mal auf die nächsten klaren Nächte gespannt. Dann teste ich das unter Realbedingungen und nicht nur in der Wohnung. Und ich schau mir mal das Beleuchtungs-Gadget der Powerbank an: Dauerlicht und per schnellem Doppeltasten-Druck auch Rot-Blau-Warnblitzer! Ich weiß zwar nicht ob ich das Ding jemals zum Absichern einer Unfallstelle gerade dabei habe. Aber die LEDs sind schon aggressiv!

           

Ich freue mich schon darauf, wenn ich die ersten Heizbänder umgebaut habe (recycelt aus dem Firmenmüll - und funktionieren) und dann diese die ganze Nacht + Zusatzgeräte mit der Powerbank betreibe. Schön ist jetzt auch, das ich den 12V-Föhn auch mit kleiner Ausrüstung nur im Rucksack mitnehmen und nutzen kann, z.B. wenn ich nur den Skytracker mitnehme.

Grüße und bis neulich,

Florian
Astrobin
Fotocommunity
Instagram
Youtube

Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
(Zeiss-Werbung)
Folgenden 5 Usern gefällt Florian B.'s Beitrag:
Aaerox (23.11.2016), Christoph (10.02.2018), Georg (18.11.2016), Thomas64 (18.11.2016), Ulf (19.11.2016)
Zitieren
Folgenden 5 Usern gefällt Florian B.'s Beitrag:
Aaerox (23.11.2016), Christoph (10.02.2018), Georg (18.11.2016), Thomas64 (18.11.2016), Ulf (19.11.2016)
#14
Daumen hoch  Klasse der Bericht!!!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Folgenden 1 User gefällt Uwe's Beitrag:
Florian B. (19.11.2016)
Zitieren
Folgenden 1 User gefällt Uwe's Beitrag:
Florian B. (19.11.2016)
#15
Hallo Florian,

ich bin erst vor Kurzem, aus rein perönlichem Interesse, auf deinen Beitrag gestoßen. Ich habe von Werner die AZ EQ5 GoTo übernommen und benötige dafür eine Stromversorgung. Im Moment benötige ich die Stromversorgung nur für die Montierung. Es kann aber gut sein, dass ich in ein oder zwei Jahren damit auch noch Laptop und Kamera versorgen muss. Daher hatte ich im ersten Ansatz an einen 12V Bleigel Akku mit 40 Ah gedacht. Meinst du das ist ausreichend? Ich habe da leider keine Erfahrung und stehe etwas unwissend vor der Entscheidung wieviel Ah der Akku haben sollte. Falls ich später vergrößern möchte, muss ich mir sonst ein neues Gehäuse/Kiste für einen größeren Akku bauen und das hätte ich gerne vermieden.

Die weiteren Fragen betreffen nur die erste Ausbaustufe (nur Betreiben der Montierungssteuerung):

Für die Sicherung habe ich eine 7,5 A-Sicherung vorgesehen, die sollte ausreichend sein, da die EQ5 2A Strom zieht (steht zumindest in der Beschreibung) - sollte ich das ändenr?

Ich würde zusätzlich  noch ein Volt- und Ampermeter einbauen - notwendig oder unnötiger Schnickschnack?

Empfiehlt  es sich für die Aufladung extra Anschlüsse vorzusehen z. B. über Bananenstecker. Alternative, Deckel auf und Krokodilklemmen direkt auf die Pole - zuhause eigentlich kein Problem.
Gibt es da noch andere Argumente die ich übersehen habe?

Viele Grüße

Stefan
Zitieren
#16
Servus,

eine Spannungsanzeige ist natürlich immer schön, man sieht gleich ob der Akku noch ok ist oder nicht! An dieser Stelle sei verwiesen auf den Beitrag von Thomas: hier. Schnickschnack hin oder her: Ich würde die paar Euro ausgeben!

7,5 Ampere reichen locker, zumal die Sicherung wahrscheinlich eine Schmelzsicherung sein wird und in den meisten Fällen sind die von der Charakteristik her träge . Die Montierung braucht die 2 Ampere nur Kurzzeitig, bei Last (also Teleskop aufgesattelt) bei anfahrenden Motoren. Sonst sollte der Verbrauch bei der Hälfte oder darunter liegen (abgeleitet von meiner früheren LXD75 und Messwerten einer normalen EQ5, selbst meine AZ-EQ-6 braucht da kaum mehr).

Der Akku mit 40Ah bei 12V reicht mehr als aus. Damit solltest du die Montierung plus Kamera (DSLR, keine gekühlte CCD) locker mehrere Nächte betreiben können. Mit Notebook und am Ende einer kleinen gekühlten CCD sollte mindestens eine komplette lange Nacht drin sein!

Zum Vergleich:
Ich habe mit einer Li-Powerbank (die orangene aus dem ersten Teil hier), sie hat umgerechnet bei 12V ca. 7Ah, die LXD75 vollbepackt und DSLR ohne Probleme betrieben! Ich hätte mindesten drei komplette Nächte damit arbeiten können, wahrscheinlich mehr!!!

Wenn du bei deinem Akkupack noch ein Notebook ranhängst (wenn es einen Step-up Wandler mit 19V Ausgang hat o.ä.), sollte kein Problem sein. Die meisten Notebooks, wie meines, brauchen bei 19V max. so etwa 3 - 3,5 A, bei dem was du drauf betreibst (Kamerasteuerung, Guiding, ...) je nach Notebook-Akku, teils anfangs auch viel weniger. Die 3,5A bräuchte man dann,  wenn der Notebook Akku nicht voll geladen ist und über den externen Akkupack geladen wird.

Wenn der Akkupack zu wenig Anschlüsse hat, dann würde ich diese mit einer externen Box oder Y-Kabeln und Stecker/Buchsen zum Löten (also alles Selbstbau) erweitern. Kroko-Klemmen sind zum Testen und für den Notfall ok, aber keine tolle und sichere Verbindung, falls man mal hängenbleibt, drüber latscht (Nachts bei mir auch schon vorgekommen auf dem Kreuzberg) oder ähnlicher Blödsinn der so passiert in der Nacht.

Ein Blei-Gel Akku ist auf jeden Fall schon mal die bessere Wahl. Bei Blei-Akkus ist es wichtig zyklenfeste Akkus zu nehmen: Hier eine übersichtliche Erklärung.
Beim separatem Akku musst du Halterung und Anschlüsse auf jeden Fall Kaufen und selbst bauen. Bei Reichelt, Conrad & Co. kriegst du da aber alles.

Oder eine Powerstation probieren, kenne ich aber nicht aus eigener Erfahrung: zum Beispiel. Einige im Forum haben so etwas ähnliches. Oder etwas teurer aber vom Leistungsgewicht um Faktor 3 besser: Eine große Lithium Powerstation, z.B. die hier. Mittlerweile auch für Minusgrade spezifiziert, deshalb werden das wahrscheinlich nicht die billigen Li-Polymer-Akkus sein, eher Richtung Li-Mangan oder LiFePo4 (recht robuste Li-Akkus!!!). ---> Kostet halt deutlich mehr, aber der Gewichts- und Größenvorteil und wesentlich mehr Ladezyklen als früher und meist mehr als die zyklenfesten Blei-Akkus sind schon ein großer Vorteil!

Grüße,

Florian
Astrobin
Fotocommunity
Instagram
Youtube

Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
(Zeiss-Werbung)
Folgenden 1 User gefällt Florian B.'s Beitrag:
Thomas64 (10.02.2018)
Zitieren
Folgenden 1 User gefällt Florian B.'s Beitrag:
Thomas64 (10.02.2018)
#17
(26.03.2016, 13:58)Florian B. schrieb: Teil - 1

Hallo,

viele von euch kennen das Problem: Unterwegs mit dem Teleskop & Montierung zum Beobachten oder zusätzlichen Equipment zum Fotografieren - und wie mache ich das jetzt mit dem Strom?
Die meisten benutzen z.B. an der Montierung das beiliegende Standard Akkupack meist für Monozellen u.ä. oder kleinere Varianten. Die halten aber nicht unbedingt sehr lange (nach eigener Erfahrung), außerdem will man gerade beim Fotografieren noch mehr Geräte betreiben: Kamera, Notebook, evtl. Guider, Focuser und viele mehr. Dann gibt es die häufiger verwendeten Bleiakkus, meist gekauft bei Amazon, ebay oder den Internet-Astroshops. Die Kosten aber meiner Meinung unverhältnismäßig viel, sind teilweise sehr kälte-empfindlich, wiegen sehr viel bei verhältnismäßig geringer Energiedichte. Es gibt zwar ein paar gute Beispiele, z.B. beim letzten Teleskoptreffen hatte Eddi mir seinen Akkupack mal vorgestellt. Aber auch der ist gemessen an seinem Energiegehalt und Anschlussmöglichkeiten begrenzt. Hält aber für sein CPC-800 für drei Beobachtungsnächte.

Was ist also die Alternative? Lithium Powerbanks! Nicht die kleinen, sonder so etwas hier verwende ich u.a.: http://www.amazon.de/gp/product/B00936CP...anktest-21

Aber wie adaptiere ich das für die DSLR und andere Geräte? Das möchte ich hier heute zeigen! Zu den unterschiedlichen Powerbanks und weiteren Themen komme ich in einem zweiten Teil des Beitrags.

Viele DSLR Benutzer unter euch kennen ja die Stromadapter für 230V Wechselspannung. Für 12V oder 19V Gleichspannung auf die internen 7,4 Volt (bei der EOS700D und weiteren zum Beispiel) gibt es kaum was, außer bei einigen Internet-Astroshops - aber für 100 bis 150 Euro! Voll überteuert!!! 
Ich zeige euch heute wie man einen solchen Adapter für wenig Geld (ca. max. 40 Euro) selbst bauen kann mit wenig Ausrüstung und Aufwand. Am Ende seht ihr die Versorgungskette mit der oben genannten Powerbank.

Was müsst ihr bestellen:

- Spannungsregler LM2596S (http://www.amazon.de/Neuftech-Herunterge...eglermodul)
- kleines Kunststoff-Gehäuse (http://www.amazon.de/Strapubox-KUNSTSTOF...44+GR+GRAU)
- Stromadapter z.B. von Troy (http://www.amazon.de/Troy-Netzteil-Adapt...zteil+Troy)
- Akku-Dummy (DR-E8 z.B. für 700D) - beim obigen Troy Adapter dabei!  --> Das schöne bei diesem Adapter ist der wechselbare Akkudummy für etliche DSLR Typen!
- passende Buchse oder Stecker zu Eurem 12V System, z.B. eine 5.5/2.1 DC-Buchse, ihr könnt auch ein vorkonfektioniertes Kabel nehmen und entsprechen abschneiden (http://www.amazon.de/adaptare-95016-Verl...auf+2.1+DC)

Was braucht ihr zu Hause:
- Elektronik-Lötkolben 
- kleiner Schlitzschraubendreher (eher in der Größe eines Uhrmacher Schraubendrehers)
- Elektronik Seitenschneider (ein großer tut es auch, aber einen solchen kleinen kann ich euch empfehlen!)
- evtl. Pinzette oder eine kleine Spitzzange
- evtl. eine kleine Abisolierzange (kann man aber auch mit dem Seitenschneider machen)

Los geht's:

1. Legt euch alles bereit, Werkzeug und Material!

2. Schneidet am Troy Adapter auf der Akku-Dummy Seite das Kabel mit genug Reserve durch (Bild unten, orange Umrandung). Statt dem Troy Netzadapter kommt dort dann später die Ausgangsseite des Spannungsreglers ran.


3. Das gleiche machen wir mit dem Verlängerungskabel-DC-Hohlstecker+-Buchse 5,5 x 2,1 mm, einfach in der Mitte trennen.

4. Nun isolieren wir die Leitungsenden ab, beim Verlängerungskabel mit dem Hohlstecker muss der Außenmantel vorher noch aufgetrennt werden, mit Seitenschneider oder Messer (bitte vorsichtig machen, sonst sind Kabel oder die Finger dran!)

5. Die Leitungsenden sollten vor-verzinnt werden. Das macht es beim anlöten an die Spannungsreglerplatine leichter.

6. Einspannen oder fixieren der Platine, ebenfalls vor-verzinnen

7. Auf die Seite mit den Anschlussbezeichnungen In+ / In- kommt das Kabel mit dem DC-Hohlstecker+-Buchse 5,5 x 2,1 mm (Primärseite vom Lithium Akku kommend) - vorsichtig anlöten!


8. Auf die Seite mit den Anschlussbezeichnungen Out+ / Out- kommt das Kabel für den EOS Akku Dummy vom Troy Adapter (siehe oben)

9. Nun schließt den Akku an und prüft die Spannung mit dem Multimeter an In+ / In- - dort sollten jetzt ca. 12V von der Powerbank anstehen


10. Prüft die Spannung an Out+ / Out- - dort könnte je nach Potentiometer-Stellung irgendetwas, aber weniger als 12V anstehen!


11. Nun stellen wir durch drehen am Potentiometer die Ausgangsspannung auf ein nominelles Level des EOS-Akku von 7,4 Volt ein (Multimeter ab besten immer an Out+ / Out- lassen zum Nachverfolgen

--> Achtung: Schließt den Akku-Dummy an und überprüft an den Pads ob die Anschlüsse (Pads) wie am DSLR Akku die Spannung korrekt führen, sollte da etwas verkehrt herum sein dann bitte an Out+ / Out- an der Platine die Kabel ablöten und umgekehrt wieder anlöten! 
(Siehe Video!!!)

12. Das Gehäuse an den Stirnseiten etwas einfräsen, einschneiden oder feilen, so das die Kabel an den Enden heraus geführt werden können.

13. Platine in das Gehäuseunterteil einkleben (Heißkleber o.ä), evtl. die Kabel an der Gehäuseinnenseite mit Kabelbinder zur Zugentlastung als Sicherheit versehen.


14. Gehäuse schließen & Beschriften (Hier mein zweiter Adapter der statt 12V primärseitig auf 19V eingestellt ist - wenn die Powerbank das kann und nebenbei ein Notebook unterstützt.)


Um etwas mehr Klarheit zu bringen hier noch ein Video das alle Schritte noch mal soweit zusammenfasst und zeigt!

Begleitvideo zum Aufbau

Das Thema mit dem Adapter ist nicht neu. Gunther Wegner hat auf seiner Website ein gutes Tutorial. Dort mit Nikon Adapter und anderen Anschlüssen. Ich habe es für die EOS mal probiert und noch ein paar Dinge dazu wie anderen Kabel/Steckersystemen und Adapter, u.a. auch das Video. --> http://gwegner.de/know-how/externe-12v-s...canon-diy/

Wenn sich ein paar Leute finden kann ich auch mal einen internen Workshop anbieten - für Stromadapter und andere Elektroniksachen! Ich denke viele habe etwas zu viel Respekt vor der Kamera etc. um etwas kaputt zu machen. Dabei ist es eigentlich nicht schwer. Wo und wann? Kommt auf euch an!

Im Teil-2 erzähle ich ein wenig mehr über die Lithium Powerbanks, Vorteile & Nachteile und welche ich verwende, welche Adapter und Kabel sinnvoll wären zur Anschaffung. Bis bald!

Grüße,

Florian

Hallo Florian, ich bin neu hier im Forum und bin beim Durchstöbern auf deinen Betrag gestoßen. Dieser ist zwar schon etwas älter, aber vielleicht dennoch interessant. Hängen geblieben bin ich deshalb, weil ich auch den Adapter zur Stromversorgung von Kameras von Gwegner nachgebaut habe, allerdings ohne Erfolg. Meine 7D hat zwar eingeschaltet, aber sobald ich ausgelöst habe, hat die Kamera wieder ausgeschaltet. Inzwischen weiß ich auch warum! Die Spannung von 7,4V war zu gering. Ein leerer LI-IO Akku hat eine Spannung von 7,4V. Voll geladen hat dieser eine Spannung von 8,4V. Nachdem ich die Spannung an diesem Adapter dann auf 8V eingestellt habe, hat es auch funktioniert. Aber ich nutze diesen Adapter inzwischen nicht mehr, denn ich habe etwas besseres gefunden. Gwegener hat diesen Artikel veröffentlicht:
https://gwegner.de/ankuendigungen/qccp-s...ersorgung/
Ich habe mir diesen QCCP-Stick gekauft und bin super happy damit. Das Teil funktioniert wirklich gut. Ich benutze eine Powerbank mit 15.000mAh und betreibe meine Kamera damit über viele Stunden ohne Probleme. Die Information mit der Akku Spannung habe ich von der Internetseite des Entwicklers (tlpbf.de) wo man auch weitere interessante Informationen findet.
Vielleicht ist diese Information für den einen oder anderen interessant
Gruß,
Nightworker
Zitieren
#18
(16.03.2021, 21:42)Nightworker schrieb: ... Meine 7D hat zwar eingeschaltet, aber sobald ich ausgelöst habe, hat die Kamera wieder ausgeschaltet. Inzwischen weiß ich auch warum! Die Spannung von 7,4V war zu gering. Ein leerer LI-IO Akku hat eine Spannung von 7,4V. Voll geladen hat dieser eine Spannung von 8,4V. Nachdem ich die Spannung an diesem Adapter dann auf 8V eingestellt habe, hat es auch funktioniert. Aber ich nutze diesen Adapter inzwischen nicht mehr, denn ich habe etwas besseres gefunden. Gwegener hat diesen Artikel veröffentlicht: 
https://gwegner.de/ankuendigungen/qccp-s...ersorgung/
Ich habe mir diesen QCCP-Stick gekauft und bin super happy damit. Das Teil funktioniert wirklich gut. Ich benutze eine Powerbank mit 15.000mAh und betreibe meine Kamera damit über viele Stunden ohne Probleme. Die Information mit der Akku Spannung habe ich von der Internetseite des Entwicklers (tlpbf.de) wo man auch weitere interessante Informationen findet.
Vielleicht ist diese Information für den einen oder anderen interessant
Gruß,
Nightworker

Servus,

die 7,4 V sind al Nominalspannung angegeben. Wenn der Akku geladen ist hat er natürlich einiges mehr, über 8V kommt schon hin als Leelaufspannung. Bei mir habe ich auch mehr eingestellt, ca. 7,9V bei dem einen Adapter.

Den QCCP Stick gibt es noch nicht so lange, aber ist endlich eine Entwicklung die wirklich etwas bringt - das stimmt! Ich hatte selbst 2019 im Urlaub die Katastrophe, als nach 15 Minuten die Powerbank abschaltete, da die Kamera zu wenig verbraucht! Festgestellt habe ich das erst am nächsten Morgen...

Grüße,

Florian
Astrobin
Fotocommunity
Instagram
Youtube

Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
(Zeiss-Werbung)
Zitieren
#19
Wow das ist echt eine gute Anleitung für eine mobile Stromversorgung. Mittlerweile sind die Preise für Powerbanks auch runter gegangen aber dein Preis für den Bausatz bleibt aber trotzdem ungeschlagen. Das Problem mit dem vielen Equipment ist gerade bei Outdoor Beobachtungen echt nervig. Wenn man in der Grosstadt wohnt, muss man leider etwas weiter raus fahren um anständige Beobachtungen zu machen. Auf https://teleskopkaufen.com/montierungstypen/ habe ich mich deshalb über leichtbau Montierungen informiert.
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste